Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mosfet schützen


von Mr Mosfet (Gast)


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Hi,

ich habe gerade eine Frage bei der ich nicht weiß wie man da rechnerisch 
ran gehen kann.

Follgende Annahme:

Bts462T als Highside Fet mit Vbb 20V

Auf der anderen Seite einen IRLZ34N mit einem 100 Ohm Widerstand am 
Gate. Beide hänge an jeweils einem AVR I/O.

Jetzt wird OUT vom BTS462T mit Drain vom IRLZ34N kurzgeschlossen.

Der Avr schaltet nun gleichzeitig beide Fets durch.
Jetzt müsste ja die Kurzschlusstrombegrenzung des BTS462T greifen und 
den Strom begrenzen.

Wie lässt sich berechnen, ob in einem solchen Fall der BTS462T den 
IRLZ34N ausreichend schützen kann, damit der IRLZ34N nicht durchbrennt 
oder schaden nimmt?

von Jens G. (jensig)


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Indem man den Rds_on des IRLZ34N nimmt, und zusammen mit dem 
Kurzschlußstrom die entstehende Leistung ausrechnet, und dann errechnet, 
ob der Mosfet für diese Leistung ausreichen gekühlt ist.
Natürlich sollte man auch bedenken, daß Rds_on mit zunehmender 
Temperatur zunimmt -> noch höhere Verlustleistung ...

Ansonsten denke ich mal, daß man so eine Gegentaktschaltung nicht 
einfach pur ohne hardwaremaßige Hilfsschaltungen, die ein gleichzeitiges 
Einschalten verhindert, durch einen µC ansteuern sollte - schließclich 
kann die Software ja auch mal durchdrehen ...

von Mr Mosfet (Gast)


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Hi,

ich habe noch einen wichtigen Punkt vergessen. Es geht nicht um die 
Dauerbelastbarkeit in dieser Konstellation, sondern lediglich um die 
Kurzschlussfestigkeit für eventuell 60ms.

Im Datenblatt des BTS462T steht unter "Protection Functions" auf Seite 
5:

Initial peak short circuit current limit (pin 3 to 5) 20A max.

Bedeutet das wirklich, dass zu einem belibigen Zeitpunkt t der Strom nie 
größer ist als diese 20A max ?

Wenn ja würden sich die 20A als maximale Grenze ja schonmal fest setzen 
lassen. Somit müsste nur noch berechnet werden, ob der IRLZ34N für 
maximal 60ms mit 20A klarkommen kann.

von Klaus (Gast)


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Mr Mosfet schrieb:
> Wie lässt sich berechnen, ob in einem solchen Fall der BTS462T den
> IRLZ34N ausreichend schützen kann,

Warum sollte ein Infineon FET einen IR Fet vor irgendwas schützen? Er 
wird sich selbst schützen, was um ihn herum in Rauch aufgeht ist nicht 
sein sondern höchstens dein Problem.

MfG Klaus

von Entry (Gast)


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Hallo,

Klaus: sei mal nicht so gemein.

..
Sag doch einfach "NIMM EINEN BTS3160D, BTS142 oder anderen HITFET" als 
IRLZ34N Ersatz.

Die können sich ebenfalls schützen.

Gruß St.

von Mr Mosfet (Gast)


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Naja wieso sollte sich selber schützen nicht auch andere Bauteile 
schützen ? Wenn da im Datenblatt steht das der BTS den Strom auf 
maximale 20A begrenzt, dann kann man sowas doch wohl als Schutz für 
andere bezeichnen ?

Für den IRL wird es ja wohl schon einen Unterschied machen ob maximale 
20A fließen oder aber das x fache.

Ich würde erstmal gerne wissen ob die 20A zu einem beliebigen Zeitpunkt 
t als Maximalert richtig sind, denn wenn ja folgt daraus ja automatisch 
die Annamhme das auch durch den IRLZ34n zu einem beliebigen Zeitpunkt t 
maximal 20A fließen.

von Klaus (Gast)


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Mr Mosfet schrieb:
> Für den IRL wird es ja wohl schon einen Unterschied machen ob maximale
> 20A fließen oder aber das x fache.

Das wird schon einen Unterschied machen. Die Frage ist, ob dir das 
hilft. Eine Strombegrenzung ist gut und schön, aber eigentlich mußt du 
die Verlustleistung begrenzen. 20A bei 12V ist eine Menge Holz. Der BTS 
verträgt das auch nicht, er geht in den Thermal overload und schaltet 
ab. Dabei berücksichtigt er natürlich nur seine eigene Temperatur und 
kümmert sich nicht um andere Bauteile (das meinte ich oben). Ob dein IRL 
zu diesem Zeitpunkt noch lebt?

Das gilt natürlich auch für andere Schutzmaßnamen. Er verträgt bei 
Verpolung einen großen Reverse Current, schützt aber nicht die Last 
davor.

MfG Klaus

von Gregor B. (Gast)


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Mr Mosfet schrieb:
> Wenn ja würden sich die 20A als maximale Grenze ja schonmal fest setzen
>
> lassen. Somit müsste nur noch berechnet werden, ob der IRLZ34N für
>
> maximal 60ms mit 20A klarkommen kann.

Nein. Nach maximal 2,5ms geht der BTS aus. Siehe Datenblatt S. 11 ganz 
unten.

von Mr. Mosfet (Gast)


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Hi,

Wenn ich mir das SOA Diagramm des irl ansehe, dann sieht das selbst bei 
den 20A für 2,5ms schlecht aus oder ?

Gibt es denn bezahlbare (ca 1€) lowside fets die kurzschlussfest und im 
DPAK Gehäuse verfügbar sind ?

von Jens G. (jensig)


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@Klaus (Gast)
>hilft. Eine Strombegrenzung ist gut und schön, aber eigentlich mußt du
>die Verlustleistung begrenzen. 20A bei 12V ist eine Menge Holz. Der BTS

Er will aber keine 12V bei 20A am Mosfet anlegen, sondern will ihn 
komplett durchschalten, gleichzeitig mit dem BTS (als gedachter 
Fehlerfall). Da ist also nix mit 12V, sondern vielleicht nur 1V.

Und da er die 20A nur für 60ms einschalten will, sollte das sogar 
komplett ohne Kühlkörper gut gehen (wennd er Mosfet nicht anderweitig 
schon vorgeheizt wird), denn es sind ja bei 20A nur 20W-30W über den 
Rds_on (es sei denn, der Kurzschluß wird immer wiederholt), denn der 
Transistorkörper sollte diese Energie rel. easy buffern können.
Das SOA-Diagramm sieht für diesen Zweck auch sehr günstig aus. Und das 
Zthjc-Diagram zeigt auch schon leicht verbesserte Pulsbelastbarkeit bei 
60ms, und deutlich verbesserte bei nur 2,5ms.
Ich sehe hier also kein echtes Problem mit dem IRF.

@Gregor B. (gbo)

>Nein. Nach maximal 2,5ms geht der BTS aus. Siehe Datenblatt S. 11 ganz
>unten.

Um so besser ...

von Jens G. (jensig)


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wieso auf einmal DPAK? Ich habe jetzt nur ins DB für den TO220 
reingeschaut

von Mr. Mosfet (Gast)


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Entschuldige vielmals Jens ich habe da 2 Mosfets verwechselt gemeint ist 
der IRLR024N.

Vielen Dank für deine Hilfe.

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