Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zum Audioverstärker LM386


von Sebastian L. (arakis)


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Hallo,
auf die Gefahr hin, dass ich mich oute, aber was bedeutet der Pfeil beim 
10K Widerstand?

Kann ich anstatt des 250uF Kondensators auch einen 220uF oder 270uF 
Kondensator nehmen, und anstatt des 0.05uF einen 0.047uF? Denn zumindest 
bei Farnell habe ich bei den erfragten "Alternativen" viel mehr Auswahl, 
und sie sind bedeutend günstiger.

Warum ist die Leitung bei Bypass gestrichelt?

Ist der LM386 ideal, oder gibt es sinvollere Alterntativen? Der Chip 
soll günstig sein, mit möglichst wenig Komponenten drum herum. Er muss 
nur einen 8Ohm, 0.5W Speaker ansprechen. Das Audiosignal meines 
Raspberry Pi's (winziger 700Mhz ARM-Computer, so groß wie eine 
Kreditkarte) ist nämlich so dermaßen schwach, dass es gerade mal einen 
Kopfhörer ansteuern kann. Die Verstärkung muss nur minimal sein, denn es 
sollen nur Signaltöne und ein paar Sprachausgaben ausgegeben werden. Es 
soll also kein Ghettoblaster werden ;)

Rauschen / Störungen sind jedoch extrem unerwünscht :/ (da das Gerät 
meiste Zeit schweigen wird, jedoch eingeschaltet ist).

Der günstige Preis ist deshalb wichtig, weil ich plane es vielfach zu 
bauen.

Ich habe hier im Forum gelesen, dass man Stereo nicht einfach zu Mono 
verbinden darf, da muss was zwischen. Was genau muss da beachtet werden? 
(Also zwischen welchen Leitungen muss was in welcher Größe geschaltet 
werden).

Lieben Gruß,
Sebastian

: Verschoben durch Admin
von Andreas B. (bitverdreher)


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Hallo,

Sebastian Loncar schrieb:
> Hallo,
> auf die Gefahr hin, dass ich mich oute, aber was bedeutet der Pfeil beim
> 10K Widerstand?
Das ist ein Potentiometer und der Pfeil ist der mittlere Anschluß 
(Schleifer) davon.

>
> Kann ich anstatt des 250uF Kondensators auch einen 220uF oder 270uF
> Kondensator nehmen, und anstatt des 0.05uF einen 0.047uF? Denn zumindest
> bei Farnell habe ich bei den erfragten "Alternativen" viel mehr Auswahl,
> und sie sind bedeutend günstiger.
da die meisten Kondensatoren Toleranzen von 10% haben dürften (bei Elkos 
sind es teilweise >20%), ist das kein Problem

>
> Warum ist die Leitung bei Bypass gestrichelt?
Mach hier einen Kondensator 0,1uF hinein. Das erhöht die Stabilität vor 
Schwingungen.

>
> Ich habe hier im Forum gelesen, dass man Stereo nicht einfach zu Mono
> verbinden darf, da muss was zwischen. Was genau muss da beachtet werden?
> (Also zwischen welchen Leitungen muss was in welcher Größe geschaltet
> werden).

An beide Kanäle einen 10k Widerstand (passt meistens, kann aber etwas 
leiser werden.) schalten, die beiden anderen Enden verbinden und zu 
deinem Monoverstärkereingang führen.

Gruß
Andreas

von B e r n d W. (smiley46)


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> Kann ich anstatt des 250uF Kondensators auch einen 220uF oder 270uF

Der darf auch nur 100µ haben. Er bildet zusammen mit den 8 Ohm des 
Lautsprechers einen Hochpass. Mit kleinerem C kommen halt weniger Bässe.

> nur Signaltöne und ein paar Sprachausgaben

Das hört sich so an, als ob 100µ reichen.

von Thomas (kosmos)


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das Rauschen der OPAMPS ist eigentlich vernachlässigbar, nur solltest du 
drauf achten das dessen Versorgungsspannung sauber ist. Drosselspule und 
schnellen Elkos bzw. + Kerkos kombinieren.

Ich verwende immer die NE5532 und 5534 da gibts sehr viele Applikation 
Notes für mit Beispielschaltungen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Thomas O. schrieb:
> Ich verwende immer die NE5532 und 5534 da gibts sehr viele Applikation
> Notes für mit Beispielschaltungen.

Das sind zwar schöne OpAmps, können aber natürlich keinen 8-Ohm 
Lautsprecher antreiben. Der LM386 ist da schon genau der richtige. Wenn 
du die Konfiguration für geringe Verstärkung wählst (Im Prinzip willst 
da ja die Spannung nicht verstärken, sondern nur Strom) rauscht da 
nichts. Also Pin 1 und Pin 8 freilassen.

von Thomas (kosmos)


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also 125mW bei 8Ohm sind aber auch nicht gerade etwas.

Hier mal eine Schaltungbeispiel das du auch mit dem LM386 aufbauen 
kannst, also 2 Transistoren dahinter für etwas mehr Strom.
http://testweb.ch/200_ElektronikGrundlagen/public/schaerer/stromkrg.htm/endstu_p.htm

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas O. schrieb:

> also 125mW bei 8Ohm sind aber auch nicht gerade etwas.

Da sog. Zimmerlautstärke 50mW beträgt, sollte das reichen.
Gruss
Harald

von Thomas (kosmos)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Da sog. Zimmerlautstärke 50mW beträgt, sollte das reichen.

Das kommt etwas auf den Lautsprecher an, deswegen lieber dB als Einheit 
nehmen.

Da es aber ein 0,5 Watt Lautsprecher ist und man das evtl.Ausnutzen 
will/muss ist man mit diesem Bauteil bei einem Klirrfaktor von 10%.

von Schweinshaxe (Gast)


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Die LM38x sind unproblematisch und funktionieren gut.
Eventuell könntest du aber den lm380 nehmen, der hat mehr Saft .... 
Frohes Neues!

von MaWin (Gast)


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> Ist der LM386 ideal, oder gibt es sinvollere Alterntativen?

Der LM386 ist uralt und benötigt einen grossen Ausgangselko, zudem 
bringt er wenig Leistung und rauscht stark.
Der LM4861 ist eine wesentlich bessere Alternative, kostet 99ct statt 
36ct. TDA7052 für 78ct ebenso, leicht schlechter. Früher hatte Reichelt 
auch den TS4871, heute hat Reichelt mit der neuen WebSite selbst die 
Auflistung im Typennummerfenster kaputtprogrammiert.

> Ich habe hier im Forum gelesen, dass man Stereo nicht einfach zu Mono
> verbinden darf, da muss was zwischen.

Im einfachsten Fall 2 Widerstände

links --10k--+
             |
             +-- mono
             |
rechts -10k--+

von Sebastian L. (arakis)


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Vielen Dank für die Antworten!

Also ich hab dem LM386 zum laufen bekommen. Dinge, die ich so 
feststelle:
- Das Hintergrundrauschen des Signals wird mit verstärkt (logisch). 
Liegt definitiv am Signal, nicht an der Schalung, mit separater 
Stereoanlage getested. Ist halt nur sehr ärgerlich, dass das 
Eingangssignal so unsauber ist.
- Die Schaltung verursacht auch eigene Geräusche, da diese aber 
definitiv leiser sind als das Rauschen des Eingangssignals, stört es 
nicht weiter.
- Selbst bei sehr kleiner Lautstärke fängt der 0.5W 8Ohm Lautsprecher 
bei bestimmten Liedern an zu krächzen - wobei ich jetzt nicht weiß, ob 
dies an der Schaltung oder am Lautsprecher liegt.

Den LM4861 werde ich mir mal ansehen. Was Reichelt angeht: Ich ich 
bestelle alles bei Farnell.

Lieben Gruß,
Sebastian

von Thomas (kosmos)


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10% Klirrfaktor ist halt schon ein Wort, vielleicht wird es ja besser 
wenn du am Verstärkereingang einen Hochpassfilter einsetzt denn der 
Minilautsprecher wird warscheinlich eh nichts unter 300 Hz übertragen 
können und durch den dann geringeren Membranhub könnt das den Klang des 
Lautsprechers positiv beeinflussen.

von Jens G. (jensig)


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@ Sebastian Loncar (arakis)

>- Selbst bei sehr kleiner Lautstärke fängt der 0.5W 8Ohm Lautsprecher
>bei bestimmten Liedern an zu krächzen - wobei ich jetzt nicht weiß, ob
>dies an der Schaltung oder am Lautsprecher liegt.

Dann schwingt er.
Hast Du ordentlich die Betriebsspannung abgeblockt? 100µ oder sowas 
direkt am IC (zusätzlich zum Siebelko, falls von Trafo gespeist).
Masseführung beachtet? Alles möglichst sternförmig zum Elko führen, der 
seinerseits nah am IC sein sollte (nicht körperlich nah, sondern kurze 
Leitungsführung).

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