Forum: Ausbildung, Studium & Beruf spendenfinanzierte Software


von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Hallo,

man liest ja letzter Zeit des Öfteren von neuartigen Geschäftsmodellen, 
wo kein fester Preis für Software-Produkte, Musik, Videos etc. 
veranschlagt ist, sondern nur eine Spende empfohlen wird. Angeblich sind 
viele Nutzer bereit da mehr zu zahlen, da sie damit unterstützen, dass 
das Produkt nicht beschränkt bzw. nicht kostenPFLICHTig wird.

Geht so etwas eigentlich auch bei Business-Produkten? Ich meine damit 
CAD/CAM-, FEM-Software, MRT-Auswertesoftware, Studien, Prozessparameter 
usw.

Oder ist es evtl. Großunternehmen intern sogar verboten derartige 
Konzepte zu unterstützen? - Gerade bei AG, GmbH, also wo 
Geschäftführer!=Eigentümer

Wie erfolgt bei so etwas die Kostenplanung und die Rechtfertigung der 
entstehenden Kosten?

von Albert G (Gast)


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Das geht wenn überhaupt dann nur bei populärer Software, also Software 
die von vielen vielen tausend benutzt wird würde ich meinen.
Irgendwelche CAD Tools würde ich nicht dazu zählen - wer nutzt schon 
Software von Mentor Graphics oder so ;-)
Wenn man sowas machen würde, würden vermutlich nen Monat später 10000 
Chinesen damit arbeiten und das nächste iPhone damit entwickeln aber man 
sieht keinen Cent.

von P. M. (o-o)


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Stefan Helmert schrieb:
> Geht so etwas eigentlich auch bei Business-Produkten? Ich meine damit
> CAD/CAM-, FEM-Software, MRT-Auswertesoftware, Studien, Prozessparameter
> usw.

Kaum. Spendenfinanzierte Software funktioniert deshalb, weil sie in sehr 
grosser Stückzahl verwendet wird. Selbst wenn nur ein ganz kleiner Teil 
der User einen Beitrag spendet, der nicht schmerzt, kommt genügend Geld 
zusammen. Business-Produkte hingegen können nur in kleiner Stückzahl 
verkauft werden und sind trotzdem extrem komplex und aufwendig. 
Entsprechend muss ein hoher Preis verlangt werden, der einen 
substanziellen Anteil an den Kosten einer Firma ausmacht. Das würde sich 
noch so manche Firma sparen, wenn die Software plötzlich als 
Spendensoftware erhältlich wäre. Entsprechend könnte die Entwicklung gar 
nicht mehr finanziert werden.

Bei Business-Software sieht man aber zwei andere, ähnliche 
Geschäftsmodelle:

1. Finanzierung über den Support: Die Software ist zwar gratis, durch 
Service-Verträge, Support, Schulungen, Zertifizierungen, 
kostenpflichtige Spezialentwicklungen usw. wird aber Geld verdient. 
Gerade im Linux-Serverumfeld oder bei Entwicklungsplattformen (.net oder 
Java z.B.) läuft das so.

2. Zu Hobby- und Ausbildungszwecken ist das Produkt gratis, da diese 
Kundengruppe sowieso niemals den echten Preis zahlen könnten. Im 
Gegenzug baut man sich eine grosse Nutzergemeinde auf, von denen der 
eine oder andere das Produkt später kommerziell einsetzen und kaufen 
wird.

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