Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Z-Diode mit eigenwilliger Beschriftung


von Martin S. (sirnails)


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Guten Tag miteinander,

ich kämpfe momentan mit dem Schneider Team 300 Verstärker. Jetzt bin ich 
auf Z-Dioden gestoßen, die einen merkwürdigen Aufdruck haben. Die 
Spannung der Einzelschaltungen wird über 3 Z-Dioden stabilisiert. Eine 
davon ist nicht mehr lesbar. Zwei weitere davon haben den Aufdruck:

W35 und W140.

Alle drei sind im typischen 400mW Glasgehäuse.

Hat jemand irgendeine Idee, was das für Werte sein könnten? 3,5V und 35V 
gibt es nicht, 14,0 auch nicht, und zu 140V brauche ich wohl nichts zu 
sagen.

Schönen Tag euch noch,

Grüße M. Schwaikert

von andreas6 (Gast)


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Hallo,

baue die Dioden aus und schicke 5 mA Konstantstrom in Sperrrichtung 
durch. Über der jeweiligen Diode kannst Du dann die Z-Spannung messen, 
falls die Quelle genug Spannung liefert.

Es gab mal Dioden WZ-033 bis WZ-350 mit Z-Spannungen von 3,3 bis 35 V 
mit 0,5 W.

MfG. Andreas

von Michael_ (Gast)


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Eigentlich ist es Standard das abzuprüfen bevor hier man anfragt.
Leute gibt es?

von amateur (Gast)


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Manchmal kommt beim Auslöten überraschendes zum Vorschein. So zum 
Bleistift eine genauere Typenbezeichnung die sich auf der Unterseite 
versteckt hat. Ist auch hilfreich, wenn man messen will.

von Martin S. (sirnails)


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Michael_ schrieb:
> Eigentlich ist es Standard das abzuprüfen bevor hier man anfragt.

Wenn man die entsprechenden Mittel dazu hat. Leider gibt die 
Konstantstromquelle aus dem Netzteil keine 30V her. Und bis 12V tat sich 
gar nichts.

> Leute gibt es?

Beim Akkusativ fehlt noch der bestimmte oder unbestimmte Artikel und das 
Nomen.

amateur schrieb:
> Manchmal kommt beim Auslöten überraschendes zum Vorschein. So zum
> Bleistift eine genauere Typenbezeichnung die sich auf der Unterseite
> versteckt hat. Ist auch hilfreich, wenn man messen will

Ja, zum Beispiel eine dämliche Typenbezeichnung Namens W35 und W140.

von Ralph B. (rberres)


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Michael_ schrieb:
> Eigentlich ist es Standard das abzuprüfen bevor hier man anfragt.
>
> Leute gibt es?

Eigentlich darf man hier erst nachfragen, wenn man
1. alles was man hier offensichtlich an Wissen und Erfahrung 
vorraussetzt,
 schon abgeprüft hat,
2. vermutlich das Ergebnis dann schon bekannt ist.

Nun wozu braucht man das Forum denn dann noch?

Vielleicht sollte man einfach mal nicht vorraussetzen, das ein TO
1. entweder Jahrzehntelange Erfahrung hat,
2. und oder ein fertig ausgebildeter Ingenieur Uni Master ist.

Es soll ja auch noch Leute geben, die mit dem Hobby erst am Anfang 
stehen.

Leute wie war denn das bei euch damals, wie ihr angefangen habt?

Habt ihr schon alles gewusst?
Habt ihr damals schon immer die richtigen Fragen stellen können?

Also mal bitte ein wenig weniger Überheblichkeit, gegenüber einen TO

Ansonsten schöne Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Ralph Berres

von andreas6 (Gast)


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Hallo,

eine Stromquelle zum Testen von Z-Dioden ist schnell gebaut. 
Netzspannung, R mit 100 kOhm / 2 W in Reihe zum Netzgleichrichter, daran 
einen ungepolten C mit 100 nF / 400 V als "Last". Parallel zum C kommt 
die Z-Diode, über der wird auch die Spannung gemessen.

Achtung, Netzspannung! Isolierte Unterlage benutzen, alle Verbindungen 
spannungsfrei herstellen, auch das Messgerät vorher anschließen und 
einen hohen Spannungsmessbereich einschalten. Dann erst das Netz 
anstecken, Z-Spannungswert ablesen, Netzstecker wieder rausziehen. 
Schaltung unter Spannung nicht berühren!

Nach der Messung den C entladen oder abwarten, bis er sich über 
Restströme der Schaltung entladen hat.

Sollte der gewählte Spannungsbereich am Messgerät nicht passen, 
Netzstecker raus, besseren Bereich wählen, erneut messen. Nicht im 
Betrieb umschalten, das ist bei solchen Schaltungen riskant.

MfG. Andreas

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Immer noch das Schneiderlein? Aus der Ferne würde ich einfach 3,5 Volt 
und 14 Volt vermuten. Zumindest die 14 Volt + 0,6 Volt vom 
Regeltransistor wären dann ja die im anderen Thread vermuteten ca. 15 
Volt.

Wo ist die W35 verbaut? Falls da ein FM Tuner mit Varicaps drin ist, 
könnten es auch 35 Volt Abstimmspannung sein.

von Martin S. (sirnails)


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Matthias Sch. schrieb:
> Immer noch das Schneiderlein?

Ja. Leider.

> Aus der Ferne würde ich einfach 3,5 Volt

Wäre das nicht ein bisschen zu exotisch? Warum sollte man hier 
Sonderdioden einsetzen, die viel viel teurer sind, als die Standard E24?

> und 14 Volt vermuten. Zumindest die 14 Volt + 0,6 Volt vom
> Regeltransistor wären dann ja die im anderen Thread vermuteten ca. 15
> Volt.

Es ist nur ein Ausgang "geregelt". Die anderen beiden sind nur normal 
über Z-Dioden stabilisiert.

>
> Wo ist die W35 verbaut? Falls da ein FM Tuner mit Varicaps drin ist,
> könnten es auch 35 Volt Abstimmspannung sein.

Hmm das kann sein, zumal der eingebaute Tuner sogar einen Senderspeicher 
hat.

von Michael_ (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Wenn man die entsprechenden Mittel dazu hat. Leider gibt die
> Konstantstromquelle aus dem Netzteil keine 30V her. Und bis 12V tat sich
> gar nichts.
>
>> Leute gibt es?

Ich bleib bei meiner Meinung!
Das passt nicht zusammen. Wenn man schon so ein nicht einfaches Gerät 
reparieren will, darf man doch nicht an einer Testschaltung für eine 
Z-Diode scheitern.
Geh in den nächsten Laden und hole dir 4x 9V Block.
Du wirst wohl irgendeinen Trafo mit 24V oder höher rumliegen haben. Da 
kriegst du ja schon ohne Spannungsverdopplung 30V zustande.
Und eine solche ist doch in ein paar Minuten als Drahtverhau erstellt.
Von der Netzspannungsvariante gar nicht zu reden.
Oder schraub das Gehäuse vom Radio/NF-Verstärker auf und gehe mit 
Prüfstrippen und einem Vorwiderstand an die Rohspannung des Verstärkers.
Brauchst du noch mehr Tipps?

von oingiboingi (Gast)


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Ralph Berres schrieb:

> Habt ihr schon alles gewusst?
> Habt ihr damals schon immer die richtigen Fragen stellen können?
>
> Also mal bitte ein wenig weniger Überheblichkeit, gegenüber einen TO

Früherrr war das auch einfacher weil da jeder der sich selbst gekillt 
hat als Idiot vergraben wurde.
Heutzutage gibt es Anwälte die im Namen der toten Idioten noch 
nachträglich Geld schürfen wollen...
Das macht die ganze Sache nunmal schwierieger.

von Martin S. (sirnails)


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Michael_ schrieb:
> Martin Schwaikert schrieb:
>> Wenn man die entsprechenden Mittel dazu hat. Leider gibt die
>> Konstantstromquelle aus dem Netzteil keine 30V her. Und bis 12V tat sich
>> gar nichts.
>>
>>> Leute gibt es?
>
> Ich bleib bei meiner Meinung!
> Das passt nicht zusammen.

Findest Du? Ich finde nicht.

> Wenn man schon so ein nicht einfaches Gerät
> reparieren will, darf man doch nicht an einer Testschaltung für eine
> Z-Diode scheitern.

Wer sagt denn, dass ich daran scheitere? Wer sagt denn, dass ich 
überhaupt die Dioden testen wollte? Ich weiß, dass sie funktionieren. 
Das reicht mir. Ich versuche nur, jemanden in der breiten Menge der 
Berufserfahrenen zu finden, der diese Dioden schonmal gesehen hat, oder 
gar weiß, welchen Wert die Dinger haben. Es ist noch viel einfacher, 
herauszufinden, welchen Wert diese Dioden haben: Alle 20 Verbindungen 
wieder miteinander verlöten (ja, die Drähte sind gewrapt und verlötet, 
und damit bleibt außer dem Seitenschneider kein Weg die Verbindung 
einfach zu lösen) und den Spannungsabfall über die Diode messen. Dann 
kenn ich die Werte. Der Arbeitsaufwand dafür beträgt gut und gerne eine 
Stunde bei der tollen Kabelführung im Gerät. Es wäre weit einfacher 
gewesen, jemand hätte sich hier kurz zu Wort gemeldet und gesagt "Ah ja, 
die kenne ich, dass sind Die und Die". Aber ich habe scheinbar falsche 
Erwartungen - soviel habe ich inzwischen mitbekommen. Also außer mir 
selbst die Werte zu erarbeiten, stecke ich meine Energie in 
Rechtfertigungen mit jemanden, der weder meinen Wissenstand, noch meine 
Vorbildung, noch mich überhaupt kennt und einschätzen kann. Und dann 
bleibt am Schluss halt noch ein Problem: Ich weiß, welchen wert die 
Dioden inzwischen besitzen, nicht aber, ob dieser Wert auch tatsächlich 
derjenige ist, der er sein sollte. Das brint mich natürlich ungemein 
weiter... Das ist ungefähr so, als versuchte ich, an einem abgefahrenen 
Reifen die Profiltiefe des Neureifens zu bestimmen.


> Geh in den nächsten Laden und hole dir 4x 9V Block.
> Du wirst wohl irgendeinen Trafo mit 24V oder höher rumliegen haben. Da
> kriegst du ja schon ohne Spannungsverdopplung 30V zustande.

Das werde ich auch als nächstes machen. Aber dafür muss ich erstmal das 
Netzgerät reparieren, für welchen ich nach einer Schlachtorgie alter 
Schaltungen meines Vaters bestimmt einen passenden Trafo zur Hand habe.

> Und eine solche ist doch in ein paar Minuten als Drahtverhau erstellt.
> Von der Netzspannungsvariante gar nicht zu reden.

Die Netzspannungsvariante ist doch an sich ganz in Ordnung. Nur leider 
stehe ich nicht so drauf, selbst bei einem 30mA Fi eine gewischt zu 
bekommen.

> Oder schraub das Gehäuse vom Radio/NF-Verstärker auf und gehe mit
> Prüfstrippen und einem Vorwiderstand an die Rohspannung des Verstärkers.

Siehe oben.

> Brauchst du noch mehr Tipps?

Ich brauche keine Tipps das Teil zu reparieren, da ich sehr gut weiß, 
welche Bauteile hinüber sind (anderer Thread) Aber ohne Schaltplan 
bringt mir das nichts. Ich weiß, dass die defekte Versorgung IRGENDWAS 
um die 12V herum erzeugen soll. Es war reine Neugier herauszufinden, 
welche Werte sich hinter der Bezeichnung W35 und W140 verbergen. Nicht 
mehr, und nicht weniger.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Um den Martin mal zu verteidigen (und viele Serviceleute werden mir 
recht geben): Schneider hat in seiner aktiven Zeit wirklich viel Müll 
verzapft, Kompaktanlagen aus Vollplastik, die so verbaut waren, das du 
das ganze Dings auseinandernehmen musstest, um eine Sicherung zu 
wechseln, löckriger Aufbau und unnötige Systemkomponenten zum 
Übereinanderstellen mit schlechten Steckverbindern, die auch gutmütige 
Zeitgenossen ins Kissen weinen liessen.
Ich habe meine Schaltbildsammlung für den Kram leider vor ein paar 
Jahren entsorgt, aber m.W. war Team 300 eh nicht dabei.
Meine Frage wäre eben nur, ob sich die ganze Mühe für die olle Kiste 
lohnt.

Das beste, was ich je von Schneider hatte, war die Bildrohrkomponente 
aus einem Heimsystem, hat mir 25 Jahre als Monitor (mit 
selbstgestrickten PAL Dekoder) gedient. Während seiner Lebenszeit habe 
ich 2 mal die Bildröhre regeneriert. Allerdings: Gehäuse von Schneider, 
Chassis von Grundig und Bildröhre von Philips - nicht viel Schneider bei 
:-)

von Michael_ (Gast)


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Ich hab mal gesucht, aber nur Quellen gefunden, wo man bezahlen muß.
Unter Team300 wirst du auch wenig finden, da das die gesamte Kiste 
bezeichnet.
Also such mal nach einer Bezeichnung des Einschubes/Baugruppe.
Das Teil wurde auch unter der Bezeichnung "Palladium 958/042" 
vermarktet.
Vielleicht hilft das weiter.

von Martin S. (sirnails)


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Hallo,

es hat sich herausgestellt: W35 = 1,5V, W140 = 12V. Die Platinen stammen 
aus irgendeinem asiatischen Land - scheinbar wusste Schneider schon 
damals, wie man Chinaschrott teuer verkaufen kann.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Martin Schwaikert schrieb:
> es hat sich herausgestellt: W35 = 1,5V, W140 = 12V.

Ach - da musste auch erstmal drauf kommen. Gratuliere! Immerhin besteht 
jetzt die Chance, das das Ding doch nicht auf dem Recyclinghof landet. 
Die Umwelt dankt es dir.

von Martin S. (sirnails)


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Matthias Sch. schrieb:
> Martin Schwaikert schrieb:
>> es hat sich herausgestellt: W35 = 1,5V, W140 = 12V.
>
> Ach - da musste auch erstmal drauf kommen. Gratuliere! Immerhin besteht
> jetzt die Chance, das das Ding doch nicht auf dem Recyclinghof landet.
> Die Umwelt dankt es dir.

Jo, er läuft wieder. Die Dioden sind scheinbar umgestempelt oder weiß 
der Deifi was. Jedenfalls kann er jetzt treu weiter seinen Dienst 
verrichten - auch wenn mir die 6W Ruheleistung vom Si1335HD etwas 
aufstoßen.

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