Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Private Fernhochschule Darmstadt, wie "anerkannt"?


von Phil d. (Gast)


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Hallo,

kurz und knapp zu mir:

- 21 Jahre
- Abschluss (B.Sc) Mathematik an der FernUni-Hagen (Durchschnitt 1.2)
- zz. Zweitstudium Technische Informatik an der FH Dortmund. 2 Semester.

Ich bin unzufrieden, weil mir das Präsenzstudium an der FH Dortmund 
nicht zusagt:

- Zuviel sinnloses hin hergefahre. Kostet unnötig Zeit (ca. 33 Stunden 
im Monat) und Geld (250€).

- Essen ist schlecht. Zuhause esse ich besser.

- Lerngruppen bringen eh nix. Hat man gerade neue Leute kennengelernt, 
brechen die entweder ihr Studium ab oder fallen durch die Prüfung. 
Außerdem bin ich in 99% der Fälle der Erklärbär.

Ich würde gerne wieder Zuhause lernen und bin dabei über die private 
Fernhochschule Darmstadt gestoßen. Was mich dabei stört ist dieses 
"privat". Kann mir jemand sagen, wie viel Chancen in der Wirtschaft 
(unabhängig meiner Vorbildung) da bestehen? Ich habe keine nennenswerte 
Berufserfahrung und kann mir das nicht vorstellen.

Vielen Dank euch.

von Mark B. (markbrandis)


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Warum nicht Master + Promotion und in der Forschung arbeiten?

In der freien Wirtschaft erwartet man von den Bewerbern auch eine 
gewisse Sozialkompetenz. Ob man die allein per Fernstudium nachweisen 
kann, ist fraglich. Gäbe aber noch andere Möglichkeiten, wie z.B. 
ehrenamtliche Arbeit im Verein (Sport, Musik etc.) nur klingst du mir 
nicht unbedingt danach(?).

von Steel (Gast)


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Warum nicht weiter an der Farnuni Hagen? Die hat nen deutlich besseren 
Ruf als die Fernhochschule Darmstadt.

Letztendlich ists aber egal solange die Abschlüsse staatlich anerkannt 
bzw akkreditiert sind.

von Michel (Gast)


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Steel schrieb:
> Die hat nen deutlich besseren
>
> Ruf als die Fernhochschule Darmstadt.
In Sachen Elektrotechnik aber nicht unbedingt.

von TUler (Gast)


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Der Master an der FU Hagen läuft ohnhin aus, aber gibt ja im Bereich 
Elektrotechnik zumindest eine FH(ebenfalls in Darmstadt) die einen 
Fern-Master anbietet. (und da dort auch Meister und BWLer für einen 
konsekutiven Master zugelassen werden solltest du als Mathematiker dort 
auch (gegebenfalls mit AUflagen) direkt in den Master starten können)

von Klaus I. (klauspi)


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Phil d. schrieb:
> Ich würde gerne wieder Zuhause lernen und bin dabei über die private
> Fernhochschule Darmstadt gestoßen. Was mich dabei stört ist dieses
> "privat". Kann mir jemand sagen, wie viel Chancen in der Wirtschaft
> (unabhängig meiner Vorbildung) da bestehen? Ich habe keine nennenswerte
> Berufserfahrung und kann mir das nicht vorstellen.

Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber ich glaube erstmal 
nicht, dass in der Wirtschaft der Studienort sooo entscheident ist.

Hast Du Dir die Kosten eigentlich schon angeschaut, die sollten bei 
diesen privaten Institutionen eigentlich recht hoch sein?

von Rolf (Gast)


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Klaus I. schrieb:
> Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber ich glaube erstmal
> nicht, dass in der Wirtschaft der Studienort sooo entscheident ist.

Sehe ich auch so. Wichtig ist die Abschlussnote. Wie du die erreicht 
hast, interessiert niemanden. Ebenso wichtig ist die Studiendauer.

von ецтаьэр (Gast)


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Lerngruppen sind auf alle Faelle wertvoll, auch wenn man meist die 
Erklaerungen  bringt. Denn dann weiss man auch wo man wissensmaessig 
steht.

von Teamingenieur (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #2901295:

> Nein, Nein - wer gut ist, braucht kein "Team". Für den
> Durchschnittsingenieur sieht das natürlich anders aus.

Was ein Bullshitgequatsche. Du entwickelst ein Auto bestimmt allein, 
nicht wahr?

von Teamplayer (Gast)


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Phil d. schrieb:
> Lerngruppen bringen eh nix. Hat man gerade neue Leute kennengelernt,
> brechen die entweder ihr Studium ab oder fallen durch die Prüfung.
> Außerdem bin ich in 99% der Fälle der Erklärbär.

Du solltest die soziale Komponente stärker in den Vordergrund stellen. 
Im Arbeitsleben wirst du als toller Einzelkämpfer nicht weit kommen. 
Oder planst du direkt die Selbstständigkeit?

von meckerziege (Gast)


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Ich muss da den OP mal ein wenig in Schutz nehmen: Genau das Problem, 
dass einen die Lerngruppen mehr aufhalten als weiterbringen tritt recht 
häufig auf. Sobald die Studenten mal merken, dass man etwas mehr kann, 
wird man zu allem möglichen gefragt. Die wollen dann auch immer einen in 
Lerngruppen usw. reinziehen.
Sowas bringt einem SELBST gar nichts. Nur den anderen die vom eigenen 
Wissen profitieren.

Mein Tipp: Du scheinst ja recht gut zu sein, also such dir Leute mit 
ähnlichem können und lerne mit diesen. Bringt deutlich mehr! Da hat man 
dann die Möglichkeit sich gegenseitig besser zu helfen und für BEIDE 
Seiten springt was raus. Und vor allem muss man nicht andauernd Sachen 
erklären.

Wenn du nicht "nein" sagen kannst, dann arbeite an deinem 
Sozialverhalten, denn auch nein-sagen gehört dazu!
Dahingehend kann ichs schon verstehen was du meinst, aber suche bitte 
nicht nur das Problem bei den anderen.
Ich bin auch eher ein selbstständiger lerner, aber habe festgestellt, 
dass die Hilfe von anderen Personen manchmal doch hilfreich ist.

Da gabs auch mal ne Studie: Man hatte festgestellt, dass manche sehr 
intelligente Leute eher schlecht im Studium abschneiden. Vor allem: 
Diese, die nur für sich allein arbeiten. Die richtig guten hatten auch 
ein bisschen Teamwork dabei! (aber zuviel davon war auch wieder nicht 
gut!)

von Teamplayer (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #2901427:
> Wenn jeder sein klar abgegrenztes Arbeitsgebiet hat, läuft es viel
> besser.

So wie am Flughafen in Berlin. ;-O

von Teamplayer (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #2901454:
> Soll ich dir jetzt auflisten, wo Teamarbeit zu schlechten Ergebnisse
> führte?
Weil ein Egoshooter die Teamarbeit untergräbt. ;-)

Teamarbeit nutzt die Stärken des Einzelnen für das Ziel der Gruppe. Das 
eigene Ego muss dabei einen Gang zurück schalten. Das ist für Manche - 
oft Selbstüberschätzer - das größte Hindernis und führt zum Scheitern.

von Michel (Gast)


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Teamplayer schrieb:
> Teamarbeit nutzt die Stärken des Einzelnen für das Ziel der Gruppe. Das
>
> eigene Ego muss dabei einen Gang zurück schalten. Das ist für Manche -
>
> oft Selbstüberschätzer - das größte Hindernis und führt zum Scheitern.

In der Theorie hast du Recht.
Real ist es aber so, dass immer einige im Team mehr machen und andere 
profitieren. Wer mehr Zeit in die Beziehungen und Darstelung investiert, 
kommt dann voran und hat das einstige Team "unter sich".

von Michel (Gast)


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Michel schrieb:
> hat das einstige Team "unter sich".
... bzw "hinter sich" gelassen.

Man muss sich abheben und schauen, dass man aus der reinen Entwicklung 
raus- und wegkommt.

von Kolophonium (Gast)


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Mich würde jetzt wirklich mal interessieren, wieviele der Poster hier 
überhaupt schon mal in einem Team in der realen, industriellen Welt 
gearbeitet haben. Und nein, Lerngruppen an der Uni sind keine wirklichen 
Teams.

Von Heiner wissen wir z.B. ja, das er bisher nur als selbstgefühltes 
Genie durch die Hallen seines Forschungszentrum wandelt.

von Teamplayer (Gast)


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Michel schrieb:
> Wer mehr Zeit in die Beziehungen und Darstelung investiert,
> kommt dann voran und hat das einstige Team "unter sich".
Was du beschreibst ist nicht Teamarbeit, sondern Ellenbogendenken 
innerhalb einer Abteilung. Genau das schafft ein schlechtes Klima und 
behindert die Arbeit.

von Kolophonium (Gast)


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>Stimmts, Wolfgang Horn?

Ich dachte du kannst lesen und die Nicks "Kolophonium" und "Wolfgang 
Horn" unterscheiden.
So kann man sich täuschen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Kolophonium schrieb:

> Mich würde jetzt wirklich mal interessieren, wieviele der Poster hier
> überhaupt schon mal in einem Team in der realen, industriellen Welt
> gearbeitet haben.

Ich. Hatte aber hier noch nicht gepostet.

Viele größere Aufgaben bekommt ein Einzelner einfach nicht hin, z.B. 10 
Mannjahre in 2 Jahren.

Ein Team ist aber eine Arbeitsgruppe, man darf es nicht unbedingt als 
Freundeskreis verstehen.

> Und nein, Lerngruppen an der Uni sind keine wirklichen
> Teams.

Aber ich hatte mit Lerngruppen gute Erfahrung. Sie sollte 3-4 Personen 
aber nicht überschreiten. Wir wohnten während des Studiums im selben 
Ortsteil, da konnte man schnell mal auspacken, und wieder einpacken, 
sich spontan verabreden. Das war nicht verkehrt.

Nach dem Lernen packten wir noch den Grill oder die Kochtöpfe aus, so 
als Belohnung für die Arbeit, es war immer ganz nett.

Nach der schwierigen Grundseuche mit Mathe und Physik im Grundstudium 
kam man aber später im Hauptstudium durchaus alleine klar.

Im Fernstudium bekommt man aber wohl das Lernmaterial besser und 
ausführlicher serviert. Das glaube ich zumindest mal.

von Mine Fields (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Ich muss da den OP mal ein wenig in Schutz nehmen: Genau das Problem,
> dass einen die Lerngruppen mehr aufhalten als weiterbringen tritt recht
> häufig auf. Sobald die Studenten mal merken, dass man etwas mehr kann,
> wird man zu allem möglichen gefragt. Die wollen dann auch immer einen in
> Lerngruppen usw. reinziehen.
> Sowas bringt einem SELBST gar nichts. Nur den anderen die vom eigenen
> Wissen profitieren.

Da bist du aber völlig auf dem Holzweg. Alleine dadurch, dass du das 
Gelernte tatsächlich noch einmal in Worte fassen musst, kannst du schon 
wahnsinnig viel lernen. Und wenn dann noch Fragen und Diskussion 
aufkommt, stellt man ganz schnell fest, dass man vieles eben doch noch 
nicht so verinnerlicht hat, wie man es vorher gedacht hat.

Klar, ein einsamer Überflieger, der wirklich alles sofort begreift und 
jede einzelne Klausur mit 1,0 besteht, wird sich von einer Lerngruppe 
eher aufhalten lassen. Aber die haben im Berufsleben erfahrungsgemäß 
mehr Probleme als der 2er-Student, der dafür im Studium gelernt hat, im 
Team zu arbeiten.

Übrigens: Es hat auch einen wahnsinnigen Lerneffekt, wenn man bei einem 
Prof richtig miese Unterlagen bekommt und man in der Lerngruppe in 
vielen mühsamen Stunden versucht, sich einen Reim daraus zu machen und 
viel in Sekundärliteratur recherchiert. Das ist nämlich sehr nah am 
echten Berufsleben, da wird man nämlich ständig mit solchen Situationen 
konfrontiert.

Ein Fern-Student, der seine Unterlagen immer 100%ig sauber und leicht 
verdaulich aufbereitet kriegt, hat diese Erfahrung nicht. Und das ist 
später ein wahnsinniger Nachteil. Wobei man dazu sagen muss, dass man 
nicht bei jedem Fernstudium perfekte Unterlagen bekommt, aber im 
Fernstudium gibt es wiederum auch Lerngruppen, und im Fernstudium ist es 
doppelt sinnvoll, sich einer Lerngruppe anzuschließen.

von Phil d. (Gast)


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Hallo,

ich glaube ihr überbewertet die "Sozialkompetenz" Geschichte etwas. Ich 
will kein Sozialarbeiter werden, sondern einfach das Studium auf den für 
mich besten Weg absolvieren. Ansonsten bin ich ein sehr umgänglicher 
Mensch und zahlreiche Zeugnisse aus dem IT-Bereich bestätigen mir das. 
Ist ja nicht so, dass ich nie aus dem Haus gehen würde ( auch wenn das 
vielleicht gerade euer Bild von mir ist ^^).

Warum ich nicht weiter an der Uni Hagen studiere, liegt daran weil dort 
keine Technische Informatik angeboten wird. Allerdings spiele ich 
langsam mit den Gedanken, doch noch meinen Master in Mathematik zu 
machen und zu promovieren und mich dann als Quereinsteiger in der IT zu 
versuchen. Wenn ich mir den Stoff recht anschaue, dann kann ich mir das 
auch nebenbei aneignen. Dann hab ich wenigstens einen "cleanen" 
Lebenslauf.

Viele Grüße

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