Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Strombelastbarkeit eines Schrittmotors


von Johannes (Gast)


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Liebe Community,

ich hab aus meinem defekten Canondrucker (i450x) zwei Schrittmotoren 
ausgebaut.

Folgendes ist darauf zu lesen:

OKI (vermutlich der Hersteller)
QH4-4490 (der Typ, aber leider kein Datenblatt aufzutreiben)

DC 24.4 V
3.8 Ohm
3,75 Deg/Step

Da der Motor eine Größe von 42x17mm hat, kommt mir der Maximalstrom 
(24.4/3.8) mit 6,42A sehr hoch vor.

Hält dieser tatsächlich so viel aus?
Bzw kann ich ihn auch mit geringeren Spannung betreiben, oder vielleicht 
mit Strombegrenzung? Die Geschwindigkeit ist hier nicht wichtig. Also 
wäre ein etwas langsameres laufen nicht tragisch.

von Christian (Gast)


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Schau bitte nochmal, ob die 24,4V nicht eher 2,4V sind.. :-) Eine 
(statische) Betriebsspannung im Bereich 2..5V würde mir plausibel 
erscheinen, aber ich kenne Deinen Schrittmotor nicht wirklich.

Grüße
Christian

von Johannes (Gast)


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Christian schrieb:
> ob die 24,4V nicht eher 2,4V sind.. :-)

Nein, es steht tatsächlich 24,4V drauf und das Netzteils des Druckers 
hat auch einen 24 Ausgang, aber nur mit 1A und bei weitem nicht die 
6,4A???

von MaWin (Gast)


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Schrittmotore sind thermisch begrenzt.
D.h. du kannst sie an immer höherer Spannung laufen lassen, bis sie zu 
heiss werden.
Eine Oberflächentemperatur von 70 GradC ist ein gutes Limit, dann wird 
es innendrin noch unter 135 GradC haben, so viel hält der Lackdraht aus.
Interessante Fragem, wie viel die Magnete in Hybridschrittmotoren bis 
zur Curie-Temperatur aushalten - müsste man mal nachshclagen, Neodym ist 
ja wohl nicht drin.

Andere haben das schon getan: Such dir einen Motor gleich grosser 
Bauform und bestimme dessen Leistung (z.B. 10 Watt). Dann kann dein 
Motor auch iso viel. Den Innenwiderstand kennst du ja, also kannst du 
Maximal-Strom und Spannung berechnen.

von Johannes (Gast)


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Oh ok, die Begrenzung ist somit tatsächlich nur thermisch, also kann ich 
unter Beobachtung der Temperatur gefahrlos experementieren.

Danke für die Hinweise

von Christian (Gast)


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Hallo,

normalerweise wird auf Schrittmotoren der Widerstand + Nennspannung oder 
Nennstrom + Nennspannung angegeben. Die Nennspannung ist dabei diejenige 
statische Gleichspannung, die zum Fließen des Nennstroms führt. Wenn man 
mit Strombegrenzung arbeitet, kann man höhere Spannungen anlegen, um den 
Strom schneller ansteigen zu lassen. Allerdings muss dann beim Erreichen 
des Nennstroms abgeregelt werden (auf die Nennspannung). Ich finde es 
ungewöhnlich, dass diese erhöhte Spannung auf dem Motor stehen sollte 
(denn die ist ja eigentlich egal).

Also entweder stimmt dann der Widerstand nicht, oder die eigentliche 
Nennspannung des Motors wird <<5V liegen denn mehr als 1..2A würde ich 
dem Motor dem Gefühl nach dann nicht zumuten.

Eine definitive Antwort kann ich Dir leider nicht geben :-( Kannst Du 
den Spulenwiderstand mal messen.. ?

Grüße
Christian

von Johannes (Gast)


Angehängte Dateien:

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Der Spulenwiderstand ist mit 3,8 Ohm angegeben und die Messung hat das 
bestätigt

Anbei mal das Etikett

von Werner (Gast)


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Die Strombelastbarkeit der Motoren ist meist durch die innere Erwärmung 
begrenzt, weil der Lack vom Cu-Draht meist nur so um die 200°C verträgt. 
Man könntest die Innentemperatur messen und den Strom langsam (im 
Bereich etlicher Minuten) erhöhen und sich vorsichtig an die Grenze ran 
tasten. Am besten läßt sich dazu der integrierte PTC-Fühler verwenden, 
i.e. die Widerstandsänderung der Cu-Wicklung mit der Temperatur.

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