Forum: Offtopic Gibt es noch Krankenkassen ohne elektronische Gesundheitskarte ab 2013?


von A. $. (mikronom)


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Ich will dieses Ding nicht. Ich habe kein Interesse daran, dass meine 
Gesundheitsdaten auf so einer Karte gespeichert werden und von Hinz & 
Kunz ausgelesen werden können, die meine Karte in die Hände bekommen. Es 
würde mich nicht wundern, wenn man zukünftig beim Vorstellungsgespräch 
seine eGK mal in so ein Gerät stecken muss und man dann als Antwort 
möglicherweise "Herr $nachname, wir können das Gespräch an dieser Stelle 
gleich beenden. Hier Ihre Unterlagen, nicht auf wiedersehen." hören 
darf. Oder man gehen kann, wenn man sich weigert.

Derzeit habe ich eine Nicht-eGK, weil ich mich konsequent weigere, 
meiner Krankenkasse ein Foto zu schicken. Man kann mich aufgrund keiner 
Rechtsgrundlage verpflichten, ein Foto zur Verfügung zu stellen. Dabei 
wäre gerade das Foto eine interessante Option, aber nicht dieser 
Bullshit: "Künftig sollen sich mit ihr verschlüsselt Daten über 
Medikamente, Allergien, Behandlungen und weitere Merkmale speichern 
lassen"

Meine jetzige Karte läuft aber in den nächsten Wochen aus und meine 
Krankenkasse behauptet, sie können mir nur eine eGK zusenden. Dass das 
eine Lüge ist weiß ich, weshalb ich gewillt bin die Krankenkasse zu 
wechseln. Da die Leistungen bei den gesetzlichen eh überall (fast) 
gleich sind würde ich jetzt das Kriterium wählen eine Krankenkasse zu 
wählen, die mir keine eGK aufzwingen will. Wer kennt was?

: Gesperrt durch Moderator
von Stephan W. (stipo)


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Andi $nachname schrieb:
> Ich will dieses Ding nicht. Ich habe kein Interesse daran, dass meine
> Gesundheitsdaten auf so einer Karte gespeichert werden und von Hinz &
> Kunz ausgelesen werden können, die meine Karte in die Hände bekommen.

Was hindert sich daran, mit einem 1mm Bohrer durch den Chip zu heizen?
Danach ist alles auf dem Chip 100% nicht mehr lesbar ;)

Ne ich weiß was du damit meinst. Ich bin auch nicht begeistert davon, 
das auf der Karte meine Krankenakte liegen soll.
Im moment bin ich noch am überlegen wie ich das handhaben soll.
Man wird in solchen dingen ja nicht einmal gefragt, ob man sowas denn 
haben möchte.

von Timm T. (Gast)


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Nebst der Unmöglichkeit, eine unabhängige Zweitmeinung einzuholen, da 
jeder Arzt beim Einlesen der Karte sieht, wo Du vorher warst und was der 
vorige Arzt diagnostiziert hat. So zumindest die Vorstellungen für die 
Zukunft.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Andi $nachname schrieb:
> Ich will dieses Ding nicht. Ich habe kein Interesse daran, dass meine
> Gesundheitsdaten auf so einer Karte gespeichert werden und von Hinz &
> Kunz ausgelesen werden können, die meine Karte in die Hände bekommen. Es
> würde mich nicht wundern, wenn man zukünftig beim Vorstellungsgespräch
> seine eGK mal in so ein Gerät stecken muss und man dann als Antwort
> möglicherweise "Herr $nachname, wir können das Gespräch an dieser Stelle
> gleich beenden. Hier Ihre Unterlagen, nicht auf wiedersehen." hören
> darf. Oder man gehen kann, wenn man sich weigert.

Geh mal zum Doktor.

von (prx) A. K. (prx)


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Andi $nachname schrieb:
> Medikamente, Allergien, Behandlungen

Bei allen Risiken, die so ein Ding auch hat: Dieser Aspekt ist wirklich 
ein wesentlicher Vorteil. Sofern sich das auf den entsprechenden 
Personenkreis beschränkt.

von Uhu U. (uhu)


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Andi $nachname schrieb:
> Ich habe kein Interesse daran, dass meine
> Gesundheitsdaten auf so einer Karte gespeichert werden und von Hinz &
> Kunz ausgelesen werden können, die meine Karte in die Hände bekommen.

Wie wär, wenn du das einfach mit deinem Arzt ausmachst? Oder willst du 
bloß mal wieder publikumswirksam jammern?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Wenn Du nicht zum Arzt rennst, dann wird auf der Karte auch Dein Verlauf 
nicht gespeichert werden.

von Bernd T. (bastelmensch)


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Die Frage ist ob ich das Ding ganz einfach auch mit meinem PC 
beschreiben kann.

Dann eben einfach nach dem Arztbesuch alles löschen. :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd T. schrieb:
> Die Frage ist ob ich das Ding ganz einfach auch mit meinem PC
> beschreiben kann.
>
> Dann eben einfach nach dem Arztbesuch alles löschen. :-)

Das geht wohl auch ohne PC. Einfach die Karte beim nächsten Röntgen
"versehentlich" in der Tasche stecken lassen.
Gruss
Harald

von M. S. (bugles)


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Timm Thaler schrieb:
> Nebst der Unmöglichkeit, eine unabhängige Zweitmeinung einzuholen, da
> jeder Arzt beim Einlesen der Karte sieht, wo Du vorher warst und was der
> vorige Arzt diagnostiziert hat. So zumindest die Vorstellungen für die
> Zukunft.

SO wie ich esverstehe bestimmt man selbst was auf der Karte gespeichert 
wird.

Ich selber würde dies nie zulassen das diagnosen auf der Karte landen. 
Nicht weil ich angst vor VG habe sondern einfach nur um neutrale 
Zweitdiagnosen einholen zu können.

Klappt den die Karte ohne bild nicht mehr oder wird nur das abrechnen 
verkompiziert?

von Wilhelm F. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:

> Es
> würde mich nicht wundern, wenn man zukünftig beim Vorstellungsgespräch
> seine eGK mal in so ein Gerät stecken muss

Nein, das muß man nicht. Man kann dann auch aufstehen, und nach Hause 
gehen, das ist besser.

> Man kann mich aufgrund keiner
> Rechtsgrundlage verpflichten, ein Foto zur Verfügung zu stellen.

Das hat den Hintergrund, daß man auf dem Foto auch als echter Besitzer 
identifizierbar ist. Damit wurde viel Mißbrauch betrieben. Einen hatte 
ich im Bekanntenkreis, nicht krankenversichert. Der lieh sich die Karte 
dann beim Kumpel.

Ich denke aber nicht, daß der ganze Arztroman an Patientenakten auf der 
Karte landet. Zumal die heute immer noch in schlechter Qualität auf 
Kopierern kopiert werden, und sie nicht in Klarschrift Text vorhanden 
sind. So ist es bei mir im Augenblick. Ich staune über die altbackenen 
Datenverarbeitungen. Meine Arztakten sind manchmal 5° geneigt, wie 
schlechte Kopien von Bauteildatenblättern vor 30 Jahren.

von Paul B. (paul_baumann)


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Wilhelm schrob:
>Meine Arztakten sind manchmal 5° geneigt, wie
>schlechte Kopien von Bauteildatenblättern vor 30 Jahren.

Ja, das sind schon versteckte Patientendaten! Wie die Neigung
der Wirbelsäule, so auch die Neigung der Kopie auf dem Papier.

;-)

MfG Paul

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Andi $nachname schrieb:
> Gibt es noch Krankenkassen ohne elektronische Gesundheitskarte ab 2013?

PKV?

von Wilhelm F. (Gast)


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Paul Baumann schrieb:

> Ja, das sind schon versteckte Patientendaten!

Ich verstehe. ;-)

Arztschrift.

In den 1980-er Jahren noch beklagte sich die Apotheke, weil sie auf dem 
handgeschriebenen Rezept überhaupt nichts entziffern konnte. Die mußten 
dann immer beim Arzt anrufen, und fragen, was da drauf steht. 
Arztschrift.

von Thomas E. (bastelonkel)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Man kann mich aufgrund keiner
>> Rechtsgrundlage verpflichten, ein Foto zur Verfügung zu stellen.
>
> Das hat den Hintergrund, daß man auf dem Foto auch als echter Besitzer
> identifizierbar ist.

Und da fängt der Blödsinn schon an, denn niemand prüft, ob das 
eingereichte Foto überhaupt dein Antlitz zeigt. Du könntest anstelle 
deines Passbildes auch das Bild deines Arbeitskollegen einsenden. Die 
Krankenkasse stellt dir eine eGK mit jedem beliebigen Foto aus. Ob eine 
Plausibilitätskontrolle seitens der Krankenkasse stattfindet (passt das 
Bild zum Alter/Geschlecht des Patienten) weiß ich nicht. Du kannst es ja 
spaßeshalber ausprobieren.

"Es besteht grundsätzlich keine Mitwirkungspflicht des Versicherten 
dahingehend, der Versicherung ein Passfoto/Lichtbild von sich zur 
Verfügung zu stellen. § 291 Abs.2 SGB V regelt lediglich, dass die 
Krankenversichertenkarte neben der Unterschrift ein Lichtbild des 
Versicherten enthält. Es wurde aber keine diesbezügliche Verpflichtung 
des Versicherten geregelt."

Quelle: http://stoppt-die-e-card.de/

von Thomas E. (bastelonkel)


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Hier noch ein Artikel dazu:

http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article2341907/Falsche-Fotos-auf-elektronischen-Gesundheitskarten.html

Ein Klassiker soll wohl Darth Vader auf der eGK sein.

von Wilhelm F. (Gast)


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Thomas E. schrieb:

> Und da fängt der Blödsinn schon an, denn niemand prüft, ob das
> eingereichte Foto überhaupt dein Antlitz zeigt. Du könntest anstelle
> deines Passbildes auch das Bild deines Arbeitskollegen einsenden.

Das ist der größte Nonsens, den ich bislang hörte. In meiner Arztpraxis 
hätten sie bei der ersten Sichtung der Karte schon dumm geschaut.

Und Lügen haben kurze Beine. Kennt den Spruch niemand mehr?

Indessen, es mag sein, daß es in total anonymen Gegenden wie Großstädten 
so zugehen kann.

von Martin P. (billx)


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Die Techniker hat mir grade eine neue alte Karte zugeschickt... Ich hab 
denen aber auch letztes Jahr klar meine Meinung zu dem Thema gesagt.

von A. $. (mikronom)


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Martin P....... schrieb:
> Die Techniker hat mir grade eine neue alte Karte zugeschickt...

Wie lang ist sie gültig? Und bist du dir sicher, dass es sich nicht doch 
um eine eGK ohne Foto handelt (ja, die gibt es auch!)?

von (prx) A. K. (prx)


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Andi $nachname schrieb:
> Und bist du dir sicher, dass es sich nicht doch
> um eine eGK ohne Foto handelt (ja, die gibt es auch!)?

Er wird schon wissen, ob er denen vorher extra ein Foto geschickt hat 
oder nicht. Damit sind die nämlich grad schwer beschäftigt.

von A. $. (mikronom)


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A. K. schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Und bist du dir sicher, dass es sich nicht doch
>> um eine eGK ohne Foto handelt (ja, die gibt es auch!)?
>
> Er wird schon wissen, ob er denen vorher extra ein Foto geschickt hat
> oder nicht.

Du hast es nicht verstanden: Es gibt auch eGK OHNE Foto!

Wenn er also kein Foto geschickt hat, dann heißt das noch lange nicht, 
dass er jetzt keine eGK bekommen hat.

von Wilhelm F. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:

> Wenn er also kein Foto geschickt hat, dann heißt das noch lange nicht,
> dass er jetzt keine eGK bekommen hat.

Kann eine Kasse jemanden nicht wegen Widersetzung gegen die Regeln 
ausschließen? Ich meine, die müßten doch niemanden dulden, und sich auf 
der Nase herum springen lassen?

von Thomas G. (old_beginner)


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Die Sache mit dem Foto ist doch im Kontext mit der
eGK eher nebensächlich und auch lachhaft ....

Das Schlimme ist, wie oben ja schon erwähnt, der Umgang
mit den persönlichsten Daten und dessen Folgen ...

von Großes F. (112)


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Wo ist eigentlich euer Problem?

Welche Nachteile seht ihr darin, einem Arzt ein möglichst umfassendes 
Krankenbild präsentieren zu können?

Dinge die ein Arzt bereits geprüft hat, müssen nicht nochmal von einem 
anderen Arzt gecheckt werden und unabhängige Zweitmeinungen werden 
heutzutage gegoogelt.

beside the topic:
Meiner Meinung nach wird es Zeit, das gebildete Menschen nach einer 
umfassenden Internetrecherche den Weg zum Arzt gänzlich vermeiden können 
sollten und verschreibungspflichtige Medikamente nach entsprechender 
Risikounterweisung direkt vom Apotheker ausgehändigt bekommen sollten.

mfg

von Super G. (Gast)


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>beside the topic:
>Meiner Meinung nach wird es Zeit, das gebildete Menschen nach einer...

Wenn ich mir den gelben Schein dann auch selber ausstellen kann finde 
ich das akzeptabel. Ich gehe ohnehin nur zum Arzt, wenn ich kaum mehr 
kriechen kann und eine Krankschreibung brauche. Da nervt es mich immer 
schon mit den ganzen kranken Leuten im Wartezimmer eingepfercht zu sein.

von Lisa M. (lisa45)


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Die Krankenkasse zu wechseln, wird nicht viel bringen, da alle 
gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet sind, die eGK auszugeben. Hier 
geht nur die PKV. Aber auch die wird in den nächsten Jahren nachziehen.
Das mit der eGK und dem Vorstellungsgespräch ist offentlich nicht Dein 
Ernst?
Um eine eGK auslesen und beschreiben zu können, wird erst einmal eine 
PIN Eingabe von Dir nötig. Wenn Du das verweigerst, kann niemand lesen 
und schreiben.
Lesen und Schreiben kann nach PIN-Eingabe auch nur jemand der einen 
Heilberufausweis (inkl. qualifizierten Signatur) besitzt. Diesen Ausweis 
bekommt man nur, wenn man Arzt u.s.w. ist.
Wenn Du so eine Angst um Deine Daten hast, nach laß halt nichts in Deine 
elektronische Akte schreiben. Ist doch Deine Entscheidung!!!!

von (prx) A. K. (prx)


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Wer wirklich seiner Paranoia Futter geben will, der sollte sich mal 
durch die IT von paar Arztpraxen wühlen, was Zugangskontrolle, 
Sicherheit usw. angeht.

von Lisa M. (lisa45)


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Ist im Fall der eGK egal. Da die sicher Verbindung zum Server nicht im 
Ermessen des Arztes steht. Sollte man aber noch mal drüber nachdenken, 
ob es nicht vielleicht doch sicher ist seine Patentenakte auf einem 
Server liegen zu haben, als offen auf dem ungeschützten Labtop seines 
Arztes.

von Timm T. (Gast)


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Kirsten Hundeshagen schrieb:
> Das mit der eGK und dem Vorstellungsgespräch ist offentlich nicht Dein
> Ernst?

Doch, natürlich. Wird genau so kommen. Dito, wenn Du eine 
Lebensversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, 
Unfallversicherung... abschließen willst.

> Um eine eGK auslesen und beschreiben zu können, wird erst einmal eine
> PIN Eingabe von Dir nötig. Wenn Du das verweigerst, kann niemand lesen
> und schreiben.

"Wollen Sie den Job? Dann geben Sie hier ihre Pin ein."

Schon klar, hier im real exisitierenden Kapitalismus ist das genauso 
undenkbar wie Stirnbänder für Verkäuferinnen oder Überwachungskameras in 
Pausenräumen...

> Lesen und Schreiben kann nach PIN-Eingabe auch nur jemand der einen
> Heilberufausweis (inkl. qualifizierten Signatur) besitzt. Diesen Ausweis
> bekommt man nur, wenn man Arzt u.s.w. ist.

Man, Betriebsärzte! Jaja, klar haben die eine Schweigepflicht. Und 
nächsten Monat kommt der Weihnachtsmann...

> Wenn Du so eine Angst um Deine Daten hast, nach laß halt nichts in Deine
> elektronische Akte schreiben. Ist doch Deine Entscheidung!!!!

Was, nichts in der Krankenakte? Sie haben doch nicht etwa was zu 
verbergen? Drogenkonsum? Alki? Abtreibungen?

von Timm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> der sollte sich mal
> durch die IT von paar Arztpraxen wühlen

Bild gegen Mißbrauch auf der Krankenkarte? Völliger Humbug, solange die 
fertig gestempelten und unterschriebenen Rezeptblöcke im Vorzimmer unter 
der Theke liegen, und dort zum Selbstausfüllen abgeholt* werden können.

*) für die Schnellmerker: geklaut

von Jeffrey L. (the_dude)


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soviel zum PIN:
http://www.spiegel.de/karriere/ausland/us-arbeitgeber-fragen-bewerber-nach-facebook-passwort-a-824036.html

Bei einer Bewerbung kann ich mir das momentan nur schwer vorstellen, 
aber wie sieht es bei einer Lebensversicherung aus!?

"So Herr Müller-Lüdenscheidt, für die Überprüfung Ihrer eGK benötige ich 
noch Ihre PIN und dann ist die Lebenspolice auch schon rechtsgültig..."

von D. I. (Gast)


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o.O Ich hab gestern meine eGK von der AOK bekommen aber eine PIN nicht 
und es stand auch nichts auf dem Papier das noch separat eine PIN kommt.

von (prx) A. K. (prx)


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Bei einer Bewerbung kann ich mir das momentan nur schwer vorstellen,
> aber wie sieht es bei einer Lebensversicherung aus!?

Da ist doch ohnehin eine Gesundheitsprüfung fällig.

von Lisa M. (lisa45)


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Es werden noch keine PINs verschickt, weil die Telematikinfrstruktur 
noch nicht steht, sprich die Ärzte sind noch nicht an die Server 
angeschlossen.
Die PINs gibt es dann, weil die Kassen Angst haben, daß sie sonst alle 
Versicherten schon wieder vergessen haben.

von Wilhelm F. (Gast)


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D. I. schrieb:

> o.O Ich hab gestern meine eGK von der AOK bekommen aber eine PIN nicht
> und es stand auch nichts auf dem Papier das noch separat eine PIN kommt.

Kein Grund zur Besorgnis, das war bei mir auch so.

Da ich ja dieses Jahr verstärkt mit Arztpraxen zu tun hatte, konnte ich 
auch mal den Austausch der Kartenlesegeräte etwas beobachten. Das 
machten sie alle etwa im Frühjahr. Die Kasse schrieb mir ja auch, daß 
man erst mal beide Karten mit zum Arzt nehmen soll, bis die Umstellung 
vorbei ist. Also, die alten Kartenlesegeräte (oder auch nur die 
Software) können die neuen Karten nicht lesen. Ob es umgekehrt auch so 
ist, weiß ich nicht.

Aber eines steht fest: Außer einer Arztpraxis wird meine Karte niemand 
in die Finger bekommen, keine Versicherung, und auch keine Firma zur 
Bewerbung. Bei Anliegen zur KV mußte ich aber dort in letzter Zeit auch 
immer meine Karte zeigen, wenn ich persönlich zur Filiale ging. 
Vermutlich aber eher, weil der Berater dann sofort meine Akte auf den PC 
bekommt, ohne mich viel zu fragen.

Und wenn auf der Karte auch Untersuchungsdaten gespeichert werden, 
meinetwegen. Die Geschichten sind ja nun mal tatsächlich vorhanden, und 
ich keine 20 mehr und kerngesund.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Und wenn auf der Karte auch Untersuchungsdaten gespeichert werden,
> meinetwegen.

Du hast ja auch eine Sicherungskopie angelegt: Hier im Forum!

von Wilhelm F. (Gast)


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Ulrich S. schrieb:

> Du hast ja auch eine Sicherungskopie angelegt: Hier im Forum!

Gottseidank! ;-)

von Timm T. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Und wenn auf der Karte auch Untersuchungsdaten gespeichert werden,
> meinetwegen.

Du hast aber schonmal davon gehört, dass Ärzte auch Fehldiagnosen* 
stellen? Und Du kannst Dir eventuell vorstellen, dass ein zweiter Arzt 
keine unabhängige Diagnose stellen wird, wenn er vorher schon die 
Meinung des ersten Arztes auf der Karte lesen kann?

*) Beitrag zu Behandlungsfehlern morgen vormittag im DLF.

von Wilhelm F. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:

> Du hast aber schonmal davon gehört, dass Ärzte auch Fehldiagnosen*
> stellen?

Ja. Es kann aber auch passieren, daß man morgen beim Frühstück mit dem 
Stuhl rückwärts um fällt, und das Genick gebrochen hat.

von Olaf B. (omb)


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Und wenn dich der Notarzt abholt ist es für Ihn, und für dich, 
hilfreich, wenn er in die Patientenakte schauen kann um Vorerkrankungen 
und verschriebene Medikamente einzusehen. So kann er viel spezifischer 
handeln.

Kann der Notarzt auf diese Daten eigentlich ohne PIN vom Patienten 
zugreifen? Wenn der bewusstlos rumliegt, kann er die ja nicht mehr zum 
besten geben.

von (prx) A. K. (prx)


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http://www.aerzteblatt.de/archiv/89546/Notfalldatensatz-Bessere-Unterstuetzung-fuer-den-Arzt

"Das Auslesen der Daten in der Notfallsituation ist für berechtigte 
Personen selbstverständlich immer PIN-frei"

von Uhu U. (uhu)


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Womit das ganze Sicherheitskonzept ein Loch, groß wie ein Scheunentor 
hat...

Daraus kann man nur schließen, daß man mit allen Ärzten, mit denen man 
zu tun hat, darüber sprechen muß, welche Diagnosen in die elektronischen 
Akte kommen und ob dort überhaupt was rein kommt.

Bleibt das elektronische Rezept, das dort sicher seine Spuren 
hinterlassen wird. Ob man das boykottieren kann?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Und das andere Loch ist im Persönlichkeitsrecht bereits mit der 
Einführung  der E-Card installiert worden.
 Egal wie irgendwann wird ein Level erreicht werden aufdem erwartete 
wird, dass du unaufgefordert die gewünchten Infos zur Verfügung stellst.
 Eine Einsichtnahme zu verweigern egal in welcher Form, dazu zählt auch 
auch die Verweigerung der E-Card bzw. deren Nichtbesitz wird dich als 
jemanden outen der seine Persönlichkeitsrechte waren will, und der wird 
denen die sie brechen wollen immer suspect sein. Ebensowird sich eine zu 
weiße Karte auswirken, welche einer altersgerecht normalen Vita 
entgegensteht.
Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> Egal wie irgendwann wird ein Level erreicht werden aufdem erwartete
> wird, dass du unaufgefordert die gewünchten Infos zur Verfügung stellst.

Nur wird das nicht klappen, wenn die Leute sich massenhaft wehren, 
statt nur im Stillen rumzujammern.

von A. $. (mikronom)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Egal wie irgendwann wird ein Level erreicht werden aufdem erwartete
>> wird, dass du unaufgefordert die gewünchten Infos zur Verfügung stellst.
>
> Nur wird das nicht klappen, wenn die Leute sich massenhaft wehren,
> statt nur im Stillen rumzujammern.

Wieviele wehren sich denn gegen Dumpinglöhne? Willst du jetzt mal raten, 
wieviele sich dann gegen sowas wehren werden?

Andererseits: Als ewiger Hartzer ist das vielleicht sogar eine Erlösung, 
wenn man Hartzer bleiben will. Da bekommt man die Absagen viel 
schneller, wenn man sich bei Callcentern und ähnlichen "seriösen und 
hochbezahlenden Unternehmen" bewirbt.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Dazu wird es aber nicht kommen, weil zumindest die Deutschen es aufgeben 
haben sich zu wehren, nach den Erfahrungen aus ihren letzten beiden 
Versuchen dies zu tun.

So wie im Anhang sah das früher aus.

Ohne diese Büchlein war jede Bewerbung sinnlos. War das akzeptabel wurde 
von der zukünftigen Firma  deine Kaderakte, welche du nie zu sehen 
bekamst von der alten Firma angfordert, womit dein Vorhaben zu wechseln 
dort publik war, und auch wohin. Diese Akte begleitete dich ein 
Arbeitsleben lang, gegeben Falles auch vors Arbeitsgericht "Löschungen" 
darin erfolgten durch Schwärzung.

Dagegen ist die E-Card ein Mückenschiss, wenn gleich nicht harmlos.
Glaube mir das "Neue Deutschland" ist nicht mehr weit, indem alles was 
den Interessen jener die den Staat beherrschen zuwider läuft abgeschafft 
wird und alles was ihnen dient eingeführt wird.

Und warum ist das so? Weil die Evolution vor der gesellschaftlichen 
Macht nicht halt macht.

Achso ich sollte noch schön grüßen, von Orwell.



Für alle die sich wundern das ich das so offenherzig poste, es gibt imho 
nur eine Möglichkeit ein solches System des Missbrauchs zu sabotieren:
"Füttern bis es platzt" die benötigten Resourcen sind imho die der 
einzige Schwachpunkt des Systems. An irgend einem Punkt wird es 
ausreichen ineffizient.

Namaste

von Dave B. (gaston)


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Wenn man Angst um seine Patientenakten hat, kann man dann nicht seine 
Karte nach jedem Arztbesuch als verloren melden oder wird das noch in 
einer "Cloud" mit weggespeichert?
Karte "weg"->Akte weg; neue Karte= keine Akte drauf?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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schon jetzt:
Keine positive Creditvita ---> Investitionsrobleme
demnächst:
Keine glaubhaft akzeptable Akte ---> Arbeitnehmerproblem

von Johnny B. (johnnyb)


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Dave B. schrieb:
> Wenn man Angst um seine Patientenakten hat, kann man dann nicht seine
> Karte nach jedem Arztbesuch als verloren melden oder wird das noch in
> einer "Cloud" mit weggespeichert?
> Karte "weg"->Akte weg; neue Karte= keine Akte drauf?

Die Krankengeschichte wird eh nicht auf der Karte gespeichert, sondern 
auf irgendwelchen Servern. Denn die Karte hat nur 32kB Speicher.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronische_Gesundheitskarte

Da könnt Ihr noch lange Eure Karten "verlieren" oder den Chip 
durchbohren, die Krankengeschichte bleibt.

Auszug aus dem Wikipedia Artikel:
...
Dabei können, weil der Speicherplatz – nicht nach den gesetzlichen 
Vorgaben, aber nach der geplanten technischen Umsetzung – auf der eGK 
begrenzt ist (32 kB), nur bis zu 8 eRezepte und die Notfalldaten[13] auf 
der eGK selbst speicherbar sein. Die übrigen freiwilligen Anwendungen 
wie z. B. eine Patientenakte werden auf Servern der sog. 
Telematik-Infrastruktur abgelegt.
...

von Jeffrey L. (the_dude)


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Johnny B. schrieb:
> Die Krankengeschichte wird eh nicht auf der Karte gespeichert, sondern
> auf irgendwelchen Servern. Denn die Karte hat nur 32kB Speicher.

das ist ja eigentlich noch viel schlimmer!
Patientendaten aller Bundesbürger und von allen Krankenkassen zentral an 
einem Ort verwaltet!

Als Adresshändler würde ich mich dafür sehr interessieren! wem schicke 
ich Werbematerial für 'ne Rheumadecke, wer braucht einen Treppenlifter, 
wem kann ich ne Zahnersatzversicherung aufschwatzen...

So eine Datenbank 'kann' aber auch für die Forschung sehr interessant 
sein!
Es gäbe durchaus auch positive Aspekte: wer hat welche Erkankung, wem 
wurde welches Medikament verschrieben und wo hat es dann eine 
Verbesserung herbei geführt, das Mißbrauchpotential ist hier aber 
verdammt hoch!

Und manchmal gibt es eben auch Situationen, in denen das Umfeld nicht 
unbedingt wissen soll, dass man in irgendeiner Art von einer Krankheit 
betroffen ist!

Aber unsichere Server und Datenklau hat es bei uns ja noch nie gegeben!



Fakt ist, die eGK wird kommen, ob wir wollen oder nicht. Sie kommt 
weniger aufgrund von Patientenvorteil, sondern weil die Politik es so 
will, und bezahlen muss ICH!

Aber solange meine KK immer noch soviel Geld hat (bzw. bei mir 
abknöpft!), dass sie mich regelmäßig mit einem "Patientenmagazin" 
zuspammen können, ist alles noch OK!

Das Heft bekomme ich übrigens ungewollt.
Meiner Bitte, mir dieses Magazin nicht mehr zu schicken sind sie nicht 
nachgekommen (zuviel Aufwand um einzelne Emfänger auszusortieren!). Ich 
bezahle es mit meinem Beitrag und es wandert immer ungelesen in den 
Müll!

von A. $. (mikronom)


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Aber unsichere Server und Datenklau hat es bei uns ja noch nie gegeben!

Das ist meine größte Angst.

> Fakt ist, die eGK wird kommen, ob wir wollen oder nicht.

Die Ärzte bräuchten doch NUR darauf zu achten, dass sie ihre Daten aus 
der Praxis NICHT auf diese zentralen Server synchronisieren. Warum tun 
sie das nicht einfach?

> Aber solange meine KK immer noch soviel Geld hat (bzw. bei mir
> abknöpft!), dass sie mich regelmäßig mit einem "Patientenmagazin"
> zuspammen können, ist alles noch OK!
>
> Das Heft bekomme ich übrigens ungewollt.

Wer schickt das? Wer steht im Impressum?

von Jeffrey L. (the_dude)


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Wer im Impressum steht weiß ich nicht, aber vorne drauf steht ganz groß 
AOK-BW.
Das Geld für Papier und Druck sowie die 5 Vollzeitarbeitsplätze der 
Redaktion könnten sie sich sparen!

Edit:
es gibt nur ein Magazin, es gibt 5!!! (in worten "Fünf"!!!11)
http://www.aok.de/baden-wuerttemberg/leistungen-service/aok-mitgliedermagazine-167871.php

ich selbst bekomme das "bleibgesund"

von Uhu U. (uhu)


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von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Andi $nachname schrieb:
> Die Ärzte bräuchten doch NUR darauf zu achten, dass sie ihre Daten aus
>
> der Praxis NICHT auf diese zentralen Server synchronisieren. Warum tun
>
> sie das nicht einfach?

weißt du was professionelle Arzt-Software und IT Ausstattung Kostet, und 
weißt du wie dein Arzt seine Praxis organisiert.

1. Abrechnungssysteme benötigen die Zulassung der Kasse
2. die Verwaltung einer Arztpraxis ist keine Einzelanwendung
3. die meiste Praxen dürften die IT Leistungen durch externe 
Dienstleistungen angeboten und bereitgestellt werden, und diese als 
betriebliche Ausgaben absetzen.
4. Nun rate mal wie die das Thema Datensicherheit und Backup handhaben.


Von der Tätigkeit meiner besseren Hälfte her habe ich ein wenig Einblick 
wie das bei den mobilen Pflegediensten läuft.  was mir da immer wieder 
zu Ohren kommt behalte ich mal für mich.
Nur grob: Es gibt regelmäßig Probleme mit den MDA's oder mit dem Zugriff 
auf die Daten, selbst von der Station aus weil entfernte Server nicht 
erreichbar sind.
Kürzlich wurde deshalb durch einen renomierten lokalen Pflegedienst die 
IT Firma gewechselt, nach dem diese die Probleme nicht in den Griff 
bekam.
die MDA übertragen ihre Daten via GSM.

5. Das bedeutete die Daten liegen nicht ausschließlich zentral in irgend 
einer Datenbank, sondern fragmentiert auf tausenden  Netzwerkservern. 
Wer da rankommen will findet Türen. Ganz sicher. die frage ist wie 
schnell sich der Schwarzmarkt dafür entwickeln wird. Das er es tun wird 
steht imho außer Frage.

von Wilhelm F. (Gast)


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Winfried J. schrieb:

> weißt du was professionelle Arzt-Software und IT Ausstattung Kostet, und
> weißt du wie dein Arzt seine Praxis organisiert.

Eine normale Landarztpraxis hat heute schon immer einen Server und 
mehrere Rechner daran stehen.

> 4. Nun rate mal wie die das Thema Datensicherheit und Backup handhaben.

Die Arzthelferin macht das bestimmt nicht, der Arzt auch nicht. Sie 
bräuchten da einen extern. Ich sah noch in keiner Arztpraxis einen 
Admin. Viele Datenaustausche werden da auch heute noch über Papier-Fax 
gemacht.

von Marek N. (Gast)


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Moin,

ich hab eben meine Karte von der Techniker Krankenkasse erhalten. Kein 
Photo drau, wollten sie auch nicht haben.
Mal sehen, ob sie es nachfordern.

Beste Grüße, Marek

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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> Die Arzthelferin macht das bestimmt nicht, der Arzt auch nicht. Sie
> bräuchten da einen extern. Ich sah noch in keiner Arztpraxis einen
> Admin.

hehe, der kommt sicher nicht während der Ordination, denn da will das 
Personal mit dem System arbeiten, falls er sich überhaupt mal blicken 
lässt. Das Zauberwort heißt Fernwartung. Erst wenn die versagt wird das 
System vor Ort zum Absturz gebracht, mit der Ausrede die Maus im 
Serverraum wechseln zu wollen. Ich Kenne da so einen realen Vorfall.

> Viele Datenaustausche werden da auch heute noch über Papier-Fax
> gemacht.

Ja so Kundschaft habe ich auch noch, dann erkläre ich: Mail oder Post. 
Ein Fax oder entsprechende SW vorzuhalten habe ich aufgegeben. (Immer 
wieder Hudeleien)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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und diesmal sind die österreicher die Versuchskaninchen

hier wird die elektronische Gesundheitsakte"ELGA" Realität


http://www.vol.at/nationalrat-elga-beschlossen-mit-zwei-abweichlern/3409260
http://www.vol.at/elga-gesundheitsdaten-auf-knopfdruck/3409263

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Was habt ihr eigentlich gegen die Karte?
Beim Fratzenbook, wird auf Teufel komm raus, Daten über sich selbst 
preisgegeben. Per Kreditkarte kann die gewillte Bank ein bewegungsprofil 
deiner letzten Shoppingtour inkl. besuch eines Etablisiment 
nachvollziehen. Dann noch Online shoppen und bei Stayfriend's die 
Schuldaten eintragen.
Per Mobiltelefon ist auch der Standort bekannt. Provider speicher deine 
IP ein halbes Jahr und jeder Anwalt kann sie auf (un)begründeten 
Delikten anfordern usw. usw.

Ich bin froh, wenn ein Notarzt meine Krankengeschichte nachlesen kann. 
Man denke mal an einen Medikamenten Schock durch Penicillin.

Ein Junge hat mal meine Tochter über sein Mobiltelefon mit 
Nummerunterdrückung belästigt. Nach dem X-ten Anruf bin ich dran 
gegangen. Er fing mich an übelst zu Beschimpfen. Ich fragte ihn was 
seine Eltern dazu sagen würden und bekam zur Antwort "Du hast ja meine 
Tel. Nr. nicht und weist nicht wo ich wohne". Als er ca. eine Stunde 
später nach Hause kam, bekam er vom Vater einen Einlauf und 
entschuldigte sich anschließend dann bei uns. Soviel zum Thema "Anonym 
bleiben".

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Und wenn alle von der Klippe springen, springt Jörg hinterher!

von Jeffrey L. (the_dude)


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ich denke die wenigsten hier haben Facebook, auch werden die meisten 
eher so wie ich einkaufen, nämlich das Bargeld am Automaten ziehen und 
dann auch Bar im Laden bezahlen.
Nenn' mich altmodisch, aber so behalte ich den Überblick wo mein Geld 
hin geht...
Stay-Irgendwas brauch ich nicht und du glaubst wohl nicht im Ernst, dass 
jeder Bürger PayPal hat oder möchte!?

Mobiltelefon ja, habe ich auch eins, aber um den Standort zu ermitteln 
bedarf es einer Richterlichen Genehmigung.

Man muss nicht jeden weiteren Schritt zum glässernen Bürger gut finden 
Jörg!

von (prx) A. K. (prx)


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Mobiltelefon ja, habe ich auch eins, aber um den Standort zu ermitteln
> bedarf es einer Richterlichen Genehmigung.

Bei "Gefahr im Verzug" ist es verständlicherweise nicht erforderlich. 
Die öffentlichen Zahlen zur Standortermittlung geben jedoch nicht an, 
inwieweit es richterlich angeordnet wurde oder nicht. Auch wird es im 
Nachhinein nicht kontrolliert.

Also darf nun jeder frei spekulieren, wie oft die Ermittlungsbehörden 
den umständlicheren Weg über einen Richter gehen - und wie oft den 
einfachen Weg.

von A. $. (mikronom)


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Jörg P. R. schrieb:
> Was habt ihr eigentlich gegen die Karte?
> Beim Fratzenbook, wird auf Teufel komm raus, Daten über sich selbst
> preisgegeben.

Ich bin nicht bei Fratzenbuch.

> Per Kreditkarte kann die gewillte Bank ein bewegungsprofil
> deiner letzten Shoppingtour

Warum muss ich mit meiner Kreditkarte bezahlen? Hast du schon gehört, 
dass man auch mit Bargeld bezahlen kann?

> inkl. besuch eines Etablisiment
> nachvollziehen.

Ich muss meine Frauen nicht bezahlen.

> Dann noch Online shoppen

Ja, was ist damit?

> und bei Stayfriend's die
> Schuldaten eintragen.

Auch da bin ich nicht.

> Per Mobiltelefon ist auch der Standort bekannt. Provider speicher deine
> IP ein halbes Jahr

Derzeit tut er das zum Glück nicht, denn er darf es (noch) nicht.

> und jeder Anwalt kann sie auf (un)begründeten
> Delikten anfordern usw. usw.

Ja, anfordern kann er gern und viel, bekommen wird er sie aber nicht.

> Ich bin froh, wenn ein Notarzt meine Krankengeschichte nachlesen kann.

Schön, du liegst schwer verletzt auf dem Asphalt, weil dich ein Auto 
gerammt hat. Was hilft ihm deine Krankengeschichte dabei?

> Man denke mal an einen Medikamenten Schock durch Penicillin.

Mein Notarzt würde natürlich meinen Blutspendeausweis und meinen 
Allergiepass finden, die er mit seinen Augen und OHNE Zusatzgerät lesen 
kann. Mich kann er also schneller behandeln als dich.

> Ein Junge hat mal meine Tochter über sein Mobiltelefon mit
> Nummerunterdrückung belästigt. Nach dem X-ten Anruf bin ich dran
> gegangen. Er fing mich an übelst zu Beschimpfen. Ich fragte ihn was
> seine Eltern dazu sagen würden und bekam zur Antwort "Du hast ja meine
> Tel. Nr. nicht und weist nicht wo ich wohne". Als er ca. eine Stunde
> später nach Hause kam, bekam er vom Vater einen Einlauf und
> entschuldigte sich anschließend dann bei uns. Soviel zum Thema "Anonym
> bleiben".

Und du willst mri jetzt erklären, dass du per Anwalt und den 
Ortungsdaten des Mobilfunkproviders den "Täter" ermittelt hast? Oder war 
es, wie üblich, nur der Schulfreund der Tochter, den man schon an der 
Stimme erkannt hat?

von Uhu U. (uhu)


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Andi $nachname schrieb:
> Ich bin nicht bei Fratzenbuch.
> ...

Und was glaubst du, wen das hier interessiert?

von (prx) A. K. (prx)


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Andi $nachname schrieb:
> Derzeit tut er das zum Glück nicht, denn er darf es (noch) nicht.

Darf er "aus technischen Gründen". Ob und wie lange ist unterschiedlich, 
oft 7 Tage: http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Speicherdauer

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Andi $nachname schrieb:
> Und du willst mri jetzt erklären, dass du per Anwalt und den
> Ortungsdaten des Mobilfunkproviders den "Täter" ermittelt hast? Oder war
> es, wie üblich, nur der Schulfreund der Tochter, den man schon an der
> Stimme erkannt hat?

Man braucht da keinen Anwalt sondern nur Internet und ein wenig Grips. 
Der Name reicht mir (den kannten wir). Die Stadt und die Straße dauerte 
dann nur noch eine halbe Stunde Arbeit.

von A. $. (mikronom)


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Jörg P. R. schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Und du willst mri jetzt erklären, dass du per Anwalt und den
>> Ortungsdaten des Mobilfunkproviders den "Täter" ermittelt hast? Oder war
>> es, wie üblich, nur der Schulfreund der Tochter, den man schon an der
>> Stimme erkannt hat?
>
> Man braucht da keinen Anwalt sondern nur Internet und ein wenig Grips.
> Der Name reicht mir (den kannten wir).

Aha, den kanntet ihr. Ich zitiere dich noch mal:

> Soviel zum Thema "Anonym
> bleiben".

Da war nichts anonym. Ich korrigiere dich dann mal in deinen 
Heldenermittlungsausführungen: Man braucht zuerst mal den Name, den 
Bezug zum Opfer und dann etwas Glück. Eine Vorratsdatenspeicherung (oder 
sonst irgendwelche Speicherdaten des Anrufers) hätte dir rein gar nichts 
genützt!

von Dave B. (gaston)


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War da diese Jahr nicht was in Dresden das die Polizei so massen an 
Verbindungsdaten+Standort ohne triftigen Grund( für jeden Einzelnen) 
erhoben und verwertet hatte?
Mit "Gefahr in Verzug", "Achtung Terror", "KiPo", "Raubkopierer" und 
"Ich bin das Gesetz" ist schon so einiges durchgesetzt worden, da ist 
das zwar schön das die Telko-Unternehmen das eigentlich nicht dürfen 
aber passieren tut sowas wohl schon.

Es hiess ja auch mal das dann Modem&Co-Hersteller für Katastrophenfälle 
und dergleichen eine Notschaltung für die Behörden vorsehen sollten so 
zum Zwecke der Überstimmung der Verschlüsselung um "Informationen" 
jeweilig ins (W)Lan einleiten zu können.

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