Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was machen Schaltnetzteile wenn sie zu stark belastet werden?


von Paul H. (powl)


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Hi,

ich würde gerne mal wissen, was übliche Schaltnetzteile für einen 
komischen Unfug treiben, wenn man sie zu stark belastet, d.h. wenn man 
versucht, aus ihnen mehr Strom zu entlocken, als sie eigentlich zu 
treiben in der Lage wären.

Anders als beim Linearnetzteil bricht da nämlich nicht einfach nur die 
Spannung ein sondern sie scheinen dann im halbsekunden-Takt versuchen 
den Betrieb wieder aufzunehmen, merken dann hoppla, das pack ich nich, 
schalten sich wieder ab und so weiter. Ich ververwende ein solches 
Schaltnetzteil nämlich zum Laden eines Akkus und das klappt irgendwie so 
überhaupt nicht gescheit.

Anfangs habe ich einen extremen Ripple auf der Akkuspannung. Einer 
Strommessung entnehme ich dann, dass ich kurze Phasen hohen Stromflusses 
hab, und dann wieder ne weile garnix, das ganze mit diesem 
Halbsekundentakt.

Kann ich da irgendwie mit einfachen Mitteln eine Impedanzanpassung 
machen, damit mein SNT nicht anfängt durchzudrehen, sobald die Belastung 
zu hoch wird? Gibt es irgendwo Schaltnetzteile mit 
Konstantstromverhalten bei Überbelastung?

lg PoWl

von g457 (Gast)


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> Gibt es irgendwo Schaltnetzteile mit Konstantstromverhalten bei
> Überbelastung?

Ja, z.B. sowas [0] in der Art macht das richtig(tm).

[0] 
http://www.peaktech.de/produktdetails/kategorie/stabilisierte-hochleistungs---labornetzgeraete/produkt/peaktech-1530.html

von Paul H. (powl)


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jup.. jetzt bräuchte ich das ganze eben nur noch integriert und habwegs 
einbaufertig ;)

von Roland P. (pram)


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> ich würde gerne mal wissen, was übliche Schaltnetzteile für einen
> komischen Unfug treiben, wenn man sie zu stark belastet, d.h. wenn man
> versucht, aus ihnen mehr Strom zu entlocken, als sie eigentlich zu
> treiben in der Lage wären.

Das kommt auf das Netzteil an und sollte im Datenblatt stehen:
- es gibt Rauchzeichen
- eine Sicherung brennt durch
- elektronische Sicherung löst aus (und geht erst wieder nach 
Wiedereinschalten wieder an gehen)
- das von dir beschriebene Verhalten (ähnelt einer Foldback-Kennlinie)
- es begrenzt den Strom (eher selten)


Du kannst natürlich irgendwie in die Regelung eingreifen und über einen 
Shunt den Strom messen und diesen Wert in die Regelschleife 
zurückführen.

Die Regelschleife wird meist über einen Optokoppler realisiert, d.h. 
wenn genug Spannung vorhanden ist, wird der Optokoppler angesteuert, so 
dass der Primärkreis weniger Energie in den Kern pumpt.

Auf ähnliche Weise sollte sich auch eine Stromregelung realisieren 
lassen.
(Ist aber eine Bastellösung)

Gruß
Roland

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Was zur Hölle ist denn ein "übliches Schaltnetzteil"?

von Paul H. (powl)


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von Aufklärer (Gast)


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üblich -> meistproduziert, z.B. in der Unterhaltungselektronik (braune 
Ware).

von Roland P. (pram)


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im Datenblatt steht:

OVER LOAD: Protection type : Hiccup mode, recovers automatically after 
fault condition is removed

von Dödel (Gast)


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Paul Hamacher schrieb:
> ich würde gerne mal wissen, was übliche Schaltnetzteile für einen
> komischen Unfug treiben, wenn man sie zu stark belastet, d.h. wenn man
> versucht, aus ihnen mehr Strom zu entlocken, als sie eigentlich zu
> treiben in der Lage wären.

Hier stellt sich allerdings die Frage, wer hier wohl Unfug treibt...

von mhh (Gast)


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Paul Hamacher schrieb:
> Ich ververwende ein solches
> Schaltnetzteil nämlich zum Laden eines Akkus und das klappt irgendwie so
> überhaupt nicht gescheit.

Schalte einen schnöden belastbaren Widerstand mit ein paar Ohm in Reihe 
oder benutze ein NT mit "Ladegerät" in der Bezeichnung.

von Schüler Nietnagel (Gast)


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Paul Hamacher schrieb:
> damit mein SNT nicht anfängt durchzudrehen, sobald die Belastung
> zu hoch wird? Gibt es irgendwo Schaltnetzteile mit
> Konstantstromverhalten bei Überbelastung?

Nennt sich Ladegerät.

Da der leere Akku eine sehr niedrige Spannung haben kann, wird am Anfang 
der Ladung mit Deinem "normalen" Netzteil ein sehr hoher Strom fließen, 
der erst mit dem höheren Ladezustand geringer wird.

von Mathias (Gast)


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Paul Hamacher schrieb:
> jup.. jetzt bräuchte ich das ganze eben nur noch integriert und habwegs
> einbaufertig ;)

Schaltnetzteile, deren Regelkriterium der Strom anstatt die Spannung 
ist?

Kein Problem - die werden heute oft zur LED-Versorgung eingesetzt.

Beispielsweise hier von 12 bis 320 Watt:

http://www.meanwell.com/webnet/search/seriessearch.html


runterscrollen - ab LED / LED Driver (orangefarbener Balken) findet man 
die, die (im Arbeitsbereich, dh. bis zur maximal möglichen 
Ausgangsspannung) einen (justierbaren) konstanten Strom liefern.

Ich selbst verwende eines dieser Teile als Ladegerät für auf NiMh-Zellen 
umgebaute Akkupacks für das TDS3054B. Problemfrei und verdoppelter 
Betriebszeit gegenüber den originalen Akku-Packs (früher: NiCd, heute 
gibt es wohl auch von Tek NiMh, oder fpr die C-Serie sogar Litium?)

Das Beste: Für die Preisdifferenz zu TEKs originalem BatPack+Ladegerät 
kann ich (bei 28ct/kWh) rechnerisch über 20000 Ladungen vom 
Stromanbieter erwerben... ;-)

von Paul H. (powl)


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So,

wird die Schaltung im Anhang zur Strombegrenzung so funktionieren? Oder 
fängt das irgendwie an zu schwingen?

Den 741 hab ich gewählt, weil ich hier noch ein paar davon rumliegen hab 
und die weg müssen ;)

von Harald W. (wilhelms)


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Paul Hamacher schrieb:

> Den 741 hab ich gewählt, weil ich hier noch ein paar davon rumliegen hab
> und die weg müssen ;)

Wenn Dich die hohe Offsetspannung nicht stört...
Gruss
Harald

von Paul H. (powl)


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Sollte doch im Regelkreis nicht ins Gewicht fallen oder?

von mhh (Gast)


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Paul Hamacher schrieb:
> wird die Schaltung im Anhang zur Strombegrenzung so funktionieren?

Nicht ganz, da der Eingangsspannungsbereich unterschritten wird. Mit 
Kniffen kann man das korrigieren, wobei ein anderer OPV aber einfacher 
ist.

von Paul H. (powl)


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stimmt.. naja dann nehm ich lieber nen Rail-to-Rail OP

von Dietrich L. (dietrichl)


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Paul Hamacher schrieb:
> Oder fängt das irgendwie an zu schwingen?

Sehr leicht möglich. Da fehlt noch ein Kondensator zwischen Ausgang und 
(-)-Eingang und Widerstand zwischen (-)-Eingang und Shunt (R1).

Dazu gab es schon etliche Threads.

Gruß Dietrich

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