Forum: HF, Funk und Felder Geniale Antenne oder verbogene Büroklammer?


von Pink S. (pinkshell)


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Die Antenne auf dem 4. Bild (Re-Evolved Antenna) ist wirklich ein 
computer-optimiertes Design? Oder ein 10-Sekunden-Werk eines 
Spassvogels?

http://idesign.ucsc.edu/projects/evo_antenna.html

von Der weiss was (Gast)


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Man glaubt es kaum, aber solche Antennen existieren ! :-)

Haben ihre Verwendung auch für GPS-Empfang.

von Sascha (Gast)


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Ja solche Antennen habe ich auch schon gebaut. Für 2.4GHz und 868MHz 
aber es ist sehr schwierig so etwas nochmals zu wiederholen. Und 
manchmal spielen die Dinger erstaunlich gut aber nur für eine Anwendung. 
Kommt dann irgend ein kleiner Faktor anders, so geht gleich gar nichts 
mehr.
Ich bin für die Produktion bei einer einfachen Dipol Antenne geblieben.

Man kann da experimentieren bis der Artzt einen holt.

Und meint man dann eine super Entwicklung gemacht zu haben, muss man 
leider feststellen das Ding ist schon Patentiert.

Und Patentiert wird heute jeder Hundehaufen.

Gruß
Sascha

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Pink,

jedes Stück Draht, jede Schleife kann in Resonanz gebracht werden mit 
einem passenden Antennentuner.

Die "Vergewaltigung" einer Dipolantenne zu irgendeiner krüppeligen Form 
spielt da keine allzugroße Rolle.
Allerdings kommt keiner um die Konsequenzen seines Tuns herum - vor 
allem Verschlechterung des Wirkungsgrades.

Ciao
Wolfgang Horn

von henry (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:

> Die "Vergewaltigung" einer Dipolantenne zu irgendeiner krüppeligen Form
> spielt da keine allzugroße Rolle.

Dipole und Dipolinnen aller Länder vereinigt euch!

Ich kann mir schon vorstellen, dass diese sog. "Krüppelform" eine 
bestimmte technische Bewandtnis hat - vielleicht halt grad keine 
Richtwirkung.

von Davis (Gast)


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Der weiss was schrieb:

> Man glaubt es kaum, aber solche Antennen existieren ! :-)
>
> Haben ihre Verwendung auch für GPS-Empfang.

Kann ich mir schwer vorstellen. Da würden ein paar Links mein 
Vorstellungsvermögen vielleicht auf Trab bringen :)

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, henry,

> Ich kann mir schon vorstellen, dass diese sog. "Krüppelform" eine
> bestimmte technische Bewandtnis hat - vielleicht halt grad keine
> Richtwirkung.
Naja. Für EZNEC und ähnliche Programme definierst Du eine Antenne aus 
Drahtstücken. Dann wird der Beitrag der Strahlung auf einen Punkt im 
Fernfeld simuliert, sowie die Wirkung auf andere Drahtstücke.
So lassen sich Fußpunktimpedanz und Gewinn recht genau berechnen. 
(Natürlich unter Ignoranz aller longitudinalen Wellenausbreitung! ;-))

Die Krüppelformen kommen mir wirklich krüppelig vor. Vor allem geeignet 
zum Beeindrucken der Unbedarften.
Manche Krüppelform ist wohl entstanden, weil der Konstrukteur bei 
beengtem Volumen solange herumgepropelt hat, bis die Impedanz 
einigermassen stimmte, und dann hat er die Finger davon gelassen.

Ich bevorzuge Antennen, die schlicht sind, plausibel und der Schönheit 
der Schlichtheit.

Ciao
Wolfgang Horn

von Robert (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Manche Krüppelform ist wohl entstanden, weil der Konstrukteur bei
> beengtem Volumen solange herumgepropelt hat, bis die Impedanz
> einigermassen stimmte, und dann hat er die Finger davon gelassen.

Anders wirds nicht sein. Solange das schmalbandig nur funktionieren 
muss, Richtcharakteristik egal und Wirkungsgrad wuppe - das wird schon 
mit den verteilten Kapazitäten gegen Erde und Drahtinduktivität 
irgendwas zusammenschwingen. Unter den Randbedingungen tuts auch en 
Tannenzapfen :)

von Kurt (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:

> So lassen sich Fußpunktimpedanz und Gewinn recht genau berechnen.
> (Natürlich unter Ignoranz aller longitudinalen Wellenausbreitung! ;-))
>
> Die Krüppelformen kommen mir wirklich krüppelig vor. Vor allem geeignet
> zum Beeindrucken der Unbedarften.
>
> Ich bevorzuge Antennen, die schlicht sind, plausibel und der Schönheit
> der Schlichtheit.

Eben, das sind die besten, bestens dann wenn sich die Dipolitätsfunktion 
ergibt.
Denn auch eine "Exotensantenne" erzeugt longitudinale Strahlung, 
zumindest ein bisserl differenzielle davon, der Rest ist zwar ebenfalls 
longitduinaler Art (so eine Art Teslastrahlung), jedoch ohne vorrangig 
die beiden Differenzsignale gleichberechtigt zu haben.


Kurt

von Dieter (Gast)


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Schwachsinn, ein Stück angepasstes Blech, mehr nicht.


2 nasse Handtücher bekomme ich auch auf etwa 50Ohm....

von Micha (Gast)


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klar, Jungens, immer nur das schön Einfache gut finden, was ihr nicht 
versteht, kann ja nur Mist sein. Mit euch an der Spitze hätte die 
Menschheit wahrscheinlich noch nicht einmal die Dampfmaschine erfunden.
Die einzig vernünftige Antwort hat eigendlich nur Sascha gegeben.
Hat einer von euch eigendlich schon mal diverse WLAN-Router zerlegt und 
mal das Staunen bekommen, was da für Antennenkonstruktionen drin sind? 
Alles, aber kein Dipol. Dafür öfter mal für das Dipol-geschulte Auge 
merkwürdig anzusehende Konglomerate aus Leiterzügen und verbogenen 
Drähten.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Micha schrieb:
 Dafür öfter mal für das Dipol-geschulte Auge
> merkwürdig anzusehende Konglomerate aus Leiterzügen und verbogenen
> Drähten.

Und das ist der beweis, dass diese Konglomerate optimiert sind?


gruss

Michael

von Fritz J. (fritzjaeger)


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Pink Shell schrieb:
> Die Antenne auf dem 4. Bild (Re-Evolved Antenna) ist wirklich ein
> computer-optimiertes Design? Oder ein 10-Sekunden-Werk eines
> Spassvogels?
>
> http://idesign.ucsc.edu/projects/evo_antenna.html

Hm ist wohl tatsächlich von der NASA entwickelt und 2006 ins All 
geschossen worden:
http://www.nasa.gov/mission_pages/st-5/main/04-55AR.html

Siehe weitere Antennen unter:
http://www.nasa.gov/centers/ames/news/releases/2004/antenna/antenna.html

Gut Nacht,

von Fritz J. (fritzjaeger)


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Pink Shell schrieb:
> Die Antenne auf dem 4. Bild (Re-Evolved Antenna) ist wirklich ein
> computer-optimiertes Design? Oder ein 10-Sekunden-Werk eines
> Spassvogels?

Also die Rundstrahlcharakteristik scheint mir genial zu sein, egal wie 
man auf die Antenne schaut, da steht einige senkrecht zur 
Einfallrichtung. Wahrscheinlich ist das auch noch konstant, also in alle 
Richtungen wird genausoviel abgestrahlt. Für den Anwendungsfall 
Raumfahrt, insbesonders Minisatellitenen woll ideal, da so unabhängig 
von der Ausrichtung (Taumeln) eine Verbindung möglich ist. Man liest 
öfters von Satellitenen die wegen falsch ausgerichteter Antennen 
verloren gingen.

#Auch für die Gegenrichtung könnte so ein Rundstrahler von Vorteil sein, 
beispielsweise Mehrwege-empfang (MIMO), Fading beim Drehen der Antenne 
scheint auch minimiert.

Schönen Tag,

von Dieter (Gast)


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************************
klar, Jungens, immer nur das schön Einfache gut finden, was ihr nicht
versteht, kann ja nur Mist sein. Mit euch an der Spitze hätte die
Menschheit wahrscheinlich noch nicht einmal die Dampfmaschine erfunden.
Die einzig vernünftige Antwort hat eigendlich nur Sascha gegeben.
Hat einer von euch eigendlich schon mal diverse WLAN-Router zerlegt und
mal das Staunen bekommen, was da für Antennenkonstruktionen drin sind?
Alles, aber kein Dipol. Dafür öfter mal für das Dipol-geschulte Auge
merkwürdig anzusehende Konglomerate aus Leiterzügen und verbogenen
Drähten.
************************

Ich bin seit 15 Jahren im Bereich F&E Antennen für Air-Space-Defense 
unterwegs...


Angepasstes Stück Blech.



Merry X-Mas

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Micha,

> klar, Jungens, immer nur das schön Einfache gut finden, was ihr nicht
> versteht, kann ja nur Mist sein.
Immer Vorsicht mit den vorschnellen Vorurteilen aus der Hüfte. Sie 
wirken auch schnell dümmlich.

Sondern:
„Man soll die Dinge möglichst einfach machen, aber nicht einfacher als 
möglich“. (Albert Einstein)
Hinter seiner Weisheit steckt diese:
„Von zwei Thesen, die dasselbe Phänomen hinreichend erklären, möge 
diejenige als eher wahr gelten, die mit weniger Unbekannten auskommt 
oder bei gleicher Anzahl Unbekannter schlichter ist.“ (Wilhelm von 
Ockham, um 1300-1349)

Die böswillige Verwirrung der Opfer ist das Kennzeichen der 
Finanzmarktabzocker, Quacksalber und Scharlatane.

> Mit euch an der Spitze hätte die
> Menschheit wahrscheinlich noch nicht einmal die Dampfmaschine erfunden.
Und hätte sie von Anfang an immer die kompliziertere Vorstellung 
versucht zu realisieren, hätte sie nur Krüppel zustande gebracht.

Spastiker sind zu bedauern für die unnötige Kompliziertheit und Mühe 
einfachster Bewegungsabläufe.
Aber wer bevorzugt spastisch denkt und nicht-Spastiker verhöhnt, der 
wird auch seinem Arbeitgeber unnötige Personalkosten bescheren und ist 
bei Pesonalabbau zu bevorzugen.
Sein Vorgesetzter könnte ihn wegen seiner spastischen Einstellung 
belehren, abmahnen und dann auch fristlos kündigen.

Ciao
Wolfgang Horn

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