Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akku in Fluchtwegleuchten (Immer nur eine Zelle stirbt)


von Ratloser Hausmeister (Gast)


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Nach einer Begehung der Feuerversicherung habe ich im Auftrag des 
Hausbesitzers alle Fluchtwegleuchten austauschen müssen. Dem Mann waren 
diese Dinger mit den Leuchtstofflampen drin und dem NiCd Akku als 
Notversorgung nicht mehr gut genug. (Im letzten Jahr sind 10 durch 
Vandalismus zerstört worden und 8 sind beim wächentlichen Test durch 
defekte Akku aufgefallen.)

Nun hängen da welche mit Fluoreszierenden Schildern, NiMH mit richtiger 
Ladeschaltung und LED als Notlicht.

Das nur, damit Ihr wisst, warum ich mich für das Thema interessiere.

Die alten Leuchten habe ich dann aufgemacht und die Akkus ausgebaut, 
damit die nicht tiefentladen und durch Ausblühungen die Lampe komplett 
unbrauchbar machen.

Beim Durchmessen aller defekten Akkus bisher ist mir aufgefallen, dass 
immer die Zelle, an der der Pluspol abgegriffen wird, defekt ist, also 
entweder 0 Volt hat, umgepolt ist oder sich beim Anlegen von 
Ladespannung sehr hochohmig verhält.

Stecke ich den Pluspol an die Lasche zwischen dem 4. und 5. Akku, dann 
kann ich die 4 anderen Akkus der Packs meist mit bis zu 2400 mAh 
aufladen (2500 mAh ist Nennkapazität) und auch ordentlich mit einer H3 
Birne belasten. Die Spannung bricht dann zwar nach so 3 Minuten heftig 
ein, aber nach 2 bis 3 Durchgängen kann ich dann wieder 2400 mAh in die 
Akkus laden.

In den Lampen ist so eine vergossene weiße Kiste, wie ein elektronisches 
Vorschaltgerät, an dem die Anschlüsse für die Leuchtstoffröhre 
raushängen und die 2 6,3 mm Flachstecker für den Akku.
Eine 3 pol. Lüsterklemme für die Netzspannung ist auch dran.

Hat jemand eine Idee, warum in den Akkupacks nur die Zelle defekt ist, 
die am nächsten am Pluspol ist ?

Nur mal so aus Interesse.

Der Hausmeister.

von User (Gast)


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Ist diese Zelle besonders nahe an einer Wärmequelle?

von Hans F. (spartrafo)


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Ratloser Hausmeister schrieb:
> Hat jemand eine Idee, warum in den Akkupacks nur die Zelle defekt ist,
> die am nächsten am Pluspol ist ?

"0V-Zelle"

Die im Akkupack eh schon schwächste Zelle wird am meisten 
(Tiefen)-entladen und geht am schnellsten kaputt.

Ist wie im Hühnerstall. Das anfangs schwächste Huhn wird durch die 
Hackordnung am meisten maltretiert ;-)

Edit: Das es immer ein- und dieselbe Zelle betrifft könnte mit anderen 
Einflüssen, z.B. Überhitzung zusammenhängen.

von Michael_ (Gast)


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Oder einem Serienfehler. Stammen die Leuchten aus einer Lieferung?

von oszi40 (Gast)


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Wenn es nur die Zelle ist, wo ein Anschluß angeschweißt wurde, wurde sie 
womöglich schon frühzeitig geschädigt bein Schweißen?

Allerdings sind Akkus nicht für die Ewigkeit und somit nach 
Tiefentladung oder nach 2-3 Jahren normalerweise zu tauschen.

von nobi (Gast)


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Warum es gearde der erste Akku ist ist fraglich, vermutlich wie erwähnt 
Vorschädigung oder Erwärmung,
aber warum nur einer kaput geht liegt daran, das der erste Akku, der 
leer wird durch die anderen volleren, invers geladen wird, und das gibt 
ihm dann den Rest.

von Ratloser Hausmeister (Gast)


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Also:

Die Akkus liegen an der Rückseite unten, weit weg von allen 
Wärmequellen.
Es ist immer die Zelle am Puspol des Akkupack. Das Akkupack besteht aus 
5 Zellen jeweils in der Größe von etwas mehr als einer "Baby" - Zelle (C 
- Size?). Ladestrom ist für das 2500 mAh Akkupack 50 mA.

Die Lampen stammen aus vielen verschiedenen Lieferungen 
(Vandalismusschäden und Ausfälle verursachten da eine bunte Mischung aus 
den letzten 5 Jahren.)

2 - 3 Jahre, so lange darf ich die nicht drin lassen. Ich gehe jede 
Woche Montag (Also nachher, so gegen 14:45 Uhr) und Freitag durch die 2 
Tiefgaragen und die 3 "Wohnsilos" und checke alle Leuchten durch Öffnen, 
Druck auf die "Test" Taste und notiere das Ergebnis dieses "Tests" in 
einer Liste mit S/N der Leuchte, Ort der Leuchte und dem Ergebnis der 
Überprüfung der Fluchttüre darunter. Das schreibt mir der Hausbesitzer 
so vor.

Wenn da eine Leuchte beginnt zu schwächeln, dann melde ich Das dem 
Hausbesitzer und der veranlasst die Bestellung eines Ersatzakku.
Das passiert bei Leuchten ohne Vandalismus und Zerstörung durch zu hohe 
SUV oder Transporter so alle 12 bis 17 Monate.

Ich hoffe, dass die LED Leuchten mit der richtigen Ladeschaltung (Da 
wird laut dem Vertreter, der die Leuchten hier vorgeführt hat, beim 
Drücken der Test Taste der Akku mit 1C belastet für eine Zeit lang, dann 
die Spannung während der Belastung, nach der Belastung gemessen und 
danach dann an 3 LED angezeigt, ob die Akkus noch gut (grün), nachladen 
(gelb) oder zu tauschen (rot) sind.

Die Elektrofirma fängt nächste Woche an, die letzten alten Leuchten 
durch die Neuen zu ersetzen.

Der Hausmeister.

von Ratloser Hausmeister (Gast)


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@nobi

Invers geladen ??

Darf ich Das so verstehen, dass der Stromfluß durch die geschwächte 
Zelle, dann so am Innenwiderstand wirkt, als wenn ich den falsch gepolt 
laden würde ?

Das würde mir nun den Ausfall bis zu Umpolung der Zelle erklären ...

Aber warum immer genau die Zelle am Pluspol ?? Der Rest vom Pack ist 
super.

Der Hausmeister.

von oszi40 (Gast)


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Ratloser Hausmeister schrieb:
> 2 - 3 Jahre, so lange darf ich die nicht drin lassen. Ich gehe jede
> Woche Montag

Ja, das wundert mich nicht mehr. Akkus haben (nach meiner Erfahrung) nur 
dann ein längeres Leben wenn sie schon mal 3 saubere Lade-Entladezyklen 
durchgemacht haben. Deine werden geliefert, eingebaut und ständig 
nachgeladen damit im Einsatzfall die volle Kapazität verfügbar sein 
SOLLTE.

In Deinem Fall würde ich zum Test eine neue Leuchte auf dem dem 
Schreibtisch laden/entladen und erst mal prüfen ob die angegebene 
Leuchtdauer überhaupt erreicht wird. Nicht jedes Etikett gibt die wahre 
Akku-Kapazität an. http://batteryuniversity.com/index-german.htm

von Ratloser Hausmeister (Gast)


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@oszi40

Da hast Du recht.
Die Lampen werden geliefert, dann lade ich die Akkus mit C/10 und fahre 
einen Entlade- (bis 1 V pro Zelle mit 250 mAh) / Ladezyklus mit einem 
Ultramat 12 von Graupner bei -DeltaU von 11 mV.

Meist haben die Akkus dann eine Entladekapazität von so 2200 bis 2300 
mAh und es werden etwa so viel mAh wieder reingeladen.

Sind die Lampen in den Wohnsilos defekt, dann habe ich die Zeit nicht, 
da müssen die so schnell wie möglich ausgetauscht werden. Also wenn ich 
Montagmorgens oder mittags (Manchmal gehe ich auch morgens meine Runde) 
eine Defekte finde, dann rufe ich die Elektrofirma an und die tauscht 
das Ding dann im Laufe des Tages aus. Wird in der Woche eine Defekte von 
einem Bewohner gemeldet, dann schaue ich mir den Schaden an und 
beauftrage einen Austausch. Freitags werden defekte Leuchten dann auch 
nur aus dem Lager geholt, ausgepackt, montiert und Akku angestöpselt. 
Das mache ich dann, weil Freitags meist die Handwerker schon ab 14 Uhr 
nicht mehr zu kriegen sind.
In den Tiefgaragen darf ich Gebrauchte einbauen, muß die aber danach 
zeitnah durch Neue ersetzen lassen, da behandele ich die Akkus dann so 
vor und die Akkus halten meist länger.

Der Hausmeister.

von eProfi (Gast)


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50 mA Dauerladen ist viel zu viel (C/50). Oder besser gesagt, das 
schlagen die Akkuhersteller vor, damit sie sicher bald getauscht werden 
müssen.

Welche Akkus baust Du neu ein? Quelle?

Bei uns halten die mind. 5 Jahre. Und werden nur einmal im Jahr geprüft.
Dein Chef scheint zu viel Geld zu haben.

Wenn Du sie alle paar Monate einmal zyklierst, halten sie noch länger.

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