Forum: PC Hard- und Software Warum kein "Authenticator" für email?


von Stefan02 (Gast)


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Hi,

Leider ist´s mir jetzt auch passiert, das bei meinem Email Anbieter 
diese (scheinbar) "hack-bots" versuchen mein Passwort zu klauen (und es 
zum Glück nicht geschafft haben). Ich hatte, obwohl ich in der Arbeit 
war und zu dieser Zeit nicht am PC, als ich Abends Heimkam und meine 
emails abholen wollte, mehrmals "fehlgeschlagene Login Versuche" auf 
meinem Email Konto. Durch recherchieren im Internet bin ich auf die 
Gründe gekommen, die diese Meldung verursachen, und da stand auch was 
von Programmen die gezielt versuchen die Email Adressen zu hacken (Das 
währe in meinem Fall der wohl am ehesten zutreffende Grund). Ich habe 
natürlich gleich das Passwort geändert, dennoch, das gibt einem schon zu 
denken, denn wenn jemand die Email Daten rausbekommt, kann er damit sehr 
großen Schaden anrichten (ebay und co sobald man Email Zugang hat hat 
man auch dort die Benutzerdaten).

Bei vielen Online Spielen gibts ja mittlerweile schon einen 
Authenticator. Das ist ein kleines Gerät oder eine App das / die man 
sich dazukaufen kann - zum Spiel - und man dann beim einloggen in das 
Spiel zusätzlich einen Code eingeben muss, den das Gerät generiert. Das 
heist, selbst, wenn soein Hacker/Hacker-Programm dann irgentwie die 
Zugangsdaten vom Spiel herausbekommt, bringt das nichts, weil der Code 
der ja zusätzlich zum einloggen benötigt wird von einem Gerät / einer 
App generiert wird die der Hacker ja nicht hat.
Das ist ein geniales Sicherheits Feature.

Ich frage mich nur, warum gibts das nicht bei Email Anbietern? Natürlich 
optional, und das Gerät kostet ja auch was aber die paar Euro hab ich 
gerne in eine Passwort Sicherheit investiert!!! Gerade, wenn es um so 
sensible Zugangsaten geht, die wirklich nur einen selbst was angehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Google bietet eine zusätzliche Authentifizierung über SMS-Code an.
http://support.google.com/accounts/bin/answer.py?hl=en&answer=180744
Andere auch, wie etwa Yahoo.

von DIY (Gast)


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Machs dir selbst, oder hau dir ein langes secret auf deinen Imap 
Account, wird ja sowieso im Client gespeichert,

von DIY (Gast)


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Ach ja, und DNS, worauf die ganze Mail Geschichte basiert, ist völlig 
ungesichert.

von (prx) A. K. (prx)


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DIY schrieb:
> Ach ja, und DNS, worauf die ganze Mail Geschichte basiert, ist völlig
> ungesichert.

Was den eigenen Zugriff auf die Mailbox angeht ist das irrelevant, wenn 
SSL/TLS verwendet wird und der Mailclient bzw. Browser das Zertifikat 
kontrolliert. Zertifikate sich zwar auch nicht so sicher, wie man das 
gerne hätte, aber der Aufwand steigt mit jedem solchen Mechanismus.

Dass die Zustellung von Mails ebenso unsicher ist, wie ihr Inhalt offen, 
dürfte bekannt sein. Wer da sicher gehen will, der muss Verschlüsselung 
mit Absendersignatur verwenden, vgl. PGP.

von nasd (Gast)


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DIY schrieb:
> Ach ja, und DNS, worauf die ganze Mail Geschichte basiert, ist völlig
> ungesichert.

ganz davon abgesehen, dass auch das nicht mehr so allgemeingültig 
stimmt... Was genau meinst du?

von Heisenberg (Gast)


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Wozu soll das gut sein? Wenn man ein sicheres Passwort wählt, dann ist 
das auch nicht "hackbar". Diese Script Kiddies testen halt ein paar 
übliche Passwörter wie 12345678, password, usw. Wenn man ein gutes 
Passwort hat, dann können einem solche "Hackversuche" egal sein.

Hier mal ein paar Sicherheitsgrundlagen:

1. Sichere Passwörter verwenden bzw. generieren lassn (pwgen unter 
Linux).
2. Für jeden Account ein anderes Passwort verwenden!
3. Keine Email Anhänge öffnen!
4. Bei Sicherheitsfragen keine einfach zu ermittelnden Informationen 
benutzen (z.B. welche Grundschule und dann im Lebenslauf auf der 
Webseite die Grundschule angeben). Für die Sicherheitsfragen am besten 
auch generierte Passwörter benutzen.

von ihde (Gast)


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nasd schrieb:
> DIY schrieb:
>> Ach ja, und DNS, worauf die ganze Mail Geschichte basiert, ist völlig
>> ungesichert.
>
> ganz davon abgesehen, dass auch das nicht mehr so allgemeingültig
> stimmt... Was genau meinst du?

Mailer schicken die Mail dahin wo der DNS hinzeigt, und DNS ist 
überhaupt nicht gesichert.

DNSSEC wird sich wieder verabschieden sobald auch der Rest der Welt 
gemerkt hat das es sich wunderbar für Amplification Attacks eignet.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Heisenberg schrieb:
> Wozu soll das gut sein? Wenn man ein sicheres Passwort wählt, dann ist
> das auch nicht "hackbar".

Daß das nur die Hälfte des Tellers ist, sollte klarwerden, wenn man sich 
die "Passwortrücksetzmechanismen" ansieht, die die Betreiber etlicher 
Dienste verwenden. Dazu ist z.B. der Artikel in der aktuellen c't (vom 
letzten Montag) interessant, in der jemandem die "digitale Identität" 
geklaut wird.

Gegen so etwas hilft ein sicheres Passwort alleine erstmal überhaupt 
nicht.

von ihde (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Daß das nur die Hälfte des Tellers ist, sollte klarwerden, wenn man sich
> die "Passwortrücksetzmechanismen" ansieht, die die Betreiber etlicher
> Dienste verwenden

Was auch per Mail passiert, und Mail benutzt DNS. Und leider geht 
SSL/TLS am Kapitalismus zugrunde.

von nasd (Gast)


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ihde schrieb:
> DNSSEC wird sich wieder verabschieden sobald auch der Rest der Welt
> gemerkt hat das es sich wunderbar für Amplification Attacks eignet.

Oder die Server gehen dazu über mit UDP-Antworten nicht so großzügig zu 
sein und auf TCP zu bestehen für alles was Keys enthält.

von (prx) A. K. (prx)


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ihde schrieb:
> Mailer schicken die Mail dahin wo der DNS hinzeigt, und DNS ist
> überhaupt nicht gesichert.

Per DNS den Weg zu hacken, den eine Password-Recovery-Mail von 
beispielsweise Amazon zu GMX nimmt, ist nicht ganz so einfach.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wie der von mir bereits erwähnte c't-Beitrag zeigt, ist ein Herumbasteln 
am DNS überhaupt nicht erforderlich, um richtig Mist anzustellen.

von ihde (Gast)


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nasd schrieb:
> ihde schrieb:
>> DNSSEC wird sich wieder verabschieden sobald auch der Rest der Welt
>> gemerkt hat das es sich wunderbar für Amplification Attacks eignet.
>
> Oder die Server gehen dazu über mit UDP-Antworten nicht so großzügig zu
> sein und auf TCP zu bestehen für alles was Keys enthält.

Bye bye Internet, es war schön mit dir.

von Joachim Sander (Gast)


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Mein E-Mail-Anbieter mail.de hat einen Authenticator, und dadurch fühle 
ich mich relativ sicher vor Brute-Force-Attacken. Dann können die Hacker 
gern mein Passwort abfischen oder mit einem Trojaner keyloggen, sie 
kommen nicht rein.

https://mail.de/blog/2012-10-mehr-sicherheit-durch-den-mailde-authenticator!/

Zusätzlich zum Authenticator kann man bei mail.de auch einen anderen 
Benutzernamen wählen. D.h. ich muss mich nicht mit meiner E-Mail-Adresse 
einloggen sondern mit einem von mir festgelegten Benutzernamen. Nochmal 
mehr Sicherheit, denn mein Benutzername ist geheim, meine E-Mail-Adresse 
nicht.

Angucken und ausprobieren, ich würde nie wieder zurück zu GMX wechseln.

von Stefan02 (Gast)


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Hi,

vielen Dank für die vielen Antworten. Das mit dem Authenticator ist ja 
super, allerdings besitze ich derzeit kein Handy...

von Heisenberg (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Daß das nur die Hälfte des Tellers ist, sollte klarwerden, wenn man sich
> die "Passwortrücksetzmechanismen" ansieht, die die Betreiber etlicher
> Dienste verwenden. Dazu ist z.B. der Artikel in der aktuellen c't (vom
> letzten Montag) interessant, in der jemandem die "digitale Identität"
> geklaut wird.
>
> Gegen so etwas hilft ein sicheres Passwort alleine erstmal überhaupt
> nicht.

Meinst du das hier?

http://www.heise.de/ct/artikel/Risiko-Identitaetsklau-1740579.html

Das bestätigt mein Vorurteil dass Journalisten nicht besonders 
intelligent sind. Wegen solchen Geschichten sollte man, wie oben 
angedeutet, auf diesen Wiederherstellungskram verzichten. Dann wäre REIN 
GAR NICHTS passiert.

Desweiteren ist es sinnvoll, für JEDEN Account wie eBay, PayPal, Amazon, 
etc. eine eigene Mailadresse einzurichten. Nur unwichtigen Kram wie 
uC.net etc. kann man unter einer (separaten) Mailadresse zusammenfassen.

Realnamen und Adresse sollte man nur da angeben wo es unbedingt nötig 
ist (wenn man Post bekommen soll). Und auch da sollte man möglichst den 
Namen verfälschen (z.B. Schmid statt Schmidt, Walther statt Walter, 
etc.) und auch immer ein anderes Geburtsdatum angeben, falls das gefragt 
wird.

Und da haben wir noch nichtmal die Grundlagen von sicherem Surfen (Tor, 
Live Systeme), sicherer Kommunikation (PGP) und weiteren Massnahmen wie 
Live-Systeme angesprochen.

Vielleicht sollte ich mal Schulungen anbieten ...

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