Ich will mir einen VDR zusammenstellen, der nebenbei auch als NAS dienen soll. Kein Dauerbetrieb, sondern nur, wenn er gebraucht wird. Zwecks Datenlagerung bin ich grad auf der Suche nach 3 Festplatten, um daraus ein RAID 5 zu bauen. 1 TB gibt für 65 bis 70 Euro, aber ich seh auch ne Seagate mit 1,5 TB für 72 Euro, was ja preislich interessant wäre. Gibt für meinen Einsatzzweck Empfehlungen? Hersteller? Ich wollte eigentlich in Richtung 2,5" gehen, hab aber gehört, das die nicht so robust sein sollen.
Von Seagate würde ich die Finger lassen. "Seagate oder sie geht nicht." WD wurde ja weiter oben schon genannt. Die wären auch mein Favorit. Da der NAS / VDR nicht ständig laufen soll, wäre meiner Meinung nach eine Caviar Green ausreichend.
Die rote Serie von Western Digital (WD Red) ist für den Einsatz in RAIDs bzw. NAS-Laufwerken optimiert. Kosten als 1TB ~75€ und als 2TB ~105€. Aufgrund der typischerweise beengten Platzverhältnisse in Gehäusen für solche Anwendungen sollten Platten mit geringer Leistungsaufnahme verwendet werden, da diese auch nicht so warm werden, was wiederum der Lebensdauer zugute kommt. Ich habe bisher gute Erfahrungen mit WD-Green gemacht (Idle-Timer deaktiviert), der Preisunterschied zu der neuen Red-Serie ist aber marginal. Für den RAID-Betrieb sind weiterhin Platten mit TLER empfehlenswert. Das ist bei allen für RAID spezifizierten der Fall.
Auch meine Empfehlung für WD Caviar Green. Habe hier einige, die laufen zuverlässig und relativ kühl.
Von welchem Raid 5 reden wir hier überhaupt? Ist es "richtiges" Hardware Raid mit dediziertem Controller oder das berüchtigte Intel On-board Raid? Von letzterem wird meist abgeraten, da die Performance schlecht ist (insebesondere beim Rebuild, der oft tagelang läuft und gar nicht so selten passiert).
Es ist Intel-onBoard-RAID gedacht, Chipsatz H77. Alternativ Software-RAID von Linux. Ich hab mir als Festplatte(n) jetzt die http://www.alternate.de/html/product/Western_Digital/WD10EFRX_1_TB/1018538/? ausgesucht.
Nimm dann lieber Softwareraid anstatt das Intel-zeugs (Intel macht viele gute Sachen, aber RAID in Desktopchipsätzen gehört eindeutig nicht dazu ;)). Die RAID-optimierungen der WD Reds brauchst du dann nicht, die spielen nur an dezidierten Raidcontrollern eine Rolle (haben mit dem Fehlerfallverhalten zu tun)
Hallo, Raid 5 ist eigentlich gar keine gute Idee für ein NAS. Raid 5 ist dafür gedacht, die Verfügbarkeit der Daten durchgehend sicher zu stellen. Das ist im Privatbereich aber selten gefordert. Ein Ausfall von ein paar Stunden um die ohnehin notwendige Datensicherung einzuspielen , spielen im Privatleben wahrscheinlich keine Rolle. Raid 5 ist nur dafür da, dass bei einem Ausfall einer Platte weiter gearbeitet werden kann. Eine Datensicherung ersetzt das nicht. Allerdings gibt es beim Rebuilt vom Raid 5 durchaus Schwierigkeiten. Es ist durchaus nicht unwahrscheinlich, dass bei der Datenwiederherstellung im Raid 5 eine weitere Platte durch die Belastung ausfällt, dann ist alles verloren. Bei einem Hardwareraid kannst du auch nicht einfach die Hardware gegen eine andere tauschen wenn sich dadurch der Raidcontroller ändert. Im Privatgebrauch ist eine Datensicherung ausreichend, höchstens Raid 1 währe noch eine Überlegung wert. Und dann alle ohne Festplatten mit TLER, wie die WD Red Platten. Die schalten die Platten bei Lesefehlern zu schnell ab. Gruß Thomas
Thomas L. hat vollkommen recht. Im professionellen Bereich hat Raid 5 eine Daseinsberechtigung um die Verfügbarkeit (z.B. im Bankenbereich) sicherzustellen, dann aber mit (teurem) Hardware Raid. Für einen Privatmann bringt es nur Ärger und ich weiß wovon ich rede. Das Intel Chipsatz Raid ist nur ein Marketing Gag und in der Praxis nahezu unbenutzbar. Wenn man nach "Intel Raid 5" googelt wird man von Problemthreads schier erschlagen! Bald wird es wohl einen neuen geben.
Habe mit dem Linux-RAID mdadm sehr gute Erfahrungen gemacht, hier laufen 2 Stück mit je 2-3 WD5000BUCT (und eine WD5000BPKT), leise und 32-34 Grad trotz Einschub.
Nie wieder Raid 5 schrieb: > um die Verfügbarkeit ... sicherzustellen, > dann aber mit (teurem) Hardware Raid. Auch das teuerste Raid kann die Physik nicht überlisten. Eine große,leere HD ist in 20 Minuten gespiegelt (weil nix drauf ist) und das GLEICHE RAID im vollen Betrieb kann Tage brauchen bis der Rebuild fertig ist (besonders wenn sich die Daten darauf schneller ändern). Bei Blitzeinschlag oder Virusbefall nützt das teuerste Raid auch nix. Ein regelmäßiges Backup auf verschiedene Platten die sonst an einem sicheren Ort gelagert werden, ist für Otto-Normalverbraucher die sinnvollere Variante.
tt4u schrieb: > Habe mit dem Linux-RAID mdadm sehr gute Erfahrungen gemacht, hier laufen > 2 Stück mit je 2-3 WD5000BUCT (und eine WD5000BPKT), leise und 32-34 > Grad trotz Einschub. Dito hier. Debian mdadm RAID1 mit 2 WD Green und Temperaturen um die 25-30 Grad C.
Habe hier ein Intel Chipsatzraid als Raid5 mit 5 Platten. Schnell ist das wirklich nicht. In 6 Jahren 2 mal eine Platte abgekackt und das Rebuilt lief Problemlos wenn auch sehr langsam. Dann habe ich noch einen 3ware mit 6 Platten als Raid5. Einmal eine Platte defekt, Rebuilt Problemlos und das Teil ist "schnell". Backups werden auf externen Platten gemacht. Die paar Euro sind es mir dann schon wert nach einen FP-Schaden nicht auch noch ein Backup einspielen zu müssen. Backups sehe ich nur als absolute Notfallsicherung an.
Es gibt einen Unterschied zwischen den Desktop Platten und den 24x7 Server platten. Eine Raid platte hat einen anderen Recovery Algorithmus wie ein Desktop platte. Wir reden hier von Recovern eines unleserlichen Sektors. Die Raidplatte weiss die Andere Platte hat den Sektor noch und macht weiter, waehrend die Desktop platte davon ausgeht, der Sektor ist nur einml vorhanden und sich beliebig Zeit nehmen kann. Also unbedingt die richtige Platte kaufen.
Bernd T. schrieb: > Dann habe ich noch einen 3ware mit 6 Platten als Raid5. RAID5 ist anfällig wie eine Weihnachtsbaumbeleuchtung. Sobald die 2. HD z.B. wegen Serienfahler auch noch krank wird, sieht es ganz finster aus. Leider gab es schon Montags-Serien, die wie die Fliegen gestorben sind. Frag die Suchmaschine. Weiterhin sind RAID-Controller auch ein Teile, die ich schon öfter tauschen lassen mußte. Selbst wenn sie lange gelebt haben waren irgendwann die Stütz-Akkus am Ende ihrer Tage.
oszi40 schrieb: > Bernd T. schrieb: >> Dann habe ich noch einen 3ware mit 6 Platten als Raid5. > > RAID5 ist anfällig wie eine Weihnachtsbaumbeleuchtung. Sobald die 2. HD > z.B. wegen Serienfahler auch noch krank wird, sieht es ganz finster aus. > Leider gab es schon Montags-Serien, die wie die Fliegen gestorben sind. > Frag die Suchmaschine. Wer ganz sicher gehen will nutzt RAID 6, wo 2 Platten ausfallen dürfen, und nutzt natürlich verschiedene Hersteller :) > Weiterhin sind RAID-Controller auch ein Teile, die ich schon öfter > tauschen lassen mußte. Selbst wenn sie lange gelebt haben waren > irgendwann die Stütz-Akkus am Ende ihrer Tage. Was macht man eigentlich wenn so ein RAID-Controller abschmiert? Durch baugleiche Version ersetzen und "weiter gehts"?
Reinhard S. schrieb: > Was macht man eigentlich wenn so ein RAID-Controller abschmiert? Durch > baugleiche Version ersetzen und "weiter gehts"? Ebendies. Wenn man Pech hat, dann war der schon mal woanders drin und fragt beim Start, ob er die eigene Config oder die auf den Disks nutzen soll. Ergibt 50% Chance für ein Desaster bei Münzwurf. Mehr, wenn diese Frage saublöd formuliert ist. An dieser Stelle darf man vielleicht auch mal Linux RAID loben. ;-)
Reinhard S. schrieb: > Wer ganz sicher gehen will nutzt RAID 6, wo 2 Platten ausfallen dürfen, > und nutzt natürlich verschiedene Hersteller :) Ich habe allerdings in den professionellen Storage-Systemen noch nie einen solchen Mix gesehen. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass in den Highend-Systemen ein gewisser Burnin-Test drin ist. In den Preisen jedenfalls ist er es. Es könnte ausserdem schwierig werden, heute noch auch nur 5 aktuelle, gleich grosse und gleich schnelle Platten verschiedener Hersteller zu finden. Erst recht, wenn dann auch noch andere Firmware drin oder die Disk mit 520 Byte Sektoren formatiert ist. Wer es wirklich ernst meint, der verwendet RAID-6 oder RAID-DP und spiegelt den Inhalt zusätzlich auf ein zweites Storage-System in einem anderen Gebäude oder Standort.
A. K. schrieb: > Ebendies. Wenn man Pech hat, dann war der schon mal woanders drin und > fragt beim Start, ob er die eigene Config oder die auf den Disks nutzen > soll. Ergibt 50% Chance für ein Desaster bei Münzwurf. Mehr, wenn diese > Frage saublöd formuliert ist. Das wäre mächtig ironisch. > An dieser Stelle darf man vielleicht auch mal Linux RAID loben. ;-) Warum? Wie läuft es da?
Reinhard S. schrieb: >> An dieser Stelle darf man vielleicht auch mal Linux RAID loben. ;-) > > Warum? Wie läuft es da? In Linux brauchst du bei halbwegs zivilisierten Ansprüchen normalerweise kein Hardware-RAID, sondern kannst mit dem Linux "md" Treiber ein Software-RAID zusammen bauen. Die Kisten von Synology&Co machen auch nichts anderes. Folglich gibt es dann keinen RAID-Controller, der kaputt gehen kann. Und wenn der ganze NAS-Rechner kaputt geht, dann kommst du an den Inhalt der Platten zur Not auch vom Normal-PC aus mit Live-Linux ran.
Reinhard S. schrieb: > Wer ganz sicher gehen will nutzt RAID 6, wo 2 Platten ausfallen dürfen, Wer ganz sicher gehen will, nutzt Level 1 oder 10. In Zeiten, wo Plattenkapazität nicht mehr wirklich viel kostet, gibt es kaum noch Pluspunkte für RAID5/6. http://www.baarf.com/
Icke ®. schrieb: > Wer ganz sicher gehen will, nutzt Level 1 oder 10. In Zeiten, wo > Plattenkapazität nicht mehr wirklich viel kostet, gibt es kaum noch > Pluspunkte für RAID5/6. Wirst nicht viele Netapps finden, die mit RAID 1 oder 10 betrieben werden. Und dass Plattenkapazität fast nicht kostet halte ich für stark übertrieben. Bei solchen Systemen. Abgesehen davon: Die beschriebene Remote-Spiegelung entspricht ungefähr der Spiegelung zweier RAID-6 Aggregate. Der Sinn davon liegt in der Absicherung gegen Ausfall eines Rechenzentrums (Brand/Wasser).
Der TE will aber einen Videorecorder betreiben und kein Rechenzentrum. Wobei ich für diese Anwendung gar kein RAID einsetzen, sondern die Kapazität eher für externe Sicherung nutzen würde.
Icke ®. schrieb: > Wobei ich für diese Anwendung gar kein RAID einsetzen, sondern die > Kapazität eher für externe Sicherung nutzen würde. Weshalb ich das auch ungefähr so mache, also eine mucksmäuschenstille einzelne 2TB Disk im VDR. Und dem Rest/Archiv/Backup auf einem Server anderswo, wo mehrere Platten akustisch nicht stören. Wenn mal ein paar Tatorte auf der VDR-Disk verschwinden sollten, dann sei's drum.
A. K. schrieb: > Wenn mal ein paar Tatorte auf > der VDR-Disks verschwinden sollten, dann sei's drum. Yes. Auf Verfügbarkeit kommt es hier nicht an.
Icke ®. schrieb: > Der TE will aber einen Videorecorder betreiben und kein Rechenzentrum. Das war auch eher eine Spitze auf die sich in solchen Fällen unweigerlich anbahnende Diskussion darüber, ob RAID 5 nicht schlimmer ist als gar keines, mindestens aber 6 nötig usw...
A. K. schrieb: > Icke ®. schrieb: >> Wobei ich für diese Anwendung gar kein RAID einsetzen, sondern die >> Kapazität eher für externe Sicherung nutzen würde. > > Weshalb ich das auch ungefähr so mache, also eine mucksmäuschenstille > einzelne 2TB Disk im VDR. Und dem Rest/Archiv/Backup auf einem Server > anderswo, wo mehrere Platten akustisch nicht stören. Wenn mal ein paar > Tatorte auf der VDR-Disk verschwinden sollten, dann sei's drum. Ihr überseht hier, das VDR und Server, wo mehrere Platten akustisch nicht stören, identisch sind/sein sollen :) A. K. schrieb: > Folglich gibt es dann keinen RAID-Controller, der kaputt gehen kann. Und > wenn der ganze NAS-Rechner kaputt geht, dann kommst du an den Inhalt der > Platten zur Not auch vom Normal-PC aus mit Live-Linux ran. Aber es gibt Software, die sich ändern kann, auch zum negativen. Und ob ich dann per Live-CD eine lauffähige Konfiguration hinbekomme?
Reinhard S. schrieb: > Ihr überseht hier, das VDR und Server, wo mehrere Platten akustisch > nicht stören, identisch sind/sein sollen :) Nein, es war so gemeint, daß ich im VDR/Server gar kein RAID verwenden würde, sondern stattdessen USB-Platten, auf die extern gesichert wird. Bei annähernd gleichen Kosten hat man so eine bessere Datensicherheit zu Lasten der Verfügbarkeit. Aber es dürfte beim Privatuser verschmerzbar sein, wenn er mal einen Tag keine Filmchen abspielen oder aufnehmen kann.
Reinhard S. schrieb: > Aber es gibt Software, die sich ändern kann, auch zum negativen. Und ob > ich dann per Live-CD eine lauffähige Konfiguration hinbekomme? Ich meinte damit nicht, per Live-CD einen VDR zu betreiben, sondern den Inhalt der Platten zu retten oder sie ohne Datenverlust in anderer Hardware-Umgebung weiter zu betreiben. Das ist der Vorteil von normalem Linux-RAID gegenüber Hardware-RAID. Wenn du Sachen löschst oder dir die Sysconfig zerlegst, dann hilft kein Soft- oder Hardware-RAID, sondern nur ein Backup.
Lvm,alle platten hintereinander, eine partition, fertig. Daten kaputt, neue platte dabeistecken, in lvm einbinden,zu rettende daten kopieren, Defekte platte aus lvm nehmen, fertig. Defekte vdr dateien von anderen vdr usern wiederholen. Welche videodaten sind schon lebenswichtig? So läuft das bei mir.
Hans schrieb: > oder ein vernünftiges filesystem mit snapshots :) Wenn Du >100 Snaps einzeln einspielen möchtest, braucht es "etwas" mehr Zeit als ein regelmäßiges Image.
A. K. schrieb: > Ich meinte damit nicht, per Live-CD einen VDR zu betreiben, sondern den > Inhalt der Platten zu retten oder sie ohne Datenverlust in anderer > Hardware-Umgebung weiter zu betreiben. Das ist der Vorteil von > normalem Linux-RAID gegenüber Hardware-RAID. Noch einer ist, das auf den Platten in meinem RAID 1 unter Linux RAID ein ganz normales ext3 filesystem drauf ist. Jede Platte kann auch einzeln gelesen werden, wenn die andere mal putt geht.
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