Hallo in die Runde. Die Situation: Mein DSL kriecht meistens unterhalb von 1 mbit/s was zur beruflichen Nutzung absolut ungenügend ist. Mein Bekannter wohnt ca. 300 m Luftlinie entfernt und nutzt das Internetangebot von UnityMedia mit 150 mbit/s. Leider habe ich keinen Kabelanschluss sonst hätte ich das auch schon. :-D Der Plan: Eine WLAN-Brücke zwischen beiden Häusern per 5 Ghz Technik. Das Problem: Es gibt keine direkte Sichtlinie, diese wird von zwei weiteren Häusern versperrt. Meine Fragen: A) Macht es Sinn trotzdem eine WLAN-Brücke aufzubauen? B) Welche Technik wäre zu empfehlen? Danke und Gruß vom Niederrhein
Durch Häuser wirst Du wahrscheinlich nicht durchkommen. Was Du machen kannst ist ein Freifunknetz aufbauen. Dafür haben zum Beispiel die Freifunker in Oldenburg und Franken schon schöne Images gebaut, mit denen Du dann nach Slowenien getunneltes Internet haben kannst. Durch das Freifunknetz kannst Du dann aber auch Zu Deinem Kollegen tunneln und dann seinen Internetzugang mitnutzen, ohne ihn gleich an alle weitergeben zu müssen. Da müssten dann die Leute dazwischen halt mitspielen.
Schau dir doch mal von ubiquity die nanostation m5 oder m2 an. Mit der m5 habe ich eine rifu strecken von 2 km aufgebaut mit Bäumen und ein bis zwei Häusern dazwischen. Die Strecke kostet ca. 200 Euro.
Willy P. schrieb: > Meine Fragen: > A) Macht es Sinn trotzdem eine WLAN-Brücke aufzubauen? Ohne Sichtverbindung kaum. Idealerweise sollte sogar die Fresnelzone frei sein. Die Chancen stehen also sehr schlecht. > B) Welche Technik wäre zu empfehlen? APs von Lancom, Antennen von WiMo. Ich habe damit seit mehreren Jahren eine Richtfunkstrecke zur Anbindung eines Nebengebäudes im Einsatz, die störungsfrei arbeitet. Distanz ist allerdings nur ca. 60m bei freier Sicht.
Willy P. schrieb: > diese wird von zwei weiteren Häusern > versperrt. Was für Häuser ? Stahlbeton ? 5Ghz ist eher schlechter beim durchdringen von Hindernissen.
Icke ®. schrieb: > Willy P. schrieb: > >> Meine Fragen: >> A) Macht es Sinn trotzdem eine WLAN-Brücke aufzubauen? > > Ohne Sichtverbindung kaum. Idealerweise sollte sogar die Fresnelzone > frei sein. Die Chancen stehen also sehr schlecht. > >> B) Welche Technik wäre zu empfehlen? > > APs von Lancom, Antennen von WiMo. Wenns profimäßig sein soll geht auch Funkwerk/Teldat, die haben (wie auch Lancom) auch Outdoor-Taugliche Geräte im Angebot. Natürlich nicht ganz billig. Wenn deine Technik drinnen stehen kann kanns rein theoretisch auch ein beliebiger AP sein.
Kannst auch Mikrotik nehmen, wenn du spaß am Basteln hast. Wobei die mittlerweile auch feritggeräte haben. Wenn die Häuser direkt in der Sichtlinie stehen, könnte es schwierig werden. Du musst dann über Reflexionen arbeiten. Am Besten mit Diversity. Ich würde dafür keine Antennen mit zu hohem Gewinn einsetzen, zumindest auf Sendeseite nicht. Außer wenn du einen wirklich festen Reflexionspunkt findest, wo man dann von beiden Seiten "voll draufhalten" kann. Aber 300 m könnte schon noch gehen. Du wirst nicht drumherum kommen, es praktisch auszuprobieren. Ohne Sichtverbindung kann man kaum so abschätzen, ob es geht oder nicht.
Bei Unitymedia kann man doch online die Adressen prüfen die das haben können. Such denjenigen raus der am dichtesten dran ist und funke von da.
Hat die 2,4 Ghz Technik eigentlich Vorteile gegenüber der 5 Ghz Technik? Der Nachteil ist ja die Überfüllung der Frequenz durch FritzBox und Co. Bei 5 Ghz gibt es geräte, die mit bis zu 1 Watt sendeleistung arbeiten. Was ist den bei 2,4 Ghz erlaubt?
Willy P. schrieb: > Hat die 2,4 Ghz Technik eigentlich Vorteile gegenüber der 5 Ghz Technik? Größere Anzahl unterstützter Hardware, leichte Vorteile bei der Ausbreitung durch Hindernisse (Wände, Decken etc.). Gravierender Nachteil ist die massive Überfüllung des Bandes nicht nur durch andere WLANs, sondern auch durch alle möglichen drahtlosen Übertragungstechniken (Bluetooth, Babyphones, Außensensoren von Wetterstationen usw.). > Bei 5 Ghz gibt es geräte, die mit bis zu 1 Watt sendeleistung arbeiten. > Was ist den bei 2,4 Ghz erlaubt? In Deutschland 100mW. Maßgeblich ist allerdings die abgestrahlte Leistung (EIRP) und nicht die Leistung der Endstufe. Das heißt, mit 100mW darfst du nur senden, wenn die Antenne ideal kugelförmig strahlt. In der Praxis bündeln die Antennen jedoch mehr oder weniger stark, sodaß sich die Leistung in der bevorzugten Richtung unzulässig erhöht. Deshalb muß die Sendeleistung um den Betrag des Antennengewinns vermindert werden, wenn man andere als die serienmäßigen Antennen verwenden will.
Willy P. schrieb: > Mein DSL kriecht meistens unterhalb von 1 mbit/s Hmmm, weniger als 1 Millibit/s? Du meinst wohl Mbit/s (Megabit/Sekunde)...
@Jonny B. 1 Mbit/s, danke für den Hinweis. Manchmal kommt es halt doch auf die Größe an. Mit 2,4 Ghz komme ich aber nicht ohne Weiteres über die 300 bis 350 m oder wieviel wäre das möglich wenn es ideal läuft.
In diversen Onlineshops werden WLAN-Booster für 2,4 Ghz mit bis zu 4000 mW angeboten. Da klingeln dann bestimmt sehr schnell die netten Herren an der Tür.
Willy P. schrieb: > In diversen Onlineshops werden WLAN-Booster für 2,4 Ghz mit bis zu 4000 > mW angeboten. Da klingeln dann bestimmt sehr schnell die netten Herren > an der Tür. Die Gefahr, dass das passiert, ist sehr gering. Nicht nur, weil aus diesen Dingern selten rauskommt, was drauf steht. Allerdings könnten diese Teile unerwünschte Nebenaussendungen produzieren, die dann irgendwo stören, und da steigt dann die Gefahr etwas. Solange Du aber nur mit Antennen bastelst oder wirklich saubere Technik mit höheren Leistungen verwendest, machst Du zwar was unerlaubtes, aber ich kenne keinen dokumentierten Fall, wo jemand damit Probleme bekommen hat.
Willy P. schrieb: > Mit 2,4 Ghz komme ich aber nicht ohne Weiteres über die 300 bis 350 m > oder wieviel wäre das möglich wenn es ideal läuft. Die Reichweite ist nicht das Problem, die kann unter guten Bedingungen auch bei 2,4GHz mehrere km betragen. Aber.. wenn man eine Richtfunkstrecke aufbaut, dann sammelt die bündelnde Antenne nicht nur den Partner sondern auch jeglichen fremden Funkverkehr im Bereich der Keule verstärkt ein. Da inzwischen jeder zweite Haushalt ein WLAN betreibt, können das auf eine Entfernung von mehreren 100m in gut bebautem Gelände ein paar Dutzend sein. Im 5GHz-Band stehen wesentlich mehr Kanäle zur Verfügung und die Störsicherheit wird wegen der vorgeschriebenen, automatischen Kanalwechsel (DFS) zudem weiter verbessert.
Willy P. schrieb: > In diversen Onlineshops werden WLAN-Booster für 2,4 Ghz mit bis zu 4000 > mW angeboten. Da klingeln dann bestimmt sehr schnell die netten Herren > an der Tür. Mit WLAN bei 5,8 GHz wären 4W EIRP auch legal möglich. Für stationäre Punkt-zu-Punkt-Strecken (was die Leitung von TE ja wäre), mit entsprechend guten Antennen und nach Anmeldung bei der Bundesnetzagentur.
Icke ®. schrieb: > Größere Anzahl unterstützter Hardware, leichte Vorteile bei der > Ausbreitung durch Hindernisse (Wände, Decken etc.). Gravierender > Nachteil ist die massive Überfüllung des Bandes nicht nur durch andere > WLANs, sondern auch durch alle möglichen drahtlosen > Übertragungstechniken (Bluetooth, Babyphones, Außensensoren von > Wetterstationen usw.). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass 5 GHz bei manchen Hindernissen weniger stark beeinträchtigt wird, als 2,4 GHz. Zum Beispiel beim Bäumen. Ich hatte jahrelang 2,4 GHz laufen über mehrere 100m. Ein Baum stand im Weg. Dadurch war das WLAN sehr "Wetterfühlig". Je nach Feuchtigkeit in der Luft (Regen/allgemein feuchtes Wetter) und Belaubungsgrad. Ging meißtens nur "Knapp am Limit und extrem langsam". Bis runter auf 100-200 kbit/s effektiv und mit hohem packet loss. Manchmal auch ganz weg. Wechsel auf 5 GHz: Es flutscht. Und zwar bei jedem Wetter. Bei idealen Bedinungen sind 30 Mbit/s effektiv drin. Bei schlechtem Wetter sinkt es auf ca 10 Mbit/s effektiv ab. Aber nicht weiter. 2. Fall: AP/Antenne indoor hinter Wand aus Hohlziegeln, Gegenstelle Laptop: 2,4 GHz: ca 150 m Outdoor-Reichweite. 5,6 GHz: ca 400 m. Außer der Hauswand waren keine weiteren hindernisse im Funkfeld, ländliche Umgebung. 5,6 GHz ist quasi leer, auf 2,4 GHz funken selbst auf dem Kaff schon 10-15 AP's rum. Die größere zulässige EIRP und das niedrigere "Rauschen" gleichen die größere Dämpfung mehr als aus.
Sven schrieb: > Die größere zulässige EIRP und das niedrigere "Rauschen" gleichen die > größere Dämpfung mehr als aus. Eben. Es liegt an den Randbedingungen und nicht an der Frequenz.
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