Forum: Haus & Smart Home Netzwerkkabel und Strom im selben Leerrohr?


von Bauknecht (Gast)


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Hallo zusammen!

Ist es erlaubt, bei einem Neubau Strom- und Netzwerkkabel im selben 
Leerrohr zu führen? Wo finde ich darüber ggf. einschlägige Bestimmungen?

Und welche Querschnitte sind denn üblich, wenn man z.B. zwei 
Cat.5/6/7-Kabel in einem (separaten) Leerrohr führen möchte (oder 
müsste)?

Danke!

von Bauknecht (Gast)


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kurze Ergänzung:
privates Einfamilienhäuschen, keine Untervermietung, Gewerbe o.ä.

von Tom P. (booner)


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Hei,

ich kann Dir keine Antwort geben, hab nur ein paar Fragen:

- Warum fragst Du ob es erlaubt ist und nicht ob es verboten ist?
(Bist Du so gesetzeshörig, dass Du nur machst was explizit "erlaubt" 
ist? ;-))
- Warum in einem Neubau nicht gleich richtig die Leerrohre (und viele) 
verlegen?

Aber nun zu meinem Halbwissen:
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass das nicht "erlaubt" ist... ;-)
Sorry, aber ich hab keine Quelle zur Hand.

Jetzt mach ich aber mal Platz für die Experten...


Grüße,

Tom

von MaWin (Gast)


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> Ist es erlaubt, bei einem Neubau Strom- und Netzwerkkabel
> im selben Leerrohr zu führen?

Nein.

Schutzkleinspannung und Niederspannung dürfen nicht im selben Rohr sein, 
auch wenn beide Leitungen ausreichend isoliert sind.

Eventuell ist es zulässig, wenn abgeschirmte Kabel mit dem Schirm an PE 
betrieben werden.

Sicher ist es zulässig, wenn die Netzwerkkabel wie 230V~ Kabel behandelt 
werden, also als potentiell 230V~ führend und bis 2.5kV Überspannung 
isoliert wären, alle angeschlossenen Geräte sind dann aber nicht mehr 
Schutzkleinspannungsgeräte und dürften über keine berührbaren Anschlüsse 
verfügen.

Schlau ist es aber allemal nicht, denn das 230V~ Kabel stört die 
Übertragung.

von holger (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Ist es erlaubt, bei einem Neubau Strom- und Netzwerkkabel
>> im selben Leerrohr zu führen?
>> Nein.

dann schlag ihm doch vor kabeltrassen zu nehmen da liegt auch alles 
mögliche nebeneinander

von Jens (Gast)


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holger schrieb:
> dann schlag ihm doch vor kabeltrassen zu nehmen da liegt auch alles
> mögliche nebeneinander

Richtig, weil die Herren (und ggf. Damen) Elektriker da alles ohne 
Rücksicht auf Verluste drauf packen. Und der ITler sucht sich dann einen 
Wolf, warum das blöde Netz sporadische Aussetzer hat. In größen Gebäuden 
werden Netz- und Datenleitungen über separate Trassen geführt. Zumindest 
wenn der Planer Ahnung von seinem Job hatte.

von holger (Gast)


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Jens schrieb:
> In größen Gebäuden
> werden Netz- und Datenleitungen über separate Trassen geführt

Trennstege sind auch schon erfunden, werden aber gerne weggelassen.

von Bauknecht (Gast)


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Erst mal Dank an alle für Eure Antworten!

Tom P. schrieb:
> - Warum fragst Du ob es erlaubt ist und nicht ob es verboten ist?
> (Bist Du so gesetzeshörig, dass Du nur machst was explizit "erlaubt"
> ist? ;-))

Nein, aber wenn die Hütte abbrennt, dann könnte möglicherweise die 
Versicherung und die Justiz gesetzeshörig sein ;-) und deshalb soll die 
Sache schon möglichst den anerkannten Regeln entsprechend hingestellt 
werden. Außerdem soll's auch zuverlässig funktionieren ohne Aussetzer 
o.ä.

Tom P. schrieb:
> - Warum in einem Neubau nicht gleich richtig die Leerrohre (und viele)
> verlegen?

Weil ich noch nicht genau weiß, was VDE-mäßig "richtig" und die Sache 
natürlich auch nur das kosten soll, was sie kosten muß und nicht, was 
sie kosten könnte ;-)

Und mein Elektriker druckst in der Sache bisher noch ein wenig herum.

Deshalb noch ein paar konkretere Fragen:

Müssen denn die Leerrohre auch in getrennten Schlitzen liegen oder 
dürfen die eng aneinander wenigstens im selben Schlitz in der Wand 
liegen?

Gehört also Telephon und Netzwerk zusammen und Strom davon getrennt, 
richtig?

Wenn ich nur ein leeres Leerrohr einsetze(n lasse), welchen Durchmesser 
müsste das für zwei Cat7 und ein oder zwei J-Y(ST)Y für's Telefon 
üblicherweise haben - und wie bekäme ich dann, wenn irgendwann mal 
konkreter Bedarf besteht, die Kabel da durch? Legt man da vorher eine 
Schnur ins Leerrohr, um damit die Kabel durchzuziehen, oder schubst man 
die Verlegeleitung mit Kraft und Gefühl einfach irgendwie durch?

Ich dank Euch schon mal für Euren Rat,
der Bauknecht

von MaWin (Gast)


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> dann schlag ihm doch vor kabeltrassen zu nehmen da liegt auch alles
> mögliche nebeneinander

Hoffentlich mit Trennstegen.

> Müssen denn die Leerrohre auch in getrennten Schlitzen liegen

Nein, das Rohr ist die geforderte doppelte Isolation.

> Gehört also Telephon und Netzwerk zusammen und Strom davon getrennt

Ja.

> Wenn ich nur ein leeres Leerrohr einsetze(n lasse), welchen Durchmesser

Ich lasse meist 25mm Glattrohr legen, da passen durchaus 4 Leitungen 
durch.

Wenn schon ein Ziehdraht liegt, nimmt man den, wenn schon eine Leitung 
liegt, zieht man die HERAUS und mit ihr einen Ziehdraht ein, dann mit 
dem Ziehdraht alle Leitungen, mit Seife geschmiert. Ist das Rohr leer, 
zieht man erst (mit einem Wattebausch am Faden) einen Faden per 
Staubsauger ein, dann mit dem Faden den Ziehdrahtm und dann mit dem 
Ziehdraht die Kabel.
Bei kurzen glatten Rohren kann man es natürlich auch erst mal mit 
Durchschubsen probieren.

von Patrick (Gast)


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Hallo,

Bauknecht schrieb:
> Müssen denn die Leerrohre auch in getrennten Schlitzen liegen oder
> dürfen die eng aneinander wenigstens im selben Schlitz in der Wand
> liegen?
>
> Gehört also Telephon und Netzwerk zusammen und Strom davon getrennt,
> richtig?

Dazu hatte MaWin ja schon alles Notwendige gesagt: WENN die 
Netzwerk-/Telefon-Leitung mit mind. 2,5kV geprüft ist, kann sie im 
Grunde direkt parallel zum NYM verlegt werden. Bestes Beispiel ist die 
KNX-Busleitung ("die Grüne"), die mit 2,5kV und 4kV erhältlich ist.
Noch eine interessante Diskussion mit allen diesbzgl. Normen etc. dazu: 
http://knx-user-forum.de/gebaeudetechnik-ohne-knx-eib/15162-wie-verlegt-man-am-besten-kabel-2.html

Um es kurz zu machen: Wenn Du Netzwerk/Telefon und "die 230V" jeweils in 
einem separaten Leerrohr führst, sehe ich da elektrisch absolut kein 
Problem, auch wenn die Rohre parallel ohne weiteren Abstand liegen. Das 
einzige Problem hier könnten eventuelle Störeinstrahlungen werden. Aber 
da sich die Leitungslängen in einem Einfamilienhaus nur auf maximal ein 
paar zehn Meter je Leitung belaufen sollten, würde ich das als nicht all 
zu kritisch ansehen. Musst Du wissen, ob es möglich ist, die Rohre mit 
Abstand zu verlegen - der Mehraufwand für zwei anstelle eines Schlitzes 
ist im Verhältnis zu den Gesamtkosten eher gering; daher hängt es wohl 
hauptsächlich von den baulichen Gegebenheiten ab.

> Wenn ich nur ein leeres Leerrohr einsetze(n lasse), welchen Durchmesser
> müsste das für zwei Cat7 und ein oder zwei J-Y(ST)Y für's Telefon
> üblicherweise haben - und wie bekäme ich dann, wenn irgendwann mal
> konkreter Bedarf besteht, die Kabel da durch? Legt man da vorher eine
> Schnur ins Leerrohr, um damit die Kabel durchzuziehen, oder schubst man
> die Verlegeleitung mit Kraft und Gefühl einfach irgendwie durch?

Ein Zugdraht ist nie verkehrt! Ansonsten das Leerrohr möglichst "gerade" 
(d. h. möglichst wenige und möglichst große Bögen) verlegen, und darauf 
achten, dass an den Rohrenden ein entsprechend guter, bequemer Zugang 
möglich ist. Auch kann ein Leehrrohr im Grunde nie groß genug sein - für 
Deine Anforderung ist ein Rohr M32 schon sehr grenzwertig; ich würde 
mindestens M40 wählen.

von fonsana (Gast)


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Bauknecht schrieb:
> konkreter Bedarf besteht, die Kabel da durch? Legt man da vorher eine
> Schnur ins Leerrohr, um damit die Kabel durchzuziehen, oder schubst man
> die Verlegeleitung mit Kraft und Gefühl einfach irgendwie durch?

Entweder so, ist aber schwierig. Einfacher geht es, wenn man einen 
Bindfaden mit dem Staubsauger in das Rohr einsaugt.

Du wirst sicher selbst in der Lage sein, die Durchmesser auszurechnen. 
Dazu gibst Du noch einmal 50-100% dazu, damit die Kabel auch um die 
Ecken gehen.

fonsana

von Patrick (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ich lasse meist 25mm Glattrohr legen

Interessant... Könntest Du uns hier noch ein paar Details verraten?
Das "richtige" glatte Installationsrohr, das ich so kenne, ist im 
Vergleich zum Wellrohr unverhältnismäßig teuer (bin aber auch ehrlich 
gesagt hier nicht mehr 100%ig auf dem Laufenden) - oder verlegst Du 
einfach das graue starre PVC-Installationsrohr unter Putz?

von Robert L. (lrlr)


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>Entweder so, ist aber schwierig. Einfacher geht es, wenn man einen
>Bindfaden mit dem Staubsauger in das Rohr einsaugt.

das ist doch eine "notlösung" oder ?

bei "uns" wird alles einfach mit einer Feder (Einzugsband, oder wie auch 
immer das heißt) eingezogen...

von MaWin (Gast)


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> Das "richtige" glatte Installationsrohr, das ich so kenne, ist im
> Vergleich zum Wellrohr unverhältnismäßig teuer
> verlegst Du einfach das graue starre PVC-Installationsrohr unter Putz

Wenn ICH verlege, dann kommt sogar schwarzes PE Wasserrohr als Leerrohr 
rein, man nimmt was man hat.


Wenn man es aber bauen lässt, sind die Materialkosten im Hochlohnland 
Deutschland wohl das geringste Problem. Da kann der Bauarbeiter nehmen 
was er will (und seiner Meinung nach fachlich zulässig ist), und auch 
starre PVC Rohre mit extra Bögen einbauen.

von fonsana (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wenn man es aber bauen lässt, sind die Materialkosten im Hochlohnland
> Deutschland wohl das geringste Problem.

ACK

fonsana

von Bauknecht (Gast)


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Das wirklich alles schon sehr hilfreich, vielen Dank!

Und es ergeben sich dann natürlich gleich wieder neue Fragen:

z. B., wie wird der Ziehdraht zuverlässig an den Leitungen befestigt?

Und für die Leerrohre sind ja enge Knicke verständlicherweise zu 
vermeiden und stattdessen eher weitere Bögen zu legen, um problemlos mit 
den Leitungen durchzukommen. Müssen diese Leerrohre für Netzwerk/Telefon 
aber trotzdem innerhalb der üblichen Verlegezonen (15-45cm unter Decke, 
neben Tür, etc.) liegen oder können die beliebig anders eingebaut 
werden?

Wo gehört das Patchpanel (ordnungsgemäß) hin - darf das offen zugänglich 
sein (im Keller) oder muß das in einen Schrank? Oder ist das Ding 
sinnvoller in einem kleinen Wandkästchen im EG, z.B. Flur (und dann dort 
ggf. noch Router usw. mit rein bzw. daneben an die Wand gesetzt)?

Danke!

von oszi40 (Gast)


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Durch Fehler wird man klug.

-Knicke verhindern zuverlässig das Nachfädeln. Daher vermeiden! Gutes 
Cat7-Kabel ist besonders dick und störrisch.
-Ein zu kleines Patchpanel mit offenem Deckel verleitet auch Kinder zum 
Spielen. Daher besser etwas größer und abschließbar an sicherem, 
sauberem Ort anbringen. 
http://www.netzmafia.de/skripten/netze/twisted.html
-Router usw. erzeugen etwas Wärme bei Schrankeinbau!
-Sei nicht geizig, plane Doppeldosen in jeden Raum.
-Auch Sat-Recorder brauchen/haben 2 Antenneneingänge!
-Meist sind hinterher alle Dosen am falschen Fleck :-) Plane mehr.
-Verlege keine Kabel dort, wo Du später Nägel einschägst :-)
-Verlege im Keller Deine Dosen/Geräte so, daß sie bei Hochwasser nicht 
gleich betroffen sind.

von holger (Gast)


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oszi40 schrieb:
...

willkommen im Klub, Fachzangenmangel lässt grüßen

von A-Freak (Gast)


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Rechtlich vorgeschrieben ist eine doppelte Isolierung für die höchste 
Spannung, in diesem Fall die 230V Netzspannung.

Wenn du (wie üblich) NYM nimmst ist diese Forderung durch dne Mantel 
bereits erfüllt und du darfst beliebige andere Leitungen und Drähte mit 
in das gleiche Rohr einziehen.

Wenn du für die Netzspannung einzelne Drähte ohne Außenmantel (also nur 
Basisisoliert) einziehen würdest dann müßte die Netzwerkleitung 
zusätzlich noch einmal für 230V zugelassen sein damit du eine 
ausreichend sichere Trennung hast.

Um mögliche Störeinkopplungen zu vermeiden sollten beide Leitungen aber 
immer ein paar cm getrennt nebeneinander verlegt werden.

von Elo (Gast)


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>- Verlege keine Kabel dort, wo Du später Nägel einschägst :-)
Einhaltung der Installationszonen und Bauablaufdoku (Fotos)?
im Umkehrschluß > schlage nie dort Nägel ein wo Kabel laufen könnten!

>- Verlege im Keller Deine Dosen/Geräte so, daß sie bei Hochwasser nicht
> gleich betroffen sind.
also an der Decke, der FI löst ja sonst aus und damit wäre alles über 
den komplett AUS

Die Frage > NW-Kabel und Install.Ltng. im selben Rohr kann doch nur ein 
Theoretiker gestellt haben?
Ernsthaftigkeit widerspricht gängiger Praxis und BE

A-Freak schrabte
> Wenn du (wie üblich) NYM nimmst ist diese Forderung durch dne Mantel
> bereits erfüllt und du darfst beliebige andere Leitungen und Drähte mit
> in das gleiche Rohr einziehen.
Deswegen sind ja die vorgeschriebenen Mindestabstände auch absoluter 
Humbug!
Und dann bitte mit Quellen- oder DIN-/ VDE-/ EN-Angaben!

von Jörg S. (joerg-s)


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>Und dann bitte mit Quellen- oder DIN-/ VDE-/ EN-Angaben!
Ich glaube bei der letzten Diskussion zum Thema konnte aber auch nicht 
der Gegenbeweis angetreten werden.
Ist wohl eine urbane Legende :)


Und wie A-Freak schon schreib, bei der Menge an Isolierungen wüsste ich 
auch nicht was dagegen sprechen sollte sie gemeinsam zu verlegen. Das 
man die Kabel nicht abisoliert in der selben Dose haben sollte ist 
wieder eine ganz andere Sache.

von wc (Gast)


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Gilt jetzt nicht direkt für Häuslebauer, aber in Bereichen mit 
explosionsfähiger Atmosphäre kann man als Ex-Schutzmaßnahme Stromkreise 
als "eigensicher" ausführen. Die Energie im Stromkreis reicht dann nicht 
mehr aus, einen zündfähigen Funken zu erzeugen, also wesentlich stärker 
eingeschränkt als die Kleinspannung im Wohnbereich. Kabel solcher 
Stromkreise müssen gekennzeichnet sein (blaue Außenhülle) und es muß 
sichergestellt sein, daß keine die Eigensicherheit beeinträchtigende 
Beeinflussung auftritt. Realisiert wird das meist durch Verlegung in 
eigenen Kabelbahnen (-rohren) oder den Einsatz von Trennstegen. Bei 
Nutzung abgeschirmter Leitungen mit geerdetem Schirm (und entsprechender 
Isolierung) kann aber auch zusammen mit anderen Leitungen verlegt 
werden. Genaue Norm hab ich nicht im Kopf, wird aber wohl in einem Teil 
(11, 14, 25 hab ich mal notiert) der DIN EN 60079 stehen.

Hätte ich aus sicherheitstechnischer Sicht keine Skrupel, alle Kabel in 
meiner Bude zusammenzupacken.

von Wilhelm F. (Gast)


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wc schrieb:

> Hätte ich aus sicherheitstechnischer Sicht keine Skrupel, alle Kabel in
> meiner Bude zusammenzupacken.

Es ist schon gut so, daß ein Festnetz-Telefonapparat um mehrere kV 
isoliert, alleine auf Grund des Plastikgehäuses.

Sicherheitserwägungen haben ihren Ursprung meistens bei Erfahrungen aus 
der Vergangenheit, sind nicht nur als Gängeleien von Vorschriften zu 
betrachten.

von andy (Gast)


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>Hätte ich aus sicherheitstechnischer Sicht keine Skrupel, alle Kabel in
>meiner Bude zusammenzupacken.

Du bist ja echt "skrupellos".

Ich hatte vor ein paar Jahren folgenden Fall in meiner beruflichen 
Laufbahn. Bei einem Kunden ist die Datenverbindung abgerissen. Ein 
Techniker ist rausgefahren und hat folgendes berichtet: Das Datenkabel 
wurde unterirdisch in einem Schacht verlegt. An einer Stelle war aber 
der Kabelschacht voll. Man hat dann einfach ein Loch in die Wand 
geschlagen und das Datenkabel (Glasfaser) zusammen mit Stromleitungen 
(NYM) durchgefädelt, fertig. Eine Ratte wollte auf die andere Seite von 
diesem Schacht, da sie aber durch das Loch nicht passte hat sie die 
Kabel aufgebissen. Das Ende der Geschichte, Ratte tot (Stromschlag) 
Datenverbindung ebenfallst (weil eben durchgebissen), jetzt kannst du 
dir ausmalen, was passieren könnte, wenn man statt dem Glasfaserkabel 
ein Cat5 oder ein anderes Kabel genommen hätte: Ratte tot, 
Datenverbindung tot und eventuell ein Endbenutzer am anderen Ende des 
Cat5s hoch gefährdet (weil Datenkabel unter Strom steht)......

>Hätte ich aus sicherheitstechnischer Sicht keine Skrupel, alle Kabel in
>meiner Bude zusammenzupacken.

Und wenn am anderen Ende dein Kind mit dem Kabel rumhantiert????

Also echt, mache Ratschläge in diesem Forum sind unter aller Sau, 
richtig dilettantisch!!!!

von Mikrocontroller P. (Gast)


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andy schrieb:
> Datenverbindung tot und eventuell ein Endbenutzer am anderen Ende des
> Cat5s hoch gefährdet (weil Datenkabel unter Strom steht)...

Wird gewöhnlich am Patchpanel geerdet.

von Wilhelm F. (Gast)


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andy schrieb:

> Ratte tot,
> Datenverbindung tot und eventuell ein Endbenutzer am anderen Ende des
> Cat5s hoch gefährdet (weil Datenkabel unter Strom steht)......

Es braucht nur mal etwas Wasser in einen Schacht zu laufen, und ein 
dämlicher Monteur hat vielleicht nichts geerdet...

von oszi40 (Gast)


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> Es braucht nur mal etwas Wasser in einen Schacht zu laufen, und ein
> dämlicher Monteur hat vielleicht nichts geerdet...

... und wenn das abgebissene (falsche) Ende geerdet war, nützt es ihm 
auch nix. Das Böse lauert überall.

Jedenfalls werden die meisten Sünden schon bei der Planung begangen. 
Wegen Geiz und ein paar fehlenden Metern Lerrohr die Wand nochmals 
aufzuschlitzen, wird jede Hausfrau in Begeisterung versetzen?

von Philippe B. (philippe27)


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Hallo

Kurz zu mir:
Bin gelernter Elektromonteur mit Weiterbildung zum Telematiker (Schweiz)

Ich geb dir ein paar Tipps, damit später keine Probleme entstehen und 
eine nachträgliche Erweiterung ohne Probleme möglich ist.

- 230/400V Installation müssen immer getrennt verlegt werden!

- Immer genügend grosse Rohre einlegen. Ja in Deutschland wird immernoch 
teilweise Kabel direkt im Putz verlegt. Sorry, ich kann euch da nicht so 
ganz verstehen:-)

- Mindestquerschnitt bei Netzwerk/Telefon/TV Rohren sollte immer M25 und 
höher sein. Nachträgliche Erweiterungen kosten unmengen an Geld!

- Lasst bei einem Neubau Kat. 5/Kat. 5e nicht Installieren. Geht zwar 
Problemlos auch für Gigabit Netzwerke, aber ist nur Murks. Hingegen ist 
Kat. 7 bereits hoffnungslos übertrieben, ausser ihr möchtet TV Signale 
übers Kabel schicken. (Kein Internet TV gemeint!)

- Installiert Netzwerk/Telefon/TV immer Sternförmig. Ist für eine 
Erweiterung oder einem Umbau einfach schon pflicht.

- Lasst bereits bei der Planung eures Eigenheims immer genügend 
Leerrohre/ Leerdosen einplanen.

- Abschlaufen von Einbaudosen sollten vermieden werden. Spart hier 
einfach nicht an solchen Kleinigkeiten.

Gruss Philippe

von Wilhelm F. (Gast)


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oszi40 schrieb:

> Jedenfalls werden die meisten Sünden schon bei der Planung begangen.
> Wegen Geiz und ein paar fehlenden Metern Lerrohr die Wand nochmals
> aufzuschlitzen, wird jede Hausfrau in Begeisterung versetzen?

In meinen vielen Jahren als Kundendienstmonteur Fernmeldetechnik sah ich 
wirklich nie Strom und Telefon im selben Leerrohr. Das ist auch gut so.

von Jörg S. (joerg-s)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Sicherheitserwägungen haben ihren Ursprung meistens bei Erfahrungen aus
> der Vergangenheit, sind nicht nur als Gängeleien von Vorschriften zu
> betrachten.
Tja und es stellt sich hier nun die Frage ob es solche
Sicherheitserwägungen in diesem Fall überhaupt gibt.
Die Wahrscheinlichkeit das eine Ratte im Haus im Leerohr beide Kabel 
durchbeist tendiert stark gegen 0. Das wird wohl kaum der Grund für die 
Angebliche Vorschrift sein.

von Wilhelm F. (Gast)


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Jörg S. schrieb:

> Die Wahrscheinlichkeit das eine Ratte im Haus im Leerohr beide Kabel
> durchbeist tendiert stark gegen 0.

Wo sieht man noch mal Pferde kotzen? Vor der Apotheke?

von Michael H. (michael_h45)


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was für dämliches gewäsch hier wieder...

DIN EN 50174-2

von tube (Gast)


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... und was steht da nun (hab sie nicht)?

von Michael H. (michael_h45)


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kennst du google?

von Elo (Gast)


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Man kann es auch einfach mal so erklären: Info.techn. Leitungen sind 
auswechselbar zu installieren, also in Rohrtrassen (unterputz)
Energie-(Strom)Leitungen (NYM/NYY...) dürfen im Putz  Estrich  Beton / 
Erdreich verlegt werden
ergo wird man wohl im MFH/EFH Elektro-Ltng. in die Wand einputzen, und 
Tel.-/SAT-/NW-/Klingel etc. pp. in Install.Rohre verfrachten , worasu so 
schon eine bauliche Trennung hervorgeht,
in der Industrie / Gewerbe .... auf Decken und Kabeltrassen gibt es dann 
Trennstege
wen es wirkl. interessiert, wird das wohl in der Praxis so schon alles 
erlebt haben!
http://www.elektro.net/wp-content/archiv/2012/06/062_DE_06_12_IT55.pdf

von Mikrocontroller P. (Gast)


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Philippe B. schrieb:
> Lasst bei einem Neubau Kat. 5/Kat. 5e nicht Installieren. Geht zwar
> Problemlos auch für Gigabit Netzwerke, aber ist nur Murks. Hingegen ist
> Kat. 7 bereits hoffnungslos übertrieben, ausser ihr möchtet TV Signale
> übers Kabel schicken. (Kein Internet TV gemeint!)

Warum sollte Cat 5e Murks sein? Und warum sollte man in einem Neubau 
nicht gleich Gigabit-Installationen vorsehen?

von wc (Gast)


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Naja, war mir jetzt nicht so bewußt, daß das zu errichtende Objekt 
regelmäßig unter Wasser steht, es von Ratten nur so wimmelt und das 
Lieblingsspielzeug der Kinder die Elektroinstallation ist. O.g. Norm 
(sofern es denn überhaupt die ist, müßte ich noch mal nachgucken) 
beinhaltet auch nur Aussagen zu eigensicheren Stromkreisen (wie gesagt, 
wesentlich stärker eingeschränkt als Kleinspannung im häuslichen 
Bereich), und da ist die gemeinsame Verlegung mit anderen Kabeln unter 
den genannten Bedingungen erlaubt.

Hätte ich aus sicherheitstechnischer Sicht trotz allem lautstarken 
Stirnrunzelns der Fachleute immer noch keine Skrupel, die üblichen Kabel 
zusammen mit Netzwerkabeln oder Datenkabeln im häuslichen Bereich 
zusammen in einem Leerrohr oder Kabelkanal zu verlegen (zu verlegen, 
nicht: zu verlegen lassen).

Praktisch durchführbar ist die Verlegung der Kabel in Leerrohren 
scheinbar aber auch nur, wenn man selber Bauherr ist und festlegt, was 
wie ausgeführt wird (und bei Bedarf halt selber so realisiert). Was wäre 
ich froh, wenn ich die blödsinnigen, aber eingemauerten "Homeway"-Kabel 
(und einige andere) in meiner Wohnung gegen was brauchbares tauschen 
könnte...

von Jörg S. (joerg-s)


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Elo schrieb:
> Man kann es auch einfach mal so erklären: Info.techn. Leitungen sind
> auswechselbar zu installieren, also in Rohrtrassen (unterputz)
> Energie-(Strom)Leitungen (NYM/NYY...) dürfen im Putz  Estrich  Beton /
> Erdreich verlegt werden
> ergo wird man wohl im MFH/EFH Elektro-Ltng. in die Wand einputzen, und
> Tel.-/SAT-/NW-/Klingel etc. pp. in Install.Rohre verfrachten , worasu so
> schon eine bauliche Trennung hervorgeht,
Da ist die bauliche Trennung dann aber der (finanzielle) Wunsch des 
Bauherren und keine Vorschrift.
Auf die oben genannte Frage gibt das also keine Auskunft.

von tube (Gast)


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Michael H. schrieb:
> kennst du google?

Normen findet man nicht mit Google. Der Originaltext ist entscheidend. 
Kannst ja die Passage zitieren, oder den einen Satz schreiben.

von Philippe B. (philippe27)


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mikrocontroller p_73 schrieb:
> Philippe B. schrieb:
>> Lasst bei einem Neubau Kat. 5/Kat. 5e nicht Installieren. Geht zwar
>> Problemlos auch für Gigabit Netzwerke, aber ist nur Murks. Hingegen ist
>> Kat. 7 bereits hoffnungslos übertrieben, ausser ihr möchtet TV Signale
>> übers Kabel schicken. (Kein Internet TV gemeint!)
>
> Warum sollte Cat 5e Murks sein? Und warum sollte man in einem Neubau
> nicht gleich Gigabit-Installationen vorsehen?

Weil Kat. 5e für bis 100MHz Spezifiziert ist, für 10/100Mbit 
unbedenklich. Bei Gigabit Links leidet aber die Datenübertragung bereits 
am 20m aufwärts und das wird locker in einem EFH erreicht.
Der minimale Preisunterschied zu Kat. 6 ist dabei zu vernachlässigen und 
deshalb nenne ich Kat. 5e einfach nur Murks.

Kat. 7 ist aber wie gesagt bereits wieder Overkill, ausser du hasst 
dafür eine echte Verwendung.

von amateur (Gast)


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Schon vor 30 Jahren haben wir so etwas nur im "Notfall" gemacht oder auf 
sehr kurzer Strecke. Der Hauptgrund war nicht die Isolation, sondern die 
Frau Brumm (geb. 50 Hz).
Auf der Kabeltrasse sollte man jeden mit sofortigem Berufsverbot 
belegen, der die Trennstege unterschlägt. Natürlich nur wenn beide 
(Energie und Info) sich darauf verlustigen sollen.
Vor allem bei der nachträglichen Installation von Kabeln sehen die 
Daten- und Telefonleitungen echt toll aus, wenn 200m 4x95² drüber 
gerutscht sind. Oder werden die seit neuestem vorsichtig von vorne 
aufgelegt.

von Michael H. (michael_h45)


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tube schrieb:
> Michael H. schrieb:
>> kennst du google?
>
> Normen findet man nicht mit Google. Der Originaltext ist entscheidend.
> Kannst ja die Passage zitieren, oder den einen Satz schreiben.

aber die inhaltsangabe oder einen abstract. und danach hast du gefragt.
wenn du sie lesen willst, kauf sie.

von Netzwerker (Gast)


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> > Warum sollte Cat 5e Murks sein? Und warum sollte man in einem Neubau
> > nicht gleich Gigabit-Installationen vorsehen?
>
> Weil Kat. 5e für bis 100MHz Spezifiziert ist, für 10/100Mbit
> unbedenklich. Bei Gigabit Links leidet aber die Datenübertragung bereits
> am 20m aufwärts und das wird locker in einem EFH erreicht.

Das ist mal wieder das übliche, falsche Halbwissen.

Richtig ist, 100-Base-TX (100 MBit) verwendet eine Symbol-Rate von 125 
MBaud mit einem tenärem Code auf einem Adernpaar je Richtung. Das ergibt 
62,5 MHz.

Richtig ist, 1000-Base-T (Gigabit) verwendet auch eine Symbol-Rate von 
125 MBaud, allerdings mit einem quintären Code auf allen vier 
Adernpaaren (jeweils in Sende- und Empfangsrichtung). Das ergibt, wer 
hätte es gedacht, auch 62,5 MHz.

D.h., egal ob 100-MBit-Ethernet oder Gigabit-Ethernet, in beiden Fällen 
gehen über das Netzwerkkabel nur 62,5 MHz! Eine Cat-5e-Verkabelung ist 
vollkommen ausreichend und passend für Gigabit-Ethernet. 
Gigabit-Ethernet ist nur beim Cross-Talk empfindlicher, das ist aber bei 
Cat-6 nicht besser als bei Cat-5e, also keinerlei Gewinn!

Gigabit-Ethernet hat sogar noch einen kleinen Vorteil gegenüber 
100-MBit-Ethernet, nämlich durch die zusätzliche Trelis-Codierung ist 
das Gigabit-Ethernet garantiert gleichspannungsfrei, wobei es beim 
100-MBit-Ethernet bei bestimmten Datenpaketen nicht der Fall ist!

Diese schönen vielen Megahertz bei Kabeln größer Cat-5e sind für 
Gigabit-Ethernet vollkommen nutzlos.

Und es kommt noch lustiger für die Strippenzieher: 10-Gigabit-Ethernet 
läuft auch über Cat-5e! Gut, nur reduzierte Länge, aber immerhin. Für 
10-Gigabit ist auch Cat-6e. und Cat-7 spezifiziert. Allerdings bezweifle 
ich ganz stark, dass auch nur ein Bau-Elektriker eine normgerechte 
Cat-6e oder Cat-7 Installation hinbekommt, weil er sich die Messgeräte 
dafür überhaupt nicht leisten kann und will.

Von daher gilt: Lieber eine grundsolide und normgerechte 
Cat-5e-Installation, anstatt eine halbseidene Cat-6. Denn Cat-5e lässt 
sich deutlich zuverlässiger installieren.

Mit den Kabeln verhält es sich inzwischen so, wie mit den Audiophilen. 
Hauptsächlich teuer, ohne Sinn und Verstand.

von tube (Gast)


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Michael H. schrieb:
> tube schrieb:
>> Michael H. schrieb:
>>> kennst du google?
>>
>> Normen findet man nicht mit Google. Der Originaltext ist entscheidend.
>> Kannst ja die Passage zitieren, oder den einen Satz schreiben.
>
> aber die inhaltsangabe oder einen abstract. und danach hast du gefragt.
> wenn du sie lesen willst, kauf sie.

Nein, nicht nach der Inhaltsangabe und auch nicht nach dem 
Einführungsbeitrag habe ich gefragt (diese kann ich beim Beuth- oder VDE 
Verlag selbst anschauen) sondern nach dem Satz / des Kapitels wo es 
steht.

Du hast -zurückhaltend formuliert- "laut ausrufend" diese Norm genannt, 
das hat den Eindruck erweckt sie sei in deinem Besitz oder Du kennst 
zumindest den Inhalt, war wohl nur heisse Luft.

Genau das fehlt hier: Ein Dokument  Regel  Vorschrift / Norm welche 
die Anforderung klar benennt. Falls jemand die 50174-2 oder ein anderes 
ausagefähiges Papier zur Verfügung hat kann er ja die Info geben.

von Michael H. (michael_h45)


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aus dem ausgangspost:

Bauknecht schrieb:
> Wo finde ich darüber ggf. einschlägige Bestimmungen?

von jogitech (Gast)


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Ist Telefon SCHUTZkleinspannung?
WO ist da die Sichere Trennung?
Wer kann das Garantieren?

Außerdem ist Kleinspannung meines Wissens bis 50V AC - Telefon kann aber 
beim klingeln  mehr haben?!?

Wer garantiert mir den entsprechend geringen Potentialunterschied nach 
Erde?
Schutzelemente / Trennung - sind diese Vorhanden - und Wo? ?
an der Übergabestelle zum Kunden oder im Verteilerkasten der Telekom?

von Vom Bösen das Gute (Gast)


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Anerkannt ist einzig die gemeinsame Verlegung von 230V-Leitungen 
zusammen mit EIB-Leitungen.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Noch ein Tip:

Wenn der ganze Kram in den Schlitzen ist mache Fotos bevor der
Verputz drüber kommt. Hat sich ein meiner Scheune sehr bewährt
(und die meisten Kabel habe ich wiedergefunden).

von oszi40 (Gast)


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1.Wenn einer hinterher ein kurzes Stück Kabel nachziehen muß, könnte es 
ein "Notfall" sein. Wenn einer VORHER schon am Rohr spart, ist das 
fehlende Klugheit! Die schönsten Fehler sind die selbst verursachten.
Thema Schirmung http://www.lanline.de/sites/default/files/04_TV_Fehr.pdf
2.Nützliche Verlegehinweise nach DIN siehe auch bei hager.de

von Jörg S. (joerg-s)


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Vom Bösen das Gute schrieb:
> Anerkannt ist einzig die gemeinsame Verlegung von 230V-Leitungen
> zusammen mit EIB-Leitungen.
Und wenn du dazu jetzt noch die entsprechende Textstelle in der der Norm 
zitieren könntest, bist du der Held des Tages :)

von Vom Bösen das Gute (Gast)


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Jörg S. schrieb:
> der Held des Tages

DIN-VDE 100-520:
In der gleichen Kabel- und Leitungsanlage dürfen die Spannungsbereiche I 
und II nur gemeinsam verlegt werden, wenn:
- alle Leiter gegen die höchst vorkommend Nennspannung isoliert sind
- oder die Spannungsbereiche physikalisch getrennt sind

Das bedeutet hier für Wechselstrom:
Bereich I: U=50V und Bereich II: 50V<U=1000V , also das was hier gefragt 
ist.

Da Da EIB-Leitung und EIB-Komponenten auch mit IP 20 bzw. nach EN 60529 
(mit aufgesetztem Anwendungsmodul und Rahmen) sicher sind wie eine 
230V-Anlage, ist die Isolierungsanforderung erfüllt. Daher ist's 
anerkannt.

von Elo (Gast)


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Dass man hier mehr im Elektroniker- und damit Theoretiker-Forum für 
solche Sachen unterwegs ist, merkt man deutlich.
So z.B. Jörg S. schrieb gestern Abend gegen 22:30 Uhr
> Da ist die bauliche Trennung dann aber der (finanzielle) Wunsch des
> Bauherren und keine Vorschrift.
> Auf die oben genannte Frage gibt das also keine Auskunft.
auf die genannte Frage gibt es für absolute Alles-genau-Wissen-Wollende 
und damit Korintenka_er natürlich keine direkte Antwort.
Für Fachleute vom Bau, also Elis u.ä. stellt sich die Frage überhaupt 
nicht, so sie denn ihr HW beherrschen. Info-techn. Leitungen sind immer 
auswechselbar in der Bausubstanz unterzubringen, ob das Rohr, Kanal oder 
auf Putz genagelt oder in die Kabelpritsche gelegt ist, ist soweit 
gleich.
Welcher BH da noch Stromleitungen durch ein eingeputztes Rohr ziehen 
will, der tut mir ehrlich gesagt leid.
Als Elektrofachmann sollte man vom reinen Fachverstand den techn. 
Zusammenhang eigentl. verstehen.
Stromdurchflossene Leiter bilden um sich herum elektr. Felder, abhängig 
von der Spannung und Stromstärke. Welches ÜbertragungsMedium dabei den 
Kürzeren zieht, wenn beide Kategorien eng nebeneinander laufen, muß man 
nicht erklären.
Also von der Logik, auch ohne Vorgaben und Normen, machen das wohl nur 
Hilfskräfte so.
Egal ob mit oder ohne Titel, freuen sich dann regelmäßig die Entstörer, 
und schreiben zu Recht ganz ordentliche Rechnungen.

Hier wird ja auch immer regelmäßig so über die Kosten und Gier des VDE 
hergezogen, wer in der BS und Ausbildung aufgepasst hat, braucht 
eigentl. keine Normen, denn die sind immer nur wieder der Bezug zur 
physikalischen Realität.

DIN EN 50174-2 (VDE 0800-174-2)  der Link ist oben schon mal von mir 
gepostet wurden

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg S. schrieb:

> Und wenn du dazu jetzt noch die entsprechende Textstelle in der der Norm
> zitieren könntest, bist du der Held des Tages :)

Da hat der Aus-Beuth-Verlag was gegen. :-)
Gruss
Harald

von Jörg S. (joerg-s)


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Vom Bösen das Gute schrieb:
> DIN-VDE 100-520:
> In der gleichen Kabel- und Leitungsanlage dürfen die Spannungsbereiche I
> und II nur gemeinsam verlegt werden, wenn:
> - alle Leiter gegen die höchst vorkommend Nennspannung isoliert sind
> - oder die Spannungsbereiche physikalisch getrennt sind
>
> Das bedeutet hier für Wechselstrom:
> Bereich I: U=50V und Bereich II: 50V<U=1000V , also das was hier gefragt
> ist.
So eine Antwort hatte ich erhofft. Danke!



Elo schrieb:
> Dass man hier mehr im Elektroniker- und damit Theoretiker-Forum für
> solche Sachen unterwegs ist, merkt man deutlich.
> So z.B. Jörg S. schrieb gestern Abend gegen 22:30 Uhr
>> Da ist die bauliche Trennung dann aber der (finanzielle) Wunsch des
>> Bauherren und keine Vorschrift.
>> Auf die oben genannte Frage gibt das also keine Auskunft.
> auf die genannte Frage gibt es für absolute Alles-genau-Wissen-Wollende
> und damit Korintenka_er natürlich keine direkte Antwort.
Wenn man angibt das es eine eben solche Antwort gibt, sollte man schon 
erwarten können das sie dann auch genannt werden kann.


> Stromdurchflossene Leiter bilden um sich herum elektr. Felder, abhängig
> von der Spannung und Stromstärke. Welches ÜbertragungsMedium dabei den
> Kürzeren zieht, wenn beide Kategorien eng nebeneinander laufen, muß man
> nicht erklären.
Um diese Probleme zu vermeiden wurde der Schirm erfunden.
Wobei das heute ja bei Koax-Kabels schon die unglaublichsten Formen 
annimmt. Da gibt es Kabel mit über 130dB Schirmung. Seit der DECT/Pro7 
Krise ist der Markt da ausser Rand und Band...

von Elo (Gast)


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> Um diese Probleme zu vermeiden wurde der Schirm erfunden.
Und was macht der Schirm, wenn Wechselfelder auf ihn einwirken? er 
bildet eine Antenne, die kapazitve Störfelder aufnimmt und weiterleitet, 
also um die angebl. im Innern geschützen Leiter dann das gleiche Feld 
legt.
Noch dazu entstehen dadurch Ausgleichsströme, der Schirm des NW-Kabels 
wird unzulässigerweise damit belastet, an jedem Ende sind damit erhöhte 
Maßnahmen notwendig, und dabei scheitert es ganz sicher im 
Privathaushalt.

Die angebl. so hohe Schirmdämpfung beim SAT-Kabel ist auch mehr ein 
Werbesymptom, denn die gesamte Strecke ist dabei zu betrachten, auch die 
Kontaktstellen (Stecker/Kupplungen) an beiden Enden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Elo schrieb:

> Stromdurchflossene Leiter bilden um sich herum elektr. Felder, abhängig
> von der Spannung und Stromstärke.

Das gilt für Einzeladern, und wo hat man die schon?

Und wenn: Oft macht das rein gar nichts, da auf einer Doppelader wie 
bspw. einer Telefonleitung dadurch Common-Mode-Spannungen erzeugt 
werden. Die stören nicht. Wenn man in einem Analogtelefon mal einen 
Brumm hört, stammt der meistens nicht von einer parallelen Stromleitung, 
eher ein Erdschluß in einem schlecht gewordenen Kabel. Bereits 
Mikrowatt-Leistungen hört man sehr gut. Was sollten die Leute sagen, die 
an einer elektrifizierten Eisenbahnlinie oder Energietrasse wohnen, und 
wo es Common-Mode-Spannungen zwei- und dreistellig geben kann? Nein, die 
brauchen sich mit dem Telefonhörer auch nicht die Haare zu fönen. Ganz 
im Gegenteil: Man hört da rein gar nichts.

Fatal können wiederum Erdungspunkte sein, weil sie einadrig und nicht 
differentiell sind.

Schutzkleinspannung: Als Fernmelder wurden wir nie besonders auf 
Fernmeldespannungen hin gewiesen. Besondere Schutzmaßnahmen gab es auch 
nicht. Ich habe noch nie einen Fernmelder gesehen, der Gummihandschuhe 
an hat, und auch noch auf einer Gummimatte steht. Von einem, der daran 
gestorben wäre, hörte ich auch noch nie. In diesem Bereich haben 
Spannungen immer auch eine höhere Quellenimpedanz, anders mag es 
vielleicht an einem Netzgerät sein.

Aber wie gesagt: Strom und Niederspannung im selben Leerrohr sah ich 
selbst in all den Jahren als Monteur nie. Da hielten sich sowohl 
Fernmelder als auch Elektriker stets dran. Es würde in Abzweigdosen ja 
auch nur Probleme machen, wenn da Energiekabel und Niederspannungskabel 
in einer und der selben Dose verdrahtet sind. Besonders, wenn dann 
anschließend noch eine Unterputzdose hinein gezwängt wird. Dann ist der 
Schutz des Fernmelders vor Hochspannung beispielsweise nicht mehr 
garantiert. Umgekehrt ist das weniger ein Problem.

Die Ratten und das Hochwasser kommen garantiert mal, und unverhofft, 
wenn auch nur in einem von einer Million Fällen.

Mir würden sich die Haare sträuben, wenn ich wüßte, daß im Nachbarhaus 
einer stümperhaft eine Telefonleitung neben einer maroden Energieleitung 
liegen hat. Seine Telefonleitung läuft im Keller durch das selbe 
Hauptkabel wie meine, und draußen im Netz sogar im selben Kabel mit 1000 
anderen Telefonkunden.

von Jörg S. (joerg-s)


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Na ja, ausserhalb der Wand passiert mit der Telefonstrippe garantiert 
mehr schmu als innerhalb der Wand. Darüber würde ich mir viel mehr 
sorgen machen ;)

von Elo (Gast)


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@ Wilhelm, wie alt sind deine Kenntnisse und Erfahrungen bitte?
Trennungsbedingungen im HK und Vzk sind schon ein Thema was du wohl nie 
erleben durftest damals!
Das sind Anwendungen im selben Fach- und Materiebereich, und da haben 
Profis schon dran zu knaupeln. Frei- und Umschaltungen oder Herabsetzung 
der Bandbreiten am DSLAM.

> Das gilt für Einzeladern, und wo hat man die schon?
so z.B im NYM oder NYY, oder meinst du die sind so zweckmäßig verseilt, 
dass die keine Störfelder aussenden?
Im Zeitalter der PV-Anlagen und SNT o. Entstörfilter erlebt man immer 
mehr Dreck auf den Stromleitungen.
Und selbst abgeschirmte FM-Kabel sind keine Garantie, dass da nichts 
reinbläst.
Selbst bei Erdkabeln hatte ich schon so ganz seltsame Erlebnisse, wenn 
z.B. parallel EV-Leitungen einer PV-Anlage zur NS-Schaltanlage laufen

> Aber wie gesagt: Strom und Niederspannung im selben Leerrohr sah ich
> selbst in all den Jahren als Monteur nie. Da hielten sich sowohl
> Fernmelder als auch Elektriker stets dran.
Ja damals, als jeder Betrieb noch fachl. Führung voraussetzte! heute 
müssen die jungen u. älteren Mitarbeiter doch schon Angebote und 
Vorschläge dem Kunden unterbreiten, weil der Chef nur noch als 
Statussymbol in der Firma fungiert.
Und hier war die Frage nach der Norm, ob das zusammen in einem Rohr 
zulässig ist!! Also bitte nicht wundern, über solche Fragen.

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