Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Li-Ion 18650 - welche Kapazitäten


von Aabbyy22 (Gast)


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Ich möchte ein bischen mit Li-Ion 18650 Zellen experimentieren. 
Eventuell auch mit Li-Ion 14500 Zellen (normale Mignon-Größe) Weiß 
jemand, welche Kapazitäten für diese Größen normal sind? Welche 
Hersteller von denen taugen was? Also hatte jetzt eine Taschenlampe bei 
ebay gekauft mit 18650 Akkus. Der Akku soll angeblich 3800mA haben. Er 
war aber nach 900mA leer.

Weiß jemand, wie es mit Kurzschluss-Schutz und Überladeschutz bei denen 
aussieht? Maximale LAdeschlußspannung 4,25V ? (Das Netzteil bei meinem 
ebay-Artikel läd auf 4,7V auf. Da geht der Akku bei kaputt oder? Schon 
beim ersten mal?)

von Sven B. (scummos)


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Aabbyy22 schrieb:
> Der Akku soll angeblich 3800mA haben. Er war aber nach 900mA leer.

Ich will nicht belehrend erscheinen, aber stelle erstmal sicher, ob Du 
dasselbe unter Energieinhalt verstehst wie derjenige, der diese Zahlen 
aufgeschrieben hat. ;)
"Ampere" sind eine Stromstärke und keine Energie. Insofern macht diese 
Aussage keinen Sinn. Für den Energieinhalt bräuchte man noch die 
Information, bei welcher Spannung und für welche Zeit denn 900mA 
geflossen sind. Verwendet man die bei Akkus oft benutzte Konvention mit 
diesen "Amperestunden", wobei man davon ausgeht, dass die Spannung zum 
Beispiel bei 4.5V konstant ist, so genügt auch die Angabe einer Zeit, 
also "900mAh", wobei man das "bei 4.5V" dann implizit weglässt.

Wenn Dir das klar war und Du Dich nur ungeschickt ausgedrückt hast, dann 
ignoriere meinen Beitrag einfach.

Grüße,
Sven

von Georg A. (georga)


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Normal sind inzwischen so 2600-3000mAh. Drüber hinaus wirds verdächtig, 
insb. bei Nonames ;)

Ich habe gute Erfahrungen mit den Batterien von Ultrafire gemacht. Wenn 
was mit "protected" dasteht, haben sie einen Schutz gegen 
Über/Unterspannung, sonst nicht. Das ist eine Platine, die auf dem 
Massekontakt sitzt. Bei meinen Ultrafires ist das auch sichtbar, weil 
der Massekontakt eine vergoldete Platine ist.

Normalerweise wird mit 4.20V geladen. Miss bei deinem Ladegerät im 
Betrieb mal nach, ob es nach langer Ladezeit drüber liegt. Mehr als 4.3V 
geht deutlich auf die Lebensdauer und soll auch nicht unegfährlich 
sein...

von MaWin (Gast)


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> Eventuell auch mit Li-Ion 14500 Zellen (normale Mignon-Größe)
> Weiß jemand, welche Kapazitäten für diese Größen normal sind?

900mAh

> Welche Hersteller von denen taugen was? Also hatte jetzt eine
> Taschenlampe bei ebay* gekauft mit 18650 Akkus.
> Der Akku soll angeblich 3800mA haben. Er war aber nach 900mA leer.

Ein 18650 solle 2800mAh haben. 3800mAh ist Kundenveralberung.

> Weiß jemand, wie es mit Kurzschluss-Schutz und Überladeschutz
> bei denen aussieht?

Wenn sie eine protection PCB haben, haben sie einen, sonst nicht.
Wenn sie einen haben, kannst du selten mit mehr als 1C laden/entladen.
Für Hochstromanwendungen braucht man also Zellen ohne protection PCB.

> Maximale LAdeschlußspannung 4,25V ? (Das Netzteil bei meinem
> ebay-Artikel läd auf 4,7V auf. Da geht der Akku bei kaputt oder?

Bei einem Akku mit protection PCB geht der nicht kaputt.

> Schon beim ersten mal?)

Bei einem Akku ohne protection PCB kann er Feuer fangen.

von DAVID B. (bastler-david)


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Aabbyy22 schrieb:
> Der Akku soll angeblich 3800mA haben. Er
> war aber nach 900mA leer.

Wie hast du das gemessen?

Aabbyy22 schrieb:
> wie es mit Kurzschluss-Schutz und Überladeschutz bei denen
> aussieht?

Manche haben ein manche nicht aber darf verlassen sollte man sich nicht 
in reihe geschaltet bringt der schutz garnix mehr.

Aabbyy22 schrieb:
> Maximale LAdeschlußspannung 4,25V ? (Das Netzteil bei meinem
> ebay-Artikel läd auf 4,7V auf. Da geht der Akku bei kaputt oder?

Ich lade bis maximal 4,20 volt mehr nicht alles darüber geht auf die 
Lebensdauer.

Sind die 4,7 Volt Leerlaufspannung ?
Ohne Akku kann das ok Sein.
Mit akku haue weg das teil.

von Aabbyy22 (Gast)


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Also der Akku hat nach dem Aufladevorgang am Ende 4,7V. D.h., daß er bei 
einer zu hohen Ladespannung nicht abschalten tut. Kann also keinen PCB 
Schutz haben.

Es gibt bei ebay leider auch "Ultrafire"-Akkus mit 3000mAH und 
angeblichem PCB Schutz. Diese sind auch auch "falsche" Akkus?

Werde mir warscheinlich mal die 2600mAH Akkus mit PCB Schutz bei ebay 
besorgen und gucken ob sie einen echten PCB Schutz haben. Ist ja 
einfach, wenn es daran erkennbar ist, daß sie nicht voller als 4,20V 
werden.

Die Ultrafire beschriftung ist also demnach kein Zeichen für einen nicht 
gefälschten Akku, weil auch Ultrafire Akkus ohne PCB angabe und mit 
4000mAH verkauft werden. Oder welche mit PCB angabe und trotzdem 
4000mAH. So wie ich das jetzt also sehe, bergen ausschließlich die mit 
PCB Angabe und unter 2800mAH eine Sicherheit, echte Akkus zu sein. Und 
da ist das Rest-Risiko immer noch nicht ganz weg.

Gemessen hatte ich bei meiner ebay-Taschenlampe mit Akkus. Ich habe sie 
angelassen nach voller Ladung, bis sie merklich dunkler wurde. Im 
durchschnitt war der Verbrauch ungefähr 600mA über 1,5 Stunden hinweg. 
Das macht für mich 900mAH. Ich finde 600mA ist auch kein so großer 
Verbrauch für einen 3800mAH Akku. Trotzdem hatte er nur 900mAH im 
Endeffekt.

von Georg A. (georga)


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> Also der Akku hat nach dem Aufladevorgang am Ende 4,7V. D.h., daß er bei
> einer zu hohen Ladespannung nicht abschalten tut. Kann also keinen
> PCB Schutz haben.

4.7V ausserhalb des Ladegeräts? Holla. Da wäre ein Feuerlöscher in der 
näheren Umgebung keine schlechte Idee...

Tja, Ultrafire war wohl mal ein guter Name. Aber Gutes bleibt in China 
nicht unkopiert... 4000 in 18650 ist auf jeden Fall Beschiss. Von 
Panasonic gibt es hochkapazitive mit realen 3100, aber halt für 
6EUR/Stück. 3000er Ultrafire mit Schutz sind bei Ebay für ca. 4EUR/Stück 
zu haben. Das klingt noch sinnvoll. Gibt auch 4 Stück (keine Angabe ob 
Schutz oder nicht) für 8EUR. Das klingt wiederum etwas faul...

Ich habe vor zwei Jahren billige Nonames mit 2800 gekauft (normal war 
damals so 2500). Rauskommen tun auch nur ca. 1600. Naja, immer noch 
knapp besser als NiMh ;)

Zum Thema Ladegerät...

Das hier macht bei mir genau 4.2V (und geht auch mit den geschützten 
Akkus):

http://www.ebay.de/itm/UltraFire-3-7V-AKKU-Batterie-Battery-Charger-Ladegerat-for-18650-14500-17500-/300657165705

Wenn es mal mehr Akkus werden: Zwar etwas teurer, aber vom 
Preisleistungsverhältnis unschlagbar:

http://www.ebay.de/itm/Original-iMax-B6AC-1s-6s-LiPo-NiMh-Akku-Dual-Power-Balancer-Ladegerat-Netzteil-/271031535243

Das kann wirklich alles laden. An das Menükonzept muss man sich zwar 
erst gewöhnen, aber ansonsten läuft es einfach...

von MN (Gast)


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Ein Wunder, dass dir die Akkus noch nicht um die Ohren geflogen sind.
Die aufgedruckte Kapazität ist in China-Anpreisungen angegeben und 
grundsätzlich durch 2 zu teilen. Es wird nämlich die reingeladene und 
entnehmbare Kapazität zusammengerechnet ;-)
Schau sich mal bitte hier um: http://www.taschenlampen-forum.de/
Dort findest du viele wertvolle Informationen zu
Li-Akkus und Ladegeräten

von Harald W. (wilhelms)


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Aabbyy22 schrieb:
> Also der Akku hat nach dem Aufladevorgang am Ende 4,7V.

Früher wäre Dein Akku in Feuer aufgegangen. Und zwar Feuer, welches
Du nicht mit Wasser löschen kannst. Anscheinend sind moderne Li-Akkus
da etwas robuster. Kaputt ist der Akku trotzdem.
Gruss
Harald

von Aabbyy22 (Gast)


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Re: In Feuer aufgegangen und co., ect.. Hast du das mit eigenen Augen 
gesehen oder glaubst du das? Weil ich lese das mit dem Feuer und der 
Explosion zwar immer aber ich habe es noch nie mit eigenen Augen 
gesehen..

Trotzdem Danke für eure vielen hilfreichen Antworten, ich werde die 
einzelnen Sachen mir mal noch angucken.

Und dann werde ich mal gucken, ob der Nicht Kaputte Akkus auch nur 900mA 
hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Aabbyy22 schrieb:
> Re: In Feuer aufgegangen und co., ect.. Hast du das mit eigenen Augen
> gesehen

Zum Glück nicht, die Bilder im INet reichten mir.
Gruss
Harald

von Εrnst B. (ernst)


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Aabbyy22 schrieb:
> Weil ich lese das mit dem Feuer und der
> Explosion zwar immer aber ich habe es noch nie mit eigenen Augen
> gesehen..

Neben dem (in deinem Fall wohl wirkungslosen) Protection-PCB haben 
bessere Akkus normalerweise auch noch eine mechanische Sicherung. Bei 
zuviel Überdruck pfeift es kurz und stinkt gewaltig, danach ist der 
Plus-Pol der Zelle mechanisch irreversibel vom Zelleninneren getrennt.

Auf beides würde ich mich nicht verlassen. Also: Ladegerät reparieren 
oder austauschen.

von rcc (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Früher wäre Dein Akku in Feuer aufgegangen. Und zwar Feuer, welches
> Du nicht mit Wasser löschen kannst. Anscheinend sind moderne Li-Akkus
> da etwas robuster. Kaputt ist der Akku trotzdem.

Wie kommst Du darauf dass das nicht mit Wasser löschbar sein soll? Im 
Endeffekt brennt da Graphit und der Elektrolyt. Selbst wenn sich etwas 
metallisches Li durch das Überladen am Graphit abgelagert hat reicht das 
bei den kleinen Zellen nicht für einen anständigen Metallbrand.
Gut Wasser drüber oder in nen 10 l Eimer Wasser werfen und das Ding ist 
aus.
Heutige gute 18650er gehen bei 4,7V noch lange nicht durch, hin ist die 
Zelle aber trotzdem weil sich das Oxid-Gitter zersetzt und der 
Elektrolyt bei der Spannung ebenfalls teilweise zersetzt wird. Die Zelle 
ist daher nicht mehr sicher zu betreiben und kann falls man es doch 
macht unvermittelt doch mal durchgehen. - Erfahrung aus einigen jahren 
Beruf

von erdball23 (Gast)


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Ich habe mal eine auseinandergebröselt, das Lithium kann man kneten, es 
läuft aber sofort an. Den gewonnenen Metallklumpen habe ich in ein 
Laborglas geschmissen, es hat Feuer gefangen (Rote kleine Flamme), 
schwamm auf den Wassser und hat letzendlich das Glas angeschmolzen.

von Harald W. (wilhelms)


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rcc schrieb:

> Wie kommst Du darauf dass das nicht mit Wasser löschbar sein soll?

Ich habs nicht ausprobiert, weiss aber aus meiner Ausbildung, das
Leichtmetallbrände recht ekelig sind und durch Anwendung von Wasser
verschlimmert werden können.
Gruss
Harald

von rcc (Gast)


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Nochmal, das ist eine Li-Ionen Zelle, da ist kein metallisches Li für 
einen anständigen Metallbrand drin.

Was da geknetet wurde war sicher kein Li sondern ein Teil des 
Aktivmaterials, reines Li hätte sich tief in die Finger eingebrannt ;-)

von sabersmith (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Aabbyy22 schrieb:
>> Re: In Feuer aufgegangen und co., ect.. Hast du das mit eigenen Augen
>> gesehen
>
> Zum Glück nicht, die Bilder im INet reichten mir.
> Gruss
> Harald

Ich war dabei als 2 solcher Zellen hochgegegangen sind, das zeug fliegt 
überall brennend herum, es gab viele Brandlöcher überall und es hätte 
leicht die ganze bude abbrennen können, durchmesser also streukreis ca. 
1 meter. macht das nicht selber mit kann ich nur raten. und ich hab 
vorher auch darüber gelacht.

von bernte (Gast)


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wenn du 18650 zellen für lau haben wilst schau mal nach gebrauchten 
notebook-akkus in der bucht
alle bisher so wiederverwerteten zellen hatte noch sehr gute werte
und bei unter 1€ pro stück kann man nicht meckern
hab schon öfter mal panasonic 18650 zellen in den akkus gefunden

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