Eine Frage an die Audio-Spezialisten : Ich kann einige 100 Stck. einfache Breitband-Lautsprecher ca. 10 cm/8 Ohm aus einer Fertigungs-Restmenge umsonst bekommen. Wenn ich 100 Lautsprecher auf einer Schallwand ca. 1x1 m anordne und als 8 Ohm zusammenschalte, kann mir jemand sagen, ob das einen brauchbaren Klang ergibt? J.
juergen schrieb: > kann mir jemand sagen, ob das einen brauchbaren > Klang ergibt? Ja, wird es. Viel leicht bewegliche Membranfläche. Vergess die Dämmwolle nicht, mach ein geschlossenes Gehäuse und bleibe maximal bei so 10% der rechnerischen Leistung in der Ansteuerung. Die Membrane werden nicht für sehr hohen Druck ausgelegt sein und verschleißen sonst recht schnell.
Ich glaube das es zu vielen Inteferenzen des Schalls zwischen den Lautsprechern kommt und sich das ganze je nach Aufenthaltsort im Raum nicht sonderlich gut anhört. Ich hab es selbst aber noch nicht ausporbiert, und lasse mich gern eines besseren belehren.
> Wenn ich 100 Lautsprecher auf einer Schallwand ca. 1x1 m anordne und als > 8 Ohm zusammenschalte, kann mir jemand sagen, ob das einen brauchbaren > Klang ergibt? So wird das nix. Schon mal was von "akustischem Kurzschluss" gehört?. Du brauchst ein geschlossenes Gehäuse. Willst du Lautsprecher im kW-Bereich bauen? Was sind das für Chassis? Vielleicht wär es besser die billig zu verkaufen und sich für das Geld einen richtig guten Breitbänder zu leisten. Such mal nach Alpair10 2.Gen.
Sie werden nicht besser als ein einzelner. Bose dachte 1978 auch mal an das was du heute denkst, heute bauen sie Lautsprecher anders.
Dass man eine Schallwand hinten daemmen und schliessen sollte, ist mir schon klar. Es kam mir bei der Frage auf die Vergroesserung der Membranflaeche durch die parallel angesteuerten Lautsprecher an. Das Ganze ist als Experiment gedacht. Ich bin eigentlich kein HiFi-Fanatiker. J.
MaWin schrieb: > Sie werden nicht besser als ein einzelner. Das ist ohne weitere Begründung, ein sehr schwaches Argument. In der richtigen mechanischen und elektrischen Verschaltung, gibt es sehr wohl eine Klangverbesserung. http://www.youtube.com/watch?v=7ysoyEWQdzc
Das Problem wird sein, dass Du dadurch eine sehr große schwingende Fläche hast. Sprich das Teil strahlt gebündelt ab. Das ist nicht immer günstig. Was man früher gemacht hat ist eine Kugel zu verwenden und die Lautsprecher darin zu montieren, so wie in dem Bild von der Bose Box. Dadurch hast Du näherungsweise einen Rundstrahler.
MaWin schrieb: > Bose dachte 1978 auch mal an das was du heute denkst, > heute bauen sie Lautsprecher anders. Das wahrscheinlich nichts mit der Qualität zu tun hat, ein Lautsprecher und ein wenig Plastik rum sind einfach um Größenordnungen billiger als so viele Lautsprecher.
Christian Berger schrieb: > Das Problem wird sein, dass Du dadurch eine sehr große schwingende > Fläche hast. Die Einzelsysteme werden nicht phasengleich angesteuert.
Die Bose 901 hat vorne 8 Breitbandlautsprecher und hinten noch 2 Passivschwinger und einen Bass. Klingt recht gut. http://hificollector.blogspot.de/2009/11/speakers-bose-901-series-vi.html Die 901 benötigt normalerweise noch eine aktive Vorverzerrung, um das viel zu kleine Gehäuse auszugleichen. Viele kleine Lautsprecher sind gar keine schlechte Idee. Wir haben im Theater mal 20 Stück kleine JBL (150mm) in zwei Zeilen eingebaut (musste in die Bühnendeko passen), ingesamt also 40 Stück, und die Dinger hatten einen richtig guten Klang. Geschlossenes Gehäuse empfiehlt sich allerdings und es sollte nicht zu klein sein. Ich möchte auch mal dran erinnern, das die SVT 810E Bassbox von Ampeg mit 8 Lautsprechern ausgerüstet ist: http://www.ampeg.com/products/classic/svt810e/ Erklärung steht daneben.
Ob 100 schlechte Lautsprecher besser sind als ein guter, will ich hier nicht beurteilen. Bevor jedoch eine Membran in Bewegung kommt, muß ein gewisser mechanischer Widerstand überwunden werden. Dafür wird bei 100 Lautsprechern wahrscheinlich ein höherer Engergieeinsatz nötig sein. Außerdem sollte die Wand mit den 100 Löchern eine ausreichende Stabilität aufweisen um NICHT in Resonanz zu kommen. Reicht 2cm dickes Sperrholz?
oszi40 schrieb: > Reicht 2cm dickes > Sperrholz? einfach mal lesen https://portal.dnb.de/opac.htm?method=showFullRecord¤tResultId=Daniel+beer%26dnb.hss%26books%26any¤tPosition=1
Joe G. schrieb: > einfach mal lesen Gelesen. Der im Link bezeichnente Flachlautsprecher ist ab 100Hz. Damit wird kaum ein schöner Bass erzeugt.
oszi40 schrieb: > Damit wird kaum ein schöner Bass erzeugt. Ja, ist auch nicht die Aufgabe. oszi40 schrieb: > Reicht 2cm dickes Sperrholz? Diese Frage wird dort beantwortet.
oszi40 schrieb: > Bevor jedoch eine Membran in Bewegung kommt, muß ein > gewisser mechanischer Widerstand überwunden werden. Das gilt aber nur, wenn die Lautsprecher defekt sind (kratzen). Ansonsten muss eben wie immer die mechanische Masse der Membran+Schwingspule+Sicke bewegt werden. Wie gut das geschieht, hängt vom Wirkungsgrad des Lautsprechers und von der aufgewendeten Energie ab. Mein Rat wäre, da die Lautsprecher nichts kosten, es einfach zu probieren. Vllt. nicht gleich alle hundert - sondern 16 oder 25 Stück im 4*4 bzw. 5*5 Feld. Und wenn die Lautsprecher alle auf einer Ebene liegen, sollten sie alle phasengleich angesteuert werden, da es sonst Auslösch- und Kammfiltereffekte gibt. Joe G. schrieb: > oszi40 schrieb: >> Reicht 2cm dickes Sperrholz? > > Diese Frage wird dort beantwortet. Je verwindungssteifer, desto besser. Multiplex ist auch gut geeignet.
Meine Vermutung wäre, dass sich die ungünstigen Eigenschaften ( unlinearer Frequenzgang ) der vielen einezelnen Chassis addieren. Wenn es bei dem Chassis also eine Überhöhung z.B. bei 1,2 khz gibt, dann bleibt die auch erhalten. D.h. dein Klang wird nicht besser, sondern nur die Gesamtleistung höher, wenn man denn einen entsprechenden Verstärker hat. Die Idee funktioniert IMO nur, wenn man ganz viele verschiedene Chassis in eine Schallwand baut, deren Frequenzgang sich dann im Durchschnitt zu einem annähernd linearen Verlauf "addiert". Am i wrong?
juergen schrieb: > Ich kann einige 100 Stck. einfache Breitband-Lautsprecher ca. 10 cm/8 > > Ohm aus einer Fertigungs-Restmenge umsonst bekommen. > > > > Wenn ich 100 Lautsprecher auf einer Schallwand ca. 1x1 m anordne und als > > 8 Ohm zusammenschalte, kann mir jemand sagen, ob das einen brauchbaren > > Klang ergibt? Mein Vorschlag: Baue 2 Schallwände etwa in der Größe 70cm breit und 130cm hoch. (Auf keinen Fall quadratisch). Keine Dämpfung, kein Gehäuse und im Ständer leicht nach hinten geneigt. Aufstellung: 60cm bis 100cm schräg vor einer Wand entfernt, auf den Hörer ausgerichtet. Je 4 Reihen a 9 Lautsprecher übereinander - Jede Reihe 3 LS parallel schalten und die 3 Gruppen in Reihe = 8Ohm) davon auf eine offene Schallwand. Die Reihen nicht gleichmäßig verteilen. Etwa in der Art: Reihe 1, 2, Abstand, 3 ,Abstand, 4. Dann je 2 Reihen parallel schalten und diese Gruppen wieder parallel. Etwas ähnliches habe ich mal mit 15 Stück 16cm Breitbändern aufgebaut. Die Schallwände hatten einen sehr guten Wirkungsgrad und eine gar unglaubliche Dynamik und Basswiedergabe. Sie hörten sich vollkommen „frei“ und nicht wie meine vorherigen Lautsprecher „aus dem Kasten“ an. Darüber mal ein Schlagzeugsolo hören! HiFi-Qualität haben die sicher nicht erreicht, haben aber beim Hören unheimlich viel Spaß gemacht. Verbessern lässt sich sowas noch mit einer Frequenzweiche um die Höhen über nur eine Reihe wiederzugeben. Gruß allu
Was soll das Ding wiedergeben? Nur Bass oder den kompletten Frequenzbereich? Sofern nur Bass gewünscht ist funktioniert das wunderbar und nennt sich "URPS" (Under Resonance Principle Subwoofer). Die Chassis werden dabei ausschliesslich unterhalb ihrer Resonanzfrequenz im jeweiligen Gehäuse betrieben. Bei diesem Konzept braucht allerdings auch jedes Chassis sein eigenes Gehäuse(!!!) und Du musst bei der Ansteuerung das Signal elektronisch entzerren. Ausserdem brauchst Du wirklich kräftig Leistung an den Klemmen damit das was wird. Bei höheren Frequenzen wird's zunehmend schwieriger da sich die Schallanteile der einzelnen Chassis gegenseitig auslöschen/aufaddieren, je nach Frequenz und Bauweise eben anders. Das kann man im Voraus praktisch nicht berechnen und somit wird's schwer da ne passende Box zu konstruieren.
Gut wird das Ergebnis sicherlich nicht sein, aber zumindest etwas besser als bei einem einzelnen Lautsprecher. Der Vorteil von so einem Gruppenstrahler liegt darin daß die Resonanz vom Lautsprecher bedämpft und der Wirkungsgrad in den Tiefen wesentlich verbessert wird. Die Luft kann schlechter seitlich ausweichen (Blindleistung) sondern muß sich stärker in Längsrichtung bewegen (Wirkleistung). Der Nachteil für Musikwidergabe wird die starke Bündelung. Der Schall wird nur noch in einem engen Winkel senkrecht zur Schallwand vernünftig abgestrahlt weil sich nur in dieser Richtung alles Phasenrichtig addiert. Seitlich gibt es Interferenzen und der Frequenzgang wird sehr wellig und insgesamt absinken.
Ein geschlossenes Gehäuse simuliert doch nur eine ideale, unendlich grosse Schallwand... Ich habe mit solchen Schallwänden und preiswerten Phillips Breitband Deckenlautsprechern in den 70' ern die genialsten Partys mit Supersound veranstaltet..... Mag sein, dass die diversen Tüten mit nepalesischem Tempelshit unser Wahrnehmungsvermögen verändert hatten. Aber es war sooooo geil ;-)!
juergen schrieb: > Eine Frage an die Audio-Spezialisten : > > Ich kann einige 100 Stck. einfache Breitband-Lautsprecher ca. 10 cm/8 > Ohm aus einer Fertigungs-Restmenge umsonst bekommen. > > Wenn ich 100 Lautsprecher auf einer Schallwand ca. 1x1 m anordne und als > 8 Ohm zusammenschalte, kann mir jemand sagen, ob das einen brauchbaren > Klang ergibt? > > J. Um mal wieder auf die Originalanfrage zurückzukommen, kann ich folgendes anmerken: a) Eine Zusammenschaltung aller Chassis (oder evtl. nur ein Array von 8x8=64 Stk.) auf eine 1m x 1m großen planen Schallwand mit der Möglichkeit auch Mitten und Höhen vernünftig abzustrahlen (und eben nicht extrem stark gebündelt) bedarf es der Verschaltung der Chassis nach einem Bessel-Array (Google ist Dein Freund ;-) ). Ansonsten, d.h. bei gleichphasiger Ansteuerung, ist es nur für den Bass tauglich (aufgrund der abgestrahlten Wellenlänge). Eine gute Heranführung an dieses Thema gibt es z.B. hier: http://www.angelfire.com/sd/paulkemble/soundf.html Dort gibt es z.B. ein 7x7-Array mit lediglich 36 Chassis, wobei 13 Chassis ein 'Gewichtung' von "0" haben und damit nicht benötigt werden, aber die geometrische Anordnung der restlichen Chassis so ausgelegt werden muss, als ob sie da wären. b) Eine weitere Variante wäre das Line-Array, wo mehrere (oder eben beliebig viele) Chassis in einer Linie vertikal angeordnet werden. Diese Anordnung strahlt über einen relativ großen horizontalen aber einen sehr kleinen vertikalen Winkel den Schall ab und vermindert dadurch störende Reflexionen an Boden und Decke. Wer es auf die Spitze treibt, kann dieses Line-Array vom Boden bis zur Decke mit vielleicht 16...32 Chassis machen (je nach Deckenhöhe und Chassis-Durchmesser).
Dank fuer die interessanten Antworten. Es hat mich ueberrascht, dass da so viel Wissenschaft hinter steckt. Insbesondere den Paul Kemble muss ich mir mal genauer ansehen. J.
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