Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welcher Kondensator für Resonanzwandler?


von DerAlbi (Gast)


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Hallo!
Ich versuche gerade ein resonanz-basiertes Netzteil zu designen.
Ich baue eine relativ hohe Leistung >400W in LLC-Topologie.
Transformiert wird eine Gleichsspannung von 20V in 350V per Halbbrücke 
mit dem UCC25600. (geeignet mis 1kW)
Der ganze Strom muss dabei durch einen Serienkondensator fließen!

Die Gesamtkapazität kann ich bisher nicht konkret abschätzen, da der 
Trafo erst noch gewickelt werden muss.. Ein Referenzdesign von Ti nutzt 
aber die Größenordnung von 45nF (für 300W).
Um Verluste zu minimieren würde ich gern mehrere kondensatoren parallel 
schalten. Würde man das Design für 47nF auslegen, möchte ich z.B. 10x 
4.7nF nehmen. Das würde auch Bestückungsoptionen offen halten, falls ich 
die Schaltfrequenz erhöhen muss. Es geghen auch z.B. 4x 10nF. (Anzahl 
muss gerade sein..)
Und selbst dann wären es immernoch min 2A/5A pro Kondensator (>20A 
ingesamt).

Welcher Kondensatortyp hat genügend geringe Verluste und gleichzeitig 
genügend geringe Kapazität?
Die Maximal zu erwartende Schaltfrequenz ist 350kHz.

Mich lächeln MKP-Kondis an.. aber die haben gleich mal 100nF... hmmh 
(dafür <20mOhm ESR).
Ich würd gern bei Digikey bestellen :-)

von Falk B. (falk)


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@DerAlbi (Gast)

>Welcher Kondensatortyp hat genügend geringe Verluste und gleichzeitig
>genügend geringe Kapazität?

MKP oder noch besser FKP als Folienkondensator, oder wenn du das 
bezahlen willst/kannst NP0 oder C0G als Keramikkondensator,

von DerAlbi (Gast)


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MKP hat zu viel kapazität. FKP findet man bei Digikey nicht :-/ Wie 
sucht man danach?

C0G hab ich nachgeschaut: das sind ja quasi die SMD Keramiken... und 
durch die soll man nen derartigen Strom durchschicken? Ich denke auch, 
dass die gerigne Spannungsfestigkeit  <= 50V für einen Resonanzwandler 
nicht geeignet ist.. da werden die Spannungen schon mal recht hoch...

von Falk B. (falk)


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@  DerAlbi (Gast)

>MKP hat zu viel kapazität.

;-)
Du hast Probleme.
Es gibt auch 10nF in MKP, die haben dann halt mehr Nennspannung.

> FKP findet man bei Digikey nicht :-/ Wie
> sucht man danach?

Suche in der Kategorie FOlienkondensator, Dielektrikum Polypropylen.

>C0G hab ich nachgeschaut: das sind ja quasi die SMD Keramiken

C0G hat mit SMD direkt nicht zu tun, die gibt es auch bedrahtet und mit 
hoher Spannung.

http://www.digikey.de/scripts/dksearch/dksus.dll?FV=fff40002%2Cfff8000b%2C34003e%2C440012%2C1140050&vendor=0&mnonly=0&newproducts=0&ptm=0&fid=0&quantity=0&PV14=14&PV14=18&PV14=31&PV14=24

von DerAlbi (Gast)


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hahaha... die Liste der Kapazitäten ist Alphabetisch sporitert^^ es hat 
mit 0.011uF angefangen.... die kleineren Werte kommen unintuitiv weiter 
unten :-D

Ich war jetzt hier gelandet und hätte ~6x parallel geschaltet:
http://www.digikey.de/product-detail/de/BFC238350113/BC1972-ND/502752

Deine Baugröße bietet die gleiche Kapazität bei kleinerem Rastermaß.
Ich traue der Sache aber vom Bauchgefühl her nicht: so eine "kleine" 
Bauform muss doch auch die Verluste wegbekommen :-O
..und mir sind 200V im resonanzkreis irgendwie zu wenig.. ;-)

Hat das C0G dem MKP-Kondensator irgendwas voraus?
Sind meine Bedenken gerechtfertigt, oder bin ich blöd^^

von Feldbett (Gast)


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DerAlbi schrieb:
> Sind meine Bedenken gerechtfertigt, oder bin ich blöd^^

Die sind gerechtfertigt. Hohe Spannungsanstiegsgeschwindigkeiten und 
damit hohe Ströme werden von Kondensatoren schlecht vertragen. Deshalb 
sollten wenigstens sehr impulsfeste Typen mit Metallfolien und 
PP-Dielektikum verwendet werden. Diese Typen besitzen aber leider keine 
Selbstheileigenschaften, also ein einziger Durchschlag -> Schrott.
Meiner Erfahrung nach waren die Zeilenrücklaufkondensatoren einer der 
Hautausfallgründe bei Röhrenfernsehern.
Ich würde eine andere Wandlertopologie wählen, oder wenigstens 
versuchen, einen Ausfallschaden durch Sicherheitschaltungen zu 
begrenzen.

von Falk B. (falk)


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@  DerAlbi (Gast)

>Ich war jetzt hier gelandet und hätte ~6x parallel geschaltet:
>http://www.digikey.de/product-detail/de/BFC2383501...

Sieht OK aus.

>Deine Baugröße bietet die gleiche Kapazität bei kleinerem Rastermaß.
>Ich traue der Sache aber vom Bauchgefühl her nicht: so eine "kleine"
>Bauform muss doch auch die Verluste wegbekommen :-O

Eben WEIL es C0G ist, hat es recht wenig dielektrische Verluste, ca. 
Faktor 10-20 kleiner als X7R & Co.

>..und mir sind 200V im resonanzkreis irgendwie zu wenig.. ;-)

Kommt auf deine Eingangsspannung an. Du schriebst was von 20V. Da reicht 
das. Dein Resonanzkreis soll so oder so nur eine endliche Güte besitzen.

>Hat das C0G dem MKP-Kondensator irgendwas voraus?

Keine Ahnung. Ist halt Keramik und keine Folie.

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