Forum: PC Hard- und Software LAN-Verbindung reißt im Sekundentakt ab


von Andi (Gast)


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Hi Leute,

Ich habe ein Problem mit der LAN- Verbindung des XP-Rechners meines 
Sohnes. Vorher war er über W-Lan an den Router angebunden. Da uns das zu 
langsam war, habe ich nun Kabel gelegt. Dazu muß ich folgendes erklären. 
Wir wohnen in einem Haus, bei dem ich im Zuge der Renovierung (vor 10 
Jahren) bereits ein mehradriges Kabel vom Keller bis auf den Dachboden 
gelegt habe. Der Router steht im Arbeitszimmer (EG). Ich habe nun vom 
Router in den Keller ein Kabel gelegt, gehe von dort auf das vorhandene 
Kabel auf den Dachboden und von dort über ein neues Kabel ins Zimmer 
meines Sohnes. Ich habe somit ungefähr 20m zusammengebautes LAN-Kabel 
mit insgesamt fünf Verschaltungen (Kabelübergänge). Die Verdrahtungen 
sollten alle in Ordnung sein. Abgeschirmt ist ein normales LAN-Kabel ja 
auch nicht.
Nun das Problem. Wirklich im Sekundentakt (unregelmäßig) poppt unten 
rechts der Hinweis auf, dass das LAN-Kabel entfernt wurde, geht wieder 
weg, kommt wieder und so weiter. Wenn die Meldung gerade weg ist, 
besteht auch Verbindung zum Internet. Hat jemand so was schon mal 
gehabt? Woran kann das liegen? Die Schnittstelle des Rechners benutzen 
wir das erste Mal. Kann die kaputt sein?
Gruß
Andi

von budweiser (Gast)


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Bevor wir in die Tiefen der Netzwerktechnik einsteigen, würde ich den 
Rechner mit zu einem Freund nehmen, dort die IP-Adresse einstellen und 
meine Hardware statt seines Rechners prüfen.
fifty fifty jocker

von LTS (Gast)


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Andi schrieb:
> bereits ein mehradriges Kabel vom Keller bis auf den Dachboden
> gelegt habe
Nicht jedes mehradrige Kabel ist für Ethernet geeignet, 
Telefon-/ISDN-Leitung beispielsweise nicht.

> Abgeschirmt ist ein normales LAN-Kabel ja auch nicht.
Ist es sehr wohl.

> Ich habe somit ungefähr 20m zusammengebautes LAN-Kabel
> mit insgesamt fünf Verschaltungen (Kabelübergänge).
Das ist dein Problem. Fast-Ethernet tolleriert solch ein Gefrickel in 
der Regel nicht.

Du könntest versuchen, lediglich 10MBit/s-Ethernet zu verwenden. Oder du 
legst gleich eine neue brauchbare Leitung.

von Icke ®. (49636b65)


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LTS schrieb:

> Du könntest versuchen, lediglich 10MBit/s-Ethernet zu verwenden. Oder du
> legst gleich eine neue brauchbare Leitung.

Sehe ich auch so. Eine derartig ausgeführte Verkabelung ist extremer 
Murks und kann nicht funktionieren. Bedenke, daß schon bei 100MBit 
Rechtecksignale mit Frequenzen von über 30MHz über die Leitungen gehen, 
bei GBit über 60Mhz.
Hier findest du Hilfe zu sauber ausgeführter Verkabelung:

http://www.netzmafia.de/skripten/netze/twisted.html

von Stefan W. (dl6dx)


Angehängte Dateien:

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LTS schrieb:
> Fast-Ethernet toleriert solch ein Gefrickel in
> der Regel nicht.

So ist es.

Wie hast du die Verbindungen ausgeführt? Falls die auch nur annähernd so 
aussehen, wie im angehängten Bild, kann es nicht funktionieren.

Das Signal einer 100Base-T-Strecke (exakt: 100Base-TX) hat eine 
Bandbreite von etwas mehr als 31 MHz. Da machen sich Stoßstellen 
(abrupte Änderungen der Leitungsimpedanz) deutlich bemerkbar.

Du kannst eine Chance haben, wenn die Verbindungsstellen möglichst 
"schlank" realisiert werden und die Verdrillung quasi "durchläuft".

Grüße

Stefan

von (prx) A. K. (prx)


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LTS schrieb:
>> Abgeschirmt ist ein normales LAN-Kabel ja auch nicht.
> Ist es sehr wohl.

Ihr habt beide Recht. UTP ist nicht geschirmt, STP ist.

von Udo S. (urschmitt)


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Funktioniert der Rechner, wenn du ihn neben deinen Router stellst und 
mit einem gekauften oder aus der Firma mitgebrachten RICHTIGEN Lan Kabel 
anschliesst?
Falls ja ist das Kabel dein Problem.
Ziehe EIN durchgängiges Cat5 oder besser Cat6 Kabel ein, am besten eins 
mit schon fertig konfektionierten Steckern.
Sonst wird das nix.
Merke: HF ist was anderes als Modellbahn Kabel zusammenfrickeln.

von Andi (Gast)


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Hi,
danke für die vielen Antworten. Als erstes werde ich die Verbindungen 
noch mal überprüfen und auch abschirmen. Falls das nix bringt, überprüfe 
ich die LAN-Schnittstelle des Rechners. Neues Kabel ist nicht einfach, 
da meine Frau natürlich keine Leitungen an der Wand rumfliegen haben 
will, auch nicht geschellt :-)), aber wer kennt das Problem nicht...

Gruß
Andi

von (prx) A. K. (prx)


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Für Netzwerkkarten von PCs gibt es mitunter Programme bzw. komplette 
Treiberpakete, die anders als die Schrumpftreiber im Windows auch 
detallierte Statistik über Bytes, Errors, Discards, usw. liefern. 
Beispielsweise von Intel für deren Adapter. Die Error-Counter könnten da 
interessieren.

von Axel L. (axel_5)


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LTS schrieb:

>> Ich habe somit ungefähr 20m zusammengebautes LAN-Kabel
>> mit insgesamt fünf Verschaltungen (Kabelübergänge).
> Das ist dein Problem. Fast-Ethernet tolleriert solch ein Gefrickel in
> der Regel nicht.

> Du könntest versuchen, lediglich 10MBit/s-Ethernet zu verwenden. Oder du
> legst gleich eine neue brauchbare Leitung.

Was ist denn das für ein Vorschlag ? 10 MBit ist da kein Stück weniger 
sensibel. Ist fast die gleiche Frequenz.

Gruss
Axel

von Peter II (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Was ist denn das für ein Vorschlag ? 10 MBit ist da kein Stück weniger
> sensibel. Ist fast die gleiche Frequenz.

doch ist es. Ich betreibe selber eine 10Mbit strecke über 50m einfaches 
Telefonkabel - geht ohne Packetverlust.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Mach doch mal ein Bild von der Installation.
Es kann auch helfen auf Halber Strecke anstelle eines Verbindungsstücks 
noch einen Switch einzuplanen, eventuell auch ein Dose<->Kabel<->Dose 
Konstrukt je nach Räumlichen Gegebenheiten und Kabeltyp ist das 
überhaupt LAN Kabel?? Irgendwas "abzuschirmen" bringt glaub ich wenig.

von (prx) A. K. (prx)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Was ist denn das für ein Vorschlag ? 10 MBit ist da kein Stück weniger
> sensibel. Ist fast die gleiche Frequenz.

Neben der Frequenz interessiert auch der Störabstand.

von Axel L. (axel_5)


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Peter II schrieb:
> Axel Laufenberg schrieb:
>> Was ist denn das für ein Vorschlag ? 10 MBit ist da kein Stück weniger
>> sensibel. Ist fast die gleiche Frequenz.
>
> doch ist es. Ich betreibe selber eine 10Mbit strecke über 50m einfaches
> Telefonkabel - geht ohne Packetverlust.

Schon mal mit 100MBit probiert ? Geht nach meiner Erfahrung auch. Nach 
meiner Erfahrung ist es schon verblüffen,d was alles geht.

Aber gut, probieren kann man es mal, kostet ja nix.

Ansonsten mal bei direktem Anschluss ohne das lange Kabel probieren. 
Sowas kann auch an einer Fehlkonfiguration liegen.

Wenn die Kontakte alle in Ordnung sind, würde ich mal versuchen, 
durchgehend identische Kabel zu nehmen. Wenn der Kabeltyp wechselt, ist 
das eher weniger gut. Besser die Telephonleitung 20m durchziehen als 
eine Kombination aus 2 Mal Telephonleitung und 3 Mal CAT5.

Gruss
Axel

von Reinhard S. (rezz)


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Telefonkabel kann schon gehen, aber 5 Stoßstellen, naja.

Ich hab bei mir 100 MBit/s über Telefonkabel laufen, so 20m, +insgesamt 
10m Patchkabel. Ist bisher immer gelaufen, ob Fehler aufgetreten sind 
weiß ich nicht. Aber mit 384 kbit/s-DSL bekommt man das da ja auch nicht 
mit ;)

von Dirk (Gast)


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Andi,

wenn Du die Kabel nicht mit sowas in der Art

http://cdn.idealo.com/folder/Product/729/4/729452/s1_produktbild_gross/equip-lanpro-verbinder.png

verbunden hast oder gar zwischendurch von Verlege- auf Patchkabel 
wechselst, kannst Du das gleich vergessen. 10Mb mag evtl. noch gehen, 
wahrscheinlich aber auch nicht fehlerfrei.

Geschirmt oder ungeschirmt ist übrigens egal, selbst Gigabit ist über 
UTP spezifiziert und funkioniert millionfach auf der Welt.

Wenn Du partout keine neue Strippe ziehen willst bzw. kannst, besorge 
für Verlegekabel Verbinder wie oben abgebildet. Wenn Du zwischendurch 
auf Patchkabel wechseln musst, setzte eine Dose. Versuche insgesamt die 
Anzahl der Verbindungen und Übergänge so weit wie irgend möglich zu 
reduzieren.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ich tippe auf Autosensing der Netzwerkkarte. Setze mal die 
Geschwindigkeit im PC fest auf folgende Geschwindigkeiten:

10 MB Halbduplex
10 MB Vollduplex
100 MB Halbduplex
100 MB Vollduplex

irgendwann wird mit den Störungen zu viel werden, dann wieder eine Stufe 
zurück gehen ...

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