Forum: PC Hard- und Software SSDs: Welche Hersteller/Serien?


von A. $. (mikronom)


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Ich bin eine SSD-Jungfrau, habs also noch nie gemacht.

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich eine Crucial M4, eine Intel 330 
oder eine Samsung 830 kaufen würde. Es geht um eine Größe von 120 bzw. 
128 GByte und es soll ein Windows 7 darauf installiert werden.

Mir geht es jetzt überhaupt nicht um eine Diskussion von irgendwelchen 
Leistungsparametern oder wo man jetzt doch 459 statt nur 458 MByte/s 
geliefert bekommt. Mich interessiert zum Beispiel viel eher die 
Kompatibilität, zum Beispiel im Betrieb an SATA1- oder 
SATA2-Schnittstellen.

Gibt es irgend einen technologischen Grund, weshalb man einen bestimmten 
dieser drei Hersteller/ Serien kaufen sollten?

Nein, andere Serien und Hersteller interessieren mich jetzt auch 
überhaupt nicht. Nein, wirklich nicht. Nein, ich kaufe auch nichts 
anderes.

von Hans L. (Gast)


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von (prx) A. K. (prx)


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Intel bietet für die SSDs eine Toolbox an, mit der Zustand und Alterung 
angezeigt und irgendwelche Aktionen durchgeführt werden können. Für die 
M4 ist mir nichts jenseits SMART bekannt.

Was die M4 angeht kann ich andererseits nicht klagen. Läuft in 2 
Exemplaren einwandfrei. Und seit Kurzem eine Samsung 830 an SATA 3Gb.

Sandforce Controller (Intel 330) hatten zumindest 2011 ziemliche 
Probleme, insbesondere in Verbindung mit manchen Intel Mobo-Chips. 
Dürfte vorbei sein, aber Info dazu habe ich keine.

von Peter II (Gast)


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ich würde auch zu der Samsung 830 raten, die ist schnell (und nicht nur 
bei gut komprimierbaren daten wie bei den Sanforce controller) und ist 
noch nie negativ mit schlechter firmware aufgefallen. Ausfälle hatte ich 
auch noch keine. Habe mittlerweile schon ca 10 STück verbaut.

Auch das Tool zeigt den alterungszustand an. z.b. Uptime, 
gesamt-bytes-geschrieben, usw.

von Maxx (Gast)


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Hi,

habe mich auch erst vor ein paar Monaten fuer SSDs als Bootplatten in 
allen Rechnern entschieden und da anhand der sehr positiven Tests in 
Bezug auf Stabilität und Datensicherheit die Samsung 830er gewählt.

Nicht die allerschnellsten, aber mit unter den schnelleren im Rennen.
Im Gegenzug jedoch sehr wenige negative Berichte in Punkto 
Fehler/Ausfall.

Interessant wird es jetzt mit den neuen 840 basic bzw. pro von Samsung.
In Punkto Performance sind die pro scheinbar echte Raketen. Ob sie aber 
ebenso zuverlässig wie die 830er sind muss man erst noch sehen.

Ciao...

von holger (Gast)


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hatte zuerst eine Intel 320 - die hatte einen Serienfehler dass nach ein 
paar wochen alles bis auf die ersten 8 mb verschwunden sind.
Hab sie dann gegen die crucial M4 ausgetauscht, die ist sowas wie eine 
"Volks-SSD". Hab mich dafür entschieden weil die in alle Foren als 
Geschwindigkeitswunder und kompatibilitätsprotz gelobt wird.
Würde sie wieder kaufen.

die 330-serie von Intel hat den 8-mb-Bug nicht. Bei intel sind die 
Pufferkondensatoren interessant, bei Stromausfall ist genügend Zeit um 
alle Daten sicher zu speichern - das spricht für Intel...

andererseits: Crucial ist vom Fach, intel baut eigentlich Prozessoren

von Reinhard S. (rezz)


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holger schrieb:
> andererseits: Crucial ist vom Fach, intel baut eigentlich Prozessoren

Intel baut auch seit Ewigkeiten Flash-Speicher. Seit 2006 übrigens 
zusammen mit Micron/Crucial.

von Icke ®. (49636b65)


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holger schrieb:

> andererseits: Crucial ist vom Fach

Ja, sie sind u.a. Spezialisten darin, Speicherchips von 
3rd-Party-Herstellern zusammenzukaufen und auf RAM-Riegel zu löten. Auf 
manche davon pappen sie noch fantasievolle, aber nutzlose Kühlbleche 
drauf, damit es hübsch aussieht. In was sind sie sonst noch 
Spezialisten? Fällt mir spontan nix ein.

> intel baut eigentlich Prozessoren

...und Chipsätze für Mainboards, Mikrocontroller, Smartphones und 
einiges mehr. Ehemals auch DRAMs sowie Flashspeicher. Intel hat die SSD 
nicht erfunden aber sie waren mit die ersten, die sie für den 
Massenmarkt tauglich gemacht haben.

Letztendlich spielt es wie bei den klassischen Platten eh keine Rolle, 
welches Modell man kauft. Laut Murphys Gesetz steigt die 
Wahrscheinlichkeit, ein Montagsmodell zu erwischen proportional zur 
Dauer und Ausgiebigkeit der Recherche nach dem zuverlässigsten Modell.

Ich habe seit 1,5 Jahren eine OCZ Vertex2 im Notebook, die problemlos 
tut. In Kundenrechnern sind ebenfalls ein paar OCZ sowie Sandisk im 
Einsatz, auch da gab es noch keine Beschwerden.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> In was sind sie sonst noch
> Spezialisten? Fällt mir spontan nix ein.

Crucial ist eine Marke des Flash/RAM-Herstellers Micron.

von Thomas (Gast)


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Schau nicht zu sehr nach der Geschwindigkeit.
Schau vor allem auch auf die Leistungsaufnahme.

Die Samsung braucht 5.18W.
Die Crucial hingegen nur 0.15W.

Viel wichtiger als ein paar 10 MBit mehr oder weniger.

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas schrieb:
> Die Samsung braucht 5.18W.

Gemäss Datasheet 3W aktiv, 87mW inaktiv.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:

> Crucial ist eine Marke des Flash/RAM-Herstellers Micron.

Genau genommen ein Tochterunternehmen. Das macht sie trotzdem noch nicht 
zu Spezialisten für SSDs bzw. sagt nichts über deren Qualität aus. Daß 
Töchter guter Namen nicht unbedingt auch deren hohe Standards 
übernehmen, sieht man bspw. sehr gut bei Asrock.

von Peter II (Gast)


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Thomas schrieb:
> Schau nicht zu sehr nach der Geschwindigkeit.
> Schau vor allem auch auf die Leistungsaufnahme.
>
> Die Samsung braucht 5.18W.
> Die Crucial hingegen nur 0.15W.

klar doch: 
http://www.samsung.com/de/consumer/memory-storage/ssd/ssd-830-serie/MZ-7PC256B/WW

Betrieb
    0,127 W (typisch)

ob sie beim schreiben 5W braucht spielt überhaupt keine rolle, weil das 
ganze nur extrem kurz ist.

von Thomas (Gast)


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> Gemäss Datasheet 3W aktiv, 87mW inaktiv.
Je nach Größe sind die Angaben unterschiedlich.
Man kann bei diversen Preisvergleichern nach der Leistungsaufnahme 
filtern.

Spielt aber auch keine Rolle, ist trotzdem über 1 Größenordnung mehr als 
andere Hersteller und damit disqualifiziert.

von (prx) A. K. (prx)


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Peter II schrieb:
> Betrieb
>     0,127 W (typisch)

Das wird wohl realistisch für normalen Windows-Betrieb sein. Dummerweise 
lassen sich typische Werte nur bei gleichen Annahmen vergleichen - die 
aber i.d.R. unbekannt sind - weil jeder die Bedingungen eines typischen 
Betriebs definiert wie er mag. Warm ist meine 830er jedenfalls nicht 
geworden, aber Arbeit hat sie eben auch kaum.

Aber wenn man auf so etwas Wert legt, beispielsweise in einem Notebook: 
Die Intel 330 hat 600mW inaktiv, was doch eher viel ist. Ich würde da 
eher auf den inaktiven Verbrauch filtern als auf den aktiven.

von Thomas (Gast)


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Hier stehen völlig andere Zahlen:
http://www.heise.de/preisvergleich/?cat=hdssd
Ok, die werden wahrscheinlich auch nicht direkt vergleichbar sein.

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas schrieb:
> Hier stehen völlig andere Zahlen:

Sekundärdaten aus Preisvergleichsseiten sind problematisch, weil sie von 
den Verkäufern stammen, nicht vom Hersteller. Und aus eigener Anschauung 
nicht selten falsch sind. Ich halte mich lieber an die Datasheets vom 
Hersteller. Woran sonst - woher haben denn die Verkäufer ihre Daten? 
Dass da jemand selber nachmisst darf wohl als ausgeschlossen gelten.

Wobei man beim Stromverbrauch die Frage stellen darf, inwieweit der 
Hersteller vielleicht das Interface rausgerechnet hat. Könnte mir 
denken, dass SATA 6Gb bei Vollgas mehr als ein paar mW frisst.

PS: Ein SN75LVCP422DBR 3Gb SATA-Repeater frisst aktiv schon typ. 200mW. 
Crucial wird bei den 150mW aktiv wohl den Stromverbrauch vom Interface 
abgezogen haben.

von A. $. (mikronom)


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Thomas schrieb:
> Schau nicht zu sehr nach der Geschwindigkeit.
> Schau vor allem auch auf die Leistungsaufnahme.
>
> Die Samsung braucht 5.18W.

Bullshit!

http://www.tomshardware.de/ssd-330-review-benchmark-Test,testberichte-241049-8.html

A. K. schrieb:
> Thomas schrieb:
>> Hier stehen völlig andere Zahlen:
>
> Sekundärdaten aus Preisvergleichsseiten sind problematisch, weil sie von
> den Verkäufern stammen,

Woher willst du wissen, dass die Angaben von Verkäufern stammen? Bei 
diesen Messwerten http://geizhals.de/740867 (oben in den technischen 
Daten) zum Beispiel wird auf anandtech verwiesen.

von (prx) A. K. (prx)


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Andi $nachname schrieb:
> Woher willst du wissen, dass die Angaben von Verkäufern stammen?

Andersrum gefragt: Wurden alle Produkte in diesem Preisvergleich in 
Anandtech getestet? Woher kommen Daten, bei denen das nicht so ist?

Ok, ich weiss nicht woher der Kram alles kommt. Schon garnicht in jedem 
Einzelfall. Und es kann sein, dass die Daten in einzelnen Fällen aus 
realistischen Tests stammen. Das heisst aber auch, dass man dann besser 
gleich bei Anand reinschaut und dessen Ergebnisse direkt verwendet. Dann 
vergleicht man wenigstens nicht Daten aus Tests mit Daten aus 
Datasheets.

Was ich aber weiss: Ich habe dort schon ein paar Mal definitiven 
Bockmist drin gesehen. Und die auch informiert. Was aber in Arbeit 
ausartet, weil die Korrektur über 10 ähnliche Produkte des Herstellers 
durchgeführt werden muss, denn dort sitzt natürlich niemand, der diesen 
Zusammenhang erkennt.

In Infoseiten über Produkte kommt es auch vor, dass einer mal eine 
falsch geratene Infomation produziert, die über das hinaus geht, was der 
Hersteller verrät. Und sich ebendiese Info nach einer Weile in 50% aller 
diesbezüglichen Webseiten findet, weil alle voneinander abschreiben.

von Martin K. (maart)


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A. K. schrieb:
>Und sich ebendiese Info nach einer Weile in 50% aller
>diesbezüglichen Webseiten findet, weil alle voneinander abschreiben.

Diesen Satz kann man nicht oft genug wiederholen, ist leider so.

von Dirk (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> A. K. schrieb:
>
>> Crucial ist eine Marke des Flash/RAM-Herstellers Micron.
>
> Genau genommen ein Tochterunternehmen. Das macht sie trotzdem noch nicht
> zu Spezialisten für SSDs bzw. sagt nichts über deren Qualität aus. Daß
> Töchter guter Namen nicht unbedingt auch deren hohe Standards
> übernehmen, sieht man bspw. sehr gut bei Asrock.

Und was sieht man daran? Asrock verursacht mittlerweile deutlich weniger 
Retouren als Asus, es gibt weniger Beschwerden wegen lustiger pfeifender 
VRMs (die > € 200,--Klasse mal ausgenommen) und das P/L-Verhältnis ist 
oftmals auch besser.

Last but not least: Die Jungs, die sich mit Herzblut um die 
"Bespielbarkeit" der Hardware (in memoriam T2P4, P3BF etc. pp. ) und den 
BIOS-Support für alte Schinken kümmern (in memoriam ftp.asuscom.de) 
sitzen mittlerweile fast alle bei Asrock.

Um wieder OnT zu werden:

Ich habe mit allen drei Modellen durchweg positive Erfahrungen. Die M4 
hatte ein paar böse Firmware-Bugs, die sind mittlerweile aber behoben. 
Sofern nur Win7 zum Einsatz kommt, würde ich die M4 nehmen. Falls auch 
mal für längere Perioden WinXP o.ä. genutzt werden soll, sind Samsung 
bzw. Intel die bessere Wahl, da man mit der zugehörigen Software z.B. 
Trim manuell veranlassen kann.

Von OCZ kann ich nur abraten. Zu viele Retouren wegen etlicher 
Seltsamkeiten, zu viele Totalausfälle und letztlich 
http://heise.de/-1727479.

von (prx) A. K. (prx)


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Dirk schrieb:
> Die M4
> hatte ein paar böse Firmware-Bugs, die sind mittlerweile aber behoben.

Mir ist nur einer bekannt, der bereits Anfang diesen Jahres gefixt 
wurde, und ausserdem keinen Datenverlust zur Folge hatte. Derjenige, der 
nach gut einem halben Jahr 24/7 Dauerbetrieb auftrat weil irgendein 
Zähler überlief. Was gab es da noch?

von Icke ®. (49636b65)


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Dirk schrieb:

> Und was sieht man daran? Asrock verursacht mittlerweile deutlich weniger
> Retouren als Asus, es gibt weniger Beschwerden wegen lustiger pfeifender
> VRMs (die > € 200,--Klasse mal ausgenommen) und das P/L-Verhältnis ist
> oftmals auch besser.

Ich verbaue schon seit ~2005 keine Asus-Boards mehr (Server 
ausgenommen). Das einzige Asrock flog nach paar Wochen wegen 
Instabilitäten wieder raus. Was ich in Kundenrechnern an Asrock-Boards 
gesehen habe, war auch wenig vertrauenerweckend, man konnte die 
Einsparungen schon im Bereich Spannungswandler deutlich sehen. Is mir 
auch wurscht, ob die sich mittlerweile verbessert haben, da ich mit 
Gigabyte seit Jahren glücklich bin und keinen Grund zum Wechseln sehe.


> Last but not least: Die Jungs, die sich mit Herzblut um die
> "Bespielbarkeit" der Hardware (in memoriam T2P4, P3BF etc. pp. ) und den
> BIOS-Support für alte Schinken kümmern (in memoriam ftp.asuscom.de)
> sitzen mittlerweile fast alle bei Asrock.

Allzu viel Herzblut vergießen die wohl nicht, denn die letzten 
BIOS-Updates stammen von 2002 (P3B-F)  bzw. 1998 (T2P4).

von Thomas (Gast)


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Andi $nachname (mikronom) schrieb:
> Thomas schrieb:
>> Schau nicht zu sehr nach der Geschwindigkeit.
>> Schau vor allem auch auf die Leistungsaufnahme.
>>
>> Die Samsung braucht 5.18W.
>
> Bullshit!
>
> http://www.tomshardware.de/ssd-330-review-benchmar...

Bullshit!

http://www.pcgameshardware.de/Laufwerk-Hardware-154124/Tests/Samsung-SSD-830-mit-256-und-512-GByte-im-Test-846364/
http://www.pc-experience.de/wbb2/thread.php?threadid=32434
http://www.anandtech.com/bench/SSD/306
http://www.anandtech.com/bench/SSD/307

von Michael F. (startrekmichi)


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http://www.behardware.com/articles/881-1/components-returns-rates-7.html

Die Einleitung sollte man genau lesen, damit man die Ergebnisse auch 
richtig interpretieren kann!

von Εrnst B. (ernst)


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Wen interressiert im PC oder Notebook schon die Stromaufnahme während 
"Random Writes"?
Ob das Notebook dann vier oder fünf Stunden am Stück 
Festplattenbenchmarks mit einer Akkuladung ausführen kann, ist in der 
Praxis egal.

Wichtig ist die Stromaufnahme im IDLE-Modus, denn genau darin wird die 
SSD 99% ihrer Zeit verbringen.

Also:
http://www.anandtech.com/bench/SSD/305

Mag bei Server-SSDs anders sein, aber da ist der Stromverbrauch nicht 
wirklich kritisch.

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