Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Abschirmung parallel


von Captain J. (Gast)


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hallo

zur ansteurung meines subwoofers benutze ich einen Kanal eines 
herkömmlichen abgeschirmten Audiokabels (sowas in etwa 
http://lautsprechershop.de/monacor/images/064300_audiokabel_ac102sw.jpg). 
Würde ich bezüglich der Abschirmung bessere Ergebnisse erzielen, indem 
ich beide Leitungen (L+R) parallel schließen würde?

von Peter R. (pnu)


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Zuerst einmal klären, ist eine besondere Abschirmung überhaupt notwendig 
bzw. liegen überhaupt Störungen vor. Zusätzlicher Aufwand ist doch 
sinnlos, wenn nicht notwendig.

-mit welchem Pegel wird übertragen?
-welcher Frequenzbereich wird übertragen?
-über welche Entfernung wird übertragen?
-liegt besonders störfreudige Umgebung vor?

Das sollte man wissen, um richtiges zu sagen.

Wenn mit einigen Volt übertragen wird, mit relativ niedrigem 
Lastwiderstand, z.B. 600 Ohm  und dann noch im eingeschränkten 
Frequenzbereich für einen Subwoofer, ist Störung durch Einstreuungen 
kaum zu befürchten.

Wenn wirklich Störungen eingestreut werden, dürften Masseschleifen daran 
beteiligt sein. Diese müssen dann beseitigt werden, ein herumstochern an 
der Abschirmung ist sinnlos.

Ansonsten geht man auf symmetrische Signalübertragung über, dazu sind ja 
die Stecker der XLR-Serie ausgelegt - und eine zweite Leitung ist ja 
frei, wie oben gesagt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Captain J. schrieb:
> Würde ich bezüglich der Abschirmung bessere Ergebnisse erzielen
Nein.
Abschirmung wird hier auch am allerwenigsten dein Problem werden. Eher 
noch eine Masseschleife (aka Brummschleife).

von Captain J. (Gast)


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danke schon mal.
Um ein paar Frage zu beantworten:
Strecke ist etwa 5m. 50cm geht eine 230V Leitung parallel zum Audiokabel 
sonst keine weitern "Störenfriede". Zu Übertragende Frequenz typische 
Subwoofer (20-1000Hz gleub ich). Das ganze über den Vorverstärker 
Ausgang, also low-level Pegel.

Mir ist beim heutigen Test kein Brummen oder dgl aufgefallen. Ich dachte 
bloß, weil der 2. Kabelkanal momentan ungenutzt ist könnte ich ihn zum 
ersten parallel schließen - natürlich nur wenn es einen Sinn machen 
würde.

von DE (Gast)


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Captain J. schrieb:
> Mir ist beim heutigen Test kein Brummen oder dgl aufgefallen.

So what? Never touch a running system ;)

von Peter R. (pnu)


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Die zweite Leitung einzusetzen ist sicherlich unnötig.

Kopplung zur 230V-Leitung gibt es praktisch nicht, denn da dort hin- und 
Rückleitung eng parallel laufen, und der Abstand der beiden Adern 
zueinander viel kleiner ist als der Abstand zur NF-Leitung kompensieren 
sich die beiden Felder von Hin- und Rückstrom der 230V.

Bei viel Angst würde ich die zweite Ader als "Signalmasse" verwenden und 
die Abschirmung als "Hosenbein" schalten, dh. nur an einer Seite mit 
Masse verbinden. Das macht aber schaltungstechnisch nur dann Sinn, wenn 
auf Empfänger- oder auf Senderseite eine Signalmasse getrennt von der 
alllgemeinen Masse zur Verfügung steht.

von Captain J. (Gast)


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vielne Dank für die Erklärun! Hab es nun bei einem Kabel belassen und 
mach für heute Feierabend :)

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