Ich möchte einen Anlaufkondensator einsetzen, um einen Kühlschrankkompressor (einphasig) an einem 300 W Wechselrichter anlaufen zu lassen. Nun wollte ich wissen, ob der Kondensator beim Laden durch den Wechselrichter auch schon eine Überlast darstellt. Man kann das irgendwie ausrechnen, wie groß der Anfangsstrom beim Laden ist, nur weiß ich nicht so recht wie. Hat da jemand eine Idee? G!
Ich denke das kannste knicken. Diese Einphasenmotoren wie in Kühlschränken sind so ziemlich das härteste, was man einem Wechselrichter antun kann. 300 Watt reichen da nie im Leben, ein 1kW-Gerät hätte eine reelle Chance. Problem ist nicht der Anlaufkondensator, sondern der Motor ansich. Die Dinger haben einen sehr hohen Anlaufstrom.
Ben _ schrieb: > Die Dinger haben einen sehr hohen Anlaufstrom. ...weil sie bei der speziellen Last auch ein hohes Anlaufdrehmoment brauchen. Deshalb helfen da auch irgendwelche Tricks wie Anlauf- Heissleiter nicht weiter. Vielleicht solltest Du (T.) besser gleich nach einem (Kompressor-)12V-Kühlschrank suchen. Gruss Harald
Genau für diese Fälle sind doch diese Anlaufkondensatoren gedacht? Wieso sollte das nicht funktionieren?
Treuenfels schrieb: > Genau für diese Fälle sind doch diese Anlaufkondensatoren gedacht? Wieso > sollte das nicht funktionieren? Bist du sicher daß du weisst wie ein Anlaufkondensator funktioniert? Das ist nicht so daß man den aufgeladen parallel zum Motor schaltet damit er den erhöhten Anlaufstrom liefert. Ein Anlaufkondensator hängt parallel zum Betriebskondensator, aber nur für Sekunden bis der Motor läuft. Grund ist daß ein Kondensatormotor ein schlechtes Anlaufmoment hat, weil der Betriebskondensator im Nennbetrieb den optimalen Phasenwinkel liefern soll. Beim Anlaufen fliesst aber mehr Strom (vor allem wennd er Motor sofort ein hohes Drehmoment benötigt, also braucht man einen größeren Kondensator um den nötigen Phasenwinkel zu erzeugen. Wenn der Motor dann läuft wird der Anlaufkondensator abgeklemmt. Es nützt absolut nichts den Anlaufkondensator vorher aufzuladen.
Also ich bin von disen Informationen hier ausgegangen: http://www.elosal.de/waren/ersatzteile/motorkondensator/anlaufkondensator.php Dort war zu lesen, dass diese Art von Kondansator eben genau für diese Zwecke genutzt werden kann. Für was ist denn ein Anlaufkondensator dann gut, wenn nicht für das Bereitstellen der nötigen Energie beim Anlauf?
Treuenfels schrieb: > Also ich bin von disen Informationen hier ausgegangen: > > http://www.elosal.de/waren/ersatzteile/motorkonden... > > Dort war zu lesen, dass diese Art von Kondansator eben genau für diese > Zwecke genutzt werden kann. > > Für was ist denn ein Anlaufkondensator dann gut, wenn nicht für das > Bereitstellen der nötigen Energie beim Anlauf? Dann solltest du da auch mal lesen und dir die Verschaltung anschauen: http://www.elosal.de/ratgeber/trmotorkondensator/index.php#53059496ff0ade016 In dem Link ganz unten die Schaltungsskizze. Wie ich in meinem Beitrag oben erklärt habe dienen die dazu bei dem hohen Anlaufstrom trotzdem die korrekte Phasenverschiebung zu erzeugen. Durch die Dinger fliesst Wechselstrom!
Treuenfels schrieb: > Ich möchte einen Anlaufkondensator einsetzen, um einen > Kühlschrankkompressor (einphasig) an einem 300 W Wechselrichter > anlaufen zu lassen. Wie kommst du auf die Idee, du könntest da einfach so einen Kondensator dazubasteln? Kommt der Motor damit überhaupt klar? Ist er dafür ausgelegt? > Also ich bin von disen Informationen hier ausgegangen: > http://www.elosal.de/waren/ersatzteile/motorkonden... > Dort war zu lesen, dass diese Art von Kondansator eben genau für diese > Zwecke genutzt werden kann. Dort ist zu lesen:
1 | Die Anlauf-Kondensatoren werden normalerweise für den Anlauf |
2 | von 1~ Induktionsmotoren verwendet, bei denen ein normaler |
3 | Betriebskondensator für den Anlauf nicht ausreichend ist |
Meine Kühlschränke sind bisher alle mit dem normalen Betriebskondensator angelaufen...
Hallo, schau mal auch hier... http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormotor da stehts auch. " Das Anlaufmoment kann merklich verbessert werden, wenn man kurzzeitig einen weiteren, etwa 2-3fach großen sogenannten Anlaufkondensator während der Dauer des Anlaufes parallel zum bereits vorhandenen schaltet. Dabei ist aber dann der hohe Anlaufstrombedarf zu beachten, der ein Mehrfaches des Betriebsstromes bei Nenndrehzahl betragen kann, der an Sicherungen hinsichtlich ihrer Abschaltträgheit und an die Netzversorgung (z.B. Wechselrichter) hohe Anforderungen an die Stromergiebigkeit stellt." Diesen erhöhten Anlaufstrom muß dein Wechselrichter liefern. Vorher aufladen geht nicht.. -> Wechselspannung. Es sei denn du kannst ihn mit einer halben Halbwelle nach dem Nullduchgang laden und dein Motor läuft dann in den folgenden 5ms hoch. Gruß Marcus
Ganz schön schwierig für einen Laien :) Aber ich denke, ich habs im Groben verstanden. Danke für die Hilfe!
Marcus schrieb: > während der Dauer des Anlaufes parallel zum bereits vorhandenen > schaltet. Und während dieses Anlaufs wird dieser Kondensator natürlich zig mal ent- und wieder geladen. Die erhöhte Stromaufnahme beim Anlauf kommt nämlich nicht primär von diesem Kondensator, sondern vom schnelleren/besseren Anlauf. Denn es gilt: schnellerer Anlauf --> mehr Arbeit --> mehr Leistung --> mehr Strom
Hallo, Lothar Miller schrieb: > schnellerer Anlauf --> mehr Arbeit --> mehr Leistung --> mehr Strom genau so is es.. Der eine oder andere kennt es vielleicht.. Bierkühlung und Kühlschränke in Bierbude beim Straßen-/Vereins-Fest an längerer Kabeltrommel. Immer wenn ein Kompressor anläuft wirds Licht dunkel.. Wenn dummerweise mehrer Kompressoren gleichzeitig anlaufen, läuft Mann zum Sicherungskasten.. Gruß Marcus
Der Anlaufkondensator macht nur die Phasenverschiebung für eine Hilfswicklung. Der Motor arbeitet quasi als Drehstrommotor. Der Anlaufkondensator speichert also keine Energie. Ist die Nenndrehzahl erreicht, sinkt durch die Gegeninduktion der Stromverbrauch und das Stromrelais fällt wieder ab. Damit ist der Anlaufkondensator und die Hilfswicklung stromlos. Die Drehzahl ist synchron zur Netzfrequenz und damit ist ein Drehfeld nicht mehr notwendig. Es reicht das Einphasenfeld. Ist der Motor schwergängig oder sitzt fest, fällt das Stromrelais nicht ab und es kommt zur Überhitzung von Hilfswicklung und Kondensator. Peter
Die mir untergekommenen Kühl- bzw. Gefrierschränke hatten alle die klassische Hilfswicklung ( die bekanntlich zwecks Drehfelderzeugung den höheren Drahtwiderstand als die Hauptwicklung haben muss ). Diese Anlaufs-Wicklung wurde/wird bei älteren Typen mittels Relais abgeschaltet, bei neueren mittels Kaltleiter.
Selbst wenn ich einen 200µF Anlaufkondi auf 400V auflade und diesen an die Motorwicklung schalte, macht der Motor viellecht kurz "knacks", aber wirklich drehen wird er sich nicht. Damit riskiere ich eher noch einen Wicklungsschaden. Kühlschränke sollten eigentlich immer mit dem normalen Betriebskondensator anlaufen können, da sie druckentlastet starten. Bei Kapillarrohrsystemen gleicht sich der Druck auf beiden Seiten aus wenn der Verdichter steht. Manche größeren kommerziellen Kühlaggregate müssen aber gegen den Arbeitsdruck starten können, dafür brauchts dann den Anlaufkondensator als Starthilfe - oder besser: 3AC. Die zum Start benötigte Energie muß aber in jedem Fall das Netz bzw. bei Inselanlagen der Wechselrichter liefern. Wechselstrom puffern geht so gut wie gar nicht. Das sieht man sehr schön wenn man einen Kühlschrank über eine schwächere Leitung wie eine Kabeltrommel betreibt. Beim Start des Verdichters wird das Licht da drin kurz merklich dunkler.
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