Hallo ich beschäftige mich gerade mit dem Bau einer halbwegs brauchbaren Endstufe für den kleinen Geldbeutel. Aufgefallen ist mir der TDA7293 welcher ein erstaunlich geringen Verzerrungsfaktor besitzt bei geringer Ausgangsleistung. Ich vermute, zur Spannungsversorgung wären zwei identische Schaltnetzteile(48V @ 150Watt für symmetrische +-48V) am Besten geeignet. Im Datenblatt des TDA7293 ist eine "Master/Slave" Schaltung abgebildet welche wahrscheinlich zur Erhöhung der Ausgangsleistung dient. Da aber genaue Angaben fehlen wollte ich hier Fragen ob mir jemand erklären kann was es genau mit dieser Schaltung auf sich hat und wie sie sich auf die Verzerrung auswirkt. Hier noch das Datenblatt http://www.electroclub.info/invest/tda7294/TDA7293.pdf Besten Dank Gruß Denis
> Aufgefallen ist mir der TDA7293 welcher ein erstaunlich geringen > Verzerrungsfaktor besitzt bei geringer Ausgangsleistung. Jaja, aber der Ruhestrom/Querstrom mit 30mA erleichtert geringe Verzerrungen ungemein ;) > Da aber genaue Angaben fehlen wollte ich hier Fragen ob mir jemand > erklären kann was es genau mit dieser Schaltung auf sich hat und wie sie > sich auf die Verzerrung auswirkt. Das (Fig. 7) ist eine ganz normale Parallelschaltung, geht halt bei MOSFET-Endstufen recht problemlos. SGND auf -Vs am Slave sorgt dafür, dass die Eingangsstufe ausgeschaltet bleibt und die vom Slave beide Endstufen treibt. Auswirkungen auf die Verzerrungen? Aus dem Bauch heraus eher wenig.
Denis schrieb: > Ich vermute, zur Spannungsversorgung wären zwei identische > Schaltnetzteile(48V @ 150Watt für symmetrische +-48V) am Besten > geeignet. Falsch vermutet. Die Weichheit eines normalen Trafo-Gleichrichter-Siebelko Netzteiles rettet sein Leben bei höherer Ausgangsleistung, in dem es die Verlustleistung im IC verringert. Schau doch das kleine Kerlchen an. :) Verzerrungen werden durch die Gegenkopplung gering gehalten. Ob da nun ein oder mehrere Transistoren im Gleichtakt beteiligt sind, spielt keine hörbare Rolle.
Hallo Dennis, Zuerst einmal sind 96 Volt ein wenig viel wenn du nur einen TDA verwenden willst. Bei 8 Ohm Impedanz würdest du auf über 200 Watt RMS kommen, was sowohl die geplanten Netzteile als auch der TDA bei weitem nicht hergeben. Auch bei 16 Ohm bekommst du unter anderem Probleme mit der Verlustleistung. Besser wäre hier die von dir schon erwähnte "Modular Application" (Master/Slave Betrieb), bei der die Ausgangsstufen von mindestens zwei TDA parallel geschalten sind, wobei ein TDA als Master arbeitet und das Eingangssignal für die internen Endstufen aufbereitet. Die übrigen TDA, die im Slave-Betrieb arbeiten (SGND und Eingänge auf -Vs bzw. GND, siehe Datenblatt), werden über Pin 11 verbunden und bekommen somit das gleiche Signal für die Endstufen. Du hast schon richtig erkannt, dass diese Verschaltung eine Erhöhung der Ausgangsleistung ermöglicht. Die Verzerrung dürfte sich (zumindest für das menschliche Gehör) unmerklich erhöhen. Ein Vorschlag von mir wäre, die Versorgungsspannung mit einem 60 Volt Trafo (mit Mittelanzapfung) bereitzustellen, so dass du im unbelasteten Falle +-42 Volt hast, und mit dieser symmetrischen Spannung zwei TDAs in der Master-Slave Schaltung zu betreiben. Dies würde dir auch den Anschluss von niederimpedanten Lasten ermöglichen (4 Ohm LS), ohne dass die TDAs abrauchen (entsprechende Kühlung vorausgesetzt). Wenn du allerdings unbedingt Schaltnetzteile verwenden willst (Gewicht, Platz, ...) dann empfehle ich dir ebenfalls unter 45 Volt zu bleiben, 48 Volt sind eben hart an der Grenze. Wenn du nur einen TDA betreiben willst, dann empfehle ich dir aufgrund der Verlustleistung sogar nur +-24 Volt zu verwenden. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen, verzeiht mir eventuelle Fehler, es ist schon spät... :-) Gruß Christian
Vielen Dank für die ausführliche Antwort Ich muss allerdings nochmal nachfragen. Ich möchte damit zwei Magnat Monitor Surpreme 1000 (180W RMS) betreiben. Allerdings nicht um meine Nachbarn zu schocken sondern eher um einen schönen Klang zu erzeugen. Als alternative Spannungsversorgung habe ich mich nun auf +/-24V festgelegt. Da ich leider nicht weiß wie sich der Master/Slave-Betrieb auf die Ausgangsleistung auswirkt würde ich pro Ausgang und Lautsprecher 4 TDAs verwenden (Der TDA7293 ist ja nicht wirklich teuer) Eine Unklarheit besteht auch noch im Datenblatt. Da ist auf Seite 3 bei Electrical Characteristic die Rede von Rg = 50Ohm. Ich vermute mit diesem Widerstand lässt sich der Gain-Faktor festlegen allerdings kann ich ihn in den Beschaltungen nicht ausfindig machen. Gruß Denis
> Als alternative Spannungsversorgung habe ich mich nun auf +/-24V > festgelegt. > > Da ich leider nicht weiß wie sich der Master/Slave-Betrieb auf die > Ausgangsleistung auswirkt würde ich pro Ausgang und Lautsprecher 4 TDAs > verwenden (Der TDA7293 ist ja nicht wirklich teuer) Bei +/-24V schafft ein TDA den Ausgangsstrom für Lastwiderstände bis herunter zu etwa 2Ohm allein, da brauchst du nichts parallel schalten. > Eine Unklarheit besteht auch noch im Datenblatt. > Da ist auf Seite 3 bei Electrical Characteristic die Rede von Rg = > 50Ohm. > Ich vermute mit diesem Widerstand lässt sich der Gain-Faktor festlegen > allerdings kann ich ihn in den Beschaltungen nicht ausfindig machen. Falsch vermutet, das ist der Innenwiderstand der zum Messen verwendeten Signalquelle=Generatorwiderstand.
> zur Spannungsversorgung wären zwei identische Schaltnetzteile( > 48V @ 150Watt für symmetrische +-48V) am Besten geeignet. Kaum. 4 Ohm Lautsprecher an 48V (sagen wir 44V kommen raus) führt zu 11A (de factor sollte man sogar 22A beachten denn ein Lautsprecher ist eine komplexe Last), und weil ein Schaltnetzteil keine dicken Siebelkos hat die 1/100 Sekunde halten, sondern zigtausend Impulse pro Sekunde macht, muss es diese 11A auch liefern können, also 528 Watt haben, zusammen 1066 Watt. Da ist ein 50Hz Trafonetzteil viel gutmütiger, hier muss der Trafo nur für die thermischen (langsamen) Verluste ausgelegt werden, und da der TDA7293 kaum über 50 Watt bringt also nicht mal 80 Watt aufnuimmt, reicht ein 2*33V/80VA Trafo für einen Kanal aus, nur die Siebelkos sollte etwas grösser sein. 48V sind sowieso Humbug und ohne die High Efficiency Application Circuit nicht zu schaffen, der TDA7293 würde dir sonst verglühen, rechne mit 2*24V~/80VA Trafo und den sich daraus ergebenden unstabilisierten +/-32V für maximal 50 Watt am Lautsprecher. Uups, das reicht dir ja nicht. > Im Datenblatt des TDA7293 ist eine "Master/Slave" Schaltung abgebildet > welche wahrscheinlich zur Erhöhung der Ausgangsleistung dient. Einfache Parallelschaltung. http://s.eeweb.com/members/leslie_perjes/projects/2011/12/14/TDA-Modular-amp-1323856446.pdf
Okay das wird mir zu kompliziert. nach längerer Suche habe ich folgende Alternative gefunden http://www.ebay.de/itm/Assembled-LJM-L15D-Pro-Stero-Power-amplifier-board-2-channel-PSU-board-/120953680116?_trksid=p5197.m1992&_trkparms=aid%3D111000%26algo%3DREC.CURRENT%26ao%3D1%26asc%3D14%26meid%3D4684575013214987829%26pid%3D100015%26prg%3D1006%26rk%3D4%26sd%3D170942959711%26#ht_3007wt_1202 Die sind im vergleich zum TDA ausgesprochen überwältigend dazu ein Rinkerntrafo mit 2x45V und ich habe meine ca. 180W/Channel bei verschwindend geringer Verzerrung. Und das ganze ohne Aufwand für weniger Geld. Werde noch posten ob die Teile wirklich so gut sind wie sich die Artikelbeschreibung lesen lässt.
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