Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Beamerlampe durch schwächere Lampe ersetzen


von Alex D. (t-g-m)


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Hallo,
ich habe einen Projektor(Beamer Dell 4100mp) bekommen aber ohne Lampe.

Typisch kommt da eine UHP 250Watt Lampe zum Einsatz. Ich würde gern 
andere einbauen, mit weniger Leuchtkraft bzw. weniger Leistung. Geht das 
überhaupt?
Weiß das einer von euch.

Ich habe zum Probieren eine Halogenlampe 230V aber 40 Watt zugeschaltet, 
nach dem der Projektor gestartet wurde, hat die kurz aufgeleuchtet und 
hat sich auch gleich verabschiedet, durchgebrannt.

Geht das nur mit der angegebenen Leistung oder warum Brennt die durch? 
Spannung sollte eig. mit 230V stimmen. Konkrete angeben zur 
Lampenspannung  finde ich aber nirgends offiziell.

Wäre für jede Info dankbar. :)

von Michi (Gast)


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Geht nicht da das Vorschaltgerät der Lampe die ursprüngliche Leistung an 
die Lampe schickt, die Schwächere wird das nicht aushalten.

von Bastler (Gast)


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-UHP 250Watt Lampe-

Das sind Entladungslampen, da hat eine Halogenbirne aber auch garnichts 
damit gemeinsam.
Hoffe du hast die Zündelektronik nicht mit deinem "Experiment" schon 
getötet.

von Osche R. (Gast)


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Alex Daimler schrieb:

> Typisch kommt da eine UHP 250Watt Lampe zum Einsatz. Ich würde gern
> andere einbauen, mit weniger Leuchtkraft bzw. weniger Leistung. Geht das
> überhaupt?

Nein. Das Vorschaltgerät drückt da Konstantstrom durch, denn der 
Lichtbogen hat einen negativen Widerstand.

Du brauchts also ein zur Lampe passendes EVG, wenn Du beides tauschst 
kann es klappen. Wobei das EVG mit der Projektorsteuerung redet, d.h. 
das Protokoll muss passen oder die Beamer-Firmware gepatcht werden.


> Ich habe zum Probieren eine Halogenlampe 230V aber 40 Watt zugeschaltet,

Die Spannung liegt im Leerlauf bei einigen 1000 V und bei brennenden 
Lichtbogen zwischen 50 und 150 V. Hängt stark vom Lampentyp und vom 
Wetter ab.

Mit einer 100 W-Birne für 110 V aus USA könnte man es versuchen, aber 
wahrscheinlich bekommst Du einen Lampenfehler angezeigt weil der 
Zündvorgang fehlschlägt (unplausibler Stromverlauf, 
Hochspannungsfehler).

von Alex D. (t-g-m)


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om pf schrieb:

> Du brauchts also ein zur Lampe passendes EVG, wenn Du beides tauschst
> kann es klappen. Wobei das EVG mit der Projektorsteuerung redet, d.h.
> das Protokoll muss passen oder die Beamer-Firmware gepatcht werden.

Ich wollte eigentlich nur gucken ob der Beamer überhaupt geht, bevor ich 
die Teure Lampe kaufe. Wenn man dafür Vorschaltgerät braucht, wird das 
für mich schon zu aufwendig...


> Die Spannung liegt im Leerlauf bei einigen 1000 V und bei brennenden
> Lichtbogen zwischen 50 und 150 V. Hängt stark vom Lampentyp und vom
> Wetter ab.
>
> Mit einer 100 W-Birne für 110 V aus USA könnte man es versuchen, aber
> wahrscheinlich bekommst Du einen Lampenfehler angezeigt weil der
> Zündvorgang fehlschlägt (unplausibler Stromverlauf,
> Hochspannungsfehler).

Ich denke selbst die 100Watt wird es nicht aushalten, die 
Leerlaufspannung war sicher hoch, da die 40Watt Birne eher geblitzt hat 
wie geleuchtet.

Wird wirklich der Stromverlaufskurve gemessen? So komplex?
Dachte man könnte irgendwie diese elektronik lahmlegen, bzw dem 
Prozessor vorgaukeln die Lampe brennt, oder so... :/

von Bert Bürzel (Gast)


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Alex Daimler schrieb:
> Geht das nur mit der angegebenen Leistung oder warum Brennt die durch?
> Spannung sollte eig. mit 230V stimmen. Konkrete angeben zur
> Lampenspannung  finde ich aber nirgends offiziell.

Die UHP ist eine Bogenlampe, da ist nix mit "Betriebsspannung" an einer 
Konstantspannung. Man kann höchstens sagen daß im Arbeitspunkt der Lampe 
eine Brennspannung über dem Lichtbogen steht. Dazu bedarf es aber eines 
Vorschalt und  Zündgerätes- des sog. "Lampenballast". Das ist ein völlig 
anderes phys. Prinzip als eine Halogenlampe. Zu allem Überfluss gibts 
auch noch DC Lampen(dicke Anode) und AC Lampen ( A1 und A2 gleich dick) 
Lampen, welche mit extra Zündanschluß und solche, bei der die Zündung 
der Lampe dadurch passiert, daß der Lampenballast für die Zündung die 
Betriebsfrequenz ändert, so daß der Ausgangskreis des LB für die Dauer 
der Zündung eine sehr hohe Ausgangsspannung über einen Resonanzkreis 
erzeugt. Im Betrieb steht eine Spannung von ca. 85V über den Elektroden. 
Die Wolframelektroden brennen natürlich mit der Zeit ab. Der Lichtbogen 
darf aber nicht zu lang werden, sonst wird die Etendue zu groß. Mit 
Variieren des Lichtbogen-Arbeitspunktes bzw. der Arbeitsfrequenz kann 
man in Grenzen die Ablagerungen der Wolframelektroden innerhalb des 
Kreisprozesses der Lampe "formen" und erreicht damit eine höhere 
Lebensdauer der Lampe.
So, Fazit: In einem intelligenten LB steckt eine MENGE Hirn, das ist 
nicht nur eine dumme Spule. Siehe Anhang: Das ist NUR der LB ohne SNT.

Was Du machen kannst: Nimm eine normale Halogenlampe mit separatem 
Netzteil und guck. ob die Bedien-Elektronik sich normal verhält und die 
Lüfter anlaufen. Wenn das Farbrad synchron ist. (klingt wie eine 
Festplatte beim Hochlaufen) sollte man  -wenn auch trübe- ein Bild 
sehen....

Wundert mich überhaupt daß der LB die Halogenlampe beim Einschalten 
nicht als Kurzschluss erkennt und dichtmacht. Hat die Lampe 2 oder 3 
Anschlüsse ?

PS: Beamer ist wieder so ein dummdenglischer Begriff ( wie Handy) und 
bedeutet im englischen eigentlich "Blender, Glänzer". Amis kennen keinen 
Beamer sondern einen projector.

von Alex D. (t-g-m)


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Bert Bürzel schrieb:
> Wundert mich überhaupt daß der LB die Halogenlampe beim Einschalten
> nicht als Kurzschluss erkennt und dichtmacht. Hat die Lampe 2 oder 3
> Anschlüsse ?
>
> PS: Beamer ist wieder so ein dummdenglischer Begriff ( wie Handy) und
> bedeutet im englischen eigentlich "Blender, Glänzer". Amis kennen keinen
> Beamer sondern einen projector.

Lampe hat nur 2 Anschlüsse.

Ich dachte Beamer kommt vom beam, also strahl. In dem Fall 
Lichtstrahl...

Bevor der Projektor überhaupt erst mal einschaltet um etwas zu 
projektieren, prüft er in meinem Fall 2 oder 3 mal die Lampe oder 
versucht die zum Leuchten zu bringen. Hinterher zeigt das Display "Lamp 
Failure" und geht in den Standby.

von Osche R. (Gast)


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Bert Bürzel schrieb:

> Was Du machen kannst: Nimm eine normale Halogenlampe mit separatem
> Netzteil und guck. ob die Bedien-Elektronik sich normal verhält und die
> Lüfter anlaufen. Wenn das Farbrad synchron ist. (klingt wie eine
> Festplatte beim Hochlaufen) sollte man  -wenn auch trübe- ein Bild
> sehen....

Wird nicht gehen, da die Elektronik des Projektors mit dem 
Vorschaltgerät redet. Ohne passende Statusrückmeldung geht das Ding 
direkt wieder aus und Du kannst bestenfalls über USB oder RS232 den 
Fehlerspeicher auslesen. Bzw der Service kann das, dazu braucht man 
spezielle Tools.



> PS: Beamer ist wieder so ein dummdenglischer Begriff ( wie Handy) und
> bedeutet im englischen eigentlich "Blender, Glänzer". Amis kennen keinen
> Beamer sondern einen projector.

Es gibt noch mehr Beispiele: "Rock", "kind", ...

"Beamer" kommt von "beamen", das ist Slang aus "Star Trek", einer 
Science Fiction-Serie der '80er. Das "Handy" ist der Nachfolger des 
"Porty", sein Wettbewerber war das "Pocky". Hier hat also eine 
Produktbezeichung den Klassenbegriff geprägt, so wie "Tesafilm", 
"Tempotuch" oder "Papstlüfter".

von Alex D. (t-g-m)


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Sonst keine Ideen?

von Kaffeetrinker (Gast)


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Alex Daimler schrieb:
> Typisch kommt da eine UHP 250Watt Lampe zum Einsatz.

Bau so eine da rein und freu dich über ein kontraststarkes Bild

von Stefan (Gast)


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Ich hatte mal versucht, bei einem beamer mit Halogenlampe, eine 
schwächere einzubauen. Hat im Prinzio funktioniert, aber die Farben 
waran völlig daneben.

Ich denke, dass Du das gleiche Problem bekommen könntest, falls es Dir 
gelingt, eine schwächere Lampe in Deinen Projektor einzubauen.

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