Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arge nach Studium?


von Rony (Gast)


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Ich studiere zurzeit E-Technik in Stralsund auf Bachelor (Schnitt:1,38 
ohne Thesis) und werde im Feb. mein Kolloquium haben. Angenommen ich 
finde bis dahin keinen Job (bin nicht am Master interessiert) - dann 
müsste ich ja irgendwann zur Arge gehen. Ist da bei irgend etwas zu 
beachten? (Da ich Single bin, aber Wohneigentum hier geerbt habe und 
nicht weg ziehen will - würde ich nur ungerne dazu genötigt werden 
wollen mich Bundesweit zu bewerben)

von Marek N. (Gast)


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Du musst nicht, wenn du bisher nicht gearbeitet hast und genug Mittel 
fürs eigene Auskommen verfügst.
Ich bin damals zum Arbeitsamt (==Arbeitsagentur) gegangen, weil ich nur 
eine Bestätigung für den Lebenslauf haben wollte, damit ich keine Lücke 
für die Rentenversicherung habe.
Als ich mich vorgestellt habe, dass ich mit dem Studium fertig bin, 
wurde mir gesagt: "Dann beantragen sie erst Mal ALG2, da müssen sie da 
und da hin..." Kein Mensch hat mich dort nach meinem Abschluss und 
meinen Fähigkeiten gefragt. So viel zum Thema Fachkräftmangel. 
Zugegeben, das war im tiefsten 2009, also mitten in der "Krise", aber 
gerade dort wurden doch Fachkräfte 'fieberhaft' und 'händeringend' 
gesucht. Schön, dass man was davon gemerkt hat...
Paar Wochen später hat man mir dann noch so einen Fragebogen zugeschickt 
und ich sollte einen Lebenslauf und ein Fähigkeitsprofil erstellen - den 
Scheiß hat sich bei der AA niemand angeguckt. Statt dessen bekam ich 
einen 30-Minütigen Vortrag zu hören, wie mann denn mit dem Internet 
Explorer auf deren Homepage sich die Stellen raussuchen und anzeigen 
kann.

Mein Tipp: Melde dich bei der AA als arbeitssuchend, aber erwarte keine 
Kompetenz der dortigen Mitarbeiter. Wenn du Pech hast, schickt man dir 
ein Paar Bewerbungsangebote vom Dienstleiser, meistens irgend wo 'janz 
weit draußen'. Die kannst du auch ablehnen. Wenn du kein ALG2 beziehst, 
hast du auch keine Sanktionen zu befürchten.
Kümmere dich statt dessen alleine um Bewerbungen bei Firmen, auch 
fachfremd.
Ich hab zwar Nachrichtentechnik studiert (Mobilfunk der 4. Generation) 
bin jetzt aber in der Analogentwicklung gelandet, 2 Monate nach meiner 
DA mit meiner ersten und einzigen Bewerbung. Was solls? - Gemacht werden 
muss jede Arbeit.
Hak' zu aller erst dort nach, wo du Praktikum gemacht hast. Und dann 
halt Initiativbewerbungen schicken, wenn es keine Stellen gibt, die 100% 
deinm Profil entsprechen (und die gibt es nicht!).

Beste Grüße, Marek

von Benjamin K. (benjamin92)


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Nötigen kann dich dazu sowieso niemand, wegzuziehen. Ich bin im Sommer 
2012 von Österreich nach Deutschland gekommen und hab erst 3 Monate 
später einen Job gefunden. Hatte mich nur in Dresden beworben, weil 
meine Verlobte hier wohnt und ihre Eltern auch.
Meine Lösung war einfach: Ich lebte von dem Ersparten, dass ich als Kind 
aufgebaut hatte und als ich Arbeit hatte, konnte ich mir davon sogar 
noch ein Auto leisten.

von Kofferaum (Gast)


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also ich fand vor Abgabe meiner Diplomarbeit schon einen Job. Allerdings 
wollte ich mal 4 Wochen ausspannen, daher habe ich mit meinem AG 
verhandelt, dass mein Einstieg erst 4 Wochen nach Studiumsende erfolgt. 
Für die Zeit habe ich aus Jux ALG2 beantragt. Allerdings redete der 
Sachbearbeiter mir das erfolgreich aus. Er sagte mir, ja ich hätte 
generell Anspruch darauf ( hatte nicht so viel Ersparnisse ) aber ich 
müsse dazu einen riesen Stapel an Unterlagen ausfüllen und er würde mich 
dann gleich am Montag in eine Maßnahme stecken. Darauf hatte ich dann 
doch keine Lust.

zum Umzug : Stralsund ist ja nicht so eine Gegend mit vielen 
Arbeitsplätzen im Ingenieurbereich. Ich würde für den Einstieg lieber 
weg ziehen, später kann man ja versuchen, wieder in der Heimat unter zu 
kommen. Besser als jahrelang arbeitslos in der Heimat zu sein. Wer nie 
den Berufseinstieg geschafft hat, bei dem verfällt der Wert des Studiums 
auf dem Arbeitsmarkt.

von Rony (Gast)


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Ich studiere zwar in Stralsund bin aber eigentlich von Usedom und würde 
auch dort bleiben wollen  (Was nützt es mir weg zu gehen und meinen 
ganzen Freundeskreis, Familienkreis etc. aufzugeben? Zumal ich hier ein 
eigenes Haus hätte? Angenommen ich würde mich auf Stellen in 
Süddeutschland bewerben - wie lange würde es z.B. dauern bis ich in 
München ein Haus erwerben könnte?)

von Kofferaum (Gast)


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Rony schrieb:
> Ich studiere zwar in Stralsund bin aber eigentlich von Usedom und würde
> auch dort bleiben wollen  (Was nützt es mir weg zu gehen und meinen
> ganzen Freundeskreis, Familienkreis etc. aufzugeben? Zumal ich hier ein
> eigenes Haus hätte? Angenommen ich würde mich auf Stellen in
> Süddeutschland bewerben - wie lange würde es z.B. dauern bis ich in
> München ein Haus erwerben könnte?)

ja das ist wahr. Aber was bringt Dir im Umkehrschluss ein Studium, wenn 
Du nie den Berufseinstieg schaffst ? dann vllt. lieber eine Weile lang 
woanders hin ziehen, den Einstieg schaffen, Erfahrung sammeln und sich 
dann in der alten Heimat bewerben. Aus einer ungekündigten Stelle heraus 
bewirbt es sich viel einfacher.

Es ist auch besser sagen zu können, man hat Erfahrung von mehreren 
Jahren im Bereich xy statt das man bei der Bewerbung sagt, ich bin seit 
2 Jahren arbeitslos nach dem Studium, habe bisher nie im erlernten Beruf 
gearbeitet.

von imre (Gast)


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melde dich arbeitssuchend. jemand muss deine Beiträge zur 
Krankenversicherung, Rentenversicherung bezahlen.

Wenn du dich nicht meldest, wirst du gewzungen die Beiträge alleine zu 
tragen (Krankenversicherung ist eine Pflichtversicherung).

Und das ist in der Regel mal richtig teuer. KV war 2010 bei ca. 
270€/Monat Mindestbeitrag. Das willst du nicht bezahlen.

von Rony (Gast)


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Und Krankenversicherung ist Arbeitsamt oder Arge?

von Jens (Gast)


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Rony schrieb:
> Angenommen ich würde mich auf Stellen in
> Süddeutschland bewerben - wie lange würde es z.B. dauern bis ich in
> München ein Haus erwerben könnte?)

Stell dir die Frage anders rum. Wie lange kannst du das Haus auf Usedom 
ohne Arbeit unterhalten. Du kannst zwar ALG2 beantragen, dazu darf das 
selbstgenutzte Wohneigentum aber nicht unangemessen groß sein. Ich 
glaube bis max. 120m² Nutzfläche und 600m² Grundstück. Das ist aber 
regional unterschiedlich. Die Arge zahlt dir aber keinen Cent für die 
Unterhaltung von Haus und Grundstück. Lediglich die üblichen Nebenkosten 
wie Grundsteuer, Müll, Wasser, Heizung, etc. Alternativ kannst du es 
doch als Ferienwohnung vermieten und im süddeutschen Raum arbeiten. 
Vielleicht geht ja auch was in Berlin oder Hamburg.

Benjamin K. schrieb:
> Ich bin im Sommer
> 2012 von Österreich nach Deutschland gekommen und hab erst 3 Monate
> später einen Job gefunden. Hatte mich nur in Dresden beworben, weil
> meine Verlobte hier wohnt und ihre Eltern auch.

Mit Leuten aus Österreich hat dieses Land schon immer Probleme gehabt. 
Aber wegen solchen wie dir ist diese ehemals günstige Stadt seit ein 
paar Jahren schweineteuer geworden. Dafür vielen Dank.

von macgruber (Gast)


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Kofferaum schrieb:
> dass mein Einstieg erst 4 Wochen nach Studiumsende erfolgt.
> Für die Zeit habe ich aus Jux ALG2 beantragt. Allerdings redete der
> Sachbearbeiter mir das erfolgreich aus. Er sagte mir, ja ich hätte
> generell Anspruch darauf ( hatte nicht so viel Ersparnisse ) aber ich
> müsse dazu einen riesen Stapel an Unterlagen ausfüllen und er würde mich
> dann gleich am Montag in eine Maßnahme stecken. Darauf hatte ich dann
> doch keine Lust.

vorsicht, da ist man dann schnell nicht krankenversichert. Wie bereits 
genannt wurde, ist das eine Pflichtversicherung und wenn man nichts vom 
Amt bekommt, keinen Job hat oder nicht mehr familienmitversichert ist, 
muss selbst zahlen.

Ich war nach meinem Studium (Mitte 2009) fast ein halbes Jahr lang 
arbeitssuchend, ehe ich meinen ersten Job gefunden hatte. Während dieser 
Zeit war ich zwar arbeitssuchend gemeldet, habe jedoch kein ALG2 
bekommen, da auch meine Ersparnisse (aus Nebensjobs während des Studiums 
etc.) noch zu hoch fahren. Jedoch musste ich gerade deshalb selbst die 
Beiträge zur Krankenversicherung zahlen. Damals knapp 140 Euro pro 
Monat; einfach futsch. Musste dann irgendwann wieder bei meinen Eltern 
in die Einliegerwohnung ziehen....

von Benjamin K. (benjamin92)


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> Benjamin K. schrieb:
>> Ich bin im Sommer
>> 2012 von Österreich nach Deutschland gekommen und hab erst 3 Monate
>> später einen Job gefunden. Hatte mich nur in Dresden beworben, weil
>> meine Verlobte hier wohnt und ihre Eltern auch.
>
> Mit Leuten aus Österreich hat dieses Land schon immer Probleme gehabt.
> Aber wegen solchen wie dir ist diese ehemals günstige Stadt seit ein
> paar Jahren schweineteuer geworden. Dafür vielen Dank.

Ich weiß ja nicht, was du für ein Problem mit Österreich hast, aber ich 
hatte eben nicht Hartz4 beantragt, sondern von meinem Ersparten gelebt. 
Dafür, dass mir Dresden besser gefällt, als so ein kleines Dorf in 
Niederösterreich, kann ich nichts.

von Kofferaum (Gast)


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macgruber schrieb:
> vorsicht, da ist man dann schnell nicht krankenversichert. Wie bereits
> genannt wurde, ist das eine Pflichtversicherung und wenn man nichts vom
> Amt bekommt, keinen Job hat oder nicht mehr familienmitversichert ist,
> muss selbst zahlen.

meine gesetzliche Versicherung sagte mir, bis 4 Wochen zwischen Studium 
und Job oder zwischen zwei Jobs, sei man weiterhin aus Kulanz, 
versichert. Daher wählte ich auch die 4 Wochen für eine Auszeit.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Rony schrieb:
> Ich studiere zurzeit E-Technik in Stralsund auf Bachelor (Schnitt:1,38
> ohne Thesis) und werde im Feb. mein Kolloquium haben. Angenommen ich
> finde bis dahin keinen Job (bin nicht am Master interessiert) - dann
> müsste ich ja irgendwann zur Arge gehen. Ist da bei irgend etwas zu
> beachten? (Da ich Single bin, aber Wohneigentum hier geerbt habe und
> nicht weg ziehen will - würde ich nur ungerne dazu genötigt werden
> wollen mich Bundesweit zu bewerben)

In Zusammenhang mit dem Titel "Arge nach Studium?" klingt das für mich 
wie der Sonntagstrollversuch.

von Michael S. (technicans)


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imre schrieb:
> jemand muss deine Beiträge zur
> Krankenversicherung, Rentenversicherung bezahlen.

Die Arge zahlt keine Rentenbeiträge mehr. Nur Arbeitsloszeiten
werden der Rentenkasse gemeldet.

@Rony
Zum Arbeitsamt muss man zuerst, die einen dann gegebenenfalls,
wenn man keinen Anspruch hat, zur Arge schickt.
Die Meldung bei den Ämtern war mal schon drei Monate vor dem
Eintritt des Arbeitslosenfalls Pflicht (damit die schon mal
für dich aktiv (lol) werden können). Ob heute ein Versäumnis
noch so brutal zu einer Sperre führt kann ich mir eigentlich
nicht vorstellen, aber ich würde da mal lieber nichts riskieren
und mich gleich Montag da melden das du voraussichtlich im Februar 
Arbeitslos wirst.
Wenn sich wieder erwarten der Glücksfall ergibt ist das unschädlich
für Ansprüche gegenüber dem Amt. Jobsucher bist du ja jetzt schon,
aber Leistungen bekommste, wenn dein Anspruch Rechtens ist, erst im 
Februar. Gewöhnlich brauchen die Ämter ca. 14Tage - 1Monat für die
Bearbeitung, aber auch Vorschüsse/Darlehen sind möglich.
Übrigens können Schulden auf dein Erbe durchaus nützlich sein.
Hier hat es mal den Fall gegeben, das einer, der ein Mehrfamilienhaus
mit unzureichenden Mieteinnahmen hatte, auch H4 bekam, weil die
Einnahmen gerade so für die Zinsen ohne Tilgung reichten.
Die kreditgebende Bank und die Behörde haben da mitgespielt, aber
die Öffentlichkeit hier hatte dafür kein Verständnis und in der
Zeitung wurde das ziemlich breit getreten.
Aber jeder Fall ist da anders und eine interessante Informationsquelle
so zuverlässlich wie jedes Forum eben ist, ist www.erwerbslosenforum.de
wo man ja auch mal schauen kann.

Ulrich S. schrieb:
> In Zusammenhang mit dem Titel "Arge nach Studium?" klingt das für mich
> wie der Sonntagstrollversuch.

Seid dem du hier aufgetaucht bist.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Michael S. schrieb:
> Ulrich S. schrieb:
>> In Zusammenhang mit dem Titel "Arge nach Studium?" klingt das für mich
>> wie der Sonntagstrollversuch.
>
> Seid dem du hier aufgetaucht bist.

Stralsund? Tiefstes Meckpomm?

von Rony (Gast)


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Also muss man ohnehin erst zum Arbeitsamt und die schicken einen dann 
zur Arge? (Ich habe eine Ausbildung gemacht aber leider sind meine 
Sozialversicherungsansprüche erlöschen (Ich hatte für zwei Monate 
zwischen FOS und FH Arbeitslosengeld erhalten).

Zu den drei Monaten, ist es nicht problematisch diese Frist für 
Studenten zusetzen? Da ich ja vorher nicht weis wann meine letzte 
Prüfungsleistung ist! (Andere die in den Master an der FH Stralsund 
gehen, werden diese erst im Master ablegen (werden unter Vorbehalt 
zugelassen))

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Hallo Kollege,

es ist auch als Student vorteilhaft sich rechtzeitig arbeitssuchend zu 
melden. Für dich ist es zumindest grob absehbar wann du arbeitslos 
wirst, wenn sich der Termin ändert ist das danach nicht schlimm. An 
deiner Stelle würde ich mich arbeitssuchend melden, danach bekommst du 
ein Beratungsgespräch mit deinem Vermittler, der sagt dir schon was du 
wissen willst.

von Mein Name ist Loose, ich kaufe hier ein (Gast)


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Ulrich S.schrieb:
>Stralsund? Tiefstes Meckpomm?

Nein, nein -Stralsund liegt im Erzgebirge,
gleich neben Morgenröthe-Rautenkranz. Kauf Dir mal einen Globus
vom Ruhrgebiet....

gez. Loose

von Marx W. (Gast)


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Rony schrieb:
> Zu den drei Monaten, ist es nicht problematisch diese Frist für
>
> Studenten zusetzen? Da ich ja vorher nicht weis wann meine letzte
Scheiss egal, du mußt dich immer melden wenn die voraussichtlich 
Arbeitslos bist!
> Prüfungsleistung ist! (Andere die in den Master an der FH Stralsund
Vergiß das, du mußt dich melden!
> gehen, werden diese erst im Master ablegen (werden unter Vorbehalt
> zugelassen))
Vergiß das, du mußt dich melden!

von Wilhelm F. (Gast)


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Marx W. schrieb:

> Vergiß das, du mußt dich melden!

Man muß sich immer melden, es sei denn, man ist Privatier mit mehr als 
einer Million € auf dem Konto. Dann finden sich andere Lösungen, und 
braucht sich um den Arbeitsmarktsapparat einen Dreck zu scheren.

Wenn man ansonsten oberhalb des Schonvermögens liegt, muß man sich aber 
auch melden. Sonst läuft die gesetzliche Rentenversicherung nicht 
weiter, auch wenn da kein Cent eingezahlt wird, aber es entsteht eine 
Zeitlücke.

So eine Zeitlücke kann rentenrechtlich wiederum sehr gefährlich sein, 
z.B. wenn man erwerbsunfähig wird. Dann sagen sie dir: Hier und da eine 
Lücke, sie bekommen im Erwerbsunfähigkeitsfall keine Leistung der 
Rentenkasse Erwerbsunfähigkeitsrente mehr, weil die letzten 5 Jahre 
nicht kontinuierlich waren. Hartz oder Grundsicherung dann.

Die Rentengeschichte taucht auch immer als Rechtsbehelfsbelehrung in 
Anschreiben des Amtes auf. Selbst, wenn man nur zum Gespräch eingeladen 
ist. Sie benutzen das voll als Drohkulisse.

von dadada (Gast)


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Hallo,

vergiss den ganzen Kram mit Arge usw, insbesondere wenn Du ein Haus 
hast. Die Situation ist so:

- Wenn Du nicht gearbeitet hast (>1Jahr) hast Du keinen Anspruch auf ALG 
I
- Wenn Du Alg ii (oder Sozialhilfe, gibt es immer noch, glaube ich, ist 
Inhaltlich aber nicht verschieden) beantragst, wird Dir Dein Haeuschen 
angerechnet, und alles nur auf Kredit (ausser das Haus ist klein, es 
gibt da Freigrenzen)
- Wenn Du Alg II bekommst, wird nachgeschaut ob bei Deinen Eltern das 
Geld wieder zurueckgeholt werden kann (zu hohes Einkommen / zweites 
Haus?)

Also das ist zu tun:

- Sofort Arbeitsangebote suchen und Bewerbungen rausschicken
- Krankenversicherung : Fuer Personen ohne Einkuenfte betraegt die 133 
Euro / Monat. Unbedingt in diesen Tarif anmelden (sobald keine 
Studentenversicherung mehr moeglich ist), da sonst wirst Du 
nachtraeglich in den sau-teueren Tarif nachversichert.

von Rony (Gast)


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Ich bin über 25, damit dürfte das Einkommen meine Eltern doch nicht mehr 
relevant sein,oder?(Ich erhalte nahezu den Bafög Höchstsatz daher dürfte 
es ohnehin egal sein - dh das Einkommen meiner Eltern dürfte nicht 
angerechnet werden)

Aber wenn ich mich bei der Arge anmelde zahlt diese doch die 133€ dh. 
diese würde ich dann doch sparen! Zudem müsste mir die Arge ja auch den 
Umzug etc. zahlen (falls ich eine Stelle woanders annehme)

von Michael S. (technicans)


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Rony schrieb:
> Also muss man ohnehin erst zum Arbeitsamt und die schicken einen dann
> zur Arge?
So sollte man vorgehen. Wer weiß, das er keinen ALG1-Anspruch hat,
kann auch direkt zur Arge gegen. Aber da sollte man schon Erfahrung
haben.
> (Ich habe eine Ausbildung gemacht aber leider sind meine
> Sozialversicherungsansprüche erlöschen (Ich hatte für zwei Monate
> zwischen FOS und FH Arbeitslosengeld erhalten).
Spielt keine Rolle. Es kommt auf die Mindestbeschäftigungsdauer
von 360 Tagen(soweit erinnerlich) am Stück an. ALG1 ist ein 
Arbeitslosenversicherung (keine Sozialhilfe), für die ein Arbeitgeber
und sein Arbeitnehmer monatlich Beiträge für abdrücken muss. Ist die 
Beschäftigungsdauer nicht ausreichend gewesen, landet man immer bei
ALG2 und das ist eine Sozialhilfe aus Steuermitteln.

> Zu den drei Monaten, ist es nicht problematisch diese Frist für
> Studenten zusetzen?
So viel ich weiß, war das mal wirklich ein Problem, nicht nur für
Studenten, sondern für jeden der plötzlich die Kündigung bekam und
weniger als drei Monate Kündigungsfrist hatte. Aber nachdem die 
Sozialgerichte viele der Gesetze "entschärft" haben dürften, wird es
wohl ausreichen wenn man ernsthaft bemüht ist sich daran zu halten
und sich drum zu kümmern. Wenn du vage weißt das du Alg2 vom Amt
benötigen wirst darfst du das nur eben nicht weiter fahrlässig
verzögern und musst dich, sofern kein anderes Hemmnis (z.B. Krankheit) 
besteht, die Behörden kurzfristig über deine baldige Situation in
Kenntnis setzen damit die schon mal ein paar Verwaltungsaktionen
starten können, denn auch die Verwaltung braucht Zeit, was aber
nicht zu deinem Nachteil sein darf. Der Gesetzgeber wollte mit solche 
einem Aktionismus Arbeitslosigkeit gar nicht entstehen lassen.
Leider soll die Erfolgsquote sich da nur bei 2-3% bewegen was nicht 
sonderlich attraktiv ist. Die Dienstleister können da schon eine
bessere Bilanz bieten und die soll so bei 250-300% liegen, wie immer
man diese veröffentlichten Zahlen auch glauben und interpretieren kann.
> Da ich ja vorher nicht weis wann meine letzte
> Prüfungsleistung ist! (Andere die in den Master an der FH Stralsund
> gehen, werden diese erst im Master ablegen (werden unter Vorbehalt
> zugelassen))
Ist erst mal ohne Belang. Verzögert sich deine Angelegenheit, aus
welchen Grund auch immer, dann ruht einfach nur der Verwaltungsvorgang.
Wie die Behörde dann weiter vorgeht entscheiden die dann intern selbst.
Hauptsache du hast deine Pflichten erfüllt.

Übrigens Anrufen kann man zwar im Servicecenter um sich zu informieren,
aber für eine Meldung allein ist das nicht ausreichend, man muss
PERSÖNLICH vorsprechen. Für das Servicecenter kann man vor Ort eine
Nummer ziehen. Für ein Gespräch mit einem persönlich zugeteilten 
Sachbearbeiter braucht man aber einen Termin(z.B. bekommt man den
im Servicecenter oder telefonisch). Ähnliches wird bei der
Leistungsabteilung sein, kann man aber auch telefonisch erfragen.

Ich weiß nicht, wie die Öffnungszeiten der Ämter in Strahlsund sind,
die haben nicht durchgegehend, aber das kann man sicher schnell
vorher klären.

Rony schrieb:
> Ich bin über 25, damit dürfte das Einkommen meine Eltern doch nicht mehr
> relevant sein,oder?(Ich erhalte nahezu den Bafög Höchstsatz daher dürfte
> es ohnehin egal sein - dh das Einkommen meiner Eltern dürfte nicht
> angerechnet werden)
Bei Alg2 kommt es drauf an ob du mit deinen Eltern in einer 
Bedarfsgemeinschaft, sprich in einem gemeinsamen Haushalt lebst.
Wenn du im gleichen Haus eine Wohnung mit separatem Eingang bewohnst
ist das was anderes, auch wenn du dich noch bei deinen Eltern 
verköstigen lässt. Da gibts noch einige Besonderheiten.
> Aber wenn ich mich bei der Arge anmelde zahlt diese doch die 133€ dh.
> diese würde ich dann doch sparen! Zudem müsste mir die Arge ja auch den
> Umzug etc. zahlen (falls ich eine Stelle woanders annehme)
Die Arge zahlt dir eine Zuschuß und evtl. ein Darlehen, aber nicht die 
ganzen Kosten. Die Arge würde dir bei Vorlage der Voraussetzungen
einen Regelsatz von 384 Euro, + Miete + NK + Heizung und andere 
Leistungen, sofern eben Anspruch besteht, zahlen.
Bei einer selbstgenutzen Wohnung entfällt natürlich die Miete und
evtl. Tilgungsbeträge, aber ein zu zahlender Zins soll erstattet werden.

Da du sicher noch weitere Fragen haben wirst empfielt es sich das du
dir mal die Informationsflyer über ALG2 geben lässt. Die beantworten
den größten Teil verbindlich.

von Rony (Gast)


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Ich studiere zwar in Stralsund, lebe aber eigentlich in Usedom (dort ist 
auch mein Hauptwohnsitz). Das Problem ist das ich während der Thesis 
eigentlich kaum die 2* 2 1/2 Stunden habe hin und zurück zufahren. Kann 
man sich auch bei einer Arge an einen anderen Ort melden?

von Rony (Gast)


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Ok, vielen dank soweit.

von Michael S. (technicans)


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Kann man telefonisch klären, weil unverbindlich.

von Mein Häuschen (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Bei einer selbstgenutzen Wohnung entfällt natürlich die Miete und
> evtl. Tilgungsbeträge, aber ein zu zahlender Zins soll erstattet werden.

Wird da keine "Miete" gemäß dem örtlichen Mietspiegel und dem maximal 
angemessenen Wohnraum als Pauschale bezahlt, damit man wenigstens den 
Hauch einer Chance hat, die Bude zu halten?
Wäre ja auch im Interesse des Staates, durch die Knappheit sind die 
Mietpreise für kleine Wohnungen ja schon explodiert.
In Deutschland läuft leider fast alles falsch und jedes Jahr wirds 
schlimmer.

von Michael S. (technicans)


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Mein Häuschen schrieb:
> Wird da keine "Miete" gemäß dem örtlichen Mietspiegel und dem maximal
> angemessenen Wohnraum als Pauschale bezahlt, damit man wenigstens den
> Hauch einer Chance hat, die Bude zu halten?
Es ist nicht die Aufgabe des Staates auf dem Weg der Sozialhilfe dir
ein Vermögen zu verschaffen oder zu halten.
Das ginge vermutlich nur mit legalen juristischen Tricks die
man mit einem Notar erörtern sollte um da an Miete zu kommen.
> Wäre ja auch im Interesse des Staates, durch die Knappheit sind die
> Mietpreise für kleine Wohnungen ja schon explodiert.
> In Deutschland läuft leider fast alles falsch und jedes Jahr wirds
> schlimmer.
Der Staat will natürlich Vollbeschäftigung erreichen, so das jeder
sich selbst um seinen Vermögensaufbau sorgen kann. Wäre ja dann auch
zu einfach wenn der Staat alles bezahlt und man gar nicht mehr
arbeiten bräuchte. Da wäre ein Aufschrei der Entrüstung von den
Werktätigen zu erwarten und sogar verständlich.
Sicher läuft vieles schief im Staat, aber wer ist denn der Staat
eigentlich? Wir das Volk sind der Staat und wer etwas an der
politischen und rechtlichen Situation ändern will, muss eben die
richtigen Repräsentanten wählen gehen.;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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dadada schrieb:

> Fuer Personen ohne Einkuenfte betraegt die 133
> Euro / Monat.

Der Betrag liegt heute bei 150€, und ist ansonsten problemlos. Für 
alles, was bis zum Existenzminimum geht.

Wenn du bei den Eltern im Haus wohnst, wirst du für das Jobcenter gleich 
auch superbillig, die brauchen keine 384 Euro, + Miete + NK + Heizung 
mehr zu zahlen, sondern nur noch die 384€.

Eine andere Sache ist es natürlich, eine eigene Wohnung zu finden, die 
für das vom Jobcenter gestattete Geld nicht schimmelig, und kein 
Drecksrattenloch ist.

von dadada (Gast)


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Rony schrieb:
> Ich bin über 25, damit dürfte das Einkommen meine Eltern doch nicht mehr
> relevant sein,oder?

Nicht unmittelbar fuer Deinen Antrag; aber das Sozialamt wird u.U. 
versuchen das Geld von Deinen Eltern zurueckzubekommen. Siehe z.B. hier
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13871798/Eltern-muessen-fuer-erwachsenes-Kind-Unterhalt-zahlen.html

etwas breiter : http://www.rechtspraxis.de/sozialunterhalt.htm#top2

Aber keine Angst, falls Du vielleicht doch mal einen gut bezahlten Job 
bekommst, darfst Du auch gerne fuer Deine Eltern zahlen (falls 
Pflegekosten entstehen) (auch natuerlich abzueglich der Freibetraege)

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wenn du bei den Eltern im Haus wohnst, wirst du für das Jobcenter gleich
> auch superbillig, die brauchen keine 384 Euro, + Miete + NK + Heizung
> mehr zu zahlen, sondern nur noch die 384€.

Nach meinem Kenntnisstand stimmt das leider nicht, wenn folgende
Szenarien zutreffen:

1) Wenn Rony bei seinen Eltern in deren Wohnung lebt, wird das
Einkommen der Familie berücksichtigt der dann den Anspruch gar
nicht erst Zustande kommen lässt.

2) Wenn Rony im Haus der Eltern eine Wohnbereich mit separatem
Eingang bewohnt und an die Eltern Miete wie üblich bezahlt dann
hat er den vollen Anspruch. Das Einkommen der Eltern bleibt dann
unberücksichtigt.

Die Miete fällt weg, wenn Wohneigentum von zulässiger Größe bewohnt
wird. Wenn es eine andere Regelung gibt wäre mal ein Link hilfreich.

von Karl (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wenn man ansonsten oberhalb des Schonvermögens liegt, muß man sich aber
> auch melden. Sonst läuft die gesetzliche Rentenversicherung nicht
> weiter, auch wenn da kein Cent eingezahlt wird, aber es entsteht eine
> Zeitlücke.

Bei ALG II wird nix in die Rente eingezahlt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Karl schrieb:

> Bei ALG II wird nix in die Rente eingezahlt.

Das weiß ich doch. Vor Jahren war es mal 5,20€ im Monat. Aber sie hatten 
Angst, da würde einer Millionär!!!

Keine Ahnung, wer da in der Politik einst auf die glorreichen 
hilfreichen 5,20€ im Monat kam. Viel besser als Null ist das ja nicht.

Ein Versicherungsprofi rechnete mir kürzlich noch vor, daß meine Rente 
sinken wird, auch wenn ich Aufstocker werde. Und das war keiner, der mir 
was aufschwatzen will: Schlicht nur mein Vermieter, der es gut meint.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Schlicht nur mein Vermieter, der es gut meint.

Der will aber auch nur dein Bestes, nämlich den Geld.
Der sollte dir mal lieber weniger Miete abknöpfen,
aber dann will der sicher nicht mehr dein Freund sein.;-))

von Power (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Keine Ahnung, wer da in der Politik einst auf die glorreichen
> hilfreichen 5,20€ im Monat kam. Viel besser als Null ist das ja nicht.

das ist ja echt ne Lachnummer. Sind ca. 60 Euro im Jahr, macht 1200 Euro 
in 20 Jahren. Das reicht ja nicht mal ganz für 2 Monate Hartz4, inkl. KV 
sowieso nicht.

Michael S. schrieb:
> 1) Wenn Rony bei seinen Eltern in deren Wohnung lebt, wird das
> Einkommen der Familie berücksichtigt der dann den Anspruch gar
> nicht erst Zustande kommen lässt.

so wie Rony schrieb, gehört ihm das Haus alleine. Er könnte es höchstens 
an einen Verwandten verschenken, sich zuvor ein lebenslanges Wohnrecht 
eintragen lassen und der Verwandte für eine Hartz konforme Miete 
verlangen. Aber das würde sich nur lohnen, wenn Rony vor hätte, länger 
Arbeitslos zu sein. So hätte der Verwandte wenigstens etwas Geld für die 
Instandhaltung des Hauses und einfach so verkaufen könnte er es auch 
nicht, da Rony ja ein Wohnrecht hat.

von Andie (Gast)


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Wie viel Unwissen hier doch herrscht...

1.) Dar Arbeitsamt wird (und kann dich) nicht zwingen, eine Stelle 
"irgendwo in Deutschland" anzunehmen. Nur Stellen die zumutbar sind, 
werden dir auch angeboten (und die zumutbare Grenze liegt irgendwo bei 4 
Stunden pendeln mit dem Bus). Und annehmen musst du sowieso nix ... 
siehe Punkt 2.

2.) Du wirst auch in keine Maßnahme gesteckt, falls doch, geh doch 
einfach nicht hin ! Das Geld kann dir deswegen nicht gesperrt werden, 
das fängt erst mal langsam mit Drohungen und Kürzungen (20%) an. Wir 
sprechen hier von allerdings von Wochen des Bürokratismus. Bis das mal 
"anläuft" mit den Kürzungen, bist du doch schon längst wieder in einem 
Arbeitsverhältnis (du sagtest das du 1 Monat später einen Job annimmst).

Fazit: Arsch lecken. Geh hin, füll den Stapel aus, kassier Geld und KV 
Beiträge und wenn die dich anschreiben denk dir deinen Teil und benutz 
das Papier als Brennmaterial. Hier geht es nur um "haben oder nicht 
haben" !

von Andie (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wenn du bei den Eltern im Haus wohnst, wirst du für das Jobcenter gleich
> auch superbillig, die brauchen keine 384 Euro, + Miete + NK + Heizung
> mehr zu zahlen, sondern nur noch die 384€.

Es sei denn du wohnt zur Miete bei deinen Eltern. Im Gegensatz zum Bafög 
geht das bei ALG2 sehr wohl - hab ich auch so gemacht ;) ...

von Michael S. (technicans)


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Thomas1 schrieb im Beitrag #2996951:
> Willy F. wird Qualitätsprüfer in einer Brauerei.

Der Willy hat genug andere Probleme, vorrangig Gesundheit.

Andie schrieb:
> 1.) Dar Arbeitsamt wird (und kann dich) nicht zwingen, eine Stelle
> "irgendwo in Deutschland" anzunehmen. Nur Stellen die zumutbar sind,
> werden dir auch angeboten (und die zumutbare Grenze liegt irgendwo bei 4
> Stunden pendeln mit dem Bus). Und annehmen musst du sowieso nix ...
> siehe Punkt 2.
Eine zumutbare Arbeit muss schon angenommen werden, aber den sind
natürlich Grenzen gesetzt. Bei Akademikern und Ausgebildeten kann man
so was knicken, weil man ja eine berufliche Bindung verlangen kann,
wenn es um das weitere berufliche Fortkommen geht. Wer nichts kann,
also nichts gelernt hat hat da dann natürlich die A-Karte gezogen
weil für die alles zumutbar ist.
> 2.) Du wirst auch in keine Maßnahme gesteckt, falls doch, geh doch
> einfach nicht hin ! Das Geld kann dir deswegen nicht gesperrt werden,
> das fängt erst mal langsam mit Drohungen und Kürzungen (20%) an. Wir
> sprechen hier von allerdings von Wochen des Bürokratismus. Bis das mal
> "anläuft" mit den Kürzungen, bist du doch schon längst wieder in einem
> Arbeitsverhältnis (du sagtest das du 1 Monat später einen Job annimmst).
Kommt auf die Maßnahme an. Eignungsprüfung und Bewerbungstraining sind
nicht so schlimm und sollte man ruhig mal machen um seinen guten
Willen zu zeigen, alles andere sollte schon einen beruflichen Bezug
haben, denn den Beruf darf man nach den Grundgesetz FREI wählen.

von Power (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Eine zumutbare Arbeit muss schon angenommen werden, aber den sind
> natürlich Grenzen gesetzt. Bei Akademikern und Ausgebildeten kann man
> so was knicken, weil man ja eine berufliche Bindung verlangen kann,
> wenn es um 2.) geht. Wer nichts kann, also nichts gelernt hat hat da
> dann natürlich die A-Karte gezogen weil für die alles zumutbar ist.

ist das immer noch so ? ich dachte seit den Hartz Gesetzen ist das 
vorbei. Früher war das wohl so, dass z.B. ein Ing auf keinen Fall z.B. 
als technischer Zeichner hätte arbeiten müssen.

Heisst das aber auch, dass ein Akademiker mit Exotenfach auch nur Jobs 
in seinem Exotenfach annehmen muss ? sagen wir z.B. Ethnologie mit 
Schwerpunkt Zentralafrika ?

von Buna-Pelzer (Gast)


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Nein, für JEDEN ist ALLES zumutbar, es sei denn, gesundheitliche Gründe
sprechen dagegen. Das läßt die Arge dann durch einen Termin beim
Amts-(tier)arzt feststellen.

Dann passiert es eben, daß ein Fleischer zum Fliesenleger befördert
wird, obwohl er das nicht kann. Dem entsprechend sind dann die
Ergebnisse.

Buna-Pelzer

von Embor (Gast)


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Rony schrieb:
> Angenommen ich würde mich auf Stellen in
> Süddeutschland bewerben - wie lange würde es z.B. dauern bis ich in
> München ein Haus erwerben könnte?

In München? Mit ner normalen Ing.-Stelle? vllt. 200 Jahre...

von Michael S. (technicans)


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Power schrieb:
> ist das immer noch so ? ich dachte seit den Hartz Gesetzen ist das
> vorbei. Früher war das wohl so, dass z.B. ein Ing auf keinen Fall z.B.
> als technischer Zeichner hätte arbeiten müssen.

Gerade durch Hartz 4 ist das ja erst entstanden, weil die Firmen nach
billigen Arbeitskräften geschreit haben. Da mit Inkrafttreten auch
die arbeitsfähigen Sozialhilfeempfänger mit rein genommen wurden
hat sich natürlich so ein neuer Pool an billigen Arbeitskräften
ergeben. Dieses Überangebot hat dann als Nebenwirkung das durch den
demografischen Wandel immer mehr Menschen mit Ü50 in den
Quasi-Vorruhestand geschoben werden
(immerhin über 46% und mit den Ü55 sollen es sogar über 56% sein,
Tendenz steigend).


> dass z.B. ein Ing auf keinen Fall z.B.
> als technischer Zeichner hätte arbeiten müssen.

Da spielen meist die Arbeitgeber nicht mit. Denn auf so eine Stelle
hab ich mich auch schon des öfteren beworben, aber ausgeschrieben
sind einige immer noch und das seit Monaten. Welche Gründe das hat
wird wohl ein Geheimnis bleiben, denn die Arbeitgeber müssen sich ja
nicht verantworten und die Offerte kann bis zum Sanktnimmerleinstag
veröffentlicht bleiben. Kostet die Firmen ja nichts und das ist der
Fehler.

von Markus (Gast)


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Hallo Rony,

ich habe mich nach meiner Master-Arbeit arbeitssuchend gemeldet und habe 
ALGII bekommen.

Das war 2011. Ich war 27, bin nach dem Studium wieder zuhause eingezogen 
(keine Miete an die Eltern gezahlt), mein Privatvermögen war < 5000€ + 
14 Jahre altes Auto.
Gezahlt wurde mir vom Amt der Hatz4-Satz und die Krankenkasse.

Insgesamt war ich 2 mal bei der Agentur für je eine Stunde. Die 
Unterlagen habe ich zusammen mit der Dame vor Ort ausgefüllt. Das 
Vermögen meiner Eltern hat niemand interessiert.
Die Vermittlerin dort hat mir gesagt, dass sie für Akademiker keine 
Stellen haben und ich eh ruck zuck was finde. Deshalb hab ich von der 
Agentur keinerlei Vorschläge erhalten.
Es haben sich nur rund 30 Dienstleister und Personalvermittler bei mir 
gemeldet. Bei 2 war ich sogar, weil die Stelle interessant klang. Aber 
des Gehalt war ne absolute Frechheit.

Ich war dann insgesamt 2 Monate arbeitssuchen. Hab also rund 1000€ vom 
Staat erhalten für 2 Stunden "Arbeit".
Da wärst du dumm wenn du das nicht machen/versuchen würdest.
(vor allem wenn man sieht, dass die türkische 18 jährige Mama ohne ein 
Wort deutsch zu können für sich und ihre 2 Kinder neben Hartz4, 
Kindergeld und Miete auch noch das Geld für ne Waschmaschine haben 
möchte (und die natürlich auch bekommt))

von Flexbex (Gast)


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Hey,
hab auch in Stralsund studiert. Ich bin aber nich von da aber aus 
Berlin. Ich hab aber die Erfahrung gemacht, dass viele aus der Region 
nicht wegwollen. Ist ja auch echt schön da.
ABER überleg dir ma das deine Freunde da auch nich ewig wohnen werden. 
Du bist doch noch Jung. Also was ich dir echt raten kann geh mal ein 
zwei Jahre noch woanders hin. Kannst ja immer zurück wenn du willst.

Überleg dir das nochmal mit dem Master, ist so schwer nicht und nachdem 
du das in Stralsund geschafft hast ist das an anderen FHs nich mehr so 
schwer. Ich bin dafür z.B. nach Hamburg an die HAW gegangen und kann das 
nur empfehlen.


lg
Felix

p.s. grüß ma Steffi von mir, oder vielleicht auch besser nich ;-)

von Korrektor (Gast)


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Markus schrieb:
> dass die türkische 18 jährige Mama ohne ein
> Wort deutsch zu können für sich und ihre 2 Kinder neben Hartz4,
> Kindergeld und Miete auch noch das Geld für ne Waschmaschine haben
> möchte (und die natürlich auch bekommt))

Bei der Erstausstattung ja, dann ned mehr. Muss aus dem Regelsatz 
"zusammengespart" werden. Bei der Sozialhilfe ist das anders. Früher, 
als es Soziahilfe für alle gab, war das auch so, nur dann hat die 
Hochfinanz dies mit ihrem Lakaien im Schafskostüm und Agenda 2010 
abgestellt, um ein Heer an Billigarbeitskräfte zu haben, die den Löhnen 
auf dem Arbeitsmarkt den Garaus machen.

von Michael S. (technicans)


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Korrektor schrieb:
>> auch noch das Geld für ne Waschmaschine haben
>> möchte (und die natürlich auch bekommt))

> Bei der Erstausstattung ja, dann ned mehr. Muss aus dem Regelsatz
> "zusammengespart" werden.

Für so was kannste von der Arge auch ein Darlehen bekommen
wenn der Bedarf begründet ist. Würde ich mal bei Mutter mit
Kind annehmen. Bei einer Einzelperson eher nicht. Ist dann
halt Ermessenssache der Behörde.

von Adler (Gast)


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Korrektor (Gast) schrieb:

> Früher,
> als es Soziahilfe für alle gab, war das auch so, nur dann hat die
> Hochfinanz dies mit ihrem Lakaien im Schafskostüm und Agenda 2010
> abgestellt, um ein Heer an Billigarbeitskräfte zu haben, die den Löhnen
> auf dem Arbeitsmarkt den Garaus machen.

Naja, das alte System war auch nicht die Pracht. Beim neuen (Agenda 
2010) haben sie halt gleich Nägel mit Köpfen gemacht und das 
Sozialproblem benutzt, um D-Land in den Niedriglohnsekor zu führen. Das 
hat die anderen in Euroland die Wettbewerbsfähigkeit gekostet und das 
schlägt jetzt auf D-Land zurück und überlässt uns die Rolle des Retters 
von Euroland.

"Studie: Deutschland hat die meisten Niedriglöhner in Europa"

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2012/12/24/studie-deutschland-ist-das-niedriglohn-paradis-in-europa/

Und wohin das Merkel die Staaten führen möchte ist auch klar, nämlich 
hier hin

"Merkel kündigt Ende des Wohlfahrts-Staats an"

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2012/12/17/merkel-kuendigt-ende-des-wohlfahrts-staats-an/

Das die Verschuldung vieler Staaten über das 3-Prozent Kriterium hinaus 
erst nach der Bankenkrise entstanden ist, das wird dabei mal eben unter 
den Teppich gekehrt. Passt wohl nicht ins konservative Weltbild sich mal 
mit den wahren Ursachen der horrenden Staatsschulden 
auseinanderzusetzen.

von Rony (Gast)


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Flexbex : Ich fand den Bachelor nicht sonderlich schwer, aber sehe 
keinen Sinn darin nochmal 3Sem an der FH zu verschwenden (früher hat 
auch ein Fiplom(FH) gereicht, warum sollte man dann jetzt genauso lange 
studieren wie an der Uni?) [und wenn schon hätte mich Uni gereizt, aber 
zB in Rostock muss man min. TET2 nachholen und ich sehe nicht ein das 
wenn ich einen 'gleichwertige Abschluss' habe noch Auflagen bekomme 
(beim Abi gibts auch keine Auflagen für Leute aus anderen BLs )])
Und Hamburg od. Berlin ist mir zuweit weg! (Stralsund ist ja schon eine 
ecke von Usedom weg(ja wirklich etwas ungünstig gelegen), es ist ja 
nicht so als wäre ich nicht von zu Hause weg.)

Also die Arbeitsagentur sagt das man sich als Student nicht drei Monate 
vorher melden muss (nach vielen lesen darüber: muss man sich das 
schriftlich geben lassen?)

von Wilhelm F. (Gast)


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Rony schrieb:

> Also die Arbeitsagentur sagt das man sich als Student nicht drei Monate
> vorher melden muss (nach vielen lesen darüber: muss man sich das
> schriftlich geben lassen?)

Wenn du vorher nicht mal im Erwerbsleben standst, wo gerade eine 
Kündigung ansteht, dann stehen dir natürlich auch keine Sanktionen bzgl. 
ALG-Kürzungen an.

Für die Anrechnungszeit bei der Rentenversicherung würde ich mich 
allenfalls melden, oder, wenn du nicht genug Geld hast, den 
Lebensunterhalt Wohnungsmiete und Lebensbedarf erhalten.

Es ist keine Schande, wenn der Markt sonst nichts bietet.

Es bleibt allerdings die Frage offen, ob man wirklich Verlust hat, wenn 
man die Rentenanrechnungszeit in den Wind jagt. Für junge Leute wird es 
aus der gesetzlichen Versicherung nicht mehr viel geben, da sie laufend 
degradiert, und für alte, die das Existenzminimum da gar nicht erreicht 
haben, auch nicht.

Da brauchst du mal einen Rentenexperten, und etwas Rechnerei.

von Coleman (Gast)


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Rony schrieb:
> Also die Arbeitsagentur sagt das man sich als Student nicht drei Monate
> vorher melden muss (nach vielen lesen darüber: muss man sich das
> schriftlich geben lassen?)

Nein, du empfängst doch eh kein Arbeitslosengeld 1. Diese Sperrfrist mit 
Meldeversäumnis gilt nur für das Alg 1. Bei Hartz IV brauchst du dich 
erst melden, wenn du bedürftig bist, sprich ohne Job, Studium fertig, 
weniger als 150 € x  Lebensjahre +  750 Euro auf dem Konto. Dann stellst 
du deinen Antrag, bringst 3 aktuelle Kontoauszüge mit, bekommst 'n 
Belehrungsgespräch, unterschreibst ne Eingliederungsvereinbarung, wenn 
sie nicht allzu pervers ist. Meistens sind mehre Bewerbungen bei 
Zeitarbeitsfirmen gefordert und auch paar in der Nähe aufgelistet. Die 
haben aber Berührungsängste mit Ingenieuren und meiden sie wie Teufel 
das Weihwasser. Alles, was max. 90-minütige einfache Fahrt entfernt ist, 
muss angenommen werden.

von Marx W. (Gast)


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Rony schrieb:
> (nach vielen lesen darüber: muss man sich das
> schriftlich geben lassen?)

Müssen nicht, aber wenn die dich angelogen haben. Da haste bei 
"schriftlich" was an der Hand.

von Marx W. (Gast)


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Adler schrieb:
> Das die Verschuldung vieler Staaten über das 3-Prozent Kriterium hinaus
> erst nach der Bankenkrise entstanden ist, das wird dabei mal eben unter
> den Teppich gekehrt. Passt wohl nicht ins konservative Weltbild sich mal
> mit den wahren Ursachen der horrenden Staatsschulden
> auseinanderzusetzen.

Blödsinn, die waren auch schon davor darüber. Nur "kreative" 
Haushaltsgestaltung hat die davor beward!

von Wilhelm F. (Gast)


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Coleman schrieb:

> Die
> haben aber Berührungsängste mit Ingenieuren und meiden sie wie Teufel
> das Weihwasser.

Richtig. Die haben Null Ahnung, was du bist und was du kannst.

Sie versuchen aber versuchen, dir das per Gehirnwäsche auszutreiben, 
indem sie dir sagen, das alles, was du bisher machtest, nichts mehr Wert 
ist, deine Papiere vergilbt und fürs Klo, etc..

von Wilhelm F. (Gast)


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Buna-Pelzer schrieb:

> Nein, für JEDEN ist ALLES zumutbar, es sei denn, gesundheitliche Gründe
> sprechen dagegen.

Stimmt. Beim Jobcenter bekam ich vor einer Weile ein Merkblatt mit, wo 
ein paar ordentliche warme Worte über Zumutbarkeit drin stehen.

Es gibt da zwar noch den Hinweis körperlich, geistig, seelisch, aber das 
biegen die schon.

> Das läßt die Arge dann durch einen Termin beim
> Amts-(tier)arzt feststellen.

Da soll ich in den nächsten Wochen auf jeden Fall hin, warte schon 
täglich auf die "Einladung". Von Leuten, die das auch schon durch 
machten, hörte ich, daß die einen mit reichlich Beschwerden auch schon 
mal kerngesund schreiben. Ich wüßte da jetzt auch keine Möglichkeit an 
Richtigstellung, und es ist Wurst, ob man privat oder gesetzlich 
KV-versichert ist. Von einem Bekannten weiß ich, daß es reichen kann, 
wenn man es schafft, aus eigener Kraft und gerade eben noch so ohne 
Rollator dort anzukommen, um kerngesund geschrieben zu werden. Der Mann 
bekam auch Ärger mit der KV, einer PKV, die sich wegen seiner 
Krankengeschichte urplötzlich ihm entledigen wollte. Er beschritt aber 
dann erfolgreich den Rechtsweg, und das mußte dann gleich schon gegen 
mehrere Parteien sein, weil keine ihm zugestand, was ihm eigentlich 
zusteht.



Michael S. schrieb:

> Da spielen meist die Arbeitgeber nicht mit. Denn auf so eine Stelle
> hab ich mich auch schon des öfteren beworben, aber ausgeschrieben
> sind einige immer noch und das seit Monaten.

Notfalls hat man in einem Fach, was man nicht kennt und nicht freiwillig 
wählte, dann auch mal zwei linke Hände. Wer will denn da was gegen tun 
können? Z.B. wenn ich als Schlitzeklopper auf der Baustelle mehr Schaden 
anrichte, als ich gut mache?



Power schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Keine Ahnung, wer da in der Politik einst auf die glorreichen
>> hilfreichen 5,20€ im Monat kam. Viel besser als Null ist das ja nicht.
>
> das ist ja echt ne Lachnummer. Sind ca. 60 Euro im Jahr, macht 1200 Euro
> in 20 Jahren. Das reicht ja nicht mal ganz für 2 Monate Hartz4, inkl. KV
> sowieso nicht.

Die sollten es dann nach 20 Jahren per Einmalzahlung auszahlen, dann 
kann ich davon wenigstens noch mal eine riesige Party werfen, mit Hummer 
und Kaviar. ;-)

Vor Hartzens zahlte ich ja noch 150€ monatlich selbst in die GKV ein. 
Das ist auf jeden Fall eine ordentliche Belastung, wie eine halbe 
Wohnungsmiete. Nach dem Hartzens das übernahmen, erfahre ich über diesen 
Betrag gar nichts mehr. Vielleicht haben sie Sonderrabatt bei der GKV, 
keine Ahnung...

von Adler (Gast)


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Marx W. (Gast) schrieb:

Adler schrieb:
>> Das die Verschuldung vieler Staaten über das 3-Prozent Kriterium hinaus
>> erst nach der Bankenkrise entstanden ist, das wird dabei mal eben unter
>> den Teppich gekehrt. Passt wohl nicht ins konservative Weltbild sich mal
>> mit den wahren Ursachen der horrenden Staatsschulden
>> auseinanderzusetzen.

> Blödsinn, die waren auch schon davor darüber.

Nein, eben nicht.

http://www.crp-infotec.de/01deu/finanzen/grafs/schuldenberg.gif

Die Nettokreditaufnahme war bis dato deutlich rückläufig.

http://www.crp-infotec.de/01deu/finanzen/grafs/bund_neuschulden.gif

von Rony (Gast)


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Ich finde 150€ auch ziemlich viel das ist ja grade einer der Gründe 
warum ich gerne eine finanzielle Sicherheit nach den Studium hätte.
(Vom Bafög kann man ja auch nicht soviel zurücklegen das man damit die 
Zeit überbrücken kann und dann noch eventuell Fahrtkosten usw., zumal 
ich nicht mal eine Stelle annehmen könnte wo kein Nahverkehr hinfährt da 
ich kein Auto habe)

von Wilhelm F. (Gast)


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Rony schrieb:

> Ich finde 150€ auch ziemlich viel das ist ja grade einer der Gründe
> warum ich gerne eine finanzielle Sicherheit nach den Studium hätte.

Die 150€ sind auf den ersten Blick viel. In jungen Jahren wehrt man das 
gerne ab, nach dem Motto, ich bin kerngesund, was soll das?

Ich zahlte sowas noch gerne, als ich konnte, habe eine Einsicht dafür.

Ein Skiurlaub mit einem Beinbruch, 4 Wochen Krankenhaus. Woher kommt da 
das Betriebsgeld? Aus dem Himmel, vom lieben Gott?

von Michael S. : Ihr Arge-Berater (Gast)


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Willy und Michi haben kein Leben ausserhalb dieses Forums.

von Michael S. (technicans)


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Rony schrieb:
> Ich finde 150€ auch ziemlich viel das ist ja grade einer der Gründe
> warum ich gerne eine finanzielle Sicherheit nach den Studium hätte.
Du kannst ja einen Kredit auf das Haus aufnehmen, sofern die Bank da
mitspielt. Das Haus wird bei H4 sowieso ein Problem werden, fürchte ich.
> (Vom Bafög kann man ja auch nicht soviel zurücklegen das man damit die
> Zeit überbrücken kann und dann noch eventuell Fahrtkosten usw., zumal
Muss Bafög bei Jobannahme nicht sowieso zurückgezahlt werden?
> ich nicht mal eine Stelle annehmen könnte wo kein Nahverkehr hinfährt da
> ich kein Auto habe)
Nur kein Auto oder auch keinen Führerschein?
Wenns nur an der Karre mangelt, dürfte sich für unter 1000 Euro wohl
ein brauchbares gebrauchtes Fortbewegungsmittel niedrigster Güte
beschaffen lassen. Ich würde das aber nicht mit einem Überziehungskredit 
finanzieren, denn die Zinsen sind mörderisch.
Was den Job angeht kann man sich vielleicht auch erst mal mit
einem fachfremdem Job begnügen und den Abschluss aus dem Lebenslauf
raus lassen um etwas Geld zu verdienen. Ein paar Helferstellen hab ich
in der Jobbörse auf Anhieb gefunden. Da du noch am Anfang deines
Berufslebens stehst, ist dein Lebenslauf praktisch noch unbefleckt und
somit kein Hemmnis. Parallel suchste dann deinen Traumjob.

von D. I. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Muss Bafög bei Jobannahme nicht sowieso zurückgezahlt werden?

Bafög muss immer zurückgezahlt werden. Los gehts 5 Jahre nach der 
Förderungshöchstdauer. Ein halbes Jahr davor bekommt man seinen Bescheid 
wieviel zu zahlen sind und wie mans gedenkt zu zahlen, dann kann man 
seine Boni geltend machen bzgl. Top 30% des Jahrgangs, schnelles 
studieren und wenn mans kann den Ich-zahls-auf-einen-Schlag-Bonus, 
welcher der gravierendste ist. Damit kann man dann schonmal von 10k max 
auf 7-8k drücken. Toi toi toi kann ich diese 8k dann in 3,5 Jahren 
aufbringen. Dieses Jahr wird erstmal das bayrische 
Studienbeitragsdarlehen von 5k mit einem Schlag getilgt, denn anders als 
bei Bafög gibts dadrauf sonst Zinsen.

von Michael S. (technicans)


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Man hats nicht leicht als Absolvent.

von Zocker (Gast)


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oh man seid ihr Ings oder Hartzer ???

mir würde einmal Hartz gerade mal für 2 Tankfüllungen reichen. Man wo 
habt ihr den euren Abschluss her ? hat es nicht mal für einen schlecht 
bezahlten Endwiggler Posten bei Frunel oder Perschau gereicht ?

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Zocker schrieb:
> oh man seid ihr Ings oder Hartzer ???
>
> mir würde einmal Hartz gerade mal für 2 Tankfüllungen reichen. Man wo
> habt ihr den euren Abschluss her ? hat es nicht mal für einen schlecht
> bezahlten Endwiggler Posten bei Frunel oder Perschau gereicht ?

Halts Maul Heiner!

von D. I. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Man hats nicht leicht als Absolvent.

Naja, andererseits jenseits des Teichs legt man für ne gute Uni eine 
Zehnerpotenz mehr hin und immerhin hat es mich vom Zwang befreit 
arbeiten zu müssen während des Studiums so dass sich nichts verzögert 
hat.
Aber ein bisschen größer dürften die Boni für Top 30% und 
Regelstudienzeit schon sein, denn die werden nicht mal auf die 
Rückzahlungssumme gewährt sondern auf die Darlehenssumme, was reichlich 
lächerlich ist.
Naja zumindest ist noch 3-4 Jahre Zeit und in dem Fall spielt die 
Inflation mal zu meinem Gunsten :D

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nach dem Hartzens das übernahmen, erfahre ich über diesen
> Betrag gar nichts mehr.

Das ist, wenn man auf die angewiesen ist ein ziemlich mieser Zug
von denen, denn wie soll man kontrollieren ob da alles mit
rechten Dingen zu geht? Unter transparente Bescheide verstehe
ich jedenfalls was anderes. Meine Miete wurde bisher auch nicht
korrekt berechnet, aber sehen konnte ich es erst im letzten Bescheid
wo dann Miete und Heizung endlich mal getrennt beziffert wurden.
Wegen der 30 Cent mache ich da aber keinen Zirkus, aber Fehlerhaft,
bleibt Fehlerhaft.

von Karl (Gast)


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Rony schrieb:
> Ich finde 150€ auch ziemlich viel das ist ja grade einer der Gründe

Für das Geld eine Gesundheitsversorgung mit deutschem Standard, davon 
Träumen ca. 7 Mrd Menschen auf dieser Welt.

von Michael S. : Ihr Arge-Berater (Gast)


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Karl schrieb:
> Rony schrieb:
>> Ich finde 150€ auch ziemlich viel das ist ja grade einer der Gründe
>
> Für das Geld eine Gesundheitsversorgung mit deutschem Standard, davon
> Träumen ca. 7 Mrd Menschen auf dieser Welt.

Träum weiter.

Das deutsche bzw. westliche System ist kein Gesundsheitssystem, sondern 
ein Krankheitssystem.

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