Forum: Platinen Platine mit verlaufenen Bohrungen reparieren


von Christian W. (rapidelectron)


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Hallo zusammen!

Mir sind beim Bohren einer Platine ärgerlicherweise einige Bohrungen 
verlaufen, da dies mein erster Versuch überhaupt war (ohne jegliche 
Erfahrung) und ich auch keine Ständerbohrmaschine zur Hand hatte.

Gibt es ein paar praktische Tipps um die misslungenen Bohrungen wieder 
einigermaßen in die Spur zu rücken bzw. das Einpassen der Komponenten + 
Löten nicht zur Tortur werden zu lassen?

Zusammenhängende Bohrungen und meine Kunstfehler habe ich auf den 
Bildern markiert..

Viele Grüße

Christian

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Die Drähtchen passend biegen und den Kram festlöten. Ist doch kein 
Beinbruch.

von Micha (Gast)


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Christian W. schrieb:
> Gibt es ein paar praktische Tipps um die misslungenen Bohrungen wieder
> einigermaßen in die Spur zu rücken

Ich würde sagen nein, da die neue Bohrung zu dicht neben der alten 
misslungenen sitzt, und dir somit der Bohrer bestimmt immer wieder in 
die alte Bohrung laufen wird.

Welchen Durchmesser haben die Bohrlöcher?

Nur Interesse halber, würde ich gerne noch wissen, wie Du die Platine 
hergestellt hast, bzw. wie die Berg und Talkanten der Leiterzüge zu 
Stande kommen.

L.G.

Micha

von immer das gleiche (Gast)


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Mann Oh Mann, ist es so schwierig brauchbare Bilder zu machen? 
Bildformate!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hab die Bilder mal um den Faktor 10 reduziert.

von Floh (Gast)


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Einfach einlöten, das geht schon.
Als Tip für die nächste Platine Löcher in die Mitte der Pads zu machen. 
Das erleichtert das Zentrieren des Bohrers.

von Christian W. (rapidelectron)


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Joachim Drechsel schrieb:
> Die Drähtchen passend biegen und den Kram festlöten. Ist doch kein
> Beinbruch.

Ok, vielen Dank schonmal dafür!
Bei den Steckeraufnahmen 6 Pin 
(http://reprap.org/wiki/File:Gen7_Board_1.4.1.jpeg ;im Bild unten 
rechts) bin ich noch skeptisch, lassen die sich biegen ohne den Stecker 
zu deformieren?


Micha schrieb:
> Welchen Durchmesser haben die Bohrlöcher?
>
> Nur Interesse halber, würde ich gerne noch wissen, wie Du die Platine
> hergestellt hast, bzw. wie die Berg und Talkanten der Leiterzüge zu
> Stande kommen.

Die Bohrungen haben 0.8 mm Durchmesser. Die Platine ist per 
Toner-Transfer-Methode geätzt. (Natriumpersulfat)
Ich bin ein totaler Anfänger auf dem Gebiet ;)

immer das gleiche schrieb:
> Mann Oh Mann, ist es so schwierig brauchbare Bilder zu machen?

Danke, ich gelobe Besserung für das nächste Mal!

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Geht schon. Brate den Kram drauf und siehe zu, keine unnötigen
Brücken zu bauen ... Das nächste Mal halt mit Ständerbohrmaschine ;)

von Christian W. (rapidelectron)


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Joachim Drechsel schrieb:
> Geht schon. Brate den Kram drauf und siehe zu, keine unnötigen
> Brücken zu bauen ... Das nächste Mal halt mit Ständerbohrmaschine ;)

Wird gemacht! Danke!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Christian W.

> Mir sind beim Bohren einer Platine ärgerlicherweise einige Bohrungen
> verlaufen, da dies mein erster Versuch überhaupt war (ohne jegliche
> Erfahrung) und ich auch keine Ständerbohrmaschine zur Hand hatte.
>

Wenn ich zu faul bin, meine Ständerbohrmaschine in meiner Messiebude 
freizuschaufeln, sehen meine Bohrungen schlimmer aus. ;O)

> Gibt es ein paar praktische Tipps um die misslungenen Bohrungen wieder
> einigermaßen in die Spur zu rücken

Nein. Verbohrt ist verbohrt....

> bzw. das Einpassen der Komponenten +
> Löten nicht zur Tortur werden zu lassen?
>

Wenn Du die Komponenten erstmal drin hast, geht das Löten wie immer.

Um Dir das Einsetzten der Komponenten zu erleichtern, mit 1mm oder gar 
1,2mm aufbohren. Dann hast Du mehr Spielraum. Allerdings musst Du beim 
Löten auch u.U. größere Lücken überbrücken. Aber das geht.

An zu dicht zusammenliegenden Stellen das Kupfer vorsichtig wegschaben. 
Z.B. mit einem scharf geschliffenen Schraubendreher, einem Teppichmesser 
oder mit einem Dremel und Fräser.

Zu grosse Löcher und Risse mit Fädeldraht flicken. Als Fädeldraht nehme 
ich Kupferlackdraht mit PUR-Lackierung. Durch die lässt sich 
"hindurchlöten".

> Zusammenhängende Bohrungen und meine Kunstfehler habe ich auf den
> Bildern markiert..

Du willst eine funktionierende Platine und keinen Schönheitswettbewerb 
gewinnen....da denke ich, bist Du auf einem guten Weg.
Du gewinnst Erfahrung, und die nächste Platine wird besser, bzw. Du 
erkennst, wo Du den Mut zur Lücke haben kannst. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von herbert (Gast)


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Methoden gäbe es schon um in der Nähe von verbohrten Löchern 
nachzubohren zu können.Aber geht nur mit Ständer.Dazu macht man sich aus 
einem Stück Plexiglas eine ein Loch Bohrschablone,klebt die mit 
doppelseitigem Klebeband mit dem Führungsloch an die Sollstelle und 
bohrt mit Gefühl nochmal durch.Die Schablone stabilisiert den Bohrer 
damit er nicht verläuft.Aber in deinem Fall biege die Bauteile hin oder 
verwende Blankdraht zum verbinden.Und: das nächste mal mit Bohrständer 
und einen Bohrer der keine "Blindenschrift" erzeugt.;-)

von MaWin (Gast)


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> Mir sind beim Bohren einer Platine ärgerlicherweise einige Bohrungen
> verlaufen

Ach was, passt schon, an den ICs ggf die Pins etwas verbiegen.

Das nächste mal nimmst du entweder eine ordentliche Bohrmaschine
(Proxxon in MBS), oder legst eine Lochrasterplatine drauf als Führung, 
denn die meisten Löcher weredn im 2.54mm Raster sein.

von Ichag (Gast)


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Hallo,

ist natürlich dumm gelaufen, aber das ganze ist wie schon geschrieben 
wurde zu retten.
Bei den Bildern 1104 & 1105 würde ich zur not dazu raten (wenn die 
löcher nicht was höher gebohrt werden können, die Leiterbahn die unter 
den Bohrungen verläuft zu entfernen und durch eine Isolierte Drahtbrücke 
zu ersezten (nach dem Einbau der Teile).

von Michael_ (Gast)


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Als es noch keine selbstgemachten Platinen gab, wo die Pad innen zur 
Bohrhilfe frei waren, hab ich mir für IC Schablonen gemacht.

von Michael S. (technicans)


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Die verhauenen Bohrungen mit Polyesterharz (mit Härter vermischt) 
verfüllen, aushärten lassen, dann kann man noch mal bohren, aber
vorher ankörnen bitte.
Nächste mal bitte ein Loch im Pad/Via als Zentrierhilfe im Layout
vorsehen. Dann passiert das nicht mehr. Bohrständer sollte
obligatorisch sein.

von Michael N. (nurmi)


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Anstatt der Ständerbohrmaschine habe ich früher eine schnellaufende 
Bohrmaschine in den Schraubstock eingespannt und die Platine auf dem 
nebenstehenden Tisch schön gefühlvoll zugeführt.
Dann hat man beide Hände für die Platine übrig und es geht auch ohne 
Ständerbohrmaschine.

Voraussetzung ist ein exakt rund laufendes Bohrfutter für diese kleinen 
Bohrer.

von Christian W. (rapidelectron)


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Vielen Dank für eure Antworten!

Gruß Christian

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