Forum: PC Hard- und Software WLAN-Brücke 5 Ghz realisieren


von Willy P. (willy_p)


Lesenswert?

Hallo in die Runde.

Die Situation:
Mein DSL kriecht meistens unterhalb von 1 mbit/s was zur beruflichen 
Nutzung absolut ungenügend ist. Mein Bekannter wohnt ca. 300 m Luftlinie 
entfernt und nutzt das Internetangebot von UnityMedia mit 150 mbit/s. 
Leider habe ich keinen Kabelanschluss sonst hätte ich das auch schon. 
:-D

Der Plan:
Eine WLAN-Brücke zwischen beiden Häusern per 5 Ghz Technik.

Das Problem:
Es gibt keine direkte Sichtlinie, diese wird von zwei weiteren Häusern 
versperrt.

Meine Fragen:
A)  Macht es Sinn trotzdem eine WLAN-Brücke aufzubauen?
B)  Welche Technik wäre zu empfehlen?

Danke und Gruß vom Niederrhein

von user (Gast)


Lesenswert?

Richtantenne und 2.4GHz verwenden

von Christian B. (casandro)


Lesenswert?

Durch Häuser wirst Du wahrscheinlich nicht durchkommen.

Was Du machen kannst ist ein Freifunknetz aufbauen. Dafür haben zum 
Beispiel die Freifunker in Oldenburg und Franken schon schöne Images 
gebaut, mit denen Du dann nach Slowenien getunneltes Internet haben 
kannst. Durch das Freifunknetz kannst Du dann aber auch Zu Deinem 
Kollegen tunneln und dann seinen Internetzugang mitnutzen, ohne ihn 
gleich an alle weitergeben zu müssen.

Da müssten dann die Leute dazwischen halt mitspielen.

von user (Gast)


Lesenswert?


von christian (Gast)


Lesenswert?

Schau dir doch mal von ubiquity die nanostation m5 oder m2 an. Mit der 
m5 habe ich eine rifu strecken von 2 km aufgebaut mit Bäumen und ein bis 
zwei Häusern dazwischen. Die Strecke kostet ca. 200 Euro.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Willy P. schrieb:

> Meine Fragen:
> A)  Macht es Sinn trotzdem eine WLAN-Brücke aufzubauen?

Ohne Sichtverbindung kaum. Idealerweise sollte sogar die Fresnelzone 
frei sein. Die Chancen stehen also sehr schlecht.

> B)  Welche Technik wäre zu empfehlen?

APs von Lancom, Antennen von WiMo. Ich habe damit seit mehreren Jahren 
eine Richtfunkstrecke zur Anbindung eines Nebengebäudes im Einsatz, die 
störungsfrei arbeitet. Distanz ist allerdings nur ca. 60m bei freier 
Sicht.

von Stahlbeton (Gast)


Lesenswert?

Willy P. schrieb:
> diese wird von zwei weiteren Häusern
> versperrt.

Was für Häuser ? Stahlbeton ?

5Ghz ist eher schlechter beim durchdringen von Hindernissen.

von Stahlbeton (Gast)


Lesenswert?

Kannst du evtl. ein anderes Gebäude als Reflektor nutzen ?

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Willy P. schrieb:
>
>> Meine Fragen:
>> A)  Macht es Sinn trotzdem eine WLAN-Brücke aufzubauen?
>
> Ohne Sichtverbindung kaum. Idealerweise sollte sogar die Fresnelzone
> frei sein. Die Chancen stehen also sehr schlecht.
>
>> B)  Welche Technik wäre zu empfehlen?
>
> APs von Lancom, Antennen von WiMo.

Wenns profimäßig sein soll geht auch Funkwerk/Teldat, die haben (wie 
auch Lancom) auch Outdoor-Taugliche Geräte im Angebot. Natürlich nicht 
ganz billig.

Wenn deine Technik drinnen stehen kann kanns rein theoretisch auch ein 
beliebiger AP sein.

von Sven (Gast)


Lesenswert?

Kannst auch Mikrotik nehmen, wenn du spaß am Basteln hast.
Wobei die mittlerweile auch feritggeräte haben.

Wenn die Häuser direkt in der Sichtlinie stehen, könnte es schwierig 
werden.
Du musst dann über Reflexionen arbeiten.
Am Besten mit Diversity.

Ich würde dafür keine Antennen mit zu hohem Gewinn einsetzen, zumindest 
auf Sendeseite nicht. Außer wenn du einen wirklich festen 
Reflexionspunkt findest, wo man dann von beiden Seiten "voll 
draufhalten" kann.

Aber 300 m könnte schon noch gehen.
Du wirst nicht drumherum kommen, es praktisch auszuprobieren.
Ohne Sichtverbindung kann man kaum so abschätzen, ob es geht oder nicht.

von Ottmar Feger (Gast)


Lesenswert?

Bei Unitymedia kann man doch online die Adressen prüfen die das haben 
können. Such denjenigen raus der am dichtesten dran ist und funke von 
da.

von Willy P. (willy_p)


Lesenswert?

Hat die 2,4 Ghz Technik eigentlich Vorteile gegenüber der 5 Ghz Technik?
Der Nachteil ist ja die Überfüllung der Frequenz durch FritzBox und Co.

Bei 5 Ghz gibt es geräte, die mit bis zu 1 Watt sendeleistung arbeiten.
Was ist den bei 2,4 Ghz erlaubt?

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Willy P. schrieb:
> Hat die 2,4 Ghz Technik eigentlich Vorteile gegenüber der 5 Ghz Technik?

Größere Anzahl unterstützter Hardware, leichte Vorteile bei der 
Ausbreitung durch Hindernisse (Wände, Decken etc.). Gravierender 
Nachteil ist die massive Überfüllung des Bandes nicht nur durch andere 
WLANs, sondern auch durch alle möglichen drahtlosen 
Übertragungstechniken (Bluetooth, Babyphones, Außensensoren von 
Wetterstationen usw.).

> Bei 5 Ghz gibt es geräte, die mit bis zu 1 Watt sendeleistung arbeiten.
> Was ist den bei 2,4 Ghz erlaubt?

In Deutschland 100mW. Maßgeblich ist allerdings die abgestrahlte 
Leistung (EIRP) und nicht die Leistung der Endstufe. Das heißt, mit 
100mW darfst du nur senden, wenn die Antenne ideal kugelförmig strahlt. 
In der Praxis bündeln die Antennen jedoch mehr oder weniger stark, sodaß 
sich die Leistung in der bevorzugten Richtung unzulässig erhöht. Deshalb 
muß die Sendeleistung um den Betrag des Antennengewinns vermindert 
werden, wenn man andere als die serienmäßigen Antennen verwenden will.

von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

Willy P. schrieb:
> Mein DSL kriecht meistens unterhalb von 1 mbit/s

Hmmm, weniger als 1 Millibit/s? Du meinst wohl Mbit/s 
(Megabit/Sekunde)...

von Willy P. (willy_p)


Lesenswert?

@Jonny B.

1 Mbit/s, danke für den Hinweis.
Manchmal kommt es halt doch auf die Größe an.


Mit 2,4 Ghz komme ich aber nicht ohne Weiteres über die 300 bis 350 m 
oder wieviel wäre das möglich wenn es ideal läuft.

von Willy P. (willy_p)


Lesenswert?

In diversen Onlineshops werden WLAN-Booster für 2,4 Ghz mit bis zu 4000 
mW angeboten. Da klingeln dann bestimmt sehr schnell die netten Herren 
an der Tür.

von Klais Kaiser (Gast)


Lesenswert?

Willy P. schrieb:
> In diversen Onlineshops werden WLAN-Booster für 2,4 Ghz mit bis zu 4000
> mW angeboten. Da klingeln dann bestimmt sehr schnell die netten Herren
> an der Tür.

Die Gefahr, dass das passiert, ist sehr gering. Nicht nur, weil aus 
diesen Dingern selten rauskommt, was drauf steht. Allerdings könnten 
diese Teile unerwünschte Nebenaussendungen produzieren, die dann 
irgendwo stören, und da steigt dann die Gefahr etwas.

Solange Du aber nur mit Antennen bastelst oder wirklich saubere Technik 
mit höheren Leistungen verwendest, machst Du zwar was unerlaubtes, aber 
ich kenne keinen dokumentierten Fall, wo jemand damit Probleme bekommen 
hat.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Willy P. schrieb:

> Mit 2,4 Ghz komme ich aber nicht ohne Weiteres über die 300 bis 350 m
> oder wieviel wäre das möglich wenn es ideal läuft.

Die Reichweite ist nicht das Problem, die kann unter guten Bedingungen 
auch bei 2,4GHz mehrere km betragen. Aber.. wenn man eine 
Richtfunkstrecke aufbaut, dann sammelt die bündelnde Antenne nicht nur 
den Partner sondern auch jeglichen fremden Funkverkehr im Bereich der 
Keule verstärkt ein. Da inzwischen jeder zweite Haushalt ein WLAN 
betreibt, können das auf eine Entfernung von mehreren 100m in gut 
bebautem Gelände ein paar Dutzend sein. Im 5GHz-Band stehen wesentlich 
mehr Kanäle zur Verfügung und die Störsicherheit wird wegen der 
vorgeschriebenen, automatischen Kanalwechsel (DFS) zudem weiter 
verbessert.

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Willy P. schrieb:
> In diversen Onlineshops werden WLAN-Booster für 2,4 Ghz mit bis zu 4000
> mW angeboten. Da klingeln dann bestimmt sehr schnell die netten Herren
> an der Tür.

Mit WLAN bei 5,8 GHz wären 4W EIRP auch legal möglich. Für stationäre 
Punkt-zu-Punkt-Strecken (was die Leitung von TE ja wäre), mit 
entsprechend guten Antennen und nach Anmeldung bei der 
Bundesnetzagentur.

von Sven (Gast)


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Größere Anzahl unterstützter Hardware, leichte Vorteile bei der
> Ausbreitung durch Hindernisse (Wände, Decken etc.). Gravierender
> Nachteil ist die massive Überfüllung des Bandes nicht nur durch andere
> WLANs, sondern auch durch alle möglichen drahtlosen
> Übertragungstechniken (Bluetooth, Babyphones, Außensensoren von
> Wetterstationen usw.).

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass 5 GHz bei manchen Hindernissen 
weniger stark beeinträchtigt wird, als 2,4 GHz.

Zum Beispiel beim Bäumen. Ich hatte jahrelang 2,4 GHz laufen über 
mehrere 100m. Ein Baum stand im Weg. Dadurch war das WLAN sehr 
"Wetterfühlig".
Je nach Feuchtigkeit in der Luft (Regen/allgemein feuchtes Wetter) und 
Belaubungsgrad.
Ging meißtens nur "Knapp am Limit und extrem langsam". Bis runter auf 
100-200 kbit/s effektiv und mit hohem packet loss. Manchmal auch ganz 
weg.

Wechsel auf 5 GHz:
Es flutscht. Und zwar bei jedem Wetter.
Bei idealen Bedinungen sind 30 Mbit/s effektiv drin. Bei schlechtem 
Wetter sinkt es auf ca 10 Mbit/s effektiv ab. Aber nicht weiter.

2. Fall:
AP/Antenne indoor hinter Wand aus Hohlziegeln, Gegenstelle Laptop:
2,4 GHz: ca 150 m Outdoor-Reichweite. 5,6 GHz: ca 400 m.
Außer der Hauswand waren keine weiteren hindernisse im Funkfeld, 
ländliche Umgebung. 5,6 GHz ist quasi leer, auf 2,4 GHz funken selbst 
auf dem Kaff  schon 10-15 AP's rum.

Die größere zulässige EIRP und das niedrigere "Rauschen" gleichen die 
größere Dämpfung mehr als aus.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Sven schrieb:

> Die größere zulässige EIRP und das niedrigere "Rauschen" gleichen die
> größere Dämpfung mehr als aus.

Eben. Es liegt an den Randbedingungen und nicht an der Frequenz.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.