Forum: PC Hard- und Software zwei DHCP-Server in einem Netzwerk


von Anfaenger (Gast)


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Hi Leuts,

ich habe in meinem Netzwerk schon ein älteres Zyxel-DSL-Modem und Router 
in einem. Das Dingen ist zwar schon rund 10 Jahre alt, aber es 
funktioniert immer noch und da wir bei uns aufm Dorf nur 512er DSL 
haben, ist es mit max. 6kBit-Leistung noch ausreichend.

Nun hab ich in meinem Netzwerk drei Computer, darunter einen mit Linux 
drauf. Nun kann ich ja den DHCP-Server auch über einen anderen Computer 
laufen lassen und nicht über das Zyxel-DSL-Modem/Router. Gut, mache ich 
das aber, dann muss der Computer "immer" laufen, der aks DHCP-Server 
fungiert, dass will ich aber nicht immer.

Idealerweise funktionieren beide als DHCP-Server im Netzwerk, aber das 
Zyxel-Modem eben "nur" dann, wenn kein anderer DHCP-Server im Netz 
vorhanden ist. Das DSL-Modem als solches brauche ich noch, weil es so 
gleichzeitig mein "Gateway" zum Internet ist. Das hab ich schon 
ausprobiert, wenn ein anderer PC die DCHP-Funktion übernimmt und das 
Modem an ist, dann kann ich trotzdem noch mit dem Modem ins Internet 
(beim Modem dann DHCP-Funktion abgestellt).

Problem ist dann, wenn ich im Modem die DHCP-funktion abgestellt hab und 
grad keinen anderen DHCP-Server laufen hab, ann kann ich nicht mehr auf 
den Router drauf zugreifen.

Aber ohne jetzt weiter abschweifen zu wollen, ich habe drei 
Möglichkeiten, Relay, None, Server.

Naja, meine Frage - geht das mit diesem Modem was ich hab überhaupt oder 
ist es dafür nicht geeignet, dass es praktisch als eine Art 
"Ersatz"-DHCP-Server fungiert, falls kein anderer im Netzwerk vorhanden 
ist?

von (prx) A. K. (prx)


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Ich habe zwar beim Querlesen nicht kapiert, weshalb es dich nach 2-3 
DHCP Servern gelüstet, aber man kann durchaus mehrere im Netz betreiben. 
Wenn das Netz gleich und die vergebenen IP-Bereiche disjunkt sind. Also 
sowas wie 192.168.1.100-199/24 und 192.168.1.200-299/24.

von Anfaenger (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ich habe zwar beim Querlesen nicht kapiert, weshalb es dich nach 2-3
> DHCP Servern gelüstet, aber man kann durchaus mehrere im Netz betreiben.
> Wenn das Netz gleich und die vergebenen IP-Bereiche disjunkt sind.

Ich möchte nicht zwei DHCP-Server gleichzeitig haben, sondern der eine 
im DSL-Modem soll nur dann als DHCP-Server fungieren, wenn kein anderer 
da ist. Aber das DSL-Modem soll automatisch feststellen, ob es selber 
als DHCP-Server fungieren soll oder ob ein separater Server im Netz 
dafür vorhanden ist.

von Thorsten (Gast)


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Wenn es dem Modem keiner beigebracht hat, was sehr unwahrscheinlich ist, 
dann fungiert es immer als DHCP-Server, wenn die entsprechende Option 
aktiviert ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Anfaenger schrieb:
> Ich möchte nicht zwei DHCP-Server gleichzeitig haben, sondern der eine
> im DSL-Modem soll nur dann als DHCP-Server fungieren, wenn kein anderer
> da ist.

So etwas ist mir noch nicht begegnet. Auf Linux-Ebene geht das natürlich 
mit etwas Bastelei, aber bei einer Blackbox eher nicht.

Der Punkt ist nur: Bei meinem Vorschlag ist es völlig egal, welcher 
DHCP-Server grad antwortet und welche von mehreren Antworten der Client 
verwendet. Solange beide die gleiche Netzinfo liefern.

von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:
> 192.168.1.200-299/24.

Oder so ähnlich. ;-)

von fonsana (Gast)


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Um wieviele Clients geht es?
Was spricht gegen feste IP-Adressen?

fonsana

von hp-freund (Gast)


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Es gibt auch noch die hosts Datei.

von Peter (Gast)


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Hallo,

wenn du den DHCP-Server im Modem per HTML-Seite an und ausschalten 
kannst, dann bau dir doch ein entsprechendes Skript, welches immer wenn 
dein Rechner an ist den DHCP im Modem aus macht. Allerdings um die 
bereits vergeben und noch mit gültiger LeaseTime vergebene IPs musst du 
dich selber kümmern.

Warum nimmst du nicht nur den im Modem? Der Sinn der Aktion erschließt 
sich mit nicht.

von Anfaenger (Gast)


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Peter schrieb:
> Warum nimmst du nicht nur den im Modem? Der Sinn der Aktion erschließt
> sich mit nicht.

Der Sinn ist folgender - auf dem Linux-Rechner kann ich verschiedene 
Bootimages bereitstellen, die ich mit den anderen Rechnern via Netzwerk 
booten kann - je nach Auswahl, dann muss aber der Rechner ja auch als 
DHCP-Server fungieren, damit das klappt. Aber der Rechner soll nicht 
ständig an sein.

fonsana schrieb:
> Um wieviele Clients geht es?
> Was spricht gegen feste IP-Adressen?

gegen feste IPs spricht nix. 17 Teilnehmer (incl. Drucker, Scanner).

von Guest (Gast)


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hp-freund schrieb:
> Es gibt auch noch die hosts Datei.

Was um Himmels Willen hat die HOSTS mit DHCP zu tun?

von (prx) A. K. (prx)


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Guest schrieb:
> Was um Himmels Willen hat die HOSTS mit DHCP zu tun?

Namensauflösung. DHCP Server in Routern koppeln gern DHCP und DNS. Was 
umgekehrt bedeutet, dass ohne DHCP auf dem Router dieser bei 
DNS-Anfragen ahnungslos ist. Es sei denn man füttert ihn manuell. Dieses 
Problem kriegt man bei mehreren DHCP Servern ohnehin. DDNS oder eben 
HOSTS hilft da.

von Guest (Gast)


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Anfaenger schrieb:
> Der Sinn ist folgender - auf dem Linux-Rechner kann ich verschiedene
> Bootimages bereitstellen, die ich mit den anderen Rechnern via Netzwerk
> booten kann - je nach Auswahl, dann muss aber der Rechner ja auch als
> DHCP-Server fungieren, damit das klappt. Aber der Rechner soll nicht
> ständig an sein.
>
> fonsana schrieb:
>> Um wieviele Clients geht es?
>> Was spricht gegen feste IP-Adressen?
>
> gegen feste IPs spricht nix. 17 Teilnehmer (incl. Drucker, Scanner).
>

Hmm, das wird spannend. Wenn Du auf dem Zyxel Dings den DHCP Antworten 
verzögern kannst funktioniert es mit den zwei DHCP im Netz. Der Client 
bedient sich normalerweise über das als erstes eintreffende DCHP Offer. 
Ich bezweifle jedoch dass dies in der Firmware so vorgesehen ist.

Wenn Du jedoch den DHCP im Zyxel deaktivierst und alle Clients statisch 
einstellst funktioniert die Geschichte:
Willst Du PXE Boot, muss ja der Server laufen und Du hast DHCP für den 
zu bootenden Client.
Wenn du jedoch das Client OS normal startest, brauchst Du kein DHCP - 
die IP ist ja statisch.

von Guest (Gast)


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A. K. schrieb:
>> Was um Himmels Willen hat die HOSTS mit DHCP zu tun?
>
> Namensauflösung. DHCP Server in Routern koppeln gern DHCP und DNS. Was
> umgekehrt bedeutet, dass ohne DHCP auf dem Router dieser bei
> DNS-Anfragen ahnungslos ist. Es sei denn man füttert ihn manuell. Dieses
> Problem kriegt man bei mehreren DHCP Servern ohnehin. DDNS oder eben
> HOSTS hilft da.

Ja nee is klar.

Was nützt mir auf dem Client eine funktionierende (???) Namensauflösung, 
wenn ich keine IP Adresse bekomme??
Weiterhin hiesse das, dass ich ALLE FQDNs in die HOSTS packen müsste. 
OK, mit den neuen Terrabyte Festplatten wäre das möglich, jedoch 
wartbar?

Lies Dich mal in die Funktionen und Zusammenhänge ein. Als Stichworte 
werfe ich Dir einfach mal OSI, TCP/IP, IP, DHCP, DNS, FQDN hin.
Danach wirst Du erkennen, welchen Schwachsinn Du eben gerade gepostet 
hast.

von Locutus (Gast)


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Und was haben die Bootimages mit DHCP zu tun? Das erschliesst sich mir 
nicht. Geht es nur darum zu wissen welche IP zugeteilt wurde um dann die 
Images zu zu ordnen? Die meisten DHCP Server haben die Möglichkeit per 
MAC feste IP Zuordnungen per DHCP zu realisieren (die meisten Router 
können das). Wäre damit die Zuordnung für die Boot Images möglich, da 
die IPs (fast/quasi) statisch sind?

von Guest (Gast)


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A. K. schrieb:
> Also
> sowas wie 192.168.1.100-199/24 und 192.168.1.200-299/24.

Jedem, der von der Materie was versteht, sollte es in den Fingern 
brennen, wenn er sowas auf der Tastatur eintippt :-)

Wobei, AK hat vermutlich gerade IPv6 den Todesstoss versetzt, da er DIE 
Lösung der IPv4 Adressknappheit gelöst hat...

von (prx) A. K. (prx)


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Guest schrieb:
> Was nützt mir auf dem Client eine funktionierende (???) Namensauflösung,
> wenn ich keine IP Adresse bekomme??

Ich bezog das auf die statische Vergabe. Eben weils sonst unsinnig ist.

> Weiterhin hiesse das, dass ich ALLE FQDNs in die HOSTS packen müsste.
> OK, mit den neuen Terrabyte Festplatten wäre das möglich, jedoch
> wartbar?

Bei 17 Adressen. Naja.

> Danach wirst Du erkennen, welchen Schwachsinn Du eben gerade gepostet
> hast.

;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Guest schrieb:
> Jedem, der von der Materie was versteht, sollte es in den Fingern
> brennen, wenn er sowas auf der Tastatur eintippt :-)

Yep. Aber da warst du bestenfalls zweiter Sieger.

Ausserdem ist dir offenbar entgangen, dass man mit DNS nicht nur das 
Internet auflöst, sondern bisweilen auch das lokale LAN.

von Guest (Gast)


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Locutus schrieb:
> Und was haben die Bootimages mit DHCP zu tun? Das erschliesst sich mir
> nicht. Geht es nur darum zu wissen welche IP zugeteilt wurde um dann die
> Images zu zu ordnen? Die meisten DHCP Server haben die Möglichkeit per
> MAC feste IP Zuordnungen per DHCP zu realisieren (die meisten Router
> können das). Wäre damit die Zuordnung für die Boot Images möglich, da
> die IPs (fast/quasi) statisch sind?

Es geht hierbei darum, dass der Client noch kein OS installiert hat und 
eine zuerst eine Installationsroutine von einem Server geladen werden 
soll, die dann das eigentliche Image lädt.
Die Informationen, wo sich der Server befindet und wie die Bootdatei 
heisst verbergen sich in den DHCP Optionen 66 und 67. Jedoch kenne ich 
keine Router/Firewalls, wo sich diese Optionen konfigurieren lassen. 
Ergo führt kein Weg an einem "echten" DHCP Server vorbei.

Wiederum Stichworte: PXE, TFTP, WDS (Windows)

von Gerald (Gast)


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Hallo,

ließ dir den Artikel 
http://www.heise.de/security/artikel/Desinfec-t-vom-Linux-Server-booten-1658049.html 
durch, da wird beschrieben wie man mit dnsmasq einen DHCP-Proxy parallel 
zu einem bestehenden DHCP-Server betreibt um Bootimages (Desinfec't) per 
PXE auszuliefern. Funktioniert bei mir problemlos.

von Dödel (Gast)


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A. K. schrieb:
> Also
> sowas wie 192.168.1.100-199/24 und 192.168.1.200-299/24.

Hier sind ja wieder voll die Netzwerkexperten unterwegs.

von (prx) A. K. (prx)


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Hast aber arg lang für diese Erkenntnis gebraucht. Aber was manche in 
Minuten erkennen, dazu brauchen andere eben Stunden. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Gerald schrieb:
> zu einem bestehenden DHCP-Server betreibt um Bootimages (Desinfec't) per
> PXE auszuliefern. Funktioniert bei mir problemlos.

Kann andererseits auch böse Überraschungen geben. Ein Core-Switch/Router 
von Enterasys kam bei seinem DHCP-Forwarding mit der Funktionstrennung 
der DHCP-Reaktionen auf verschiedene Server nicht zurecht. Woran das 
zunächst scheiterte.

von Georg A. (georga)


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http://www.ipamworldwide.com/dhcp-failover-a-load-balancing.html

Der isc-dhcp-Server ist bei "normalen" Linuxen meistens Standard (bei 
Ubuntu zB. ist das der dhcp3-server). Für Sparsysteme könnte es auch 
Pakete geben.

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