Hallo liebe Leute, ich entschuldige mich schon mal vorweg dafür, dass "mal wieder" ein Lötkolben-Thread aufgemacht wird. Nach diversen Recherchen, übrigens im diesem Forum, bin ich zur Entscheidung gekommen: "Es muss ein JBC" sein. Da habe ich aber gleich zwei Fragen: Es gibt einmal die Reihe "CD" (CD-B Soldering und CD-S Precision Soldering) und einmal die Reihe "DIx" (DIT Premium Soldering und DIR Premium Precision). Was ist der Unterscheid zwischen den "Premium"(ca. 480 €) und der nicht-premium Variante (ca. 325 €)? Aus dem Produkt-Katalog werde ich nämlich nicht so recht schlau. ( http://www.jbctools.com/cataleg.php?id=1 ) Desweiten gibt es beide Varianten nochmals in zwei Varianten: "Precision"(40W) und einmal ohne den Zusatz(130W), beiden kosten jeweils gleich viel! Ich mag es, wenn ich möglichst "alles" mit einem Lötkolben machen kann. Von Ultrakleinen SMB-Bauteilen bis hin zu gröberen Elektronikelementen. Dachrinnen muss ich aber nicht löten :D Wichtig ist, dass die empfindlichen SMB-Komponenten nicht zu leicht kaputt gehen, wäre daher die 40W Variante der 130W Variante vorzuziehen? Welche Vor- und Nachteile hat die 130W Variante? Lieben Gruß, Sebastian
Sebastian Loncar schrieb: > Was ist der Unterscheid zwischen den "Premium"(ca. 480 €) > und der nicht-premium Variante (ca. 325 €)? Der Preis. Das Bild. Das Gewicht. Die Größe. Das Gerät. Das Zubehör. Aber nicht der Kolben selber... Das ist ja, wie wenn du frägst: was ist der Unterschied zwischen einem Golf und einem Passat? Antwort: Einiges, aber beide haben die selbe Vorderachse. > Wichtig ist, dass die empfindlichen SMB-Komponenten nicht zu leicht > kaputt gehen, wäre daher die 40W Variante der 130W Variante vorzuziehen? Nein. > Welche Vor- und Nachteile hat die 130W Variante? Die Temperatur kann stabiler gehalten werden. Mir wären 40 Watt für einen Allerweltslötkolben deutlich zu wenig! Das ist ja, wie wenn du frägst: was ist der Unterschied zwischen einem Golf mit 40PS und einem Passat mit 130PS? Antwort: Wenn du mal 130PS brauchst, dann bist du froh, wenn du sie hast.
Lothar Miller schrieb: > Das ist ja, wie wenn du frägst: was ist der Unterschied zwischen einem > Golf mit 40PS und einem Passat mit 130PS? > Antwort: Wenn du mal 130PS brauchst, dann bist du froh, wenn du sie > hast. Wobei es dort wirklich noch Unterschiede gäbe (ein geringer ausge- lasteter Motor hat einen anderen Wirkungsgrad), aber beim Lötkolben stört die Reserve in der Tat nicht.
Jörg Wunsch schrieb: > Wobei es dort wirklich noch Unterschiede gäbe (ein geringer ausge- > lasteter Motor hat einen anderen Wirkungsgrad) Ja, diese Nichtlinearitäten in den Randbereichen habe ich der Anschaulichkeit zum Opfer fallen lassen... ;-)
> Was ist der Unterscheid zwischen den "Premium"(ca. 480 €) und der > nicht-premium Variante (ca. 325 €)? Premium: Basisstation, Lötkolbenständer und Reinigungsmaterial sind von einander getrennt. Nicht-Premium: alles in einem Gehäuse. Bei Arbeiten an der Dachrinne :-) finde ich es tatsächlich besser, wenn man nur ein Kästchen mit auf die Leiter schleppen muss. Okay, dafür könnte man sich auch einen einfachen Netzspannungslötkolben zulegen...aber wer weiß schon, ob Dachrinnen ohne ESD-taugliches Werkzeug nicht vielleicht doch Schaden nehmen? ;-) Bei den Premium-Modellen ist die Basisstation offenbar so designt, dass man sie auf dem Regal über dem Arbeitsplatz aufbauen und bedienen kann. Ich habe noch nie mit einem JBC-Kolben gearbeitet. Wie gut sind die Spitzen in Vergleich zu den Spitzen der Weller-Oberklasse? - Klaus
Klaus Stock schrieb: > Ich habe noch nie mit einem JBC-Kolben gearbeitet. Wie gut sind die > Spitzen in Vergleich zu den Spitzen der Weller-Oberklasse? Die neuen Lötspitzen von Weller kenne ich nicht, aber im Vergleich zu den älteren (ohne integrierte Heizung) halten die JBC wesentlich länger (ewig). Sie haben zwar ihren Preis, aber der ist m.E. mehr als gerechtfertigt. Durch die gute Standbyregelung ist die Laufzeit enorm, aber auch so sind die Spitzen wirklich hochwertig.
Hallo, vielen dank für die Informationen. Es wird dann also ein Premium werden (wer würde denn einen Polo 'nem Golf vorziehen? ;) ), und wie es aussieht die 130W Variante. Was mich aber immer noch ein wenig stuzig macht: Die 40W und die 130W Variante kosten "exakt" gleich viel. Wenn denn die 130W "nur" Vorteile bringt und "keine einzigen" Nachteil, dann frage ich mich, warum überhaupt zwei Varianten angeboten werden bzw. beide exakt gleich teuer sind. Lieben Gruß, Sebastian
Der Unterschied zwischen "Precision" und nicht-Precision ist das Lötkolben-Handstück was dabei ist: normal ist der T245 dabei, bei Precision der T210. Der T245 ist der vielseitigere von beiden. Auch für den bekommst Du Lötspitzen bis auf Millimeterbruchteile runter (wenn man es denn wirklich braucht). Ich sehe den Vorteil des T210ers eigentlich vor allem darin, daß der Heiz"knubbel" vorne an den Spitzen kleiner ist und man dadurch leichter in enge Ecken reinkommt. Für den T210er gibts aber wirklich nur feine Spitzen, für den Alltag sind die mir zu klein. Ich hab zwar nen T210er mit einigem an Spitzenauswahl hier, brauche den aber nur selten. Wie schon geschrieben ist der Unterschied zwischen Premium und nicht-Premium die Trennung zwischen Station und Lötkolbenablage. Was da für Dich besser ist hängt von Deinem Arbeitsplatz ab. Wenn Du nur eine Lötstation auf dem Tisch stehen hast sollte es auch die normale tun. Es sei denn der Platz ist so eng daß Du um jeden Millimeter auf dem Tisch kämpfen musst. Ich hab 3 Ablagen (2x T245 und ein Entlöt-Saugkolben) dicht nebeneinander stehen und die Stationen 2 Regale drüber auf dem Regal (mit Verlängerungskabel). Da spart die Trennung Station/Ablage einiges an Tischfläche.
Ach so, eins noch: auch bei den Geräten die Du als "Precision" mit nem T210er bestellst, kannst du nen T245-Handstück separat kaufen und anschliessen. Du bist da also nicht durch die Station an ein Handstück-Typ gebunden.
Hallo Gerd, das mit dem Handstück ist mir gar nicht aufgefallen. Im übrigen kann man am DI wohl auch weitere Dinge anschließen, wie Lötpistole etc. Die Wahl ist auf das DIT-2B gefallen, wurde bereits bei smartTec bestellt. Lieben Gruß, Sebastian
Hallo, also ich habe heute mal meinen ersten Lötversuch unternommen (und auch den ersten, seit meiner Schulzeit vor über 10 Jahren). Ja richtig gelesen, ich habe mir dennoch direkt ein hochwertige Lötstation zugelegt ;) Ich muss sagen, die Temperatur ist in Sekundenschnelle von 0° auf 350° erreicht (ca. 5 Sekunden, jedoch nicht genau nachgemessen). Dafür, dass es mein erster Versuch war, ist es mir (scheinbar) auf Anhieb gelungen (nicht eine einzige Lötbrücke), natürlich auch dank der vielen gelesenen und gesehenen Tutorials. Dennoch habe ich ein paar Fragen. - Ist die Lötqualität so in Ordnung? (Siehe Bild). - Ich habe keinen Unterschied zwischen 280° und 350° feststellen können (außer, dass der Griff wärmer wird). Es wurde bleihaltiges Lotverwendet. Ich nehme mal an, die 350° (und größer) sind eher für bleifreies Lot gedacht? - Das flüssige Lot "schmiegt" sich direkt an den Draht an, läuft um ihn herum, und läuft niemals außerhalb der Kontaktfläche. Liegt das am Lötstoplack, dass die Kontaktfläche niemals verlassen wurde? (was natürlich gut ist). - Die Spitze soll verzinnt werden (zu Beginn), und sie sollte nicht ständig gereinigt werden (bei kurzen Pausen einfach in den Ständer stellen). Wenn ich dies befolge, ist die Spitze nach ca. 5 Minuten nicht mehr silberglänzend, sondern metall-matt. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich da was falsch verstanden habe. Wohlgemerkt, die Lötstation hat einen Stand-By-Modus, der sofort anspringt wenn man die Griff wegstellt, und reduziert auf 180°. Sobald man die Spitze wider herausnimmt, ist sie innerhalb von 2-3 Sekunden wieder auf Arbeitstemperatur - die Spitze bleibt jedoch matt. - Wenn ich Lötzinn auf die Spitze gebe (was ja i.d.R. nicht viel Sinn macht, außer um initial zu verzinnen), warum bleibt es immer oberhalb der Spitze, und verhält sich "dickflüssig", verläuft niemals in Richtung Spitze oder drumherum, egal bei welcher Temperatur(auch 400°)? - Beim Löten entstehen sichtbare Dämpfe (ich gehe mal davon aus, dass es das Flussmittel im Lot ist). Man ließt, es soll nicht eingeatmet werden, was aber doch recht schwierig ist, denn man muss ja sehr nahe dran sein, um was erkennen zu können. Wie gesundheitsschädlich sind die Dämpfe? - Die mitgelieferte Löstspitze hat einen Durchmesser von 1,2 mm, welches mir im ersten Moment viel zu klein erschien, doch der Schein trügte. Der Rand der Pads (nicht der Durchmesser des gesampten Pads!) auf dem Foto hat einen Durchmesser von 0.5mm, und bereitete keine Probleme, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich den Kontaktring auch wirklich berührt habe (man soll ja "beide" Bauteile erwärmen). Da ich in in Zukunft "noch kleinere" Kontaktpads(-ringe) anlöten muss (Rand 0.25mm), bin ich mir nicht sicher, ob ich mir eine kleine Lötspitze zulegen sollte, oder eine andere Technik verwenden muss. Wenn andere Lötspitze, welche würdet ihr empfehlen? (Durchmesser, Form). Welche Lötspitzen sollte man generell zur Hand haben? Ich werde Durchsteckmontage löten (Widerstände, DIP-ICs, ...), ein wenig SMD (eher Widerstände, IC's sind mir dann am Anfang wohl doch zu fummelig) und ab und zu Drähte verlöten. Lieben Gruß, Sebastian
Sebastian Loncar schrieb: > - Ist die Lötqualität so in Ordnung? (Siehe Bild). Die ist OK, aber Bildformate darfst du dir nochmal ansehen. ;-) (Für die andere Mitleser: das Bild war mal sehr viel größer ...) > - Ich habe keinen Unterschied zwischen 280° und 350° feststellen können > (außer, dass der Griff wärmer wird). Es wurde bleihaltiges Lotverwendet. > Ich nehme mal an, die 350° (und größer) sind eher für bleifreies Lot > gedacht? Ja, normal nimmt man 320 °C für bleihaltiges und 350 °C für bleifreies Lot (grobe Richtwerte). > - Das flüssige Lot "schmiegt" sich direkt an den Draht an, läuft um ihn > herum, und läuft niemals außerhalb der Kontaktfläche. Liegt das am > Lötstoplack, dass die Kontaktfläche niemals verlassen wurde? Ja, natürlich, darum heißt er ja so. ;-) > Wie gesundheitsschädlich sind die Dämpfe? Streiten sich die Geister drum. Eine ordentliche Absaugung ist aber nicht ganz unaufwändig. Für 30 Euro bekommt man nichts, was auch nur irgendwie funktionieren würde. (Ich glaube, die brauchbaren Geräte fangen so bei EUR 500 an.) Wenn dich die Dämpfe stören, dann kann man auch mit Wegblasen arbeiten, das geht einfach. Da werden sie im Raum dann verdünnt, und den kann man meist relativ leicht mal lüften.
Lothar Miller schrieb: > was ist der Unterschied zwischen einem Golf und einem Passat? > Antwort: Einiges, aber beide haben die selbe Vorderachse. Achse? Echt jetzt? Ist da ne durchgehende Stange, wo links und rechts die Räder drangeschraubt sind?
Sebastian Loncar schrieb: > Ich muss sagen, die Temperatur ist in Sekundenschnelle von 0° auf > 350° erreicht (ca. 5 Sekunden, jedoch nicht genau nachgemessen). Sicher, so lange? Das sollte eigentlich deutlich schneller gehen (<2s). Sebastian Loncar schrieb: > Welche Lötspitzen sollte man generell zur Hand haben? Ich werde > Durchsteckmontage löten (Widerstände, DIP-ICs, ...), ein wenig SMD (eher > Widerstände, IC's sind mir dann am Anfang wohl doch zu fummelig) und ab > und zu Drähte verlöten. Die beiden Lötspitzen, die ich für 99% der Sachen hernehme sind die mittlere Hohlkehle (SMD) und 5mm Meißel (THT). Mit letzterem bekommt man einen guten Wärmeübergang. Wie du bereits bemerkt hast, richtet sich das Zinn ja selbst schön aus. Man muss also keine Spitze haben, die kleiner als die Lötstelle ist (meines Erachtens eher umgekehrt besser). Sebastian Loncar schrieb: > - Ich habe keinen Unterschied zwischen 280° und 350° feststellen können > (außer, dass der Griff wärmer wird). Es wurde bleihaltiges Lotverwendet. > Ich nehme mal an, die 350° (und größer) sind eher für bleifreies Lot > gedacht? Ich löte bleifrei i.d.R. mit 280-300°. Wenn man sich Lötprofile ansieht, wird da bei maschinellen Prozessen eigentlich auch nicht höher gegangen (gut, die ganze Platine wird gleichmäßig erwärmt). Höhere Temperaturen haben eigentlich nur den Nachteil, dass sich das Flußmittel schneller verabschiedet und sich besonders einige SMD-Bauteile nicht über die Temperaturen freuen (LEDs, Folien-Cs, Sicherungen,..). Wobei man dann natürlich nicht im Umkehrschluss mit 200° ewig auf der Lötstelle rumbruzzeln sollte ;-) Ist alles etwas Übungs- und Erfahrungssache, aber bleifrei geht da eh recht problemlos. Natürlich hängt die einzustellende Temperatur auch von der Lötstation ab, also wie nahe die dann am Ende wirklich an der Temperatur ist. Sebastian Loncar schrieb: > - Die Spitze soll verzinnt werden (zu Beginn), und sie sollte nicht > ständig gereinigt werden (bei kurzen Pausen einfach in den Ständer > stellen). Wenn ich dies befolge, ist die Spitze nach ca. 5 Minuten nicht > mehr silberglänzend, sondern metall-matt. Ich bin mir jetzt nicht > sicher, ob ich da was falsch verstanden habe. Wohlgemerkt, die > Lötstation hat einen Stand-By-Modus, der sofort anspringt wenn man die > Griff wegstellt, und reduziert auf 180°. Sobald man die Spitze wider > herausnimmt, ist sie innerhalb von 2-3 Sekunden wieder auf > Arbeitstemperatur - die Spitze bleibt jedoch matt. Ich reinige meine Spitzen schon "relativ" häufig. So dass ich eben eine saubere Spitze habe, wobei das wohl auch abhängig von der Spitzenform ist. Wenn du zu viel altes Zinn drann hast, solltest du jedenfalls reinigen. Mit den Metallwollen ist das auch nicht mehr so schädlich für die Spitzen wie es mit den feuchten Schwämmen war. > - Wenn ich Lötzinn auf die Spitze gebe (was ja i.d.R. nicht viel Sinn > macht, außer um initial zu verzinnen), warum bleibt es immer oberhalb > der Spitze, und verhält sich "dickflüssig", verläuft niemals in Richtung > Spitze oder drumherum, egal bei welcher Temperatur(auch 400°)? Meinst du eventuell die Kapillarkräfte, wodurch überschüssiges Zinn auf der Lötspitze Kugelförmig haftet, statt sich gleichmäßig zu verteilen? Das ist jedenfalls normal ;-)
Hallo, > - Die Spitze soll verzinnt werden (zu Beginn), und sie sollte nicht > ständig gereinigt werden (bei kurzen Pausen einfach in den Ständer > stellen). Wenn ich dies befolge, ist die Spitze nach ca. 5 Minuten nicht > mehr silberglänzend, sondern metall-matt. Ich bin mir jetzt nicht > sicher, ob ich da was falsch verstanden habe. Wohlgemerkt, die > Lötstation hat einen Stand-By-Modus, der sofort anspringt wenn man die > Griff wegstellt, und reduziert auf 180°. Sobald man die Spitze wider > herausnimmt, ist sie innerhalb von 2-3 Sekunden wieder auf > Arbeitstemperatur - die Spitze bleibt jedoch matt. das ist so korrekt. Der Lötzinn oxidiert. Wenn wieder frischer Lötzinn mitsamt Flußmittel an die Spitze kommt, ist alles wieder "im Lot". > - Wenn ich Lötzinn auf die Spitze gebe (was ja i.d.R. nicht viel Sinn > macht, außer um initial zu verzinnen), warum bleibt es immer oberhalb > der Spitze, und verhält sich "dickflüssig", verläuft niemals in Richtung > Spitze oder drumherum, egal bei welcher Temperatur(auch 400°)? Ich nehme an, dass sehr wohl Lötzinn die Spitze benetzt. Überschüssigr Lötzinn sammelt sich weiter oben. Wenn kein Lötzinn an der Spitze ist, dann wird Löten unmöglich. Die Spitze hat dann nämlich nur eine sehr kleine Kontaktfläche zum Bauteil, wodurch kaum Hitze übertragen wird. Erst der flüssige Lötzinn sorgt für einen guten thermischen Kontakt. Reinigen muss man die Lötspitze nur, wenn sich zuviel Zunder angesetzt hat oder wenn zuviel Lötzinn auf der Spitze ist. "Reinigen" meint natürlich den heissen Kolben einfach abzustreifen. > - Beim Löten entstehen sichtbare Dämpfe (ich gehe mal davon aus, dass es > das Flussmittel im Lot ist). Man ließt, es soll nicht eingeatmet werden, > was aber doch recht schwierig ist, denn man muss ja sehr nahe dran sein, > um was erkennen zu können. Wie gesundheitsschädlich sind die Dämpfe? An Arbeitsplätzen muss eine Lötdampfabsaugvorrichtung installiert sein. Oft ein Lüfter mit Filter an einem schwenkbaren Arm. Ich habe aber noch NIE gesehen, dass diese Geräte tatsächlich verwendet wurden. Und trotzdem ist mir noch kein Fall von Bleidampf- oder Flussmittelvergiftung bekannt geworden. Das hat natürlich nicht viel zu sagen. Wer im Hobbygebrauch auf "Nummer Sicher" gehen will, kann wahrscheinlich auch mit guter Belüftung und venetuell einem kleinen Tischventilator zurechtkommen. Der bläst dann die SMD-Bauteile weg und der Elekroniker stirbt irgendwann an Herzinfarkt. > - Die mitgelieferte Löstspitze hat einen Durchmesser von 1,2 mm, welches > mir im ersten Moment viel zu klein erschien, doch der Schein trügte. Der > Rand der Pads (nicht der Durchmesser des gesampten Pads!) auf dem Foto > hat einen Durchmesser von 0.5mm, und bereitete keine Probleme, wobei ich > mir nicht ganz sicher bin, ob ich den Kontaktring auch wirklich berührt > habe (man soll ja "beide" Bauteile erwärmen). Da ich in in Zukunft "noch > kleinere" Kontaktpads(-ringe) anlöten muss (Rand 0.25mm), bin ich mir > nicht sicher, ob ich mir eine kleine Lötspitze zulegen sollte, oder eine > andere Technik verwenden muss. Wenn andere Lötspitze, welche würdet ihr > empfehlen? (Durchmesser, Form). Ich verwende immer gerade Spitzen. Für feine Arbeiten eine 0,4mm Rundspitze, fürs "Grobe" eine 3,2mm Spitze in Meißelform. Für normales Einlöten auf Platinen ist es meist eine 0,8mm Rundspitze. Dünne Spitzen nutzen sich schneller ab. Ja, JBC hat den spitzenschonenden Standby, aber ich schalte meinen Weller auch immer ab, wenn ich gerade nicht löte. Trotzdem muss ich häufiger Spitzen als Lötzinn nachkaufen (ich kaufe immer 1kg Spulen). Auch daher macht es Sinn, immer die passende Spitze zu wählen - abgesehen davon, dass man mit der "dicken Spitze" größere Lötstellen (auch dickere Drähte) besser beheizen und benetzen kann. > - Ich habe keinen Unterschied zwischen 280° und 350° feststellen können > (außer, dass der Griff wärmer wird). Es wurde bleihaltiges Lotverwendet. > Ich nehme mal an, die 350° (und größer) sind eher für bleifreies Lot > gedacht? Ja. Das ist natürlich nicht vergleichbar mit den Erfahrungen, die man mit Billigstlötstationen macht. Bei denen muss man bei höherer Arbeitsgeschwindigkeit eine höhere Temperatur einstellen, damit die Mindesttemperatur nicht unterschritten wird. Die regeln einfach nicht schnell genug nach. Mit Deinem Modell von JBC kannst Du Dir den Luxus leisten, tatsächlich die korrekte Temperatur einzustellen. Deine Fotografie deutet auf gute Arbeit hin. Mit einem guten Lötkolben kann man konzentriert arbeiten. Das ändert nichts daran, dass man wissen muss, wie man vernüftig lötet. Aber die Arbeit mit einem schlechten Kolben erzeugt mehr Streß (oder macht einfach weniger Spaß, das reicht auch schon), die Effizienz sinkt, die Konzentrationen leidet. - Klaus
Klaus Stock schrieb: > An Arbeitsplätzen muss eine Lötdampfabsaugvorrichtung installiert sein. > Oft ein Lüfter mit Filter an einem schwenkbaren Arm. Ich habe aber noch > NIE gesehen, dass diese Geräte tatsächlich verwendet wurden. Seit bei uns in der Firma eine entsprechende Kiste steht, schalte ich sie auch an. Warum auch nicht? Schaden kann's nicht. Aber: das ist ein Kübel so groß wie eine kleine Waschmaschine, mit einem dicken und recht stabilen "Schnorchel", den man einigermaßen gut an die Lötstelle heran bekommen muss, damit es auch wirkt. Ich mag nicht wissen, wieviel der Kübel gekostet hat. > Das hat natürlich nicht viel zu sagen. Wer im Hobbygebrauch auf "Nummer > Sicher" gehen will, kann wahrscheinlich auch mit guter Belüftung und > venetuell einem kleinen Tischventilator zurechtkommen. Der bläst dann > die SMD-Bauteile weg und der Elekroniker stirbt irgendwann an > Herzinfarkt. Quark. Ein Minilüfter für 12 V, mit 9 V betrieben, leistet da schon prima Dienste, ohne mehr als nur ein paar Staubflocken wegzublasen. Ich mach' das weniger für meine Nase, sondern mehr dafür, dass der Flussmitteldreck sich nicht auf der Optik des Mikroskops festsetzt.
>> Welche Lötspitzen sollte man generell zur Hand haben? Ich werde >> Durchsteckmontage löten (Widerstände, DIP-ICs, ...), ein wenig SMD (eher >> Widerstände, IC's sind mir dann am Anfang wohl doch zu fummelig) und ab >> und zu Drähte verlöten. > > Die beiden Lötspitzen, die ich für 99% der Sachen hernehme sind die > mittlere Hohlkehle (SMD) und 5mm Meißel (THT). Mit letzterem bekommt man > einen guten Wärmeübergang. Tja, das ist echt Geschmackssache. Der 5mm Meißel ist mir zu fett um damit z.B. SMD-Widerstände einzulöten. Da würde ich gleich 3 davon erwischen wenn die eng nebeneinander sind. Ich nehm den 5mm Meißel (C245-908) wenn ich z.b. Teile von großen Masseflächen runterlöten muss. Für den Alltag nehme ich normal die C245-907 (2,2mm Meißel). Ich habe auch die verschiedenen Hohlkehlen, benutze die aber vor allem zum Entlöten von 2-Pinnern. Für ICs finde ich mittlerweile die C245-945 (2,2mm Hufeisenform) in Kombination mit richtig feinem Lötdraht (0,35mm) am besten: Lötdraht quer über die Pins legen, mit der Spitze drüberziehen, fertig. Das ist aber echt Geschmackssache, die Hohlkehlen C245-067 und C245-931 funktionieren auch sehr gut. Was ganz praktisch ist wenn es sehr beengt auf dem Board zugeht sind gebogene Spitzen. Ich mag da die C245-963 am liebsten.
> Was ganz praktisch ist wenn es sehr beengt auf dem Board zugeht sind > gebogene Spitzen. Ich mag da die C245-963 am liebsten. Die gebogenen Spitzen helfen insbesondere bei "lehrbuchmäiger" Arbeitshaltung. Sprich, die Hand liegt auf der Tischplatte auf. Alternativ kann man die Hand auch erhöht auflegen. Freihändiges Löten klappt bei mir zwar ganz gut, aber bei Strukturen <1mm ist es mir doch lieber, wenn ich mit Sicherheit direkt beim ersten Ansetzen auch wirklich immer exakt treffe. Meist strecke ich dann dan kleinen Finge aus, der dann zwar nicht wirklich auf der Tischplatte abstützt, aber zumindest die Lage deutlich stabilisiert. Wenn das nicht mehr reicht, dann habe ich noch die Lötzinnspule als erhöhte Handauflage. Wenn von dem Kilo allerdings nut noch 100-200g übrig sind, wird die Spule allerdings merklich wackeliger. Dann wird's halt Zeit für die nächste 1kg-Spule. Da ich nicht nur am Tisch, sondern an unterschiedlichsten Orte arbeite (z.B. Gerätereparatur vor Ort), ist die Spule das optimale Multifunktionswerkzeug. Sie liefert nämlich auch Lätzinn :-) - Klaus
Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Ich habe mich dann mal mit ein paar gängigen Lötspitzen eingedeckt. Da meine zu "erschaffenden" Boards eine Größe von 36x36cm haben werden, habe ich mich dazu entschieden, diese bei pcbcard herstellen zu lassen. Es ist mir irgendwie zu heikel und umständlich mit DIN A2 Folien zu hantieren (selber ätzen), geschwiege denn, DIN A2 Folien bedruckt zu bekommen (bietet nicht jeder Copy-Shop an, und DIN A2 Folien hat kaum jemand auf Lager). Und Folien aneinanderkleben, das sieht mir auch zu gefählich aus (haar-lücken). Lieben Gruß, Sebastian
Gerd E. schrieb: > Tja, das ist echt Geschmackssache. Der 5mm Meißel ist mir zu fett um > damit z.B. SMD-Widerstände einzulöten. Da würde ich gleich 3 davon > erwischen wenn die eng nebeneinander sind. Ich nehm den 5mm Meißel > (C245-908) wenn ich z.b. Teile von großen Masseflächen runterlöten muss. > Für den Alltag nehme ich normal die C245-907 (2,2mm Meißel). OK, war nicht ganz klar formuliert. Die 5mm Meißelform nehme ich für THT, egal ob TO-247 oder kleiner Widerstand. Damit bekommt man die Wärme gut rüber. Größere oder kleinere Meißelformen habe ich auch, verwende ich aber so gut wie nie.. Für SMD nehme ich nahezu nur die '931er Hohlkehle, auch für Widerstände und Cs. Natürlich könnte man das auch mit einem kleinen Meißel machen, aber die Hohlkehle hat sich bei mir als SMD-Allzweckspitze bewährt. Dank der ovalen Spitze bekommt die Wärme gut an viele Größen (0603-12xx), wenn man die Spitze "verkehrt herum" nimmt, "richtig" rum eben gut für allerlei ICs oder um überschüssiges Zinn wegzunehmen oder mal einen Zweibeiner auszulöten. Die kleine Hohlkehle und andere Spitzen nehme ich nur für wirklich feine Sachen her. Ja, man könnte jetzt fragen, ob das nicht ein Missbrauch der Hohlkehle ist, wenn man die auch als "normale" Spitze verwendet ;-) Aber da die Spitzen so lange halten macht es das für mich auch nicht aus. Da ist mir wichtiger, dass ich das Arbeiten so angenehmer empfinde, auch wenn der Spitzenwechsel sehr schnell geht ;-)
So, ihr fordert es ja geradezu heraus, dass ich auch noch meinen Senf dazugebe. ;) Ich habe mit allerhand Stationen der verschiedensten Hersteller gearbeitet, aber man muss einfach eingestehen, dass JBC das Maß aller Dinge ist, so teuer sie auch sein mögen. Hier mal ein Video, wie es bei JBC vor Ort aussieht: http://www.youtube.com/watch?v=98dfnVs7GcM Gut is auch, dass man neuerdings auf der Webseite von JBC direkt die Preise für alle Komponenten aufgelistet bekommt und es von den Lötspitzen auch "3D"-Ansichten gibt. Auf der Arbeit wird für das Rework eine sehr alte AM6500 http://www.howardelectronics.com/download/manuals/am6500.pdf benutzt, die leider so langsam das Zeitliche segnet: Stand-By funktioniert nicht mehr richtig, weil die Steckbuchsen auf der Rückseite der Station ausgenudelt sind. Die Lotabsaugung macht auch nich mehr viel Unterdruck. Aber das Ding ist bestimmt schon 7-8 Jahre alt und wird dauerhaft benutzt. Ich habe mir sagen lassen, dass wohl noch nie eine Ersatzlötspitze gekauft wurde.... was auch den erbärmlichen Zustand derselben erklärt, auch wenn sie noch funktionieren. ;) Seit Neuestem haben wir auch eine JBC Nano Station rumstehen, die bei Präzisionsaufgaben unter dem Mikroskop recht gut funktioniert. Allerdings sind diese winzigen Spitzen ständig oxidiert und verschleißen ziemlich fix, innerhalb von Monaten. Privat hatte ich jahrelang eine AD2700, dann eine DD-2A und bin jetzt mit einer CD-2BB ganz zufrieden (war ein Schnäppchen). Eigentlich war mir die Temperaturwahl über den Drehknopf lieber, aber diese Stationen gibt's ja nicht mehr. Ausserdem find ich diese Silikon-Abstreifer ziemlich genial. Hat schon jemand eine Inkarnation der JBC Touch / TFT Station bewundern dürfen? Meine letzte Info war, dass es nur einen Prototypen davon gibt, und das war von einem Jahr. Hat einer von euch so ein Update-Kabel? http://www.jbctools.com/pdf/uc1000.pdf - Sven
Hallo Sven, also ich hatte mich nach 3 Wochen Nutzung vom DIT-2B verabschieded - um mir die Reworkstation zu holen mit DM-Einheit (4 Tools) und Entlötpumpe ;) Ich konnte meinem vorherigen Kauf zu zu einem akzeptablen Preis "konvertieren". Bekam aber einmal die Fehlermeldung "Warning#10 Current use overloading unit. Continued use will cause system to stop". Habe mich direkt an JBC gewendet und erhielt die Antwort, ich soll das Gerät einsenden, wenn es nochmal auftritt. Was meinst du mit Silikonabstreifer? Lieben Gruß, Sebastian
Naja, im Moment bin ich auf'm Hakko Trip. ;) Fast so gut wie JBC, aber zum halben Preis. Nur die Verfügbarkeit hierzulande ist genauso mies. Manche Leute wollen eben alles "anders" machen, also kein ERSA/Weller/Chinagurke. JBC bleibt aber wohl die Nobelmarke. Silikon-Abstreifer http://www.jbctools.com/cl0236-tip-wiper-product-96.html gibt's auch einzeln http://www.jbctools.com/cl9885--product-63-category-7-menu-70.html
Ach dafür sind die Ritzen da. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, da mit einem Lötkolben ranzugehen, verschmort dabei nicht das Zeug? Hast du die Meldung "Warning#10 Current use overloading unit. Continued use will cause system to stop" eigentlich schon mal gehabt? Lieben Gruß, Sebastian
Hakko hat auch Komplettstationen im Angebot. http://www.hakko.com/english/products/hakko_fm206.html Naja, warten wir mal auf die TOUCH. ;) http://www.jbctools.com/pdf/brochures/TFT11_deuch.pdf
Sebastian Loncar schrieb: > Ach dafür sind die Ritzen da. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, da > mit einem Lötkolben ranzugehen, verschmort dabei nicht das Zeug? Nein, das ist ja gerade dafür gemacht! > Hast du die Meldung "Warning#10 Current use overloading > unit. Continued use will cause system to stop" eigentlich schon mal > gehabt? Nein, noch nie gesehen. Hat das Teil auch nen nervigen Lüfter drin?
Hast Du die neueste Firmware drauf? Kann man über USB updaten. http://www.jbctools.com/software.html Ansonsten mal das Handstück / die Kartusche an nen anderen Port stecken, vielleicht is daran was faul (Kurzschluss im Kabel / im Handstück). Immerhin hat das Ding ne Überlastwarnung, die China-Stationen brennen halt einfach ab.
Sven L. schrieb: > Hat einer von euch so ein Update-Kabel? > http://www.jbctools.com/pdf/uc1000.pdf Da die eingebaute USB-Buchse aktueller Stationen auch nur aus einem Optokoppler und einem CP2102 besteht, gehe ich mal davon aus, dass dieses Kabel auch nicht viel mehr enthalten dürfte.
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