Forum: Offtopic ABS fürs Fahrrad


von tinkerbell (Gast)


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Mir ist aufgefallen, dass ich in gefährlichen Situationen, bei denen 
schnell reagiert werden muss, zu leicht bremse. Wenn ich das Fahrrad 
geplant bremsen will, schaffe ich mit meinen Hydraulikbremsen (Magura, 
Felge) sehr kurze Bremswege. Wenn es aber plötzlich kritisch wird, 
bremse ich nicht so stark wie möglich, um nicht über den Lenker 
abzuheben.
Mit Training etc. wird es etwas besser, aber man verschenkt im 
Gafahrenfall definitiv Bremskraft, wenn man es manuell dosiert. Daher 
kam mir mal wieder die Idee, über ein ABS am Rad nachzudenken.
Ich habe im Netz gesucht, aber außer mechanischen Lösungen - welche 
nicht stark genug bremsen - im Prinzip nichts gefunden (von 
Ankündigungen abgesehen). Kennt jemand ein Projekt, wo ein 
hydraulikbasiertes ABS am Rad realisiert wurde?

Sollte man es selbst bauen (vergessen wir an dieser Stelle die nötige 
Robustheit und Sicherheit), dachte ich an ein System, welches den 
Bremsdruck durch einen schnell vor- und zurückfahrenden Kolben 
moduliert, so dass das Vorderrad nicht blockiert. Was könnte man da 
nehmen? So schnelle Linearaktoren gibt es nicht mit nennenswerten 
Verfahrwegen. Wäre eine Ventillösung vorstellbar? Habt ihr andere Ideen?

von g457 (Gast)


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Habe ich das richtig verstanden? Wenn Du bremst, dann bremst Du nicht 
genug, weil Du befürchtest, einen Abflug nach vorne zu machen, aber wenn 
Du eine Automatik haben würdest, dann wäre das total in Ordnung, dass 
die voll reinlangt und das Maximum an Verzögerung rausholt? Und da 
steigst Du dann nicht über den Lenker ab?

> Habt ihr andere Ideen?

Langsamer fahren. Zusätzlich kann man sich auch ein elektronisches 
Warnsystem wie einen Tacho mit einstellbarer Höchstgeschwindigkeit 
installieren, dann sind wir hier nicht ∗total∗ off topic :-)

von Timmo H. (masterfx)


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Naja beim Fahrrad muss das natürlich etwas anders aussehen. Beim 
Hinterrad geht das ja noch, aber nicht beim Vorderrad. Dort bekommt man 
das Vorderrad selten zum Rutschen, vorher fliegt man über den Lenker.
Das Fahrrad-"ABS" müsste also ein Anheben das Hinterrades erkennen um 
einen Überschlag zu verhindern. Wäre echt innovativ, habe mir vor kurzen 
gerade das Schlüsselbein aufgrund eines Vorwärtssaltos mit Fahrrad 
zugegezogen.

von nicht "Gast" (Gast)


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Moin,

ich muss ehrlich sagen, ich finde den Gedanken an ein zuckendes 
Vorderrad nicht grad berauschend. Das hat man doch eher noch weniger 
unter Kontrolle.


Die Idee mit dem modulierenden Kolben ist..... na ja. Es geht ja darum 
den Bremsdruck so lange zu erhöhen, bis das Rad Blockiert und dann die 
Blockade sofort wieder aufzuheben. Und das immer wieder, bis du stehst 
oder nicht mehr bremst.

Um das am Rad nachzustellen wirst du einen Drehgeschwindigkeitssensor 
und eine Druckpumpe brauchen. Dann kannst du die beiden zusammenpappen ( 
also, eine Regelschleife entwickeln^^ ). Dabei geh ich mal davon aus, 
dass du eine hydraulische Bremse hast.

Grüße,

von nicht "Gast" (Gast)


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Ach so, wegen der Lenkradrolle.

Einfach antrainieren, dass man beim Bremsen automatisch das Gewicht nach 
hinten verlagert. Dann passiert das auch nicht mehr.

von Nachbauer (Gast)


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Viel zu aufwendig.

 Rutschkupplung am Bremszylinder, passend eingestellt, fertig.

von tinkerbell (Gast)


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Nein, das Vorderrad soll  nicht blockieren. Es geht nicht darum die 
maximale Vezögerung zu erreichen, sondern die, bei der das Rad gerade 
eben noch nicht blockiert, also vielleicht 80% Schlupf hat. Damit fliegt 
man ja noch nicht über den Lenker.
Im Auto hat man ja eine Pumpe, die das aus den ABS-Ventilen leckende Öl 
zurückpump. Nur könnte man soetwas auch am Rad haben? Was für eine Pumpe 
erreicht so hohe Drücke, ohne gleich 2 Kilo zu wiegen?

von Johannes M. (johannesm)


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Du könnstest dich mal in Richtung Motorrad ABS umschauen.
Ich habe seit Ewigkeiten keine Felgenbremsen mehr, kann man mit denen 
nicht ordentlich dosieren? Ansonsten trainieren und vorrausschauender 
fahren ;-)
Für 95% der Verkehrsteilnehmer die selbst nicht regelmäßig Fahrrad 
fahren existieren keine Fahrradfahrer auf die man achten müßte, für die 
muß man als Biker mitdenken.

von Tom (Gast)


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...da liebe ich doch mein altes Fahrrad mit "Rücktritt". Auch bei 
blockierendem HINTERrad geht man nicht über den Lenker...

von MS (Gast)


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Tom schrieb:
> ...da liebe ich doch mein altes Fahrrad mit "Rücktritt". Auch bei
> blockierendem HINTERrad geht man nicht über den Lenker...

Dafür hast du halt den vielfachen Bremsweg. Nur zur Info: auch moderne 
Räder haben eine Hinterradbremse. Nur kann man hinten nur einen 
Bruchteil der Bremskraft übertragen.

von Benjamin F. (Gast)


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Timmo H. schrieb:
> Beim
> Hinterrad geht das ja noch, aber nicht beim Vorderrad. Dort bekommt man
> das Vorderrad selten zum Rutschen, vorher fliegt man über den Lenker.
Ob man rutscht hängt sehr stark von den Fahrbahnverhältnissen und dem 
Reifenprofil ab. Und wenn man merkt, das beim Bremsen das Hinterrad 
hochkommt, läßt man einfach wieder ein bischen locker. Gerade bei den 
Maguras funktioniert das sehr gut.
Ansonsten einfach mal auf trockenr Straße üben, wie man mit der 
Vorderradbremse das Hinterrad ein paar cm über dem Boden schweben läßt. 
Dann steigt man bei der nächsten Vollbremsung auch nicht mehr über den 
Lenker ab.

Viele Grüße
Benjamin

von herbert (Gast)


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Das Problem kommt davon weil jeder immer das modernste haben will.Modern 
heißt aber noch lange nicht dass es auch gut ist.Mit etwa 10 000 km im 
Jahr bei allen Untergründen kann ich sagen ,dass eine Scheibenbremse 
ohne Hochgebirge mit langen Abfahrten vor der Haustür ein absoluter 
Fehlkauf ist.Ist nämlich nur für Image und Auge gekauft.Die Magura ist 
das beste was es an Felgenkneifer gibt,aber die muß man bedienen 
lernen.Selbst die billigsten mechanischen Felgenbremsen haben soviel 
Biss dass es bei leicht zu verschiebenden Untergründen zu Stürzen kommen 
kann.Wer in einer überwiegend flachen Regionen fährt ist mit einer 
normalen mechanischen Felgenbremse gut bedient.Eventuell noch einen 
"Bremsenmodulator"einbauen ,das ist eine Federkonstruktion welche die 
maximale mögliche Bremskraft einschränkt.Der Rest ist "bewusstes 
fahren".Träumer stürzen öfter.Sicher wird es eines Tages mal ABS fürs 
Rad geben.Das wird genau so ein Geschäft wie mit den aus meiner Sicht 
unnützen Scheibenbremsen.Die sind außer modisch nur gefährlich und haben 
höchsten im Renneinsatz beim Downhill eine Berechtigung.

von Uwe A. (uwe_arzt)


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Hi,

in der Circuit Cellar Januar 2011 gab es mal so ein System. Das arbeitet 
mit einem Schrittmotor zur Bremskraftregelung und hatte dann noch so 
Goodies wie einen DMS am Bremshebel. Habs mir aber nicht nachgebaut :(.

Als Anregung könnte das aber ganz gut sein.

:q! Uwe

--
mail@uwe-arzt.de
https://uwe-arzt.de

von Fußgänger (Gast)


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Hallo,

gibt es sowas nicht eventuell aus dem "Sport"bereich - also da wo es die 
Leute gibt die möglichst steile Berge herunterbrettern ?
Um mal böse zu sein:
Wenn du zu der Fraktion gehörst die mitten in der Stadt mit 30 km/h rote 
Ampeln mistachtest und sowohl Fußgänger und Autofahrer als Störquellen 
betrachtest die sich gefälligst nach dir richten sollen dann zieh die 
Vorderradbremse auf jeden fall immer schaft an - jeder Überschlag ist 
dann voll gerechtfertigt und trifft den richtigen.

So jetzt war ich mal Böse und hoffe das du zu den vernünftigen gehörst

mfg

   Fußgänger

von herbert (Gast)


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Nachtrag:Wenn du schon unbedingt kreative Arbeit machen willst...da 
hätte ich eine Idee zum austoben.Ich suche eine kostengünstige Lösung um 
die Tretleistung einer Tour in Kilowattstunden und Kalorienverbrennung 
zu erfassen.Die Profilösung über Dehnsensoren "ist zu teuer.Ich denke an 
Drucksensoren an der Pedale aber ohne "Weichtechnik" danach ist das 
nicht zu machen und ist eher nicht mein Fall.Andere Lösungen (Tempo 
,Kurbelumdrehungen)erfordern mehr Sensorik denn auch Steigungen und 
Gefälle müssen in den Rechenprozess ua.mit einfließen.Wäre das was zum 
austoben?;-)

von Peter II (Gast)


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herbert schrieb:
> Das Problem kommt davon weil jeder immer das modernste haben will.Modern
> heißt aber noch lange nicht dass es auch gut ist.Mit etwa 10 000 km im
> Jahr bei allen Untergründen kann ich sagen ,dass eine Scheibenbremse
> ohne Hochgebirge mit langen Abfahrten vor der Haustür ein absoluter
> Fehlkauf ist.

ich fahre fast die gleichen KM und Wohne auch nicht im Hochgebirge und 
will nicht mehr auf die Schreibenbremse verzichten. Sie geht bei jedem 
Wetter auch wenn die Felgen mal mit Schlamm oder Schnee matsch verdreckt 
sind. Davon abgeshen können die Felgen dünner sein und man hat weniger 
Rotationsmasse (keine ahnung ob man das wirklich merkt)

von Thomas L. (ics1702)


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tinkerbell schrieb:
> Nein, das Vorderrad soll  nicht blockieren. Es geht nicht darum die
> maximale Vezögerung zu erreichen, sondern die, bei der das Rad gerade
> eben noch nicht blockiert, also vielleicht 80% Schlupf hat. Damit fliegt
> man ja noch nicht über den Lenker.


Wie soll eine Elektronik das messen ? Je nach Fahrband ist dazu eine 
völlig andere Bremskraft nötig.
ABS bremst mit voller Kraft bis das Rad steht, das kann gemessen werden, 
dann wird die Bremskraft verringert und sofort wieder auf Maximum erhöht 
bis das Rad erneut blockiert.

von Leistungsträger 100k (Gast)


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Bremsen an sich haben schon viel zu viel Gewicht. Da lob ich mir mein 
Single-Speed!

von Pink S. (pinkshell)


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Zur Realsierung des ABS: Es gab bei alten Autos mal eine Lösung, bei der 
die Hydraulikpumpe vom Rad angetrieben wurde. Blockiertes Rad -> Pumpe 
läuft nicht -> Druck fällt -> Rad bremst nicht mehr.

von herbert (Gast)


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Peter II schrieb:
> ich fahre fast die gleichen KM und Wohne auch nicht im Hochgebirge und
> will nicht mehr auf die Schreibenbremse verzichten.

Ein Arbeitskollege hat sich damit überschlagen und sie danach 
ausgebaut.Überlege mal:Für die beste Bremswirkung ist der Grip 
zuständig.Sobald der Reifen blockiert hat die Technik der Bremse keinen 
Einfluss mehr auf den Bremsweg.Also blockieren total unerwünscht sonst 
wäre ABS ein absurdum.Aus meiner Fahrpraxis kenne ich nur Fälle wo mir 
die weniger abrupte Verzögerung den Arsch gerettet hat und das Gegenteil 
davon  eine Sturz beschert hätte.Sehr viele Scheibenbremsen sind 
schlecht zu dosieren.Ich fahre immer noch Felgenkneifer mit 
Parallelogramm-System. Die gibt es nicht mehr ,könnte mir aber die 
Magura Hs33 gut vorstellen wegen der gleichmäßigen Klotzabnutzung.

von Peter II (Gast)


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herbert schrieb:
> Ein Arbeitskollege hat sich damit überschlagen und sie danach
> ausgebaut.
es gibt auch leute die überschlagen sich mit einer felgenbremense

> Überlege mal:Für die beste Bremswirkung ist der Grip
> zuständig.
Das ist klar, aber wenn die Felge stark verdreckt ist (sand oder eis) 
dann ist der Grip egal.
Bei schneematsch ist meine felge ständig verdreckt, da müsste man sie ja 
ständig freibremsen.

> Sobald der Reifen blockiert hat die Technik der Bremse keinen
> Einfluss mehr auf den Bremsweg.
das ist klar, darum sollte man es nicht dazu kommen lasssen.

von spontan (Gast)


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>> Nein, das Vorderrad soll  nicht blockieren. Es geht nicht darum die
> maximale Vezögerung zu erreichen, sondern die, bei der das Rad gerade
> eben noch nicht blockiert, also vielleicht 80% Schlupf hat. Damit fliegt
> man ja noch nicht über den Lenker.

Diese Aussage ist ziemlich daneben.

Physik: Die Gleitreibung ist höher als die Haftreibung.

Heißt: Der Punkt, an dem die Bremse gerade nicht blockiert, das ist der 
Punkt der maximalen Verzögerung (Bremswirkung).

Wenn ein Rad Schlupf hat, dann dreht es langsamer als die 
Fahrgeschwindigkeit es augenblicklich erfordert -> Du hast die 
Bodenhaftung verloren, der Rest ist Glücksache.

von Martin S. (sirnails)


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Dein Problem ist wohl, dass Du zwei Dinge können müsstest:

1) Ein Blockieren des Vorderrades sicher erkennen und Bremskraft solange 
reduzieren, bis Differenz aus VR und HR = 0 ist.

2) Ein Aufstellen des Fahrrades verhindern.

1) Hat so einige Probleme. Primär dient es nur auf glatten oder 
rutschigen Untergründen. Und da hat man auch schon ohne zu bremsen die 
größten Probleme das Gefährt stabil zu halten.

2) Kannst Du das total vergessen. Beim ABS beim Auto geht man davon aus, 
dass die Vorderräder blockieren, bevor das Auto einen Längsüberschlag 
macht. Beim Fahrrad ist es genau umgekehrt, da der Schwerpunkt viel zu 
hoch liegt. Ergo müsstest Du eine Lageerkennung machen. Problem hierbei 
ist die Störanfälligkeit die im ungünstigsten Falle ein Bremsen bergab 
verhindert.

Eine Lösung wäre wohl über DMS zu gehen. Durch das Anheben des Rades 
kommt es zu einer Kräfteverlagerung. Während das Hinterrad vorher 50% 
der Kraft getragen hat, wird es im schlimmsten Falle 0%. Diese 
Kräfteverlagerung müsste in Form von elastischer Verformung im Rahmen 
messbar sein. Aber auch hier ist die Störanfälligkeit nicht zu 
unterschätzen.

Wenn Du die Zeit hast, in langen Versuchsreihen festzustellen, wo, wie 
und in welcher Form Sensordaten erfasst, ausgewertet und vor allem 
bewertet werden müssen, dann hast Du vielleicht die Chance auf ein 
funktionierendes System, Ruhm, Ehre und jeder Menge Geld. Sonst kannst 
Du es vergessen. BOSCH hat nicht umsonst so lange am ABS geforscht. Und 
rein technisch betrachtet sind die Bedingungen am Auto weit einfacher.

von Peter II (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Wenn Du die Zeit hast, in langen Versuchsreihen festzustellen, wo, wie
> und in welcher Form Sensordaten erfasst, ausgewertet und vor allem
> bewertet werden müssen, dann hast Du vielleicht die Chance auf ein
> funktionierendes System, Ruhm, Ehre und jeder Menge Geld. Sonst kannst
> Du es vergessen. BOSCH hat nicht umsonst so lange am ABS geforscht. Und
> rein technisch betrachtet sind die Bedingungen am Auto weit einfacher.

das es aber auto für Motorräder ABS seit vielen Jahren gibt und dort die 
gleiche Bedingungen wie beim Fahhrad sind - ist es lösbar.

Hier dürfte die Herrausvorderung mehr bei Gewicht und der Kompaktheit 
liegen und eventuell bei der energiequelle.

von Martin S. (sirnails)


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Peter II schrieb:
> Martin Schwaikert schrieb:
>> Wenn Du die Zeit hast, in langen Versuchsreihen festzustellen, wo, wie
>> und in welcher Form Sensordaten erfasst, ausgewertet und vor allem
>> bewertet werden müssen, dann hast Du vielleicht die Chance auf ein
>> funktionierendes System, Ruhm, Ehre und jeder Menge Geld. Sonst kannst
>> Du es vergessen. BOSCH hat nicht umsonst so lange am ABS geforscht. Und
>> rein technisch betrachtet sind die Bedingungen am Auto weit einfacher.
>
> das es aber auto für Motorräder ABS seit vielen Jahren gibt und dort die
> gleiche Bedingungen wie beim Fahhrad sind - ist es lösbar.

Richtig, aber mit einschränkungen. Ein Motorrad mit ABS wird sich - 
zumindest der älteren Generation - bei einer schlagartigen Bremsung 
ebenfalls aufstellen.

> Hier dürfte die Herrausvorderung mehr bei Gewicht und der Kompaktheit
> liegen und eventuell bei der energiequelle.

Erstmal bei einer zuverlässigen Erkennung. Dann an der Umsetzbarkeit. 
Dann am Prototypen. Dann an den Feldversuchen. Dann vielleicht erst an 
der Entwicklung der Kompaktversion mit autonomer Versorgung.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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tinkerbell schrieb:
> Mit Training etc. wird es etwas besser

Mehr Training. Wie lange fährst Du schon Rad, wie lange schon mit 
Magura-Bremsen?

Alle anderen Ansätze versuchen mit viel Aufwand ein nur in Deinem Kopf 
existierendes Problem zu lösen. Das aber bekommst Du mit Übung und 
Praxis weg.

(Ich fahre seit 1989 mit Magura-Felgenbremsen).

von Harald W. (wilhelms)


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Timmo H. schrieb:

> habe mir vor kurzen
> gerade das Schlüsselbein aufgrund eines Vorwärtssaltos mit Fahrrad
> zugegezogen.

Wie muss man sich ein "zugezogenes Schlüsselbein" vorstellen?
Gruss
Harald

von U. B. (Gast)


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Ein

> "zugezogenes Schlüsselbein"

ist jedenfalls besser als ein offener Bruch ... -

Ich komme mit den Hydraulik-Bremsen nicht zurecht, habe noch Oldtimer à 
la Altenburger Synchron.

von Timmo H. (masterfx)


Angehängte Dateien:

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Harald Wilhelms schrieb:
> Wie muss man sich ein "zugezogenes Schlüsselbein" vorstellen?
:D "gebrochen" fehlt natürlich
Bei mir war aber nicht die Bremse am Überschlag Schuld

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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U. B. schrieb:
> Ich komme mit den Hydraulik-Bremsen nicht zurecht, habe noch Oldtimer à
> la Altenburger Synchron.

Das ist eher keine Bremse, sondern nur eine Vorrichtung, mit der man dem 
Fahrrad seinen Anhaltewunsch mitteilt.

Gut, solltest Du sehr wenig wiegen, und auch nicht schneller als sagen 
wir 20 km/h fahren, und vielleicht auch noch die Radlager durch Alter 
und zaghafte Pflege eine Eigenbremswirkung mit sich bringen, dann kann 
so etwas ausreichen.

von U. B. (Gast)


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> Gut, solltest Du sehr wenig wiegen, ...

Das ärgert mich ich immer dann besonders, wenn der Anhänger ( zugelassen
für 100 kg ) beim Bremsen das Hinterrad anhebt ...

von c. m. (Gast)


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Timmo H. schrieb:

> :D "gebrochen" fehlt natürlich
> Bei mir war aber nicht die Bremse am Überschlag Schuld

rein interesse halber: wie ist das behandelt worden? op, splitter raus, 
metallschine, irgendeine art stützverband?

von Timmo H. (masterfx)


Angehängte Dateien:

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Siehe Bild.
Die Chirurgen haben da etwas gepuzzelt. Ging halt nicht anders, wegen 
Splitter und Fehlstellung. Wäre zwar ohne OP irgendwie 
zusammengewachsen, dann aber definitiv schief. Und dann eben noch die 
Problematik, dass es sehr lange ruhiggestellt werden müsste und das 
Schulter sehr schnell versteift. Und da ich (hoffentlich) noch einige 
Jahrzehnte zu leben habe, wollte ich nicht dauerhafte Probleme haben 
(Verkürzung, Schmerzen, Bewegungseinschränkungen etc).
Jetzt nach 3 Wochen darf ich auch schon über 90° nur eben nicht 
belasten.

von Gerd E. (robberknight)


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herbert schrieb:
> Das Problem kommt davon weil jeder immer das modernste haben will.Modern
> heißt aber noch lange nicht dass es auch gut ist.Mit etwa 10 000 km im
> Jahr bei allen Untergründen kann ich sagen ,dass eine Scheibenbremse
> ohne Hochgebirge mit langen Abfahrten vor der Haustür ein absoluter
> Fehlkauf ist.

Das kann ich so nicht nachvollziehen. Ich fahr zwar "nur" 5TKM/Jahr aber 
habe auf allen meinen Rädern hydraulische Scheibenbremsen und bin von 
denen überzeugt. Vor allem bei Nässe, Matsch und Schneematsch sind die 
Scheibenbremsen deutlich überlegen. Bei manchen Scheibenbremsmodellen 
(habe verschiedene ausprobiert) ist auch die Kontrolle über die 
Bremskraft deutlich den Felgenbremsen überlegen. Magura Louise hat bei 
mir bisher am besten abgeschnitten und ist auch über die 
Kilometerleistung zuverlässig und ohne Probleme. Ich hatte auch mal 
Formulas und Avids ausprobiert, war mit denen aber nicht so zufrieden.

Vorher bin ich mit Magura HS 33 gefahren. War zwar klar besser als die 
alten Cantilever-Teile die ich ganz früher hatte, aber wenn es nicht nur 
Schönwetter-Fahren ist, sind die Scheibenbremsen klar besser.

An den TO: ich würde auch Übung statt ner technischen Lösung empfehlen. 
Zieh Dir gute Handschuhe und evtl. nen paar Protektoren an und geh auf 
nen asphaltierten Sportplatz, leeren Parkplatz etc. Bringe beim Bremsen 
das Hinterrad leicht zum abheben und halte es da, aber eben nicht zum 
Überschlag. Wenn Du das x-mal gemacht hast geht das Gefühl dafür "ins 
Blut" über und Du machst es auch in der kritischen Situation richtig.

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Pink Shell schrieb:
> Zur Realsierung des ABS: Es gab bei alten Autos mal eine Lösung, bei der
> die Hydraulikpumpe vom Rad angetrieben wurde. Blockiertes Rad -> Pumpe
> läuft nicht -> Druck fällt -> Rad bremst nicht mehr.

Das kenn ich noch nicht. Hast du dazu einen Link oder weißt du 
Automodelle wo das verbaut wurde?

von J. A. (gajk)


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Gerd E. schrieb:

>
> An den TO: ich würde auch Übung statt ner technischen Lösung empfehlen.

Es wäre ja auch unsinnig, sich erst ne Blockierkanone als Bremse 
einzubauen und dann NOCH mal nachzurüsten, damit nicht ein Überschlag 
passiert.

Klar, man muss sich umstellen und ein wenig üben. Aber wer das nicht 
schafft, sollte auch nicht radfahren sondern Rollator.

von Uhu U. (uhu)


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herbert schrieb:
> Das Problem kommt davon weil jeder immer das modernste haben will.Modern
> heißt aber noch lange nicht dass es auch gut ist.Mit etwa 10 000 km im
> Jahr bei allen Untergründen kann ich sagen ,dass eine Scheibenbremse
> ohne Hochgebirge mit langen Abfahrten vor der Haustür ein absoluter
> Fehlkauf ist.

So ist es. Ich fahre im Flachland, habe keine Hydraulikbremsen, und 
vermisse sie nicht. Die Bowdenzugbremsen sind glücklicherweise 
mittlerweile so gut, daß sie keine Probleme mehr machen - anders, als 
der unsägliche Müll, der bis vor ca. 15 Jahren an die Räder geschraubt 
wurde.

Hydraulikbremsen schaffen mehr Probleme, als sie lösen und wenn man sie 
wegläßt, braucht man auch kein ABS.

von Gerd E. (robberknight)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> So ist es. Ich fahre im Flachland, habe keine Hydraulikbremsen, und
> vermisse sie nicht. Die Bowdenzugbremsen sind glücklicherweise
> mittlerweile so gut, daß sie keine Probleme mehr machen

Na dann fahr mal damit morgens bei -5°C und etwas Schnee in die Arbeit. 
Dauert nicht lang und dann frieren Dir die Bremszüge ein. Da kannste die 
vorher fetten wie Du willst, das Streusalz frisst sich da nach nen paar 
Wintertagen rein.

Wie gesagt - für Schönwetter-Fahrten und im Flachland alles schön und 
gut. Aber wer wirklich bei jedem Wetter das Rad nimmt und dabei hohe 
Zuverlässigkeit und gut dosierbare Bremsleistung wünscht, dem kann ich 
nur hydraulische Scheibenbremsen empfehlen.

von Uhu U. (uhu)


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Gerd E. schrieb:
> Na dann fahr mal damit morgens bei -5°C und etwas Schnee in die Arbeit.
> Dauert nicht lang und dann frieren Dir die Bremszüge ein.

Das ist mir noch nie passiert und ich fahre wirklich viel und bei jedem 
Wetter.

> Da kannste die vorher fetten wie Du willst, das Streusalz frisst sich da
> nach nen paar Wintertagen rein.

Unsinn...

> Aber wer wirklich bei jedem Wetter das Rad nimmt und dabei hohe
> Zuverlässigkeit und gut dosierbare Bremsleistung wünscht, dem kann ich
> nur hydraulische Scheibenbremsen empfehlen.

Angeber ;-)

von Frank M. (aktenasche)


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hm also das ist wirklich nur bei extremer glätte nötig. hab aber auch 
2.3" reifen ^^

von Timm T. (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Na dann fahr mal damit morgens bei -5°C und etwas Schnee in die Arbeit.
> Dauert nicht lang und dann frieren Dir die Bremszüge ein.

So ein Quark. Bin schon bei -15°C im Schnee gefahren, da ist überhaupt 
nix eingefroren. Kommt vielleicht eher drauf an, wie dämlich sich der 
Hersteller beim Verlegen der Züge angestellt hat.

von c. m. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

>> Aber wer wirklich bei jedem Wetter das Rad nimmt und dabei hohe
>> Zuverlässigkeit und gut dosierbare Bremsleistung wünscht, dem kann ich
>> nur hydraulische Scheibenbremsen empfehlen.
>
> Angeber ;-)

er hat recht. ich hab an meinem rad (600€, vor 5 jahren gekauft) auch 
hydraulische scheibenbremsen v+h, und hatte noch nie so wenige 
probleme und noch nie eine so gute bremsleistung.
letztes jahr musste ich mal ran um das hydrauliköl auszuwechseln - ein 
wenig fummelei weil ich halt nicht das richtige werkzeug zur hand habe, 
aber ging im endeffekt. zugleich habe ich dann noch die bremsbeläge 
ausgetauscht obwohl es, wie ich nach ausbauen der alten feststellen 
musste, garnicht nötig gewesen wäre… und das nach wie gesagt 4 jahren 
fahren, täglich zur arbeit und zurück, stadtverkehr (und ich halte an 
roten ampeln, d.h. die bremsen werden auch benutzt), und obwohl ich ein 
125kg fetter kerl bin (war :).

von Uhu U. (uhu)


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Frank Meier schrieb:
> hm also das ist wirklich nur bei extremer glätte nötig. hab aber auch
> 2.3" reifen ^^

Was glaubst du, wie schnell du bei extremer Glätte auf der Schnauze 
liegst, wenn du zu zu rabiat bremst... Ohne Spikes kannst du dir in dem 
Fall jede Bremse sparen, weil dir bei Betätigung sofort das Rad unter 
dem Hintern weg geht.

c. m. schrieb:
> ich hab an meinem rad (600€, vor 5 jahren gekauft)

Na ja, der typische aufgemotzte Schrott von der Stange, auf den kleine 
Jungs abfahren ;-)

> auch hydraulische scheibenbremsen v+h, und hatte noch nie so wenige
> probleme und noch nie eine so gute bremsleistung.

Ich kann genau dasselbe von meinen Bowdenzug-Bremsen sagen. In 10 Jahren 
und 45.000 km mit dem Teil mußten lediglich einmal neue Bremsbeläge 
drauf.

von c. m. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> c. m. schrieb:
>> ich hab an meinem rad (600€, vor 5 jahren gekauft)
>
> Na ja, der typische aufgemotzte Schrott von der Stange, auf den kleine
> Jungs abfahren ;-)

menno! wenn der esel mich aushält ist das imho schon recht guter 
schrott :)


>> auch hydraulische scheibenbremsen v+h, und hatte noch nie so wenige
>> probleme und noch nie eine so gute bremsleistung.
>
> Ich kann genau dasselbe von meinen Bowdenzug-Bremsen sagen. In 10 Jahren
> und 45.000 km mit dem Teil mußten lediglich einmal neue Bremsbeläge
> drauf.

so viel fahre ich natürlich nicht, es werden so 2000km/a sein (zur 
arbeit halt). dementsprechend niedrig sind meine anforderungen an die 
sportlichkeit des fahrrads oder dessen "geek faktor" (wie auch immer) - 
es ist ein grbrauchsgerät das funktionieren und mir ansonsten keine 
arbeit machen soll.
keine ahnung was du fährst, aber normale bremsschuhe waren bei meinen 
vorgängerradern regelmäßig nach einem dreiviertel jahr bis aufs metall 
runtergerubbelt - wahrscheinlich gibts da immense qualitätsunterschiede.

von Uhu U. (uhu)


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c. m. schrieb:
> dementsprechend niedrig sind meine anforderungen

Aber Hydraulik-Scheibenbremsen müssen es schon sein ;-)

Nach 12.000 km sollten auch bei einem Billigheimer noch keine größeren 
Probleme auftreten. Aber die kommen, wenn der Rahmen genügend ermüdet 
ist.

von c. m. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> c. m. schrieb:
>> dementsprechend niedrig sind meine anforderungen
>
> Aber Hydraulik-Scheibenbremsen müssen es schon sein ;-)

die waren halt dabei, ich habe nicht darauf bestanden das die dinger 
dran sein müssen. nach gebrauch und mit den vorerfahrungen bin ich aber 
überzeugt von den teilen.


> Aber die kommen, wenn der Rahmen genügend ermüdet ist.

ja, das ist mein persönlicher grusel… *krack!* und der rahmen bricht 
ohne irgendeine vorankündigung.

von Robert L. (lrlr)


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also für Motorräder gibt es das (BMW?)

für (zumindest) e-bikes wohl druchaus machbar..

@TO wenn man ÖFTER in solche situationen kommt, also vollbremsungen, 
(egal ob jetzt auto oder fahrrad), sollte an sich vielleicht eher um 
seinen Fahrstiel Gedanken machen..

ps. auf eine fahrrad gehören natürlich hydraulische scheibenbremsen.. 
alles andere ist müll

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Robert L. schrieb:
> wenn man ÖFTER in solche situationen kommt, also vollbremsungen,
> (egal ob jetzt auto oder fahrrad), sollte an sich vielleicht eher um
> seinen Fahrstiel Gedanken machen

Oder um den der anderen, die um einen herum unterwegs sind. Kann man 
sich nicht immer aussuchen, wenn man z.B. in einer Ortschaft lebt, in 
der mehr als zehn andere Menschen auch gleichzeitig unterwegs sind.

von Uhu U. (uhu)


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Robert L. schrieb:
> ps. auf eine fahrrad gehören natürlich hydraulische scheibenbremsen..
> alles andere ist müll

Na ja, erfahrungsgemäß ist es bei einem einigermaßen gepflegten Fahrrad 
- egal ob mit, oder ohne Hydraulikbremsen - eher der Untergrund, der die 
Bremswirkung begrenzt.

Dagegen hilft nur das Amulett mit dem hl. Christopherus.

Sehr viel soll übrigens das Fahren mit Vorausschau helfen. Ich klingle 
z.B. schon aus 100 m Entfernug, wenn da jemand mit einem Hund unterwegs 
ist. Das hat zwei Vorteile:

- Der Hundefreund hat Zeit, seinen Liebling in eine sichere Position zu
  bringen - was außer von echten Vollidioten freundlich zur Kenntnis
  genommen wird
- Man erkennt auf diese Weise frühzeitig Vollidioten und Schwerhörige
  und kann sich darauf einstellen.

Das verhindert so manchen hektischen Bremsengebrauch...

Das mit dem ABS an der Hydraulikbremse ist ein typisches Beispiel dafür, 
wie man sich mit der Lösung eines nicht vorhandenen Problems - 
Hydraulikbremse - ein noch größeres und genau so wenig vorhandenes 
herbeiphantasieren kann...

von Martin S. (sirnails)


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Also ich kann dazu nur sagen: Ich habe vorne Scheibe und hinten Trommel. 
Beides funktioniert einwandfrei auch bei -30°C. Auch der Verschleiß ist 
nicht sonderlich unterschiedlich. Selbst bei Nässe... gut, da muss man 
mal am Anfang ein wenig mehr bremsen, aber dann ist die Bremsfläche ja 
trocken. Man könnte natürlich auch eine Elektronik einbauen, die wie bei 
modernen Autos eine nasse Scheibe erkennt, und die Bremse für kurze Zeit 
leicht schleifen lässt, damit sie trocknet. Aber all den Schnickschnack 
braucht man nicht. Ich hab mich bisher weder überschlagen noch hatte ich 
einen Unfall und das, obwohl ich kein ABS habe.

Robert L. schrieb:
> @TO wenn man ÖFTER in solche situationen kommt, also vollbremsungen,
> (egal ob jetzt auto oder fahrrad), sollte an sich vielleicht eher um
> seinen Fahrstiel Gedanken machen..

Richtig. Wer viel bremst fährt falsch - egal ob Auto oder Fahrrad. Ich 
bin vor ein paar Wochen die Salzburger Autobahn runter gefahren (am 
frühen Abend) und musste auf der ganzen Strecke München->Salzburg gerade 
3mal bremsen. 1x weil ich bergab trotz Motorbremse zu schnell wurde, 1x 
weil vor mir ein Auto auf meine Spur gezogen ist und 1x an der Ausfahrt. 
Wer statt Tempo 180 nur 115 fährt, braucht fast keine Bremse auf der 
Autobahn :) Natürlich ist 115 jetzt auf eine Langstrecke ein 
einschläferndes Tempo aber der Feldversuch zeigt, wieviel ruhiger man 
mit etwas reduzierter Geschwindigkeit und defensiver Fahrweise unterwegs 
sein kann. Für ein Fahrrad gilt das Gleiche.

> ps. auf eine fahrrad gehören natürlich hydraulische scheibenbremsen..
> alles andere ist müll

Das kann man doch pauschal so gar nicht sagen. Gut ist mit Sicherheit, 
dass man die Bremse nicht immer nachstellen muss, die Bremskraft zwar 
gut dosierbar, ein Überbremsen dennoch schnell möglich ist. Gut ist, 
dass durch Salz die typische Felgenbremse relativ schnell festsitzt und 
die hydraulikbremse hier mit dem Bremszylinder relativ unanfällig ist. 
Aber auch sie ist vorm Festsitzen nicht gefeit. Wenn bei meinem Fahrrad 
mit Felgenbremse der Bowdenzug mal wirklich fest war, hat man halt die 
Bremse ausgehängt und konnte weiterfahren. Wenn eine Hydraulikbremse mal 
festsitzt... tja, wer hat schon einen Rücksteller dabei? Darüber hinaus 
sitzt die Bremse nur bei mangelnder Wartung fest. Aluminium blumt durch 
den Salzeinfluss auf und blockiert die Passungen. Das kann aber nur 
passieren, wenn die beweglichen Teile nicht richtig gefettet waren. Dass 
eine Felgenbremse bei Nässe nicht bremst ist humbug. Da beide Bremsen 
auf dem gleichen Prinzip beruhen und beide Bremsen beim Stehen nass 
werden, leiden auch beide Bremsen unter diesem Problem.

von Uhu U. (uhu)


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Martin Schwaikert schrieb:
> dass durch Salz die typische Felgenbremse relativ schnell festsitzt

Das kenne ich nicht - fahre sehr viel, bei jedem Wetter und mit 
Felgenbremse. -30° gibts hier allerdings fast nie - ich habe das in40 
Jahren jedenfalls nicht erlebt.

Nachstellen muß man die Felgebremsen alle 2, 3 Jahre mal - auch als 
Flachland-Vielfahrer. Das geht aber bei den heutigen Modellen sogar 
während der Fahrt mit einer Rändelschraube am Bremsgriff.

von c. m. (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Wenn bei meinem Fahrrad
> mit Felgenbremse der Bowdenzug mal wirklich fest war, hat man halt die
> Bremse ausgehängt und konnte weiterfahren.

als bekennender darwinist kann ich dieses vorgehen nur gutheißen!

von Εrnst B. (ernst)


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Wie kriegt ihr den niedrigen Bremsenverschleiß hin?
Felgenbremsen alle "2-3 Jahre nachstellen"? Ich muss zweimal im Jahr 
neue Klötze dranschrauben.
Und am Zweitfahrad mit Hydr. Scheibenbremsen haben die Beläge auch nur 
so 6000km gehalten.

Festgefroren ist mir ein Bremszug übrigens auch noch nie, aber die 
Schaltzüge aber schon mehrfach. Da hat man auch keinen Hebel zum 
"freibrechen".

von Johannes M. (johannesm)


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Man sollte einfach die Bremse wählen, die zu den eigenen Anforderungen 
passen. Wenn man nur ein bisschen durch die Stadt oder durchs Flachland 
juckelt sind sicher Felgenbremsen ausreichend.
Ich für meinen Teil würde gar nicht mehr auf die Idee kommen etwas 
anderes als Hydr. Scheibenbremsen zu benutzen, dafür habe ich schon zu 
viele Unfälle und Defekte gesehen, die auf Felgenbremsen zurückzuführen 
waren. Das sind unter anderem Reifenplatzer durch heiß gelaufene Felgen, 
Felgenbruch durch Verschleiß an der Felgenflanke.
Ich fahre allerdings auch Transalptouren mit dem MTB, da muß die ganze 
Energie die man beim hochfahren auf den Berg gebraucht hat wieder bei 
der Abfahrt in der Bremse verheizt werden.
Um nochmal auf das ABS zurückzukommen, mit genug Übung sollte das 
eigentlich in den Fingern sein. Der Rest wird durch Gewichtsverlagerung 
gemacht. Wenn ich nach vorne Abfliege dann meist weil ich in den Single 
Trails zu langsam unterwegs bin und bei steilen Absätzen irgendwo 
hängenbleibe.
Da hilft dann nur "Wer sein Rad liebt, der schiebt." :)

von Uhu U. (uhu)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Felgenbremsen alle "2-3 Jahre nachstellen"? Ich muss zweimal im Jahr
> neue Klötze dranschrauben.

Mein Radl hat zusätzlich noch eine Rücktrittbremse, die ich - nicht nur 
aus alter Gewohnheit - regelmäßig nutze. Für größere Bremsaktionen sind 
dann drei Bremsen aktiv. Ansonsten: mit Verstand, sprich Vorausschau 
fahren... Man will ja vom Fleck kommen und nicht nur dauernd bremsen.

Zudem spielt natürlich der Bremsbelag selbst noch eine Rolle. Ich habe 
Alufelgen drauf und die passenden (schwarzen) Bremsbeläge dazu. Die 
halten wirklich prima und machen vor allem auch bei Nässe keinen Krach.

von Uhu U. (uhu)


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Johannes M. schrieb:
> dafür habe ich schon zu viele Unfälle und Defekte gesehen, die auf
> Felgenbremsen zurückzuführen waren.

So, so... Wenn man sein Radl nicht pflegt, dann ist es irgendwann egal, 
welche Art Bremse nicht funktioniert. Das liegt aber eher an dem 
Trottel, der das fährt, als am Material.

Johannes M. schrieb:
> Das sind unter anderem Reifenplatzer durch heiß gelaufene Felgen,

Das schafft im Flachland keiner...

> Felgenbruch durch Verschleiß an der Felgenflanke.

Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, daß das Rad vernachlässigt ist. 
Da sind sicher nicht nur die Flanken durch... Wer damit einen Unfall 
baut, kann es nicht aufs Material schieben.

von Harald W. (wilhelms)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

>> Ich habe noch Oldtimer à la Altenburger Synchron.
>
> Das ist eher keine Bremse, sondern nur eine Vorrichtung, mit der man dem
> Fahrrad seinen Anhaltewunsch mitteilt.

Nun, so eine Bremse habe ich mal vor 35 Jahren gehabt. Sie funk-
tionierte sehr zuverlässig und man hatte kein Problem das Rad zum
Blockieren zu bringen, wenn man es wollte. Aber normalerweise will
man das ja nicht und da vertraue ich meinem "menschlichen Regelkreis"
teilweise mehr als einer aufwändigen Techniklösung mit ABS.
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Robert L. schrieb:

> ps. auf eine fahrrad gehören natürlich hydraulische scheibenbremsen..
> alles andere ist müll

Scheibenbremsen wurden mal erfunden, weil sich rotglühende Scheiben
besser abkühlten als rotglühende Trommeln. Aber ob man es wirklich
schafft, beim Fahrrad die Bremsen bis zur Rotglut zu bringen,
bezweifele ich irgendwie.
:-)
Gruss
Harald

von Martin S. (sirnails)


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Hab ich :)

von Gerd E. (robberknight)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Was glaubst du, wie schnell du bei extremer Glätte auf der Schnauze
> liegst, wenn du zu zu rabiat bremst... Ohne Spikes kannst du dir in dem
> Fall jede Bremse sparen, weil dir bei Betätigung sofort das Rad unter
> dem Hintern weg geht.

Dem kann ich nur zustimmen, im Winter sind Spikes sehr sinnvoll.

> Ich kann genau dasselbe von meinen Bowdenzug-Bremsen sagen. In 10 Jahren
> und 45.000 km mit dem Teil mußten lediglich einmal neue Bremsbeläge
> drauf.

Wenn das stimmt haben Deine Bowdenzug-Bremsen da meinen Scheibenbremsen 
etwas voraus, ich brauche ca. alle 1500km neue Beläge und so nach 8 bis 
10 TKM neue Scheiben.

Denke das hängt aber auch stark von der Art des befahrenen Geländes und 
dem Fahrstil ab.

von Uhu U. (uhu)


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Gerd E. schrieb:
> Denke das hängt aber auch stark von der Art des befahrenen Geländes und
> dem Fahrstil ab.

Sicherlich. Ich fahre in der Rheinebene - da sind Berge rar -, aber ca. 
die Hälfte meiner Strecken auf Feld- und Waldwegen.

Mir ist wichtig, daß ich nicht dauernd an meinem Gefährt rumbasteln muß. 
Deswegen hat es eine Nabenschaltung, einen Nabendynamo (letzteren wegen 
sehr häufiger Nachtfahrten), Diodenlampen, hinten einen unplattbaren und 
vorne einen normalen Schwalbe-Reifen. Die regelmäßige Pflege erschöpft 
sich in Überprüfung des Luftdrucks und gelegentlicher Schmierung der 
Kette.

Die Teile, die ursprünglich so ausgelegt waren, daß sie spätestens nach 
20.000 km kaputtvibriert sind, habe ich mit Glasfasergewirk, 2k-Kleber 
und einigen zusätzlichen, ebenfalls verklebten Schutzblechstützen so 
verstärkt, daß nichts mehr passieren kann - das hält seit ca. 25.000 km 
wunderbar.

Den unplattbaren Reifen habe ich jetzt so weit abgefahren, daß die blaue 
Fütterung zum Vorschein kommt - der ist nach 30.000 km glatt, wie ein 
Kinderarsch. Wenn der Winter rum und sicher ist, daß ich keine Spikes 
mehr aufziehen muß, kommt der neue Reifen hinten drauf.

von Norbert R. (norbert_r46)


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Zum Thema Fahrrad ABS: Ich möchte vorausschicken, dass ich über einen 
entsprechenden Hintergrund verfüge. Dennoch werde ich diesen Artikel 
nicht ausreichend mit Referenzen versehen (Zeit). Eine gute Literatur 
zum Thema Fahrphysik von Zweirädern und Motorrad-ABS ist Stoffregen 
(ATZ).

1. Grundproblematik: Niemand bestreitet wie toll ihr in euren Trails 
auch auf den steilsten Strecken durch Gewichtsverlagerung bremsen könnt. 
Dafür wird auch kein ABS entwickelt. Wie der Threadersteller schon 
geschrieben hat wird bei so genannten Panikbremsungen i.d.R. der Abflug 
über den Lenker gewählt oder aus Angst viel zu schwach gebremst. Die 
genaue Dosierung der Bremskraft gelingt in einer solchen Situation kaum 
jemand. Für 2 Bremsen ist es für den Menschen erwiesenermaßen sogar 
unmöglich. Es besteht also durchaus Berechtigung für ein solches System.

2. Zweck: Ein Blockierendes Hinterrad werden die meisten von uns wohl 
als beherrschbar bezeichnen. Beim Vorderrad ist weder ein Abflug über 
den Lenker, noch ein blockierendes Rad auf glattem Untergrund 
beherrschbar. Das liegt daran, dass bei einer Vollbremsung ca. 90% der 
Gewichtskraft auf das Vorderrad wirken. Dieses ist also fast allein für 
die Seitenführung verantwortlich (Kreisel).
Bei zunehmenden Schlupf nimmt die Seitenführungskraft ab. Schlupf wird 
übrigens zur Kraftübertragung benötigt. Ohne Schlupf kommt ihr nicht vom 
Fleck, zur Veranschaulichung hier ab 2:05 anschauen 
http://vimeo.com/49291603
Ein ABS soll also den Schlupf des Vorderrads auf maximal etwa 20% 
begrenzen und gleichzeitig einen Überschlag durch Abheben des Hinterrads 
verhindern.

3. Funktionsweise: Das vom Threadersteller genannte Plungersystem spielt 
heute keine Rolle mehr. Alle heute in Serienfahrzeugen (Auto & Motorrad) 
eingesetzten ABS Systeme funktionieren über eine Modulierung des 
Bremsdrucks durch Ventile und eine Rückförderung über Pumpenelemente für 
das abgelassene Fluid. Der Pumpenmotor hat dabei selbst beim Motorrad 
Anlaufströme von über 30A (12V). Darin liegt auch der Hauptgrund warum 
wir dieses System noch nicht für Fahrräder kaufen können. Pedelecs haben 
erst seit kurzer Zeit einen signifikanten Marktanteil. Die 
Traktionsbatterie eines Pedelecs kann die benötigte Energie problemlos 
bereitstellen, ein Fahrraddynamo nicht. Ein solches System wurde bei 
mindestens einer Firma auch schon prototypisch umgesetzt.

4. Sensorik & Regelung: Benötigt wird ein hochfrequentes Drehzahlsignal 
des Vorderrads. Dazu dient ein Hallsensor mit Geberrad. So etwas lässt 
sich zum Beispiel in eine Bremsscheibe integrieren. Aktuelle ABS Systeme 
haben eine Regelzykluszeit von 5ms. Das entspricht auch der Stellzeit 
der Ventile. Wird eine zu starke Abnahme der Raddrehzahl festgestellt 
(Blockierneigung) wird Bremsflüssigkeit abgelassen und in kleinen 
Zwischenbehältern gespeichert. Erst wenn der Zwischenbehälter voll ist 
wird dessen Inhalt in den Hauptbremskreislauf zurückgefördert. Dies ist 
als pulsieren in Pedal/Hebel spürbar und uns allen von Auto/Motorrad 
hinreichend bekannt. Die Pulsierfrequenz entspricht also keinesfalls der 
Regelfrequenz und es kann auch keine Rede von Stotterbremsung sein. Eine 
so niedrige Regelfrequenz würde sich in einem starken Nicken des 
Fahrzeugs äußern, welches manche von uns vielleicht noch von den ersten 
ABS Systemen kennen.
Die pulsierende Pedalrückmeldung ist übrigens gewollt. Damit wird dem 
Fahrer signalisiert, dass ausreichend gebremst wird. Wenn das Pedal 
nicht pulsiert wird wie so oft zu schwach gebremst.

Ein Überschlag ist allerdings auch ohne blockierendes Rad möglich. Die 
Überschlagneigung hängt von Schwerpunkthöhe von Fahrrad+Fahrer sowie der 
Distanz zum Vorderradaufstandspunkt ab. Dieses Verhältnis ist beim 
Fahrrad noch schlechter als beim Motorrad. Einfachste und gängigste 
Methode das Problem zu lösen ist die Begrenzung der negativen 
Beschleunigung in x-Achse. Dazu wird diese durch einen 
einachsen-Beschleunigungsmesser ermittelt und über einem kritischen Wert 
der Bremsdruck reduziert.
Dabei wird nicht viel Bremsenergie verschenkt (mehr würde ja den Abflug 
bedeuten). Bei Sportmotorrädern wird mit einem solchen ABS ein 
Beschleunigungswert von fast 10m/s^2 erreicht, wobei das konstruktive 
Maximum bei 10,5m/s^2 liegt. Zur Veranschaulichung: Falls man sich nicht 
mit den Beinen an die Maschine klammert müssen die Arme bei einer 
solchen Bremsung die gleiche Kraft aufbringen wie bei einem Handstand.
Die Auslegung geschieht also sehr nahe am Maximum und ist deshalb 
vertretbar. Lediglich Rennmotorräder, welche inzwischen auch z.T. über 
ABS verfügen verzichten auf diese Funktion.

4. Erweiterbarkeit: Das System lässt sich durch eine Erweiterung mit 
mehr Sensorik durchaus verbessern. Der Aufwand steigt allerdings extrem 
an. Gegen Überschlag lassen sich Z-Beschleunigung und Nickbeschleunigung 
messen. Allerdings sind diese sehr Fahrbahnabhängig (worst case: 
hinabfahren einer Treppe). Das System lässt sich auch auf das Hinterrad 
erweitern. Weitere Möglichkeiten sind die Verbesserungen der 
Kurveneigenschaften durch Anpassung der Regelung bei großen Rollwinkeln 
um das Aufstellen des Zweirads zu verringern. Weiter bietet sich ein 
Integralbremssystem an, bei dem durch Betätigung eines Hebels beide 
Räder gebremst werden. Eine Messung des Bremsdrucks kann die Regelung 
verbessern.
Alle diese Systeme sind am Motorrad umgesetzt oder seriennah.

5. Gewicht & Preise: Das Gewicht moderner Motorrad ABS ist sehr gering, 
zum Beispiel von Conti oder das Bosch ABS 9 (700g). Sehr leichte und 
günstige Einrad ABS kennen wir in Europa nicht, werden aber in Asien in 
Roller eingebaut. Diese haben dort in manchen Regionen einen wesentlich 
größeren Marktanteil als hier. Eine verkleinerte Version dieser Systeme 
wird auch für Pedelecs kommen. Der Preis dürfte wohl bei 200€ liegen.
Ich kann aber nicht sagen ob es ABS für Fahrräder in 2 oder in 4 Jahren 
zu kaufen gibt.

Bis dahin: Vorausschauend, vorsichtig und nicht zu schnell fahren und 
Helm aufsetzen!
Wer qualifiziert ist und es nicht abwarten kann darf sich gerne bei 
einem entsprechenden Unternehmen bewerben und bei der Entwicklung 
mitwirken.
Es scheitert immer daran, dass wir zu wenig qualifizierte Leute haben. 
Wir könnten die Welt retten, wenn wir genug Menschen hätten, die alles 
geben.

von Gerd E. (robberknight)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Die Teile, die ursprünglich so ausgelegt waren, daß sie spätestens nach
> 20.000 km kaputtvibriert sind, habe ich mit Glasfasergewirk, 2k-Kleber
> und einigen zusätzlichen, ebenfalls verklebten Schutzblechstützen so
> verstärkt, daß nichts mehr passieren kann - das hält seit ca. 25.000 km
> wunderbar.

Irgendwie decken sich Deine Beschreibungen nicht ganz mit meinen 
Erfahrungen: Nach spätestens 20TKM sind der Steuersatz und das Tretlager 
durch. Das sind Kugellager, da hilft kein Glasfasergewirk. Von 
Verschleißteilen wie Kettenblättern, Ritzeln und Ketten rede ich gar 
nicht.

Auch Reifen halten bei mir vielleicht so 6 bis 8 TKM.

Auch hätte ich bei Deinen 45 TKM sicher schon 2 mal Lenker und wegen der 
Felgenbremse die Felgen gewechselt - rein vorsorglich aus 
Sicherheitsgründen.

Wer mal Unfallopfer von Lenkerbrüchen (ja, das gibt es auch ohne 
Carbonteile) oder Felgenbrüchen gesehen hat, investiert die paar Euro 
gerne vorsorglich.

Meine Räder sind jetzt nicht täglich auf dem Montageständer, aber so 2-3 
Mal im Jahr gibt es doch mehr zu tun als Kette ölen und Reifendruck 
kontrollieren.

von Martin S. (sirnails)


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Gerd E. schrieb:
> Kette ölen

Öl oder Fett?

von Uhu U. (uhu)


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Gerd E. schrieb:
> ind der Steuersatz und das Tretlager durch.

Gehen die durch Vibrationen kaputt? Wohl eher nicht...

> Auch Reifen halten bei mir vielleicht so 6 bis 8 TKM.

Was für Reifen? Wo und wie fährst du?

Der Hinterreifen hat, wie gesagt kein Profil mehr und der Gummi der 
Lauffläche ist stellenweise schon völlig ab - der ist restlos fertig. 
Der vordere (Schwalbe Marathon) läuft seit 20.000 km und hält sicher 
nochmal 10.000 durch.

"Normale" Hinterreifen (Schwalbe Marathon) waren bei mir nach 10.000 km 
fertig, Billigheimer nach 6.000 bis 8.000.

> Auch hätte ich bei Deinen 45 TKM sicher schon 2 mal Lenker und wegen der
> Felgenbremse die Felgen gewechselt - rein vorsorglich aus
> Sicherheitsgründen.

Die Hinterfelge ist mal gewechselt worden, weil neu eingespeicht werden 
mußte und die alte Felge beschädigt war.

Den Lenker mal genauer zu kontrollieren, ist aber eine gute Idee.

von Purzel H. (hacky)


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In der Tat, ein ABS waere eine gute Idee. Der Aufwand ist allerdings 
einiges hoeher. Denn anti-Blockier genuegt ja nicht, man kann auch ohne 
blockieren den Salto vorne drueber machen. Ich hab den auch schon 
gemacht.
Da ich auch Strassen und Wanderwege im Hochgebirge fahre ist ohne 
Scheibenbremse nichts. 1800 Hoehenmeter runterzubremsen ist schon toll.
Es geht in der Tat drum von vorneweg nicht zu schnell zu fahren

Aber macht mal.

von Gerd E. (robberknight)


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>> Kette ölen
>
>Öl oder Fett?

So nen Vollsynthetik-Kettenöl, hab mit Finish Line Ceramik Wet bisher 
die besten Erfahrungen gemacht. Gerade im Winter mit dem ganzen Salz 
bleibt das am längsten drauf ohne daß aus der Kette ein Rost-Massaker 
wird. Ist aber auch bei viel Matsch im Gelände gut.

Uhu Uhuhu schrieb:
>> ind der Steuersatz und das Tretlager durch.
>
> Gehen die durch Vibrationen kaputt? Wohl eher nicht...

Nö, denke eher durch viel Drehen und harte Stöße. Oder waren die Teile 
gar nicht gemeint weil nicht durch Vibration geschädigt?

>> Auch Reifen halten bei mir vielleicht so 6 bis 8 TKM.
>
> Was für Reifen? Wo und wie fährst du?

Auf dem Trekkingrad Schwalbe Marathon Supreme und auf dem MTB 
irgendwelche dickeren Conti, der Name fällt mir gerade nicht ein. Die 
Supremes finde ich für Asphalt und Schotterwege vom Grip her gut, aber 
die halten halt nur so 6-8 TKM.

Momentan hab ich aber eh überall Spikes drauf (Schwalbe). Wobei ein 
Bekannter meinte da wäre Nokian besser, werd ich mal probieren wenn die 
jetzigen durch sind.

von Uhu U. (uhu)


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Gerd E. schrieb:
> Oder waren die Teile gar nicht gemeint weil nicht durch Vibration
> geschädigt?

Gemeint waren die Schutzbleche.

> Die Supremes finde ich für Asphalt und Schotterwege vom Grip her gut,
> aber die halten halt nur so 6-8 TKM.

Guten Grip hat man bei weichen Gummimischungen und die sind dann 
entsprechend schnell abgefahren.

Die Spikes montiere ich nur, wenn wirklich Schnee liegt, oder Blitzeis 
angesagt ist. Damit auf blankem Asphalt zu fahren, tut den Spikes nicht 
gut.

Diese unplattbaren Schwalbe sind schon extrem haltbar. Was besseres ist 
mir bisher nicht untergekommen.

von Gerd E. (robberknight)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Guten Grip hat man bei weichen Gummimischungen und die sind dann
> entsprechend schnell abgefahren.
>
> Diese unplattbaren Schwalbe sind schon extrem haltbar. Was besseres ist
> mir bisher nicht untergekommen.

Man muß sich halt entscheiden was einem wichtiger ist - Grip oder 
Haltbarkeit. Zum Glück sind wir nicht in der DDR und bekommen wenn wir 
Glück haben ein Produkt, sondern jeder kann sich das für ihn am besten 
passende Produkt wählen.

von Martin S. (sirnails)


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Gerd E. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>> Guten Grip hat man bei weichen Gummimischungen und die sind dann
>> entsprechend schnell abgefahren.
>>
>> Diese unplattbaren Schwalbe sind schon extrem haltbar. Was besseres ist
>> mir bisher nicht untergekommen.
>
> Man muß sich halt entscheiden was einem wichtiger ist - Grip oder
> Haltbarkeit. Zum Glück sind wir nicht in der DDR und bekommen wenn wir
> Glück haben ein Produkt, sondern jeder kann sich das für ihn am besten
> passende Produkt wählen.

Richtig. Beides vereint erhält man nur durch Schlappen, die dafür aber 
wieder einen sehr hohen Abrollwiderstand haben.

von Icke ®. (49636b65)


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Gerd E. schrieb:

> Man muß sich halt entscheiden was einem wichtiger ist - Grip oder
> Haltbarkeit.

Daß sich diese beiden Anforderungen durchaus vereinen lassen, beweist 
Michelin mit seinen Autoreifen. Ich kaufe seit Jahren nix anderes mehr. 
Verglichen mit den Continental, die ich davor drauf hatte, hat sich die 
Standzeit nahezu verdoppelt und der Grip ist nicht schlechter, auf Nässe 
sogar eher besser.

von Martin S. (sirnails)


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Icke ®. schrieb:
> Gerd E. schrieb:
>
>> Man muß sich halt entscheiden was einem wichtiger ist - Grip oder
>> Haltbarkeit.
>
> Daß sich diese beiden Anforderungen durchaus vereinen lassen, beweist
> Michelin mit seinen Autoreifen. Ich kaufe seit Jahren nix anderes mehr.
> Verglichen mit den Continental, die ich davor drauf hatte, hat sich die
> Standzeit nahezu verdoppelt und der Grip ist nicht schlechter, auf Nässe
> sogar eher besser.

Lass Dich mal nicht verarschen. Alle großen Hersteller liefern nahezu 
das gleiche Produkt mit anderem Namen. Wer beim Test gewinnt entscheidet 
alleine wer den Test sponsert. Ich verzichte jetzt bewusst auf Namen, 
aber ich habe das aus einer internen Quelle gehört.

Abgesehen davon bin ich bisher mit Semperit vollstens zufrieden. Der 
letzte Satz hielt gute 70.000km. Auch die Bremseigenschaften sind für 
den Preis durchaus angemessen.

von Icke ®. (49636b65)


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Martin Schwaikert schrieb:

> Lass Dich mal nicht verarschen. Alle großen Hersteller liefern nahezu
> das gleiche Produkt mit anderem Namen. Wer beim Test gewinnt entscheidet
> alleine wer den Test sponsert.

Die Tests interessieren mich nicht, ich spreche aus eigener Erfahrung. 
Zu Michelin bin ich rein zufällig gekommen. Weil mein Reifenhändler die 
vorher von mir bevorzugten Continental nicht am Lager hatte, empfahl er 
die vorrätigen Michelin mit dem Hinweis auf wesentlich längere 
Standzeit. Und es stimmt wirklich. Mit Fulda stand ich fast jedes Jahr 
zum Reifenwechsel auf der Matte, die Conti hielten etwas länger, den 
letzten Sommersatz Michelin bin ich drei Jahre gefahren. Die 
Winterreifen sind jetzt schon die 4. Saison drauf, müssen aber demnächst 
runter. Alles bei Jahreskilometern um die 30000, ~7 Monate Sommer- und 
~5 Monate Winterlatschen und wenig reifenschonender Fahrweise.
Bisher hat auch jeder, dem ich Michelin empfohlen hatte, meine 
Erfahrungen bestätigt.

von Uhu U. (uhu)


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Gerd E. schrieb:
> Man muß sich halt entscheiden was einem wichtiger ist - Grip oder
> Haltbarkeit.

Mein runtergefahrener unplattbarer Schwalbe hat so gut wie ein Grip mehr 
und man kann trotzdem damit fahren. Nur im Matsch wird das Fahrgefühl 
etwas glibberig... Aber bei den 30.000 km, die er auf dem Buckel hat, 
kann man ihm das verzeihen.

von J. A. (gajk)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Mein runtergefahrener unplattbarer Schwalbe hat so gut wie ein Grip mehr
> und man kann trotzdem damit fahren. Nur im Matsch wird das Fahrgefühl
> etwas glibberig... Aber bei den 30.000 km, die er auf dem Buckel hat,
> kann man ihm das verzeihen.

Man sagt ja auch: Ein Schwalbe macht noch keinen Sommer!

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