Ich habe hier so einen Plattenspieler-Radio-Klopper aus der DDR von Robotron/RFT zur Reparatur. Scheinen durchweg alle Kohleschleifer zugesetzt und vermutlich Elkos platt, denn wenn ich einen der Schalter aktiviere, bricht die Versorgung zusammen. Was nimmt man an beschaffbaren Reinigungssprays etc. zum Entkratzen der Potis und sonstiger Schleifer? Vor längerer Zeit las ich mal was, daß manche Chemie ungeeignet sei, weil sie aggressiv sind und die Kontakte zerstören. Hab aber vergessen was es genau war. Am besten was leicht beschaffbares wie Reichelt. Oder selbstgemixte Chemie. Gibts für diese Geräte eigentlich noch Ersatzteile und Schaltpläne? Bräuchte einen Einschaltknopf, der weg ist. Danke!
Das einzige nach eigener Erfahrung langfristig wirkende Mittel ist PULMOTIN-Salbe (Brusteinreibung). Alte Bestände eignen sich bestens, aber die heute gehandelten (zB. 25g) Tuben gehen (nur Hörensagen) auch. Der Haken ist, wenn es denn "ewig" halten soll, muß das Poti zerlegt oder zumindest die Kohleschicht zugänglich gemacht, gereinigt und kräftig eingeschmiert werden. Wenn nicht der Schleifdorn (Abgriff) durch übermäßige Benutzung weggeschliffen und dann die Kohleschicht weggeschliffen wurde, ist das Poti anschließend für viele Jahre wie neu. Achtung beim Zerlegen, der Kohle-Schleifdorn ist nur in das Schleiferblech eingesteckt und kann so schnell verloren gehen. Berichte mal, ob/wie du es gemacht hast und die Ergebnisse. Gruß
Wie bei allen Potis wird Vaseline drin sein um Staub zu binden und nun ist zu viel Staub drin. Entweder austauschen oder Poti öffnen, putzen, neu Vaseline rein und zumachen oder Vaseline ausspülen und neu reinspritzen. Leider kenne ich nichts was Vaseline wegputzt ausser Benzin und Benzin ist zu aggressiv für das Poti also bleiben nur die beiden ersten Varianten oder Pfusch der nicht lange vorhält, z.B. Poti nicht ganz ausputzen.
Abdul K. schrieb: > Bräuchte einen Einschaltknopf, der weg ist. > > Danke! Guckst du hier: http://www.pollin.de/shop/suchergebnis.html?S_TEXT=Drehkn%F6pfe
Abdul K. schrieb: > Was nimmt man an beschaffbaren Reinigungssprays etc. zum Entkratzen der > Potis und sonstiger Schleifer? DDR-Potis kannst du normalerweise prima öffnen und reinigen. Die sind typisch mit umgebogenen Blechnasen verschlossen, einmal hin- und zurückbiegen verkraften die. Nach dem Öffnen nehme ich immer altes "Wellenschalteröl rot" zum Abreiben der Kontaktflächen. Komplett durchgeschliffene Bahnen habe ich, glaub' ich, da noch nicht erlebt, alles andere kann man prima polieren.
Andreas M. schrieb: > Abdul K. schrieb: >> Bräuchte einen Einschaltknopf, der weg ist. >> >> Danke! > > Guckst du hier: > > http://www.pollin.de/shop/suchergebnis.html?S_TEXT=Drehkn%F6pfe Steht da irgendwo DDR oder RFT? Ich kann nichts entdecken. Das sind doch nur irgendwelche Altposten, oder? Danke.
lüsterklemme schrieb: > Beitrag "Kratzende Potis" Hm. Danke fürs Hervorholen. Den Thread hatte ich schonmal gelesen, aber nicht mehr gefunden. Wenn ich die nachvollziehbaren/sinnhaltlichen Vorschläge zusammenfasse: 1. Poti-Innenleben zugänglich: Vaseline, PULMOTIN-Salbe (interessante Inhaltsstoffe: Die scheinen anzulösen) 2. unzugänglich (oder zu faul) -> Spray: TUNER600, Gold2000 Jörg, was sagst du dazu? http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=24&t=831 Wie lange hat eine solche Wellenschalter-Öl Behandlung bei dir nicht zu erneuten Problemen geführt? Hält sowas 20 Jahre? Es scheint nicht DAS Universalmittel zu geben, oder? Hier schreibt http://www.edaboard.de/massnahmen-gegen-potikrackeln-t17798,start,30.html jemand, er hätte Pulmotin offensichtlich in Spiritus gelöst?? Wäre zumindest kostengünstig, wenns funzen würde. Vielleicht braucht das alles auch diese leicht anlösende Komponente, wie sie durch diverse organische Säuren in obigen Mittelchen vorhanden wäre. Ähnlich einem Lötprozeß. Das hier ist auch noch nett zu lesen: http://www.klangfuzzis.de/viewtopic.php?f=45&t=55128 Womit die Liste ergänzt wird zu: Oszillin t6. DeoxIt 5%, danach DeoxIT FaderLube F5 Es gibt wohl auch Potifetischisten: http://www.etus-landgraf.de/FAQ/Poti.html DAS möchte ich definitiv nicht! Poti soll zu bleiben.
Die Geschichte mir vorgeschalteten Kondis, die durch höherwerdenden Reststrom den Schleifer des Potis mit DC beaufschlagen, macht auch Sinn.
Hallo Abdul, ich finde folgendes Vefahren ganz gut: 1. kräftig mit Kontaktspräy spülen. Es soll richtig tropfen und den Schmand austropfen 2. Mit Silikonspray das Kontaktspray entfernen und das ganze schmieren, respektive versiegeln. Gruss Klaus
Abdul K. schrieb: > Wie lange hat eine solche Wellenschalter-Öl Behandlung bei dir nicht zu > erneuten Problemen geführt? Der Dreh dieses Zeugs ist: nicht einfach nur reinträufeln und dann da drin festgammeln bzw. Staub anziehen lassen. Wie der Mensch da schon schreibt, das versaut einfach alles, egal, welches der Mittel man benutzt. Der ursprüngliche Zweck dieser Mittel war, dass man die Schalter wirklich demontiert (was ja bei einem klassischen Röhrenradio- Schiebeschalter oder Fernseher-Trommeltuner kein Problem war), dann ein wenig von diesem Öl auf einen Lappen und die Kontakte damit polieren. Übrig bleibt dann ein dünner (!) Film davon, und der schützt die Fläche wirklich noch ein wenig, ohne gleich zum Staubsauger zu werden oder später zu einer dicken Isolierschicht zu verharzen.
Klaus De lisson schrieb: > 2. Mit Silikonspray das Kontaktspray entfernen und das ganze schmieren, > respektive versiegeln. Finger weg von Silikon in el. Geräten! Einfach Kontaktspray rein und es geht wieder. Mach ich erfolgreich seit Ewigkeiten. In den 80' - 90' ziger hatte ich ein Tschechisches Produkt "Kontaktol". Damit war ich sehr zufrieden. Jetzt Kontakt60, auch wenn hier gleich welche monieren, die alte Technik ist robust und hält das aus. Wer vorsichtig ist, sollte zu Tuner600 greifen. Mit dem öffnen, das kann Probleme machen. Manchmal sind die Eisenlaschen spröde und brechen sofort ab.
Abdul K. schrieb: > Gibts für diese Geräte eigentlich noch Ersatzteile und Schaltpläne? > Bräuchte einen Einschaltknopf, der weg ist. Na, wie wäre es denn mit Bezeichnung oder Bild?
Michael_ schrieb: > Manchmal sind die Eisenlaschen > spröde und brechen sofort ab. Ist auch kein Beinbruch, kann man mit einem Stückchen Bindedraht wieder verschließen.
Michael_ schrieb: > Finger weg von Silikon in el. Geräten! > Einfach Kontaktspray rein und es geht wieder. Mach ich erfolgreich seit > Ewigkeiten. Das ist verwunderlich. Ich habe hier im Aussenbereich hängende Zugschalter, die sich immer wieder verabschidet haben . Seit "ölarmem " Silikonspräy sind die Wartungsintervalle von monatlich auf jährlich gesunken. Warum soll das Silikon jetzt bei Niederspannung bedenklich sein ? k.
Weil es an Stellen kriecht, wo es absolut nichts zu suchen hat. Und es vertragen sich auch nicht alle Plaststoffe damit.
Klaus De lisson schrieb: > Ich habe hier im Aussenbereich hängende Zugschalter, die sich immer > wieder verabschidet haben Naja, ein Zugschalter ist vielleicht was anders als ein Poti. Der hat genug Kontaktkraft, um die isolierende Silikonschicht zu durchdringen. Das Silikon hält hier erfolgreich das Wasser ab. Beim Poti läuft der Schleifer auf dem Silikon, und hat dann gar keinen Kontakt. Kratzt auch nicht mehr, aber ist vielleicht nicht der gewünschte Effekt. Dafür kriecht das Silikon überall hin, und härtet eventuell auch mit der Zeit aus (Vermutung). Hab letzte Woche ein kratzendes Poti mit Tuner600 wieder hinbekommen. Aufmachen war nicht, war so ein China-Teil.
Timm Thaler schrieb: > Dafür kriecht das Silikon überall hin, und härtet > eventuell auch mit der Zeit aus (Vermutung). Silikon allein härtet nicht aus! Man kann es auch nicht mit den üblichen Lösungsmitteln abwaschen.
Deswegen: Niemals nicht irgendwo Silikonspray drantun. Das Mistzeug bekommt man nicht wieder weg.
Nimm Pulmotin. Damit habe ich meine Kinder und meine Potentiometer eingerieben. Den Ersteren kratzte es danach nicht mehr im Hals, den Letzteren nicht mehr auf der Kohlebahn. ;-) MfG Paul
Also Potis enthalten eine Spezialviskose Paste die diesen seidenweichen Lauf erzeugt.Beim waschen geht das Zeug verloren.Also hilft nur öffnen und nur die Schleiferbahn reinigen.Ist der Schleifer schon so eingelaufen dass es eine Riefe gibt kann man mit viel Gefühl den Schleifer so justieren ,dass er auf einer neuen völlig intakten Bahn läuft.Auf der Kohlebahn ist in der Regel kein Fett Vaseline oder ähnliches.Dieser Spezialviskose Paste bin ich schon im Net nachgelaufen ,habe aber nix gefunden was auskunft gibt und die Potifabrikanten sagen auch nix.Bei wichtigen unersetzbaren Potis kann man ein anderes Poti als "Opferteil" zerlegen und sich diese Paste holen.Je größer das Teil ist umso mehr wird man davon hamstern können.
Das zeigt doch direkt in Richtung Patente. Schau mal da.
Was sagen eigentlich die Potihersteller dazu? Welche Reinigungsvorschriften machen die?
Timm Thaler schrieb: > Deswegen: Niemals nicht irgendwo Silikonspray drantun. "Niemals nicht.." Doppelte Verneinung ist Bejahung! Also immer drantun? :-) >Spezialviskose Paste Ich glaube nicht, das so etwas in der Massenfertigung eingesetzt wurde. Also reinigen und zwei Jahre warten, bis es vielleicht wieder auftritt. Und vor allem bewegen! Potis kratzen doch nur, weil sie immer an der gleichen Stelle stehen.
Michael_ schrieb: >>Spezialviskose Paste > Ich glaube nicht, das so etwas in der Massenfertigung eingesetzt wurde. > Also reinigen und zwei Jahre warten, bis es vielleicht wieder auftritt. > Und vor allem bewegen! Potis kratzen doch nur, weil sie immer an der > gleichen Stelle stehen. Die Leute werden zufrieden sein mit deiner absolut fachlich fundierten Empfehlung.;-)
Paul Baumann schrieb: > Nimm Pulmotin. Hab grad ne ausgequetschte Tube hier liegen: Vaseline, Hartparaffin, Eukalyptusöl, Kampher, Sternanisöl, Thymianöl, Thymol, Koniferenöl... Hab ich bisher aber nur an die Kinder getan, nicht an Potis. Wäre vielleicht auch was für meine Schalter in der Ursamar: Beitrag "Temperaturregelung Ursamar RK-44"
Ausser der Vaseline sind nur für Potis schädliche Zusatzstoffe drin.
Michael_ schrieb: > Manchmal sind die Eisenlaschen > spröde und brechen sofort ab. Habe ich bei einem Tiefziehblech soooo schnell nicht erlebt.;-)Da muß man sich öfter "spielen".
Ne, schon mehrmals erlebt. Zuletzt bei einem Doppelpoti von 1962. Da waren die Nieten der Kohlebahn weggefault. Ich hab da lange suchen müssen um ein Spender-Pot zu finden. Es muß ja auch mechanisch gut sein, da es ja den Druck der Schleiferfeder aufbringen muß. Ich zerlege Potis nur, wenn sie mechanisch defekt sind. Das Risiko eines Totalschadens ist mir zu groß. Vor allem die mit Preßstoffschalter, wo es mit den Nieten nicht so einfach ist. Timm Thaler schrieb: > Hab grad ne ausgequetschte Tube hier liegen: Vaseline, Hartparaffin, Hartparaffin in der Tube??? Ansonsten hat MaWin recht. Aber die alten Dinger halten alles aus.
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