Hallo, Will mich ein bißchen in die Schaltreglertechnik einarbeiten und habe mal folgende Frage an die Profis unter euch: Auf was muß ich mich gefasst machen, wenn ich mehrere Speicherdrosseln wegen der Strombelastbarkeit parallelschalte? Die Induktivität verhält sich ja wie der Widerstand bei Parallelschaltung, oder nicht? Also bei gleichen L auf getrennten Kernen Lges = L/2 und doppelte Strombelastbarkeit. Bei gekoppelten L (auf einen Kern) bringt es ja nichts, Lges = L1 = L2 und kleinerer Kupferwiderstand aber keine erhöhung der Strombelastbarkeit wegen der Kernsättigung? Ich frage deshalb, weil ich einige Speicherdrosseln liegen habe, aber weiß der Teufel warum, meißtens nicht mit den richtigen Werten.
>Auf was muß ich mich gefasst machen, wenn ich mehrere Speicherdrosseln >wegen der Strombelastbarkeit parallelschalte? Nimm nur eine Drossel und zwar die, die das Datenblatt des Schaltreglers ausdrücklich empfiehlt!
Hast du dich schon mal etwas mehr mit Schaltungstechnik auseinandergesetzt, und dabei solche Fakten oder Möglichkeiten gefunden? Wäre mit persönlich nicht bekannt, dass sowas irgendjemand mal gemacht hat. Was wohl die Gründe dafür wären?
Ja bei parallelschaltung L/2 und doppelter Sättigungsstrom. Wenn der Kernquerschnitt verdoppelt wird, so verdoppelt sich auch die Induktivität. Um jetzt die gleiches Induktivtät zu erreichen muss man weniger Wicklungen verweden. (L steigt mit N², also N/sqrt(2) Wicklungen). Dadurch steigt der Sättigungsstrom an, wobei die maximale Flußdichte gleich bleibt. Den Kupferquerschnitt kann man also auch vergrößern wenn man zwei Kerne nimmt, da weniger Windungen notwedig sind. Ringkerne zu "stapeln" ist durchaus üblich beim Einsatz als Speichersrossel. Bei mehreren Lagen auf dem Ringkern, ist es auch Vorteilhaft diese nicht überpappend in die gleich Richtung zu Wickeln, sondern "hin und her"... MFG Fralla.
Erstmal danke für die Antworten. Die Parallelschaltung soll ja erstmal nur zum Experimentieren dienen, wenn dann ein Schaltregler ins finale Stadium kommen sollte nehme ich eine einzelne passende Spule. Gruß und Dank : Marco
Kai Klaas schrieb: >>Auf was muß ich mich gefasst machen, wenn ich mehrere Speicherdrosseln >>wegen der Strombelastbarkeit parallelschalte? > > Nimm nur eine Drossel und zwar die, die das Datenblatt des Schaltreglers > ausdrücklich empfiehlt! Soso. Hast du schon mal in ein Schaltreglerdatenblatt geguckt? Die "empfehlen" da nämlich üblicherweise nur eine Berechnungsvorschrift, da die Dimensionierung extrem von den Anwendungsparametern abhängt.
Marco L. schrieb: > Auf was muß ich mich gefasst machen, wenn ich mehrere Speicherdrosseln > wegen der Strombelastbarkeit parallelschalte? > Also bei gleichen L auf getrennten Kernen Lges = L/2 und doppelte > Strombelastbarkeit. Ja im Prinzip ist das problemlos möglich. Es könnte allerdings sein, das infolge leicht unterschiedlicher Werte sich auch der Strom leicht unterschiedlich verteilt. Zumindest sollte man darauf achten, die Leiterbahnen zu beiden Drossel gleich lang zu machen. Also z.b. so: |__________| |______________ Gruss Harald
Jörg Wunsch schrieb: > Die "empfehlen" da nämlich üblicherweise nur eine Berechnungsvorschrift Ja. Das ist doch exakt das was sachlich richtig ist! Die Eckwerte des Schaltregler-IC's entnimmt man dem Datenblatt und die Werte, die man erzielen will, muß man sich schon selber klarmachen. So geht das. Im wesentlichen geht es um den Ripplestrom, dessen Maximalwert den Ausgang des IC nicht überlasten soll (der aber nicht zu klein sein sollte, damit die Drossel nicht zu unförmig werden muß) und um die Ripplespannung am Ausgang des Ganzen, die man erzielen möchte, wobei der IC-Hersteller ja nicht wissen kann, was man für Kondensatoren hat und benutzen will. Der Rest ist "Katalog-Gucken" nach Imax, Idauer usw. Kurzum, es ist in jedem Fall ein Stück Verstehen nötig, sonst kommt nur Murks heraus und/oder ein UKW-Sender. W.S.
W.S. schrieb: > Ja. Das ist doch exakt das was sachlich richtig ist! Das geht aber völlig an Marcos Problem vorbei. Nach all der Berechnung muss man sich dann für ein konkretes Exemplar entscheiden, denn die Drossel mit einem Sättigungsstrom von 3,22 A und einer Induktivität von 28,3 µH, die der Berechnung nach notwendig ist, gibt es in der Regel nicht. Nun hat er einfach das Problem, eben keine mit 27 µH daliegen zu haben, wohl aber zwei mit 47 µH und je 1,8 A Sättigungsstrom, und will wissen, ob er diese parallel schalten kann. Die einfache Antwort wurde schon gegeben: ja, er kann.
>Soso. Hast du schon mal in ein Schaltreglerdatenblatt geguckt? Ja, eigentlich schon. >Die "empfehlen" da nämlich üblicherweise nur eine Berechnungsvorschrift, >da die Dimensionierung extrem von den Anwendungsparametern abhängt. Mit diesen beiden habe ich letzte Woche gearbeitet. Beide Datenblätter enthalten exakte Angaben über die empfohlenen Drosseln, mit Bestellnummer und teilweise sogar Telefonnummer vom Hersteller der Drosseln: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm2674.pdf http://cds.linear.com/docs/Datasheet/1766fc.pdf
Bringts eigentlich nicht, da man ja problemlos größere Spulen nehmen kann. Und eine größere Spule ist billiger als 2 kleinere. Was aber gemacht wird ist "core stacking", d.h. es werden mehrere gestapelte Ringkerne bewickelt. Da gibts ne extra Option für im Berechnungsprogramm von Micrometals.
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