Hallo zusammen! Zur Zeit bereite ich ein Referat über das Thema Datenübertragung vor. In dem Zusammenhang kam mir die Frage, ob es eine Maximalgeschwindigkeit für die Datenübertragung auf Schnittstellen gibt? Die Thunderbolt-Schnittstelle von Intel schafft 10Gbit/sec, gibts da überhaupt noch Luft nach oben oder stößt man da irgendwann an physikalische Grenzen? Vielen Dank für eure Hilfe, OlliO
OlliO schrieb: > Zur Zeit bereite ich ein Referat über das Thema Datenübertragung vor. In > dem Zusammenhang kam mir die Frage, ob es eine Maximalgeschwindigkeit > für die Datenübertragung auf Schnittstellen gibt? Ja, die Lichtgeschwindigkeit. Gruss Harald
>Und das führt zu welcher Obergrenze? Keine. Nenn mir einfach mal die schnellste Schnittstelle. USB42 zum Beispiel. Ich nehm dann zwei von den USB42 Kabel, mach einen Schrumpfschlauch drumrum, nenn es USB43 und hab schon die doppelte Übertragungsgeschwindigkeit. Bei dieser Schnittstelle sind zum Beispiel 640 Gigabit pro Sekunde möglich: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/trans-atlantik-telefonkabel-30-500-kilometer-quer-durch-den-ozean-52-telefonfirmen-finanzieren-milliardenprojekt/v_print/149088.html
Schonmal nach BAUD gesucht ? Grenzen treten durch das verwendete Medium auf, die verwendete Übertragungsfrequenz, die Modulation und das Protokoll. So und nun mal selber nachgucdken was diese ganzen Begriffe bedeuten :-P
http://de.wikipedia.org/wiki/Planck-Zeit Wenn du da angekommen bist wirst du wohl nurnoch parallelisieren können...
OlliO schrieb: > Die Thunderbolt-Schnittstelle von Intel schafft 10Gbit/sec, gibts da > überhaupt noch Luft nach oben Lächerlich. Es gibt doch selbst an deiner Grafikkarte PCIe 2.0 x16, das sind schon 8000 MiByte/s, und da ist noch lange nicht Schluss. PCIe 3.0 ist mittlerweile auch Standard, und falls du externe Schnittstellen meinst, da sei auf PCIe External Cabling oder auch Infiniband oder oder oder verwiesen.
Die Bandbreite pro Pin (und das ist die eigentliche Frage) ist vor allem eine Frage der elektrischen Leistung, die man fuer Kodierung und Dekodierung aufwenden will, sofern die Qualitaet der Leitungen ausreichend sind. Die meisten Interfaces (da zaehlen auch die genannten Thunderbolt und USB dazu) gehen da Kompromisse ein. Standards werden oft recht konservativ ausgelegt, das heisst, dass ein proprietaeres Interface bei gleicher Energie und Leitungseigenschaften schneller sein kann. Zum Beispiel verwenden viele Supercomputer proprietaere Schnittstellen, zum Beispiel BlueGene, aber auch der Cell-Chip in der Playstation. Andreas
Ulrich S. schrieb: > Harald Wilhelms schrieb: >> Ja, die Lichtgeschwindigkeit. > > Und das führt zu welcher Obergrenze? Die ist die Obergrenze. Macht sich durchaus bemerkbar bei Satellitenverbindungen oder einem Mars-Rover. Vermutlich war aber eigentlich nicht die Geschwindigkeit, sondern die Datenrate gemeint.
Rolf Magnus schrieb: > Die ist die Obergrenze. Macht sich durchaus bemerkbar bei > Satellitenverbindungen oder einem Mars-Rover. Vermutlich war aber > eigentlich nicht die Geschwindigkeit, sondern die Datenrate gemeint. Würde ich nicht sagen, da deine Beispiele alle nicht mit Licht arbeiten. Prinzipiell hast du aber recht, jedoch kann man auf verschiedene Wellenlängen verschiedene Signale modulieren. Was jedoch auch wieder einer parallelisierung entspricht.
Ulrich S. schrieb: > Rolf Magnus schrieb: >> Die ist die Obergrenze. > > Du hast meine Frage nicht verstanden. Ich glaube eher, du hast das Posting, auf das du damit geantwortet hattest, nicht verstanden. Wenn man ein Referat zu einem Thema schreibt, sollte man die dazugehörigen Begriffe richtig verwenden, und das Posting von Harald war ein Hinweis, daß "Maximalgeschwindigkeit" halt nicht der richtige Begriff ist, wenn es um die Datenrate geht. Aber nicht jeder kommt mit so subtilen Hinweisen klar. X2 schrieb: > Rolf Magnus schrieb: >> Die ist die Obergrenze. Macht sich durchaus bemerkbar bei >> Satellitenverbindungen oder einem Mars-Rover. Vermutlich war aber >> eigentlich nicht die Geschwindigkeit, sondern die Datenrate gemeint. > > Würde ich nicht sagen, da deine Beispiele alle nicht mit Licht arbeiten. Mir wäre jetzt nicht bekannt, daß es eine separate "Funkgeschwindkigkeit" gäbe, mit der man dann rechnet. Die Lichtgeschwindigkeit gilt erstmal für jede elektromagnetische Welle.
Rolf Magnus schrieb: > Mir wäre jetzt nicht bekannt, daß es eine separate > "Funkgeschwindkigkeit" gäbe, mit der man dann rechnet. Die > Lichtgeschwindigkeit gilt erstmal für jede elektromagnetische Welle. Ja, die Lichtgeschwindigkeit ist die theoretische Obergrenze für alle Übertragungen. Wobei drahtgebundene Übertragungen typisch etwas langsamer sind. Siehe Verkürzungsfaktor. Gruss Harald
Lichtgeschwindigkeit ist die Grenze für die Geschwindigkeit mit der Daten den Weg zurück legen, hat aber nichts damit zu tun wie viele Daten man in welcher Zeit übertragen kann. Andernfalls wäre das ziemlich unangenehm, wenn man ein neues Bit erst senden kann wenn das letzte eingetroffen ist, dann würde vom Mars nur alle paar Minuten ein einzelnes Bit kommen. Tatsächlich ist es so, dass bei aktuellen Schnittstellen viele Bits, bzq. Bitgruppen (mehrere Bits in einem Modulationsschritt verpackt) gleichzeitig hintereinander in einem Kabel sind, fast so wie Autos auf einer einspurigen Autobahn. Bei 1 GBaud (1 Mrd. Modulationsschritte pro Sekunde) ist jedes Bit oder Bitpaket im Kabel nur noch etwa 30-40 cm lang. Die Grenze für die Datenrate ist der Abstand zum Störsignal und das kann man mit hinreichend Aufwand ziemlich weit rausrechnen.
Ein typisches Containerschiff der Emma-Maersk-Klasse kann knapp 15000 TEU verladen. Die Fahrtzeit zwischen Danzig und Shanghai beträgt etwa 5 Wochen, also etwa 840 Stunden. Ein TEU hat eine Zuladung von ca. 20 Tonnen, wenn man davon ausgeht, daß eine 1-TB-Festplatte mitsamt Verpackung etwa 1 kg wiegt, passen in 1 TEU also 20000 davon. Insgesamt werden also 300000000 TB transportiert, das sind 357000 TB pro Stunde, also knapp 100 TB pro Sekunde. Bedenkt man, daß so ein Schiff mit maximal 27 kn (50 km/h) unterwegs ist, dann scheint die Geschwindigkeit der Datenübertragung keinen besonderen Einfluss auf die Datenübertragungsrate zu haben.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Insgesamt werden also 300000000 TB transportiert, das sind 357000 TB pro > Stunde, also knapp 100 TB pro Sekunde. Da moderne Platten sogar nur 500g wiegen bei 3TB Kapazität, sind wir inzwischen sogar bei 600TB pro Sekunde. Und überlege wenn die Platten nur von Hamburg nach London verschifft würden. Rufus, you made my Day :-))
Tja, und was ist da los, wenn ich nur ein einziges Bit von Danzig nach Shanghai zu verschicken habe? Dafür will ich aber auch eine 1Bit-Antwort von meinem Kollegen aus Shanghai, auf die ich dann wieder mit 1Bit antworte. Vielleicht sollten wir jetzt mal anfangen, Latenz und Bandbreite einzuführen.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Insgesamt werden also 300000000 TB transportiert, das sind 357000 TB pro > Stunde, also knapp 100 TB pro Sekunde. Und wie hoch ist der Ping/die Latenz bei Quake 3? ;)
D. I. schrieb: > Und wie hoch ist der Ping/die Latenz bei Quake 3? ;) Über so 'schnelle' Schnittstellen werden ernsthafte Daten ausgetauscht :-)
Udo Schmitt schrieb: > Da moderne Platten sogar nur 500g wiegen bei 3TB Kapazität, sind wir > inzwischen sogar bei 600TB pro Sekunde. Mit konsequenter Verwendung von 2.5"-Platten ließe sich die Übertragungsrate weiter steigern, bei etwa 100 g pro 1 TB lägen wir schon bei 1000TB pro Sekunde, allerdings ohne zusätzliche Verpackung.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Mit konsequenter Verwendung von 2.5"-Platten ließe sich die > Übertragungsrate weiter steigern, bei etwa 100 g pro 1 TB lägen wir > schon bei 1000TB pro Sekunde, allerdings ohne zusätzliche Verpackung. Wie gesagt, wenn das Drum nur von Hamburg nach London shippert ist es nur 1 Tag unterwegs, also wären wir schon bei 0,035 Exabyte/s Mist, eigentlich muss ich wieder was arbeiten :-)
Rolf Magnus schrieb: > X2 schrieb: >> Rolf Magnus schrieb: >>> Die ist die Obergrenze. Macht sich durchaus bemerkbar bei >>> Satellitenverbindungen oder einem Mars-Rover. Vermutlich war aber >>> eigentlich nicht die Geschwindigkeit, sondern die Datenrate gemeint. >> >> Würde ich nicht sagen, da deine Beispiele alle nicht mit Licht arbeiten. > > Mir wäre jetzt nicht bekannt, daß es eine separate > "Funkgeschwindkigkeit" gäbe, mit der man dann rechnet. Die > Lichtgeschwindigkeit gilt erstmal für jede elektromagnetische Welle. OK, war wohl noch zu früh ;-)
Harald Wilhelms schrieb: > Ja, die Lichtgeschwindigkeit ist die theoretische Obergrenze Man muss auch bedenken, dass schon unterhalb der Lichtgeschwindigkeit sich Effekte wie die Längenkontraktion bemerkbar machen. So etwa ab 0,8 c kriegt man die Stecker nicht mehr rein. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > So etwa ab 0,8 > c kriegt man die Stecker nicht mehr rein. Da liegt man mit der von mir beschriebenen maritimen Datenübertragungstechnik ja ziemlich deutlich im sicheren Bereich.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Mit konsequenter Verwendung von 2.5"-Platten ließe sich die > Übertragungsrate weiter steigern, bei etwa 100 g pro 1 TB lägen wir > schon bei 1000TB pro Sekunde, allerdings ohne zusätzliche Verpackung. Je kleiner die Platte, destro grösser der Anteil transportierter Luft drum herum. Nicht allein das Gewicht entscheidet, die Platten müssen auch in den Container passen.
Ein TEU hat ein Nutzvolumen von 33 m³, somit stehen pro ursprünglich angenommener 1-TB-Festplatte 1.6l Volumen zur Verfügung -- bei Nutzung von zehn mal soviel 2.5"-Festplatten immer noch 160 ml. Damit lässt sich eine halbwegs brauchbare Verpackung für 2.5"-Festplatten konstruieren, spätestens wenn man eine Großserienverpackung verwendet.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Mit konsequenter Verwendung von 2.5"-Platten ließe sich die > Übertragungsrate weiter steigern, Wieso verwendet man eigentlich so aufwändige Unterseeische Glasfaser- Kabel, wenn man das ganze doch viel besser per Schiff machen kann? Könnte man die Kommunikation hier im Forum nicht auch beschleunigen, indem man regelmäßig 2,5" Platten verschickt? Fragt sich gerade Harald
Man könnte auch Micro-SD-Karten an Flugratten befestigen ...
Harald Wilhelms schrieb: > Könnte man die Kommunikation hier im Forum nicht auch beschleunigen, > indem man regelmäßig 2,5" Platten verschickt? Ich stell mir grad Andreas vor, wie er Tag und Nacht nonstop Platten wechselt. Wenn man dann noch bedenkt, dass SATA-Stecker nur für einige zig Steckvorgänge ausgelegt sind...
Rolf Magnus schrieb: > Ulrich S. schrieb: >> Rolf Magnus schrieb: >>> Die ist die Obergrenze. >> >> Du hast meine Frage nicht verstanden. > > Ich glaube eher, du hast das Posting, auf das du damit geantwortet > hattest, nicht verstanden. Wenn man ein Referat zu einem Thema schreibt, > sollte man die dazugehörigen Begriffe richtig verwenden, und das Posting > von Harald war ein Hinweis, daß "Maximalgeschwindigkeit" halt nicht der > richtige Begriff ist, wenn es um die Datenrate geht. Aber nicht jeder > kommt mit so subtilen Hinweisen klar. Du bist ja drollig um das mal vorsichtig auszudrücken. Wie kann man nur bei der "Geschwindigkeit von Schnittstellen" auf Signalausbreitungsgeschwindigkeit schließen? Es ist doch der allgemein verwendete Begriff für die Datenrate und eigentlich rafft das jeder. Wenn wir schon bei deiner wörtlichen Auslegung sind: Bei welcher Schnittstelle ist denn die Geschwindigkeit und in welcher Höhe (also die Signalausbreitungsgeschwindigkeit) Spezifiziert?
A.K. schrub: >Ich stell mir grad Andreas vor, wie er Tag und Nacht nonstop Platten >wechselt. Darüber mache ich mir keine Platte! ;-) MfG Paul
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Reinhard Kern schrieb: >> So etwa ab 0,8 >> c kriegt man die Stecker nicht mehr rein. > > Da liegt man mit der von mir beschriebenen maritimen > Datenübertragungstechnik ja ziemlich deutlich im sicheren Bereich. Ist immer wieder das Gleiche: Newton ist für kleine Massen, niedrige Geschwindigkeiten und geringe Genauigkeit oft ausreichend :D
Murkser schrieb: > Tja, und was ist da los, wenn ich nur ein einziges Bit von Danzig nach > Shanghai zu verschicken habe? Dafür will ich aber auch eine 1Bit-Antwort > von meinem Kollegen aus Shanghai, auf die ich dann wieder mit 1Bit > antworte. Da solltest Du mal Kontakt mit dem Herrn Morse aufnehmen, der hat da eine ziemlich effiziente Idee...
> Ja, die Lichtgeschwindigkeit ist die theoretische Obergrenze für > alle Übertragungen. Sicher? http://de.wikipedia.org/wiki/Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon
Was nützt dir eine solche Übertragung, wenn keine verwertbare Information drin steckt?
Udo Schmitt schrieb: > Über so 'schnelle' Schnittstellen werden ernsthafte Daten ausgetauscht Nicht jugendfreie Filme? Die machen ja heute schon geschätzte 99% des gesamten Internettraffic aus :) Oder gibt es etwa noch ernsthaftere Daten ಠ_ಠ
A. K. schrieb: > Was nützt dir eine solche Übertragung, wenn keine verwertbare > Information drin steckt? Der Spin ist eine verwertbare Information. Ich wollte nur andeuten, dass Übertragung von Informationen mit Überlichtgeschwindigkeit möglich ist. Die richtige Technik zur Umsetzung fehlt uns leider noch.
Sam .. schrieb: > Der Spin ist eine verwertbare Information. Nur wenn du ihn kontrollieren kannst. Du musst also auf einer Seite einen bestimmten Spin hervorrufen, um Information zu codieren. Geht das? Wenn nicht, dann steckt keine verwertbare Information drin, sondern der reine Zufall. Du kannst dann zwar die Korrelation feststellen, indem du die Information über den Zustand der einen Seite anderweitig auf die andere Seite transportierst. Aber erst dann, also auf anderem Weg, erfolgt die Übertragung verwertbarer Information.
Troll schrieb: > Udo Schmitt schrieb: >> Über so 'schnelle' Schnittstellen werden ernsthafte Daten ausgetauscht > > Nicht jugendfreie Filme? Die machen ja heute schon geschätzte 99% des > gesamten Internettraffic aus :) > Oder gibt es etwa noch ernsthaftere Daten ಠ_ಠ Ne im Jahr 2007 waren es erstmals die ganzen Social Networks die mehr traffic hatten als P0rnofilme. (quelle ist mir entfallen, iirc heise) Und ich denke mal der Trend hat sich weiter fortgesetzt zu Gunsten der social networks.
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