Hallo zusammen, ich habe ein Schaltnetzteil (500Vac_in 24V_out) der nach dem Sperrwandler-Prinzip aufgebaut ist, bei dem der Wandler ETD39 zu warm wird. (ca. 130°C @55°C Umgebung) Der Wandler Besteht aus 2 Primär und 1 Sekundär Wicklungen. Gewickelt in dieser Reihenfolge. L1=32 Windungen - Stromdichte 1A/mm^2 Lsek=6 Windungen - Stromdichte 6A/mm^2 (Kupferlitze) L2=32 Windungen - Stromdichte 1A/mm^2 (siehe auch screenshot) Strom auf der Primärseite 1,4-1,6A peak (je nach Windungsverhältnis) Strom auf der Sekundärseite 14-16A peak (je nach Windungsverhältnis) Streu L ca. 1,2% mit Luftspalt 0,5mm Die Verluste treten wohl in der Windung auf da ich dort ca. 7-10°C mehr messe, als am Kern(N87). Wenn ich zusätzlich noch 2 Kupferschirme je zwischen L1&Sek und Sek&L2 einbringe, dann steigt die Temperatur noch um 15°C höher. Ich habe bereits mit Windungsverhältnis experimentiert, versucht die Schalttransistoren langsamer zu schalten (dann werden die FETs warm), Luftspalt größer und kleiner gemacht. Viel bringen tut es aber nicht. Meine Frage ist, wie viel Verluste bringt ein Stromschwinger an dem Stromdreieck mit sich (siehe screenshot) ? Ich kriege ihn nicht weg. Sowohl beim Durchschalten, wie auch beim Sperren schwingt es. Da sind wohl die Caps der Transistoren, L der Spule + der Ganze parasitärer Rest dafür verantwortlich. Ist der Schwinger für die enorme Wärme im Wandler verantwortlich oder liegt die Schwachstelle wo anders? Klaus
Klaus schrieb: > Meine Frage ist, wie viel Verluste bringt ein Stromschwinger an dem > Stromdreieck mit sich (siehe screenshot) ? Die Erwärmung der Wicklung wird hauptsächlich durch den Effektivwert des Stroms bestimmt, die Schwingungen haben da einen eher geringen Einfluss. Wie ist denn der Wicklungs-Querschnitt (primär und sekundär)? Und was für eine PWM-Frequenz verwendest du?
> Wie ist denn der Wicklungs-Querschnitt (primär und sekundär)? Und was > für eine PWM-Frequenz verwendest du? Zu dem Wicklungsquerschnitt habe ich oben die Stromdichte angegeben. Ist für mich anschaulicher. Aber ok hier sind sie: Primär 2xAWG25 -> 2x 0,45mm Sekundär Kupferlitze 140x0,1 Die Frequenz liegt max bei ca 100kHz.
Klaus schrieb: > ich habe ein Schaltnetzteil (500Vac_in 24V_out) der nach dem > Sperrwandler-Prinzip aufgebaut ist, Bist du sicher, dass das ein Sperrwandler ist? Ein Sperrwandler überträgt seine in der Leitend-Phase angesammelte Energie in der Sperrphase zur Sekundärseite. Bei deinem Aufbau gibts keine Sperrphase, da übernimmt der jeweils andere Transistor den Strom. Und einen Flußwander baut man gewöhnlich ebenfalls etwas anders auf. Wo hast du das Design her? Meine Vermutung als nicht-Schaltnetzteil-Experte: der Kern wird den mag. Fluß nicht los und geht in Sättigung.
Holler schrieb: > Bei deinem Aufbau gibts > keine Sperrphase, da übernimmt der jeweils andere Transistor den Strom. Warum denkst du, dass die Transistoren abwechselnd schalten? Für mich sieht es eher so aus, dass beide Transistoren gleichzeitig angesteuert werden, so dass die einzelnen Transistoren nur die halbe Sperrspannung aushalten müssen. @Klaus: Meinst du mit 2x 0,45mm, dass jede Primärwicklung einen Durchmesser von 0,45 mm hat oder besteht jede Wicklung aus zwei parallelen Drähten? Was die Wicklung und die Leitungsquerschnitte betrifft, kommt mir die Sekundärwicklung etwas zu dünn vor. 140 x 0.1 ergibt ca. 1mm² Durchmesser, die hätte ich deutlich dicker gemacht. Beim ETD39-Wickelkörper müsste da doch wesentlich mehr reinpassen. Eine Wicklungstemperatur von 10° mehr als die Kerntemperatur erscheint mir nicht ungewöhnlich. Wie wird denn der Übertrager gekühlt? Bei reiner Konvektionskühlung muss gewährleistet sein, dass die warme Luft nicht gestaut wird. Kannst du die Verlust-Leistung irgendwie messen, evtl. indirekt über den Wirkungsgrad. Wie ist das, wenn du den Wandler im kalten Zustand einschaltest; erwärmt sich die Wicklung schneller als der Kern oder eher umgekehrt?
Statt die Energie in der Streuinduktivität wegzuheitzen, kann man sie bei dieser Anordnung mit zwei Dioden ganz einfach zurückspeisen. Gibt nicht viele Möglichkeiten wie das dann aussieht.. MFG
Warum nicht bei dieser Leistung push-pull wie beim PC-Netzteil? Der Übertrager könnte dann in beide Richtungen magnetisiert werden. Nachteil wäre, dass man zur Regelung noch eine Speicherdrossel bräuchte.
Johannes E. schrieb: > Warum denkst du, dass die Transistoren abwechselnd schalten? Für mich > sieht es eher so aus, dass beide Transistoren gleichzeitig angesteuert > werden, so dass die einzelnen Transistoren nur die halbe Sperrspannung > aushalten müssen. Ganz genau. Leider kann man die beiden Transistoren nicht exakt gleichzeitig schalten. Beim Durchschalten ist das ja auch nicht weiter tragisch, wie beim Sperren. > @Klaus: > Meinst du mit 2x 0,45mm, dass jede Primärwicklung einen Durchmesser von > 0,45 mm hat oder besteht jede Wicklung aus zwei parallelen Drähten? Zwei 0,45mm parallel. > Was die Wicklung und die Leitungsquerschnitte betrifft, kommt mir die > Sekundärwicklung etwas zu dünn vor. > 140 x 0.1 ergibt ca. 1mm² Durchmesser, die hätte ich deutlich dicker > gemacht. Beim ETD39-Wickelkörper müsste da doch wesentlich mehr > reinpassen. Die Sekundärleitung ziehe ich komplett durch einen ISO Schlauch (zwecks Isolierung gegen 6kV) und dann wird sie so aufgewickelt. Passt genau ins Wickelfenster. Dass sie etwas dünn für 16A peak ist, gebe ich dir auf jeden Fall Recht. Meinst du das ist der Grund? > Eine Wicklungstemperatur von 10° mehr als die Kerntemperatur erscheint > mir nicht ungewöhnlich. Wie wird denn der Übertrager gekühlt? Bei reiner > Konvektionskühlung muss gewährleistet sein, dass die warme Luft nicht > gestaut wird. Kannst du die Verlust-Leistung irgendwie messen, evtl. > indirekt über den Wirkungsgrad. Ist alles gewährleistet ;) Wirkungsgradtechnisch habe ich 89% > Wie ist das, wenn du den Wandler im kalten Zustand einschaltest; erwärmt > sich die Wicklung schneller als der Kern oder eher umgekehrt? Gleich würde ich sagen. Aber das dauert ne Zeit bis die beiden warm werden.
Fralla schrieb: > Statt die Energie in der Streuinduktivität wegzuheitzen, kann man sie > bei dieser Anordnung mit zwei Dioden ganz einfach zurückspeisen. Gibt > nicht viele Möglichkeiten wie das dann aussieht.. Meinst du so? http://www.eetimes.com/design/power-management-design/4012212/Two-switch-topology-boosts-forward-flyback-designs Habe ich schon ausprobiert. Habe allerdings immer noch riesen Überschwinger gehabt. Evtl. sollte ich mein Wickelverhätnis anpassen, so dass die Sperrspannung an den Transistoren knapp die Primärelkos Spannung erreicht. Damit der Überschwinger "platt" wird. Aber bei den Spannungen kriege ich es glaube ich nie, dass es sauber wird.
Klaus schrieb: > Dass sie etwas dünn für 16A peak ist, gebe ich dir auf > jeden Fall Recht. Meinst du das ist der Grund? Bei 16 A Peak sind das ca. 7A Effektivwert (berechnet mit 6µs Duty-Cycle sekundär). Die Sekundärwicklung mit 1mm² Querschnitt und ca. 400 mm Länge hat etwa 7,5 mOhm Widerstand. Das ergibt eine Leistung von knapp 0,4W; ich denke nicht, dass das alleine der Grund für die hohe Temperatur ist. Hast du die Litze sorgfältig verlötet bzw. hast du den Widerstand der Sekundärwicklung nachgemessen? >> Wie ist das, wenn du den Wandler im kalten Zustand einschaltest; erwärmt >> sich die Wicklung schneller als der Kern oder eher umgekehrt? > > Gleich würde ich sagen. Aber das dauert ne Zeit bis die beiden warm > werden. Nach meiner Einschätzung müste die Wicklung schneller warm werden als der Kern, wenn der größte Teil der Wärme aus der Wickung kommt. Ich denke deshalb, dass eher die Kernverluste die Ursache sind. Vielleicht kannst du mal versuchen, die Windungszahl (primär und sekundär) zu erhöhen, so dass die Flussdichte niedriger wird. Wenn dadurch die Temperatur sinkt, weist du, dass der Kern die Ursache ist; wenn die Temperatur steigt ist die Wicklung die Ursache.
> Bei 16 A Peak sind das ca. 7A Effektivwert (berechnet mit 6µs Duty-Cycle > sekundär). Die Sekundärwicklung mit 1mm² Querschnitt und ca. 400 mm > Länge hat etwa 7,5 mOhm Widerstand. Das ergibt eine Leistung von knapp > 0,4W; ich denke nicht, dass das alleine der Grund für die hohe > Temperatur ist. > > Hast du die Litze sorgfältig verlötet bzw. hast du den Widerstand der > Sekundärwicklung nachgemessen? Ja, das habe ich. Nach meiner Berechnung müss die Sekundärleitung nur ~7mW Pv sehen. (bei 140x0,1mm Querschnitt und 0,45m Länge / I_avrg=6,4A) > Nach meiner Einschätzung müste die Wicklung schneller warm werden als > der Kern, wenn der größte Teil der Wärme aus der Wickung kommt. Ich > denke deshalb, dass eher die Kernverluste die Ursache sind. Vielleicht > kannst du mal versuchen, die Windungszahl (primär und sekundär) zu > erhöhen, so dass die Flussdichte niedriger wird. > > Wenn dadurch die Temperatur sinkt, weist du, dass der Kern die Ursache > ist; wenn die Temperatur steigt ist die Wicklung die Ursache. Der Kern liegt Thermisch 5-7°C tiefer als die Windung. Da sind wirklich Verluste in der Windung die ich nicht weg kriege. Ich habe schon mehrmals mein Windungsverhältnis geändert. In allen Fällen war die Windung heißer als der Kern. Zuerst steigen die Temperaturen gleich, danach überwiegt die Temp. an der Windung.
x mOhm Widerstand gilt für DC skin-effekt beachten auch Litze hat skin-effekt Pv steigt quadratisch mit I: Pv = I² * R Cu hat hohen pos. TK mal mit 2 Wicklungen // versuchen -> pro Wicklung nur noch 1/4 Pv
Hallo, also bei Transformatoren tritt nicht nur der Skineffekt, sondern zusätzlich der Proximityeffekt auf. Deshalb wird dein Cu Widerstand deutlich über dem des DC-Widerstandes liegen. Die Kupferverluste exakt zu bestimmen, erfordert allerdings einen recht hohen mathematischen Aufwand und wird im Hobbybereich wohl nicht sinnvoll sein. Die Verluste aufgrund des Proximityeffekt lassen sich durch weitere Verschachtelung der Wicklungen allerdings verringern. Warum wird primärseitig keine Litze verwendet?
Schon der Wert von 3A/mm² würde mir grenzwertig vorkommen, 6A/mm² dürften zu viel sein. 3A/mm² kenn ich als Angabe bei Netztransformatoren mit rein sinusförmiger Belastung. Bei Schaltbetrieb kommen noch dazu: erhöhter Effektivwert, je nach Tastung. Skineffekt, Proximityeffekt wegen der hohen Frequenz. Da kämen eher 1A/mm² in Frage. Die Daumenregel für vernünftige Auslegung: Kupferquerschnitt der Primärseite genau so groß wie der Kupferquerschnitt der Sekundärseite dürfte da auch zu beachten sein. (entspricht indirekt der Stromdichteregel) Ebenso sollte die Sekundärwicklung als Litze oder Folie ausgeführt werden.
Hallo Klaus, hab ich da was uebersehen: 500Vac_in 24V_out und dann ein Wicklungsverhaeltnis von L1=32 Windungen : Lsek=6 Windungen Kann das funktionieren? Gruss Michael
Klaus schrieb: > Ja, das habe ich. Nach meiner Berechnung müss die Sekundärleitung nur > ~7mW Pv sehen. (bei 140x0,1mm Querschnitt und 0,45m Länge / I_avrg=6,4A) Vorsicht: Die Litze 140x0,1 bedeutet nicht, dass die einzelnen Litzendrähte einen Querschnitt von 0,1 mm² haben. Der Durchmesser der einzelnen Drähte ist 0,1 mm, der gesamte Querschnitt ist dann ca. 1 mm². Das sind ca. 18 mOhm pro Meter bzw. 8,1 mOhm für deine Länge. Das ergibt eine Leistung von ca. 330 mW. Bei hohen Frequenzen kann das durchaus noch mehr sein, das ist wirklich nur eine Abschätzung. Klaus schrieb: > In allen Fällen war die > Windung heißer als der Kern. Zuerst steigen die Temperaturen gleich, > danach überwiegt die Temp. an der Windung. Mach doch mal einen anderen Test: Schick einen DC-Strom durch die Wicklungen (alle Wicklungen in Reihe) und stelle den Strom so ein, dass sich die gleiche Wicklungstemperatur ergibt wie im Betrieb. Die Verlustleistung an der Wicklung kann man da relativ einfach messen; diese Leistung entspricht dann der Verlustleistung, die im Betrieb auftritt. Zusätzlich kann man dann auch messen, wie warm der Kern in diesem Fall wird, also wenn keine Verluste im Kern entstehen bzw. wie groß dann die Temperatur-Differenz zwischen Wicklung und Kern ist.
Hallo, wir hatten ein ähnliches Problem, auch viel zu hohe Verluste bei einem Sperrwandler-Übertrager. Ursache war der ETD, mit einem großen EF funktionierte das Ding dann plötzlich. Verstanden haben wir das jedoch nicht...
Bei "Litze" muss man aufpassen, den Litze ist nicht Litze. Einfach verdrillen hilft nicht so viel wie eine "echter Litzendraht". Dort sind die Stränge verwoben, was mehr gegen Proximityeffekte und Verdrängungseffekte hilft. Ein Kompromis ist es, mehrere verdrehte Bündel wiederum zu einem großen zu verdrillen, den auch dort sind die inneren Drähte auch "außen". MFG
Franz schrieb: > Warum wird primärseitig keine > Litze verwendet? Habe ich schon gemacht, brach thermisch keinen richtigen Gewinn. Auf beiden seiten Litze ist wegen Isolation(Abstände) schwirieg. Michael Roek schrieb: > Hallo Klaus, > hab ich da was uebersehen: > 500Vac_in 24V_out > und dann ein Wicklungsverhaeltnis von > L1=32 Windungen : Lsek=6 Windungen > Kann das funktionieren? 2x32 Windungen. Verhältnis von 10,6 Ja, wenn man nicht so viel Sperrspannung primärseitig an Transistoren haben kann. Aber ich habe schon zB auch 80primär & 5sekundär ausprobiert. Problem ist dann die Hohe Spannung primärseitig und die riesen "Überschwinger". Johannes E. schrieb: > Mach doch mal einen anderen Test: > > Schick einen DC-Strom durch die Wicklungen (alle Wicklungen in Reihe) > und stelle den Strom so ein, dass sich die gleiche Wicklungstemperatur > ergibt wie im Betrieb. Die Verlustleistung an der Wicklung kann man da > relativ einfach messen; diese Leistung entspricht dann der > Verlustleistung, die im Betrieb auftritt. Habe ich getestet. 6,4A durch Primär, 1A durch Primär für je ca halbe Stunde. Da wird nichts warm. Höchstens 30°C. Gregor B. schrieb: > wir hatten ein ähnliches Problem, auch viel zu hohe Verluste bei einem > Sperrwandler-Übertrager. > Ursache war der ETD, mit einem großen EF funktionierte das Ding dann > plötzlich. > Verstanden haben wir das jedoch nicht... It's Magic! Fralla schrieb: > Bei "Litze" muss man aufpassen, den Litze ist nicht Litze. Einfach > verdrillen hilft nicht so viel wie eine "echter Litzendraht". Dort sind > die Stränge verwoben, was mehr gegen Proximityeffekte und > Verdrängungseffekte hilft. Ein Kompromis ist es, mehrere verdrehte > Bündel wiederum zu einem großen zu verdrillen, den auch dort sind die > inneren Drähte auch "außen". Habe "echten Litzedraht" 140x0,1 von Elektrisola Rolf Schneider schrieb: > mal mit 2 Wicklungen // versuchen > -> pro Wicklung nur noch 1/4 Pv Habe es heute ausprobiert. 2x 140ger Litze genommen. Musste dann ohne Isoschlauch um Litze wickeln. Kantenbänder beidseitig. Ergebnis: Etwas mehr streu L und Termisch ist es sogar noch etwas schlechter geworden. Thermischer Unterschied Kern-Windung hat sich etwas vergrössert. Ich bin mittlerweile verzweifelt.
Auf jeden Fall, sobald die Kopplung zwischen Primär und Sekundär schlechter wird, wird der Wandler heißer. Ganz kritisch wird es wenn man Kupferschirm einwickelt.
Alles was du geschrieben hast deutet für mich auf hohe Verluste im Kern hin und nicht auf Verluste in der Wicklung. Dass die Wicklung etwas wärmer als der Kern ist, bedeutet eigentlich nur, dass in der Wicklung auch noch Verluste sind; ansonsten wäre die Wicklung ungefähr warm wie der Kern. Hast du mal geprüft, ob das Kern-Material tatsächlich N87 ist und nicht vielleicht N27? Klaus schrieb: > 6,4A durch Primär, 1A durch Primär für je ca halbe > Stunde. Da wird nichts warm. Höchstens 30°C. Hast du dabei die Leistung gemessen? Sinn dieser Messung war eigentlich, herauszufinden, bei welcher Verlustleistung sich der Übertrager auf 130°C erwärmt. Damit könnte man abschätzen, ob so eine hohe Leistung in der Wicklung oder im Kern entstehen kann. Kannst du die PWM-Frequenz ändern? Wenn du mit der gleichen Wicklung die PWM-Frequenz größer machst (z.B. 120 kHz statt 100 kHz), dann müssten die Kern-Verluste geringer werden, da sich die daraus resultierende kleinere Flussdichte stärker auf die Verluste auswirkt als die höhere Frequenz. Die Verluste in der Wicklung werden dadurch eher größer, wenn sich der Skin-/Proximity-Effekt auswirkt. Was für eine Temperatur stellt sich dann am Übertrager ein?
Johannes E. schrieb: > Alles was du geschrieben hast deutet für mich auf hohe Verluste im Kern > hin und nicht auf Verluste in der Wicklung. Dass die Wicklung etwas > wärmer als der Kern ist, bedeutet eigentlich nur, dass in der Wicklung > auch noch Verluste sind; ansonsten wäre die Wicklung ungefähr warm wie > der Kern. > > Hast du mal geprüft, ob das Kern-Material tatsächlich N87 ist und nicht > vielleicht N27? Es ist N87 von Epcos. > Klaus schrieb: >> 6,4A durch Primär, 1A durch Primär für je ca halbe >> Stunde. Da wird nichts warm. Höchstens 30°C. > > Hast du dabei die Leistung gemessen? Sinn dieser Messung war eigentlich, > herauszufinden, bei welcher Verlustleistung sich der Übertrager auf > 130°C erwärmt. Damit könnte man abschätzen, ob so eine hohe Leistung in > der Wicklung oder im Kern entstehen kann. Kann man da mit DC Quelle überhaupt Paralellen zum normalen Betrieb ziehen? Meine DC Quelle kann nur 10A. Die Spannung ist dann bei 0,2V (laut Display) > Kannst du die PWM-Frequenz ändern? Wenn du mit der gleichen Wicklung die > PWM-Frequenz größer machst (z.B. 120 kHz statt 100 kHz), dann müssten > die Kern-Verluste geringer werden, da sich die daraus resultierende > kleinere Flussdichte stärker auf die Verluste auswirkt als die höhere > Frequenz. > > Die Verluste in der Wicklung werden dadurch eher größer, wenn sich der > Skin-/Proximity-Effekt auswirkt. Was für eine Temperatur stellt sich > dann am Übertrager ein? Ich hatte vorher ca. 80kHz und jetzt 100kHz. Das hatte keine so große Auswirkung auf die Temperatur. Dafür aber wie gesagt die Kopplung. Habe probeweise doppelt so viel Tape zwischen Prim.&Sek. gewickelt. -> Temperatur Anstieg von ca. 5-7°C
Klaus schrieb: > Kann man da mit DC Quelle überhaupt Paralellen zum normalen Betrieb > ziehen? > Meine DC Quelle kann nur 10A. Die Spannung ist dann bei 0,2V (laut > Display) Bei DC 10A und 0,2V ist die Leistung ca. 2 Watt. Natürlich sollte die Spannung mit einem Multimeer direkt an den Anschlüssen des Übertragers gemessen werden, um eine vernünftige Genauigkeit zu erreichen. Wenn sich dabei der Übertrager um ca. 30° erwärmt, dann kann man schon abschätzen/hochrechnen, wie hoch die Verluste sein müssen, damit der Übertrager eine Temperatur von 130° erreicht (dabei Umgebungstemperatur berücksichtigen). Weiterhin kann man dabei auch den Temperatur-Unterschied zwischen Wicklung und Kern messen. Bei einem reinen DC-Strom macht der Kern keine Verluste, alle Verluste entstehen in der Wicklung. Damit kann man auch ganz grob abschätzen, wie sich die Veluste auf Wicklung und Kern im normalen Betrieb aufteilen, wenn dort die Differenz bei 7K liegt. Klaus schrieb: > Habe probeweise doppelt so viel Tape zwischen Prim.&Sek. gewickelt. > -> Temperatur Anstieg von ca. 5-7°C Eigentlich sollte sich die Kopplung nicht so sehr auf die Temperatur auswirken, es könnte mehrere Ursachen dafür geben. So wird z.B. die dickere Isolierschicht auch thermisch besser isolieren, so dass sich das auch deshalb auf die Temperaturen auswirken kann. Im N87-Datenblatt ist die Verlustleistungsdichte mit 375 kW/m³ angegeben bei 100 kHz und 200 mT. Der ETD39-Kern hat ein Volumen von 11500 mm³, das ergibt rechnerisch eine Leistung von 4,3 W für den Kern. Allerdings gilt diese Angabe für einen sinusförmigen Flussdichte-Verlauf mit 200 mT Amplitude, wenn ich das richtig verstanden habe, also 400 mT Spitze-Spitze. Bei deinem Sperrwandler ist der Verlauf dreieckförmig und nur in eine Richtung mit knapp 300 mT Amplitude. Da würde ich die Kernverluste mit ca. 2,5W abschätzen. Deshalb wäre es sinnvoll, wenn man durch eine Messung herausfinden könnte, wie groß die gesamten Verluste sein müssen, um die 130°C zu erreichen.
Hallo Klaus, falls es dich noch interessiert: Experimentier doch mal mit den Abständen der Wicklungen, einerseits untereinander wegen Proximity Effek (z.B. mit Isolationsband) und auch mit dem Abstand zum Kern im Bereich des Luftspalts (mit Abstandshalter). Wäre nicht sonderlich verwunderlich, wenn das Stromverdrängungseffekte sind. Hatte ich auch schon, allerdigs war mein Luftspalt größer und somit der Feldaustritt stärker. Gruß, Manuel
Eine andere Messmassnahme : In den Luftspalt des Kernes eine oder mehrere Lagen von Papier oder Karton, und dabei den Strom per Shunt beobachten. Da die Kopplung, sowie die Induktivitaet abnimmt, sollten die Primaer-Stroeme zunehmen.
Hallo, hast Du Zugriff auf das Buch Hirschmann/Hauenstein - Schaltnetzteile ISBN 3-8009-1550-2 ? Dies ist direkt von Siemens und dort sind die von Dir benutzen Kerne umfangreich beschrieben sowie berechnet und ausgelegt. Eines der besten Bücher, die ich zu diesem Thema kenne. Jogibär
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