Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Knowledgemanagement in Unternehmen


von Techmech (Gast)


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Hallo,

habt Ihr auf Eurer Arbeit ein Tool gestütztes Knowlegemanagement um das 
vielfältige Wissen aus den Projekten zu bündeln und für jeden zur 
Vefügung zu stellen?

von Interessierter (Gast)


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Techmech schrieb:
> habt Ihr auf Eurer Arbeit ein Tool gestütztes Knowlegemanagement um das
> vielfältige Wissen aus den Projekten zu bündeln und für jeden zur
> Vefügung zu stellen?

Nein, aber ich denke öfters daran, das so etwas bei uns fehlt.
Die große Frage ist nur wie man so ein Tool einsetzen könnte, ohne das 
es Mehrarbeit bedeutet. Weil ich denke, der erfolg hängt nur davon ab. 
Ein Wiki haben wir, nur wird das von neuen MA gepflegt, die älteren 
haben keine Zeit oder keine Lust, da sie für ihre Arbeit alles wissen.

von Ich (Gast)


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Knowledgemanagement?

Welches Wissen soll da gemanagt werden?

Meßergebnisse: Optimales Active Clamping bei XY?

Da es oft an der einfachsten Dokumentation fehlt, besonders im Bereich 
Entwicklung, sehe ich das mit Knowledgemanagement als sehr schwierig an.

Wenn ich Wissen rausgebe, mache ich mich entbehrlich.

Wenn ich der einzige in der Firma/Abteilung bin, der Actives Clamping 
bei XY beherrscht, kann ich nicht so schnell gefeuert werden.

Einfache Wiki-Seiten gibt es auch in meiner derzeitigen Firma.
Bezieht sich aber eher auf, wie richte ich einen Drucker im 
Firmennetzwerk ein, wie funktioniert die persönliche Faxnummer, etc..

Was stellt ihr euch unter Knowledgemanagement vor?
Was sollte dort wie abgelegt werden?

von Kolophonium (Gast)


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>Wenn ich der einzige in der Firma/Abteilung bin, der Actives Clamping
b>ei XY beherrscht, kann ich nicht so schnell gefeuert werden.

Der verzeifelte Selbstbetrug der kleinen Geister. Und sich dann am 
bestennoch über das schlechte Arbeitsklima beschweren.

von Ingenieur (Gast)


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geht es auch ein wenig sinnvoll im diskutieren?

von Rene (Gast)


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Interessierter schrieb:
> Ein Wiki haben wir, nur wird das von neuen MA gepflegt, die älteren
> haben keine Zeit oder keine Lust, da sie für ihre Arbeit alles wissen.

Wiki ist doch eigtl. gut geeignet. Das Problem, dass nur die neuen das 
Wissen pflegen würde bei jedem anderen Tool auch auftreten... Die 
einzige Lösung wäre, dass der AG zeit dafür zur Verfügung stellt und die 
auch fest einplant. Dazu ist er (meiner Erfahrung nach) nicht bereit -> 
Er bekommt kein richtiges Knowledgemanagement.

von tron2000 (Gast)


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eigentlich keine Zeit, sowas zu pflegen. Da es mir aber manchmal doch 
wichtig ist, dokumentiere ich z.B. neue JSF-Komponenten und füge in 
einem Wiki Bespiele an, wie man sie benutzt. Oft werde ich dabei aber 
von meinem Chef unterbrochen, mit der Bründung, das könne man ja noch 
später noch nachholen, jetzt würde erst etwas anderes wichtiger sein. 
Und so hat man 5 verschiedene Wikisysteme mit Informationshäppchen 
überall verteilt. Teils veraltet, teils unvollständig - manchmal aber 
auch widersprüchlich oder gar falsch (inzwischen).

Der Chef meinte mal zu mir, "wer seinen Code kommentieren muss, schreibt 
schlechten Code". naja, was davon zu halten ist.....

von Interessierter (Gast)


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Rene schrieb:
> Die
> einzige Lösung wäre, dass der AG zeit dafür zur Verfügung stellt und die
> auch fest einplant. Dazu ist er (meiner Erfahrung nach) nicht bereit ->
> Er bekommt kein richtiges Knowledgemanagement.

Das ist richtig und daher müsste es ein Knowledgemanagement Tool geben, 
das einfach zu bedienen ist (Wiki ist es nicht) und auch vorhandene 
Dokumenten verarbeiten kann (Kundenlastenhefte, usw.)
Es sollte einfach fast keine Zeit kosten, um sein wissen weiterzugeben, 
dann könnte es evtl. gehen.
Wenn man von den Argumenten von "Ich" mal absieht...

von Günter (Gast)


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Wir benutzen "PTC Integrity": da wird alles zentral und komplett 
verwaltet und abgelegt für den gesamten Entwicklungszyklus (von 
Requirements, über Source code, defect tracking, Kundenanfragen und 
deren Bearbeitung, Änderungsanträgen, Workarounds, 
Knowledgebase-Artikeln usw.)
Ist wenig/kein zusätzlicher Overhead/Aufwand in der alltäglichen Arbeit, 
ist halt nicht ganz billig.

von Mark B. (markbrandis)


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Ich schrieb:
> Da es oft an der einfachsten Dokumentation fehlt, besonders im Bereich
> Entwicklung, sehe ich das mit Knowledgemanagement als sehr schwierig an.

Dann ist die Lösung doch offenbar, mehr und bessere Dokumentation zu 
erzeugen.

> Wenn ich Wissen rausgebe, mache ich mich entbehrlich.

Falsche Einstellung.

Der beste Entwickler in unserer Abteilung hat noch nie ein Problem damit 
gehabt, sein Wissen mit anderen zu teilen. Dementsprechend ist er ein 
vielgefragter und respektierter Mann. Auch die Chefs wissen, was sie an 
ihm haben und schätzen ihn entsprechend hoch ein.

Interessierter schrieb:
> Das ist richtig und daher müsste es ein Knowledgemanagement Tool geben,
> das einfach zu bedienen ist (Wiki ist es nicht) und auch vorhandene
> Dokumenten verarbeiten kann (Kundenlastenhefte, usw.)
> Es sollte einfach fast keine Zeit kosten, um sein wissen weiterzugeben,
> dann könnte es evtl. gehen.

"Fast keine Zeit kosten" kannst Du vergessen. Man muss es eher so sehen: 
Manchmal kostet es nur 5 Minuten, etwas an eine zentrale Stelle 
einzutragen (wie eben z.B. ein Wiki), erspart aber jedem Nachfolger 
weitaus mehr an Zeit. Am Ende des Tages haben alle Angestellten in der 
Firma einen Vorteil davon, und die Projekte laufen dadurch auch besser, 
wenn sich nicht jeder wieder von vorne mit dem gleichen Problem 
beschäftigen muss.

Das nennt man effizientes Arbeiten.

von Ich (Gast)


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Interessierter schrieb:
> Es sollte einfach fast keine Zeit kosten, um sein wissen weiterzugeben,
> dann könnte es evtl. gehen.
> Wenn man von den Argumenten von "Ich" mal absieht...

Es sollte...

Also, was soll man dokumentieren.

Beispiel:

Ich soll für XY eine Lösung finden.

Ich biete Lösung 123 an.

Toll!

Warum, weshalb, warum?
Muss das auch dokumentiert werden?
Ist Lösung 456 nicht kostentechnisch günstiger als 123?


Problem:

1.) Es kostet Zeit sich die Mühe zu machen einen sinnvollen Beitrag zum 
Knowledgemanagement zu leiten.
2.) Was soll wie, wie lange, wo, ... dokumentiert werden?

Das ist wie plötzlich alles in Englisch zu kommunizieren.
Klar haben (fast) alle Englisch mal in der Schule und alle Ingenieure 
können Englisch zumindest recht gut fehlerfrei lesen.
Aber zu 100% aktiv sprechen und schreiben?

Interessierter schrieb:
> Das ist richtig und daher müsste es ein Knowledgemanagement Tool geben,
> das einfach zu bedienen ist (Wiki ist es nicht) und auch vorhandene
> Dokumenten verarbeiten kann (Kundenlastenhefte, usw.)

Kenne zB.: Doors -da sollten Lastenhefte etc. gespeichert werden.
Aua, Wunsch und Wirklichkeit treffen aufeinander.

Liebe Unternehmen, BWLer und andere betriebsfernen Fachkräfte.

Knowledgemanagement ist ein Instrument, das sicher wichtig ist, aber 
deutlich mehr Aufwand erfordert, als ihr glaubt.


Frage:
Wer und wo begründet ihr eure Entscheidung für Produkt X statt Y im
Einkauf?
Ist es nur der Preis?
Dann würden alle Chefs und Außendienstler etc. einen KIA 
Grundausstattung anstatt eines Passat Vollausstattung fahren.

von Christian R. (supachris)


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Bei uns gibts ein internes Wiki, welches von der Hardware- und 
Softwareentwicklung gefüttert und genutzt wird. Da sind z.B. alle 
Schnittstellen dokumentiert, auch ganz viele Sachen, warum etwas so 
oder so gemacht wurde, interne Anforderungskataloge, Vorüberlegungen zu 
neuen Projekten usw.
Wie genau etwas gemacht wurde, steht da natürlich nicht drin, das wäre 
zu aufwendig und zu schnell veraltet.

von Interessierter (Gast)


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Ich schrieb:
> Kenne zB.: Doors -da sollten Lastenhefte etc. gespeichert werden.
> Aua, Wunsch und Wirklichkeit treffen aufeinander.

Doors benutzen wir auch, ist aber nach meiner Meinung nach, nur ein 
gemeinsamer Standard um Anforderung auszutauschen. Aber leider ist Doors 
nicht Bedienerfreundlich und der Inhalt hat mit der Wirklichkeit nichts 
zu tun (wie du es schon Erkannt hast ;-).

>Man muss es eher so sehen:
>Manchmal kostet es nur 5 Minuten, etwas an eine zentrale Stelle
>einzutragen (wie eben z.B. ein Wiki), erspart aber jedem Nachfolger
>weitaus mehr an Zeit.

Ja, so sehe ich das auch, aber Wiki kostet Zeit z.B. für Formatierung 
und Strukturierung. Daher müsst das Tool eine Struktur vorgeben und die 
Formatierung übernehmen.

>Ist Lösung 456 nicht kostentechnisch günstiger als 123?
Um so was sollte es darin nicht gehen, sondern um Basics, die allg. 
Anerkannt sind. Umd diese Dinge sollte jeder Ing. sich selber Gedanken 
machen. Eine Alternativ Lösung kommt einem meistens, wenn eine Lösung 
erstmal bekannt ist.

von Mark B. (markbrandis)


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tron2000 schrieb:
> Der Chef meinte mal zu mir, "wer seinen Code kommentieren muss, schreibt
> schlechten Code". naja, was davon zu halten ist.....

Gar nichts, da er sich irrt.

von .. (Gast)


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Ich habe ein Wiki und ein paar Blogs um meine Aktionen und Aktivitaeten 
festzuhalten. Mit den Blogs den Zeitlichen Ablauf, mit dem Wiki den 
Zeitlosen Teil. Einen neuen Server aufsetzen, gibt einen genauen Eintrag 
im Blog, mit allen noetigen schritten, inklusive einem Isofile des 
Instalationsmediums. In 7-10 Jahren weiss doch niemand mehr, wie das 
damals ging, Ich sowieso nicht.  Fehler XY ist aufgetreten. Moment 
mal... eine Suche im Blog ergibt, das hatten wir schon mal, in Juni09. 
Und die Loesung steht auch gleich da. Der Ansprechpartner beim 
Lieferanten ist auch angegeben.
Meines Erachten spart mal ueber die Laenge mehr Zeit als es kostet.

von Ich (Gast)


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Interessierter schrieb:
> Aber leider ist Doors
> nicht Bedienerfreundlich und der Inhalt hat mit der Wirklichkeit nichts
> zu tun (wie du es schon Erkannt hast ;-).

Stimmt auffällig.

Christian R. schrieb:
> Wie genau etwas gemacht wurde, steht da natürlich nicht drin, das wäre
> zu aufwendig und zu schnell veraltet.

Klar müssen manche Dinge dokumentiert werden.
zB.: Schnittstellen, egal ob in der Software, elektrisch, mechanisch, 
etc.


Nur was soll Knowledgemanagement?

Ist das der Traum Wissen in ein paar schöne Kisten zu packen, aus denen 
man sich das Wissen eintrichtern kann?

von Christian R. (supachris)


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Ich schrieb:
> Nur was soll Knowledgemanagement?

Gabs ja früher schon, nannte sich da Aktenordner und Papier. Nur ist das 
halt mit einem Wiki etwas bequemer geworden. Mehr ist es doch 
schlussendlich nicht.

von Juli (Gast)


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Bei sehr vielen Informationen kann auch ein Knowledgemanagement nichts 
sinnvolles erreichen. Dann lieber eine Person, die sich im Thema 
auskennt und dann die Informationen für alle aufbereiten.

von heinz (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Gabs ja früher schon, nannte sich da Aktenordner und Papier. Nur ist das
> halt mit einem Wiki etwas bequemer geworden. Mehr ist es doch
> schlussendlich nicht.

Und das ist es eben Nicht. Gerade bei Großen Projekten unf Firmen mit 
entwicklung an verschieden Standorten muß eine extrem struturiertes 
Knowledgemanagement vorhanden Sein. Aus eigener Erfahrung aus zwei 
Großunternehmen kann ich Dir sagen: Meist geht es nicht darum ob eine 
Information/Dokument vorhanden ist, sondern WO finde ich sie/es...

Juli schrieb:
> Bei sehr vielen Informationen kann auch ein Knowledgemanagement nichts
> sinnvolles erreichen. Dann lieber eine Person, die sich im Thema
> auskennt und dann die Informationen für alle aufbereiten.

Wissen nur auf Personen zu konzentriern ist eine ganz schlechte Idee. 
Personen wechseln (intern und extern), fallen aus (Krankheit, burn-out 
;-) oder werden vom Bus überfahren, ...

von Juli (Gast)


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heinz schrieb:
> Wissen nur auf Personen zu konzentriern ist eine ganz schlechte Idee.
> Personen wechseln (intern und extern), fallen aus (Krankheit, burn-out
> ;-) oder werden vom Bus überfahren, ...

Eine gute Planung sollte das berücksichtigen.

von Ich (Gast)


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Juli schrieb:
> heinz schrieb:
>> Wissen nur auf Personen zu konzentriern ist eine ganz schlechte Idee.
>> Personen wechseln (intern und extern), fallen aus (Krankheit, burn-out
>> ;-) oder werden vom Bus überfahren, ...
>
> Eine gute Planung sollte das berücksichtigen.

LOL!

Ja, sollte, zumindest theoretisch!

Aber in welchem Unternehmen klappt das?

Ein Kollege ist seit 3 Wochen krank, keinen Ersatz.
Wenn er morgen wieder kommt und alle auf ihn einstürzen fällt er wohl 
dieses Jahr ganz aus.

Nur wie schon geschrieben, Dokumentation muss sein, klappt auch so 
halbwegs.
Nur das ist doch nicht alles.

Knowledgemanagement ein toller Begriff von Unternehmensberatungen, die 
von der Realität in 95% der Unternehmen keine Ahnung haben.

Umsetzungswahrscheinlichkeit nahe 0%.

von (prx) A. K. (prx)


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Ich schrieb:
> Knowledgemanagement ein toller Begriff von Unternehmensberatungen, die
> von der Realität in 95% der Unternehmen keine Ahnung haben.

Doch sie haben schon. Sie sehen das ja jedes Mal wenn sie vorbei 
schauen. Kannst davon ausgehen, dass deren interne Kommentare nicht 
zwangsläufig den gleichen Tonfall haben, wie die offiziellen Ergüsse.

Da kommt dann ein Papier raus, was man tun sollte. Der oberste Chef 
sieht den Preis einer vorgeschlagenen Lösung, zuckt zusammen, und alles 
läuft so weiter wie bisher. 5 Jahre später wiederholt sich das Spiel. 
Die Unternehmensberater wissen das und leben davon.

von Ich (Gast)


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Nennt man das fehlendes Knowledgemanagement?

Handelsblatt
Hauptstadtflughafen:
Siemens klagt über fehlende Unterlagen

„Bis heute haben wir keine vollständigen und endgültigen 
Planungsunterlagen in der notwendigen Qualität erhalten.“

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/hauptstadtflughafen-siemens-klagt-ueber-fehlende-unterlagen/7463146.html

von Christian B. (casandro)


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Es gibt auch das Konzept einfach nichts, oder wenn überhaupt, Dinge nur 
sehr verstreut zu dokumentieren. Das Ergebnis ist, dass es den Leuten 
die was drauf haben irgendwann mal zu bunt wird und sie abhauen.
Mit denen geht dann das Wissen einfach mit.

Unkündbar zu sein ist die eine Seite der Medaille, die andere ist es, 
dass man im Unternehmen ständig Wissen hinterher laufen muss, und Wissen 
auch dadurch verloren geht, dass sich Mitarbeiter halt einfach nicht 
mehr an wichtige Details erinnern können.

"Wissenserhaltung" ist wichtig.

von Mark B. (markbrandis)


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Christian Berger schrieb:
> Unkündbar zu sein ist die eine Seite der Medaille

Meines Erachtens ist das ein Phantom, das durch mancher Entwickler Kopf 
herumgeistert.

von Ich (Gast)


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Wissen ist eine Sache, dafür gibt es Wiki, Bücher, etc.

Aber eine Sammlung an Wissen ist noch lange keine Erfahrung.
Diese kann man nicht irgendwo für alle abrufbar speichern.

von Christian B. (casandro)


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Ich schrieb:
> Aber eine Sammlung an Wissen ist noch lange keine Erfahrung.
> Diese kann man nicht irgendwo für alle abrufbar speichern.

Richtig, nur "welcher Pegel liegt in Schaltung X typischerweise an dem 
Pin", ist etwas das schon dokumentiert sein sollte. Und das steht auch 
nicht in der Wikipedia.

von Ich (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> Richtig, nur "welcher Pegel liegt in Schaltung X typischerweise an dem
> Pin", ist etwas das schon dokumentiert sein sollte. Und das steht auch
> nicht in der Wikipedia.

Aber sowas gehört eigentlich in jede Dokumentation.
Gerät XY hat am Ausgang 4711 3-6V - bei 20°C 4V
Selbst an sowas scheitert es oft.

Revision, Versionierung etc. auf aktuellem Stand halten ist schon 
manchmal schwer.
Wo ist welche Baugruppe eingebaut?
Leitungsdiodenmodule: Wo sind diese vom Hersteller XY eingebaut.

Aber was versteht man dann unter Knowledgemanagement?
Erweiterte Grundlagen der Elektronik etc. firmenintern ablegen?

von Ingenieur (Gast)


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mit einem Wiki hätte ich als Firma so meine Probleme, weil sowas ganz 
schnell mal geklaut wird.

von Mark B. (markbrandis)


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Ingenieur schrieb:
> mit einem Wiki hätte ich als Firma so meine Probleme, weil sowas ganz
> schnell mal geklaut wird.

Ist kein Argument. Demnach dürfte man überhaupt nichts dokumentieren, 
und das kann's nun wohl auch nicht sein.

von Christian B. (casandro)


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Ingenieur schrieb:
> mit einem Wiki hätte ich als Firma so meine Probleme, weil sowas ganz
> schnell mal geklaut wird.

Das Wiki gäbe es dann natürlich nur im Intranet.

von Mark B. (markbrandis)


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Christian Berger schrieb:
> Das Wiki gäbe es dann natürlich nur im Intranet.

Dafür gäbe es wget und Konsorten, falls man denn wollte.

Als Angestellter hat man unterschrieben, dass man sensible 
Firmeninformationen nicht weitergibt. Falls man es doch tut, kann man 
entsprechend verklagt werden. Wenn einen das nicht davon abhält, Infos 
weiterzugeben an Leute die sie nicht haben sollen, dann weiß ich auch 
nicht. Es ist jedenfalls kein Grund, auf eine Dokumentation in 
elektronischer Form zu verzichten.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Techmech,

> habt Ihr auf Eurer Arbeit ein Tool gestütztes Knowlegemanagement um das
> vielfältige Wissen aus den Projekten zu bündeln und für jeden zur
> Vefügung zu stellen?

Wozu? Wer nicht weiter weiß, fragt anonym bei 
http://www.mikrocontroller.net nach....

"Wenn ihre Firma wüßte, was sie alles weiß!" war mal der Aufmacher für 
das Wissensmanagement mit dem Versprechen, das richtige WMS übertrage 
das exklusive Wissen in den Köpfen der Mitarbeiter in den Besitz des 
Arbeitgebers.

Das war ein Schmarrn wie das Perpetuum mobile oder der Stein der Weisen, 
der billiges Gold kostenlos in teures Blei umwandelt - oder so.

Denn wo so ausbeuterisch gedacht wird, das es zum "jeder für sich" 
kommt, zum "jeder gegen jeden und unser verzweifelter Boss gegen alle", 
da füllen eher nur die Luschen die Datenbank, während die wirklichen 
Könner ihr Geheimwissen weiterhin für sich behalten.

Wird das Füllen der Datenbank zur Pflicht gemacht der belohnt, finden 
sich bald die Einträge vom Typ "Guttenberg", der Schande des fränkischen 
Adels.

„Wenn die Leute nicht immer per wir in Geschäftsangelegenheiten 
sprechen, nicht Gelegenheit haben, sich bei Ehren und Sorgen des 
Geschäfts beteiligt zu fühlen, so kann man kein treues Festhalten, auch 
in trüberen Zeiten, verlangen und erwarten.“ (Werner von Siemens)
Wo die Chefs aber solch ein Wir-Gefühl geschaffen haben und bewahren, da 
braucht der eine nur zu fragen, und er kriegt schneller eine durchdachte 
Antwort, als er in einem Verzeichnis halbgarer Beiträge auch nur drei 
Bildschirmseiten geblättert hat.

Denn da weiß der eine, an welcher Aufgabe der andere sitzt und denkt 
mit.

Da wird dann kein WMS mehr gebraucht ausser Tabellenwerken, 
Hausvorschriften und dem Qualitätsmanagementhandbuch. Sowie der 
Entwicklungsdokumentation, in der man gemeinsam nachschlägt auf die 
Bemerkung hin wie "so einen ähnlichen Fall hatten wir doch schon mal im 
Projekt XY!"

Wir-Gefühl trägt mehr zur Wettbewerbsfähigkeit bei als ein WMS.

Ciao
Wolfgang Horn

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