Hallo Leute, bestimmt kennt der eine oder andere die Website 80plus.org; Inzwischen erreichen dort getestete Netzteile Wirkungsgrade über 90%. Mich würde interessieren welcher Teil der größte Verlustbringer bei so einem PC/Schaltnetzteil ist. Ich stelle mir das so vor: Eingang AC -> Zwischenkreis PFC 400 irgendwas Volt -> DC/DC Wandler auf 12V und von den 12V auf 3,3 und 5V Wo liegt denn da der "große" Wirkungsgradverlust, auch wenn 90% und mehr im Vergleich zu früher schon verdammt gut zu sein scheint. Viele Grüße
Hallo! Nein. Es wird nicht von 12V auf die kleineren Spannungen gewandelt. Jede Spannung wird über separate Wicklungen/Anzapfungen abgegriffen und einzeln gleichgerichtet/gesiebt. Auf eine Spannung wird geregelt. Die anderen ergeben sich aus dem Wicklungsverhältnis.
Route 66 schrieb: > Nein. Es wird nicht von 12V auf die kleineren Spannungen gewandelt. Bei den Standardnetzteilen nicht, aber bei proprietären Bauformen von Netzteil und Mainboard wie beispielsweise der HP 6000/8000 PC-Reihe kann das schon sein. Da liefert das Netzteil 12V (und 5Vstdby) und den Rest erledigt das Board. Der Effizienz tut das keinen Abbruch.
Ich frag mich nur welche Richtwerte an Effizienzen hier die Eingangs-PFC hat von so einem "Billig" teil für ~ 100 Eur und welche Effizienz der DC Teil hat. Also quasi: 90% der verluste entstehen bereits bis zum Zwischenkreis von 400 irgendwas Volt. Der Nachfolgende DC Teil hat eine Effizienz von ca. 98 - 99% Also falls das jemand so sagen kann ;)
Die größten Verluste entstehen in den sekundären Gleichrichterdioden. Bei normalen Netzteilen werden vom Haupttrafo 5v und 12V erzeugt, die 3.3V entstehen durch eine Nachregelung aus den 5V-Wicklungen des Haupttrafos und eine extra Drossel. Beim Thermaltake 1200W sind zwei komplette 12V-Netzteile drin, die jeweils 50A machen. Eines dieser Netzteile versorgt einen DC/DC-Wandler nach 5V, das andere einen Wandler nach 3.3V. Diese sekundären Wandler sind als einfache step-down-Wandler (vermutlich mit synchroner Gleichrichtung ausgestattet) sehr effizient.
Steffen schrieb: > Mich würde interessieren welcher Teil der größte Verlustbringer bei so > einem PC/Schaltnetzteil ist. Kommt auch auf die konkrete Belastung an. Üblicherweise werden im Datenblatt Werte unter optimalen Bedingungen angegeben. Wenn z.B. Dein 1000W-Netzteil fast ohne Last läuft, wird es nie den besten Wirkungsgrad erreichen weil schon Anlaufschaltung und die Taktung eine Grundlast darstellen. Bei hoher Last wird dagegen auch der Spannungsabfall über die Gleichrichter im Sekundärbereich etwas mehr Wärme erzeugen.
Ben _ schrieb: > Die größten Verluste entstehen in den sekundären Gleichrichterdioden. Herkömmliche (Schottky-)Dioden können da gar nicht drin sein. 750 W sind bei 12 V immerhin 63 A. Die Gesamtverluste sind bei "80plus Titanium" jedoch nur 5% = 38 Watt. Es müssen folglich Synchrongleichrichter sein.
oszi40 schrieb: > Kommt auch auf die konkrete Belastung an. Üblicherweise werden im > Datenblatt Werte unter optimalen Bedingungen angegeben. Die Effizienzklassen definieren die Bedingungen auch bei 20% Last: http://www.plugloadsolutions.com/80PlusPowerSupplies.aspx
Ich empfehle dise Seite: http://www.hardwaresecrets.com/ Da wird genau erklärt wie so ein Netzteil arbeitet.
Sunny schrieb: > http://www.hardwaresecrets.com/ > Da wird genau erklärt wie so ein Netzteil arbeitet. Hast du einen Link zu einem guten Artikel dort?
Ich hab noch kein Netzteil gesehen, was am Haupttrafo eine Synchrongleichrichtung einsetzt. Man kann aber viel mit entsprechend leistungsstarken Dioden erreichen oder mehrere Dioden parallel schalten um die Flußspannung zu senken. Der Wirkungsgrad im Leerlauf ist immer Null. Das ist klar. Mit steigender Belastung kommt irgendwo ein Optimum mit maximalem Wirkungsgrad, danach nähert man sich den Bauteilgrenzen (auch von Trafo und Drosseln, Kondensatoren) und die Verlustleistung steigt überproportional an. Daher kommt der meistens niedrigere Wirkungsgrad bei Vollast im Vergleich zum optimalen Betriebsbereich. Naja, Wirkungsgrad bei 20% Last ... **kicher** sehr aussagekräftiger Wert. Okay, mit meinem 1200W NT mache ich das regelmäßig (kompletter PC im Leerlauf -> 150W, unter Vollast sinds auch schon mal 450), aber ich find die ganze Kurve vom Wirkungsgrad interessant. Daran kann man schon erkennen was wirklich im Netzteil drin ist und wie großzügig die Bauteile ausgelegt sind.
Ben _ schrieb: > Naja, Wirkungsgrad bei 20% Last ... **kicher** sehr aussagekräftiger > Wert. Mein Desktop-PC mit Sandy Bridge 95W TDP hat ein 240W-Netzteil. In Ruhe saugt er ca. 25W aus dem Stromnetz, bei Vollast üblicherweise 100-120W. Wer einen PC mit 1200W Netzteil und 150W Ruheleistung verwendet, der hat mit dem Thema "Stromsparen" erkennbar abgeschlossen und eindeutig eine andere Priorität.
Zusammengefasst: ALLES, was warm wird, ist sinnlos verschenkte Energie. PC, Transistoren, Gleichrichter, Spulen, Elkos, Widerstände, Lüfter ... Mehr z.B. Grundlagen des PC-Schaltnetzteils - Aktualisierte Fassung: http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=396386&garpg=5#content_start
Ben _ schrieb: > Naja, Wirkungsgrad bei 20% Last ... **kicher** sehr aussagekräftiger > Wert. PS: 80plus.org schreibt Mindestwerte für 20%, 50% und 100% vor, bei Titanium auch für 10%. Die 20% hatte ich genannt, weil dieser Wert summarum wichtiger ist als 50% und 100%. Die mittlere Last eines normalen Anwender-PCs liegt weit näher an 20% als an 100%. Bei Hardcore-Gamern, die mit AMD und doppelter Grafikturbine jede freie Minute Monster erschiessen, mag der Wert freilich höher liegen als bei normalen Anwendern.
oszi40 schrieb: > Zusammengefasst: ALLES, was warm wird, ist sinnlos verschenkte Energie. > PC, Transistoren, Gleichrichter, Spulen, Elkos, Widerstände, Lüfter ... Aus dem Lüfter kommt doch immer viel warme Luft raus; also verbraucht der am meisten? :-) Fragt sich Harald
Naja... Stromsparen ist relativ. P35, Q6600, GTX480, zwei Platten, zwei optische Laufwerke. Das gibts nicht zum Nulltarif, da find ich 150W angemessen. Läuft ja auch nicht rund um die Uhr. Das dicke Netzteil ist da nur drin weils mir für 30 Euro oder so in die Hand gefallen ist.
Alexander Schmidt schrieb: > Hast du einen Link zu einem guten Artikel dort? Was meins du unter "guten Artikel" ?
Ben _ schrieb: > Das gibts nicht zum Nulltarif, Das ist wahr, denn allein die GTX480 frisst schon rund 50W bloss fürs Dasein. Auch das 1200W NT trägt sicherlich sein Scherflein zum erhöhten Ruheverbrauch bei.
Sunny schrieb: >> Hast du einen Link zu einem guten Artikel dort? > Was meins du unter "guten Artikel" ? Einen Artikel wo "genau erklärt wird wie so ein Netzteil arbeitet".
Für so eine Grafikkarte sind 50W im Leerlauf aber okay. Wie gesagt, die kann unter 3D Vollast noch ganz anders... :) Das Netzteil alleine habe ich im Leerlauf nie gemessen. Aber so viel wirds gar nicht sein, aus dem Ding kommt kaum warme Luft raus und der Lüfter erhöht nicht mal seine Drehzahl. Und dabei wird noch viel Wärme aus dem PC selber angesaugt.
Ben _ schrieb: > Für so eine Grafikkarte sind 50W im Leerlauf aber okay. Gewissermassen. Nur ist eine GTX480 im Stromverbrauch wohl nur durch zwei GTX480 noch zu schlagen. Immerhin gilt die als grösster Schluckspecht ihrer Generation. Deshalb schrieb ich ja, dass jemand, der sowas einsetzt, erkennbar nicht den Stromverbrauch im Auge hatte. Und ich kann darob auch verstehen, dass man sich irgendwo Gedanken darüber macht, den Ruheverbrauch von PCs zu reglementieren, wie man das bereits beim Standbyverbrauch erfolgreich getan gat. Wenn es dem Anwender erkennbar egal ist, er also dies nicht auf dem Radar hat. Denn 50W für Nix, das muss nicht sein. Es liessen sich solche Teile zweifellos auch so konstruieren, dass im normalen Desktopbetrieb nur wenige Watt anfallen.
Alexander Schmidt schrieb: > Einen Artikel wo "genau erklärt wird wie so ein Netzteil arbeitet". Finde es selber, wenn es dich interessiert.
Ich habe es dort auch nicht gefunden. Gehe also bis zum Beweis des Gegenteils mal davon aus, dass es dort nicht steht. Deine Reaktion klingt ausserdem so, als ob es dir grad nicht anders erging.
A. K. schrieb: > Ich habe es dort auch nicht gefunden. Gehe also bis zum Beweis des > Gegenteils mal davon aus, dass es dort nicht steht. Wie wärs, wenn Du mal unter "Tutorials" suchst. Da mein Englisch nicht sooo gut ist, habe ich jetzt aber nicht sämtliche "Power" Artikel durchgelesen. Ich finde, ein bisschen Eigeninitiative von Dir würde auch nicht schaden... Gruss Harald
Das einzige Tutorial, das genauer auf die Funktion eingeht erklärt die Grundlagen, geht aber auch nicht ins Detail: http://www.hardwaresecrets.com/article/Anatomy-of-Switching-Power-Supplies/327 Auch nicht schlecht, auch wenn es nur um die Schutzfunktionen wie Über-/Unterspannung, Überstrom und Übertemperatur geht: http://www.hardwaresecrets.com/article/Everything-You-Need-to-Know-About-Power-Supply-Protections/905
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