Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DC-DC Wandler liefert zu zu hohe Spannung


von Sebastian L. (arakis)


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Hallo,
ich habe einen 5V zu 12V DC-DC Wandler von Multicomp ( 
http://de.farnell.com/multicomp/mce05s12d/dc-dc-wandler-1w-single-o-p/dp/2079691?Ntt=207-9691 
). Mal abgesehen davon, dass das Datasheet überhaupt keine Pin-Belegung 
preisgibt(habe mir dann die Pins von einem Alternativhersteller 
rausgesucht), habe ich folgendes Problem:

Es werden nur ständig 18,5V generiert anstatt 12V. Mein OLED-Display 
hätte gerne 13V (habe übrigens keinen 5V zu 13V DC-Wandler gefunden, 
aber 5 zu 12V ist auch ok, habs mit nem externen Netzteil getestet), 
"verkraftet" zwar laut datasheet bis zu 19V, aber dann wird es arg heiß 
(zumindest der Treiber-Chip). Klemme ich einen 47uF Kondensator zweichen 
den beiden Ausgangen, reduziert sich die Spannung auf ca. 15V, was immer 
noch sehr viel ist.

Natürlich habe ich auch schon einen anderen DC-Wandler ausprobiert, um 
zu prüfen, ob der eine vielleicht defekt ist - gleicher Effekt.

Mache ich irgendwas falsch?

Lieben Gruß,
Sebastian

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Sebastian Loncar schrieb:
> Mal abgesehen davon, dass das Datasheet überhaupt keine Pin-Belegung
> preisgibt

Stehen auf Seite 2 unter mechanical details in den Maßzeichnungen

Wenn dann alles richtig belegt ist und

> Operation at no load will not damage unit but it may not meet all
> specifications

berücksichtigt wurde isser wohl kaputt

von Sebastian L. (arakis)


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Ah, habe die wohl übersehen. Ja, es ist dennoch richtig angeschlossen.
Defekt? Also dass zwei DC-DC-Wandler defekt sind, halte ich fast für 
ausgeschlossen. Oder anders gefragt: Kann mir jemand einen vernünftigen 
5Vto12V DC converter empfehlen? (bzw. eher 5V zu 13V. aber wirds wohl 
net geben).

Lieben Gruß,
Sebastian

von Tom L. (xedux)


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hast du den Ausgang mal belastet.. mitm Widerstand oder so?

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Sebastian Loncar schrieb:
> Also dass zwei DC-DC-Wandler defekt sind, halte ich fast für
> ausgeschlossen.

Unwahrscheinlich, diese Wandler kenne ich übrigens eher so das Sie der 
Eingangsspannung folgen. Dreh die doch mal ein bisschen runter.

Sebastian Loncar schrieb:
> Kann mir jemand einen vernünftigen
> 5Vto12V DC converter empfehlen?

Alles außer diese Kisten ;-)

Aber im ernst, mit Deutronic machst du eigentlich nie was falsch. Was 
sind denn deine Anforderungen?

von Sebastian L. (arakis)


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Hallo,
die Eingangsspannung kann ich ja mal per Spannungsteiler versuchen etwas 
zu reduzieren. (5V ist die "Haupt"-Stromversorgung, sie versorgt mein 
ARM-Board als auch den Treiber-Chip des OLEDs's.).

Die Anforderung wäre, aus 5V (die Quelle liefert bis zu 2000mA) 13V, 
belastbar mit bis zu 32mA zu wandeln.

Danke für den Tip mit Deutronic. Laut Firmenwebseite haben die einen 
passenden DC-Wandler im Sortiement, aber leider haben die keinen Shop, 
und bei Farnell, Reichelt oder Conrad gibts keine zu kaufen von diesem 
Hersteller.

Lieben Gruß,
Sebastian

von Pool R. (elektroniker01)


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Hab im Anhang mal nen Screenshot von dem Datenblatt angelegt.
Da is sowohl die Pinbelegung drauf als auch die "Notes".
Wie meine Vorredner würde ich folgendes mal machen:
> hast du den Ausgang mal belastet.. mitm Widerstand oder so?
Folgender Satz warnt ja auch eigentlich schon davor, dass die Spannung 
ohne Last zu hoch ist.
> Operation at no load will not damage unit but it may not meet all
> specifications
Der Widerstand sollte jetzt auch keine 500k haben, sonst merkste 
natürlich nix.
Wenn das mit dem Widerstand dann auf etwa 12V liegt, kannste zur Not ja 
auch einen parallel zum Display schalten, wenn du Angst hast, es fliegt 
dir um die Ohren.

von Sebastian L. (arakis)


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Hallo Pool,
besten dank für deine Antwort. Ich hatte so etwas schon im Verdacht, 
aber nicht geprüft, da ich davon ausging, dass die Spannung eigentlich 
unabhängig von der Last in etwa stabil sein sollte, schließlich liefert 
mein 5V Netzteil ja auch ständig 5V stabil.

Ich habe nämlich einen Spannungsteiler angeschlossen, genau auf 13V 
eingestellt (ohne weitere Last), dann entsprechend das Display 
angeschlossen und mich dann gewundert, warume so blass war. Eine 
Spannungsmessung hat mir dann ca. 7,5V mitgeteilt - viel zu wenig. Da 
hats dann langsam "gedämmert".

Eine weitere Messung ohne Spannungsteiler, aber mit Verbraucher 
(Display, Verbrauch: ca. 20 mA) hat dann ca. 11,5V ergeben - also 
absolut im Rahmen der Spezifikation.

Vielen Dank für die Tipps, Problem ist gelöst!

Anbei nen "Desk"-Shot meines Aufbaus. Hat wenig mit meinem Problem zu 
tun, only just for Fun.

Lieben Gruß,
Sebastian

von Tom L. (xedux)


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Klemmenspannung sagt dir was? Eigentlich hat jedes SNT eine höhere 
Ausgangsspannung im unbelasteten Fall.

von Udo S. (urschmitt)


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Sebastian Loncar schrieb:
> schließlich liefert
> mein 5V Netzteil ja auch ständig 5V stabil.

Da ist ja auch eine aufwändigere Regelung drin. Auch PC Netzteile machen 
u.U. Mist ohne Last.

Sebastian Loncar schrieb:
> Ich habe nämlich einen Spannungsteiler angeschlossen, genau auf 13V
> eingestellt (ohne weitere Last), dann entsprechend das Display
> angeschlossen und mich dann gewundert, warume so blass war.

Dir ist schon bekannt daß bei einem belasteten Spannungsteiler die 
Spannung einbricht?

von Davis (Gast)


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Der Rächer der Transistormorde schrieb:

>> Kann mir jemand einen vernünftigen
>> 5Vto12V DC converter empfehlen?

Traco. https://www.buerklin.com/images/d/KapC/C628600.jpg

von Fralla (Gast)


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Wie andere schon sagten, belaste den Wandler und miss erneut. Allerdings 
kann dein Conrad DMM auch falsch messen, wenn der Wandler ohne Last in 
einen Burst-  oder Skipmode geht. Mal mit einem Scope messen und 
nachsehen wie die Spannung aussieht....

MFG

von Sebastian L. (arakis)


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Ich hätte da eine weitere Frage: Es gibt zwei verschiedene GND's bei 
meinem DC-DC "5V to 12V Converter", ein für 5V, und ein für 12V.

Dürfen diese/sollten diese zusammengelegt werden? Vor- Nachteile?

Ein Entwicklungsboard, welches 12V und 3.3V benötigt, hat nur ein GND, 
so habe ich einfach dieses "eine" GND an beide GND's vom DC-Wandler 
angeschlossen und es funktioniert. (Ich hätte ja auch gar keine andere 
Wahl gehabt).

Da ich nun eine eigene Platine für das Display entwerfe, könnte ich es 
mit einfließen lassen, zwei getrennte GND-Leitungen zu haben.

Lieben Gruß,
Sebastian

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian Loncar schrieb:
> Dürfen diese/sollten diese zusammengelegt werden?
Ja.

> Vor- Nachteile?
Nachteil: du hast einen DCDC-Wandler gekauft, der galvanisch trennen 
könnte, du verwendest diese Option aber nicht --> zuviel bezahlt.

> Da ich nun eine eigene Platine für das Display entwerfe, könnte ich es
> mit einfließen lassen, zwei getrennte GND-Leitungen zu haben.
Bringt nur was, wenn du auch wirklich getrennte Massen brauchst oder 
nutzen kannst.

Wenn du eine stabile Ausgangsspannung brauchst, dann musst du enen 
DCDC-Wandler mit Weitbereichs-Eingang verwenden. Das wird aber nicht 
billiger...

von Kai K. (klaas)


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>Es werden nur ständig 18,5V generiert anstatt 12V.

Vorsicht, diese kleinen DC/DC-Wandler sind in der Regel ungeregelt und 
brauchen fast immer eine Mindestlast, damit ihre Ausgangsspannung in 
einem vernünftigen Rahmen liegt. Daß das Datenblatt von Multicomp 
ausdrücklich eine Mindestlast verneint, im Kleingedruckten aber darauf 
hinweist, daß bei zu geringer Last ein paar Daten abweichen können, 
freilich ohne diese zu spezifizieren, ist natürlich eine Frechheit.

Daß Farnell so einen Mist verkauft, wundert mich ehrlich gesagt. Also, 
für mich heißt das in Zukunft: Hände weg von "Multicomp"...

von Sebastian L. (arakis)


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Jepp, dass Multicomp nicht unbedingt das wahre vom Ei ist, bemerke ich 
auch allmälig. Vor allen die Datenblätter sind meist "sehr" mager 
gehalten. Da liebe ich doch die Datenblätter von TI und NXP :)

Hm, also darf es zusammengelegt werden. DC-DC Wandler ohne galvanische 
Trennung(= scheinbar günstiger) habe ich nicht gefunden.

Bezüglich der starken Volt-Ungenauigkeiten von Multicomp düfte dass 
eigentlich eine akzeptable Alternative sein:
http://de.farnell.com/murata-power-solutions/mee1s0512dc/wandler-dc-dc-dip4-5-12v/dp/2147703

Lieben Gruß,
Sebastian

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian Loncar schrieb:

> Ich hätte da eine weitere Frage: Es gibt zwei verschiedene GND's bei
> meinem DC-DC "5V to 12V Converter", ein für 5V, und ein für 12V.
>
> Dürfen diese/sollten diese zusammengelegt werden? Vor- Nachteile?

Wenn Du keine galvanische Trennung brauchst, kannst Du auch einen
einfachen Step-Up, ähnlich wie diesen nehmen:
http://www.ebay.de/itm/LM2577S-DC-DC-Wandler-Step-up-Power-Supply-Modul-Module-/181082858760?pt=Bauteile&hash=item2a29612508
Gruss
Harald

von Sebastian L. (arakis)


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Oh, äh, also ich werde meine Teile nun sicherlich nicht bei ibäi kaufen, 
zumal ich sie so nicht "nachbestellen" könnte. Aber der Tipp mit dem 
LM2577S ist gut. Schade nur, dass er einzeln leider fast genau so teuer 
ist, und noch Support-Komponenten drumherum benötigt - damit könnte ich 
leben, nur wirds dann auch wieder genau so teuer. Aber naja, 1 Euro mehr 
oder wengier sind im übrigen "relativ" egal.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian Loncar schrieb:
> Jepp, dass Multicomp nicht unbedingt das wahre vom Ei ist, bemerke ich
> auch allmälig. Vor allen die Datenblätter sind meist "sehr" mager
> gehalten. Da liebe ich doch die Datenblätter von TI und NXP :)
Aufpassen: Multicomp ist eine Hausmarke von Farnell. Da kann heute das 
eine drin sein und morgen ganz was anderes. Aus diesem Grund wird da 
möglichst wenig spezifizert.

> Bezüglich der starken Volt-Ungenauigkeiten von Multicomp
Es ist nicht das Teil von Multicomp, das ungeregelt ist, es ist das 
Prinzip dieser billigen Zuckerwürfel mit fester Eingangsspannung.

von ... (Gast)


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Du kannst dir so einen Step-Up auch selbst bauen, siehe anhängende 
Dateien.
Den Spannungsteiler auf deine benötigte Ausgangsspannung gem. Datenblatt 
berechnen. Falls du den LMR nicht bekommst kannst du dafür auch den 
LT1930AES5 nehmen. Gibt es bei Reichelt.

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