Hi, bin seit ca. 7 Monaten über eine Zeitarbeitsfirma als Ingenieur bei einem Großkonzern im Einsatz. (Metall- und Elektro-Industrie) Als ich nun eine Gehaltssteigerung fordern wollte, hat mein Ansprechpartner beim Dienstleister auf die Branchentarifzuschläge verwiesen. Diese sollen rückwirkend zum 01.11.12 in Kraft treten. Es bedeutet einen abgestuften Anstieg des tariflichen Geldes. Bei 50% mehr tariflichem Geld nach 9 Monaten ist die Grenze erreicht. Allerdings finde ich im Internet relativ wenig zum Thema. Hauptsächlich wird auf die Homepages von Zeitarbeitsfirmen verwiesen. Am informativsten war da noch: http://www.olympiagroup.de/branchentarifzuschlaege/unternehmen/haeufige-fragen/index.html Mich interessiert: - Wie werde ich aktuell eingestuft? Nach meiner Interpretation gelten die Branchentarifzuschläge allgemein rückwirkend zum 1.11.12 bzw. von da aus zum 20.9.12. Somit wäre ich bei aktuell nur 15% Zuschlag. Nicht bei den 45% Zuschlag, die es ja nach 7 Monaten geben sollte. - Wieso sind die Branchentarifzuschläge kein größeres Thema in der Presse? - Ich kenne einen Großkonzern, der zum Jahresende alle externen Mitarbeiter radikal entlassen hat. Hat das damit (mit steigenden Löhnen) zu tun? - Wie seht ihr die Branchentarifzuschläge? Ich finde, sie scheinen schon eine gute Verbesserung zu sein. (selbst 15% mehr bedeuten für mich einige Hundert Euro.)
Geh zum Betreibsrat des Betreibes wo du jetzt arbeitest. Frag da! Minty Mint schrieb: > - Ich kenne einen Großkonzern, der zum Jahresende alle externen > Mitarbeiter radikal entlassen hat. Hat das damit (mit steigenden Löhnen) > zu tun? Welcher Großkonzern?
Hi, zunächst ist es so, dass wie du geschrieben hast, du lediglich eine Steigerung von 15% bekommst. Natürlich abhängig in welcher Branche man arbeitet. Dies ist kein böser Wille, nur wird es nicht über die Zugehörigkeitsdauer des Entleihbetrieb geregelt, sondern mit diesem Stichtag. Jeder! externe Mitarbeiter startet mit der kleinsten Stufe, solltest aber nach dem 3. Monat eine weitere Stufe bekommen. Die Presse berichtet schon darüber, über diverse Links erhälst du auch Informationen, bzw. Statements der Agenturen / Zeitarbeitsunternehmen. Natürlich könnten die Massenabmeldungen des Großkonzerns etwas mit den steigenden Entlohnungen der Mitarbeiter, bzw. Tarife der PDL´s zu tun haben. Gerade im Helfer-, Produktionsbereich sind in Massen die Kosten wahrscheinlich zu hoch.
bei uns im Betrieb werden keine Verträge mit Leiharbeitern mehr verlängert, auf Wunsch des Betriebsrates damit zum einen wir uns nicht unter Wert verkaufen und zum anderen damit die Firma Leute zu guten Geld einstellt und nicht Sklaven.
Ansgar k. schrieb: > bei uns im Betrieb werden keine Verträge mit Leiharbeitern mehr > verlängert, auf Wunsch des Betriebsrates damit zum einen wir uns nicht > unter Wert verkaufen und zum anderen damit die Firma Leute zu guten Geld > einstellt und nicht Sklaven. Dann könnten die Betriebe ja die vorher Entliehenen übernehmen. Nur, machen die das? Wenn nicht, werden die zukünftigen Geschäftsprognosen wohl der Grund sein und da siehst in einigen Branchen wohl düster aus.
es gibt auch gute Dienstleister für Ingenieure, wo man auch mit etwa 50 k nach dem Studium einsteigt und bei guter Leistung auch bald mehr hat. Jedenfalls gibt es genügend Dienstleister wo man zwischen 40 - 50 k einsteigt. Es kann halt nicht jeder zum IG Metall Konzern. Es sind jedenfalls nicht alle Dienstleister Sklavenhalter.
Marx W. schrieb: > Nenn sie! gerne, z.B. IAV GmbH, Bertrand, Vector, MB Tech um nur einige zu nennen. Es gibt aber auch gute mittelständische Dienstleister, ein externer in meiner Firma arbeitet bei einem. Mein Chef bat mich mal ihn unverbindlich zu fragen ob er nicht bei uns arbeiten wolle ( kenne den externen sehr gut, er geht mit uns auch öfter mal zum Sport ). Ich fragte ihn und es wurde auch ein Gespräch ausgemacht. Allerdings hat er wohl abgelehnt. Ich denke ihm geht es vllt. sogar besser als manchem festen bei uns. Er arbeitet von Mo - Do ( dann aber 10 - 12 Stunden pro Tag ), Freitag frei oder höchstens mal arbeiten wenns brennt. Er kann sich durch seinen Job quasi aussuchen wo er wohnen möchte, daher wohnt er in seinem Heimatdorf spott billig und muss wegen einem job nicht umziehen. Unterkunft zahlt seine Firma und nein, keine Absteige. Einen Firmenwagen ( Audi A4 ) zur Privatnutzung inkl. Benzinflat hat er auch noch und bekommt selbstverständlich auch noch Spesen. Jedenfalls lehnte er das Übernahmeangebot von meiner Firma ab, Details dazu kenne ich aber nicht, war nicht im Gespräch dabei. Klar gibt es sicher auch viele DLs mit schlechten Bedingungen. Aber sicher nicht alle.
Hays Temp: Jahr 2008 Einstiegsgehalt 48000€
Bertrand ist der over-the-top DL schlechthin, rofl lol. Das Konzept der DL ist per se zum Nachteil des AN, deswegen ist sie so erfolgreich. Equal Pay + 50% Bonus für LeihIngs dann hat der Spuk bald ein Ende.
Das Unternehmen, das allen Externen gekündigt hat, heißt Schaeffler. (Hat Continental übernommen.) Ich muss sagen, 50% mehr vom tariflichen Endgeld nach 9 Monaten ist schon ein großer Schritt! Selbst 15% machen bei mir einige 100 Eu aus. Bislang ist es einfach nur eine Unverschämtheit oder prinzipiell kriminell, wie Zeitarbeitsfirmen sich durch die Arbeit anderer bereichern können. Mir ist nur nicht ganz klar, wer die 50% mehr zahlt. Vermute eher die leihenden Betriebe.
Minty Mint schrieb: > Mir ist nur nicht ganz klar, wer die 50% mehr zahlt. Vermute eher die > leihenden Betriebe. 50% mehr von was? Als Externer habe ich i.a. einen Zeitarbeitsvertrag (IGZ, BZA) + eine "freiwillige Zulage" + eine Einsatzbedingte Zulage. Der Zeitarbeitstarifvertrah alleine liegt meist sehr deutlich unter den normalen Verträgen. KENNICH schrieb: > Ich denke ihm geht es vllt. sogar besser als manchem festen bei uns. Die sind aber die große Ausnahme.
Ich schrieb: > Minty Mint schrieb: >> Mir ist nur nicht ganz klar, wer die 50% mehr zahlt. Vermute eher die >> leihenden Betriebe. > > 50% mehr von was? > > > Als Externer habe ich i.a. einen Zeitarbeitsvertrag (IGZ, BZA) + eine > "freiwillige Zulage" + eine Einsatzbedingte Zulage. Es bezieht sich auf das Geld, das durch den Zeitarbeitsvertrag festgelegt ist. Bei mir wären das vom Grundgehalt 17,24Eu/h in der EG8. Ab Woche 7 gibt es 2,59Eu mehr pro Stunde, d.h. 2,59Eu/h * 173h = 448 Eu im Monat mehr! Ab Monat 10 sind es 8,62 Eu mehr pro Stunde, d.h. 1491 Eu mehr im Monat !!! Hier die Übersicht: http://www.der-personaldienstleister.de/download/ZA-TV_ab-011112_mit-Zuschl-M+E-voll.png
Minty Mint schrieb: > Es bezieht sich auf das Geld, das durch den Zeitarbeitsvertrag > festgelegt ist. > > Bei mir wären das vom Grundgehalt 17,24Eu/h in der EG8. > > Ab Woche 7 gibt es 2,59Eu mehr pro Stunde, d.h. 2,59Eu/h * 173h = 448 Eu > im Monat mehr! > Ab Monat 10 sind es 8,62 Eu mehr pro Stunde, d.h. 1491 Eu mehr im Monat > !!! > > Hier die Übersicht: > http://www.der-personaldienstleister.de/download/Z... Ich bin auch EG8. D.h. ich bekomme die 17,24 EUR/h (Tarifgrundentgeld) was bei 40h pro Woche 2987,69€ entspricht. Zusätzlich zahlt mir mein Arbeitgeber einen übertariflichen Lohnbestandteil von monatlich 2081,69€. Brutto bedeutet das für mich: 2987,69€ + 2081,69€ = 5069,38€ pro Monat. Aufs Jahr gesehen bei 12 Gehältern dann entsprechend 60832,56€ Die Zuschläge die in der Tabelle stehen, müssten dann doch eigentlich mit dem übertariflichen Lohnbestandteil abgegolten sein, oder? Das macht sonst keinen Sinn, denn sonst hätte ich nach dieser Tabelle theoretisch nach 10 Monaten ein Monatsgehalt von 6563,23€ :D
Scherrar schrieb: > Brutto bedeutet das für mich: 2987,69€ + 2081,69€ = 5069,38€ pro Monat. > > Aufs Jahr gesehen bei 12 Gehältern dann entsprechend 60832,56€ wie viel BE hast du ? klingt für nen DL net mal sooo schlecht
Gagnam_style schrieb: > Scherrar schrieb: >> Brutto bedeutet das für mich: 2987,69€ + 2081,69€ = 5069,38€ pro Monat. >> >> Aufs Jahr gesehen bei 12 Gehältern dann entsprechend 60832,56€ > > wie viel BE hast du ? klingt für nen DL net mal sooo schlecht Gagnam_style schrieb: > Scherrar schrieb: >> Brutto bedeutet das für mich: 2987,69€ + 2081,69€ = 5069,38€ pro Monat. >> >> Aufs Jahr gesehen bei 12 Gehältern dann entsprechend 60832,56€ > > wie viel BE hast du ? klingt für nen DL net mal sooo schlecht Zum 01.02.2013 sinds 2 Jahre Berufserfahrung (Werkstudententätigkeit und Praxiserfahrung im Studium nicht mit eingerechnet). Habe zum Jahreswechsel den Dienstleister gewechselt und 22% Gehaltssprung vollzogen (ich arbeite nach wie vor beim gleichen Kunden und mache die selbe Arbeit). Da innerhalb der 2 Jahre bisher keine Stundensatzerhöhung beim Kunden für mich durchgefhührt wurde ich aber vom Abteilungsleiter weiß, dass für mich spätestens zum Jahresende mehr gezahlt wird, habe ich meinen neuen Dienstleister direkt mal darauf angesprochen. Bisher ist es nur mündlich... aber zum Jahreswechsel 13/14 könnte da nochmal gut was drin sein.
Scherrar schrieb: > Zum 01.02.2013 sinds 2 Jahre Berufserfahrung (Werkstudententätigkeit und > Praxiserfahrung im Studium nicht mit eingerechnet). > > Habe zum Jahreswechsel den Dienstleister gewechselt und 22% > Gehaltssprung vollzogen (ich arbeite nach wie vor beim gleichen Kunden > und mache die selbe Arbeit). > > Da innerhalb der 2 Jahre bisher keine Stundensatzerhöhung beim Kunden > für mich durchgefhührt wurde ich aber vom Abteilungsleiter weiß, dass > für mich spätestens zum Jahresende mehr gezahlt wird, habe ich meinen > neuen Dienstleister direkt mal darauf angesprochen. Bisher ist es nur > mündlich... aber zum Jahreswechsel 13/14 könnte da nochmal gut was drin > sein. habe viel mehr BE, verdiene auch mehr, aber denke das ist doch ein sehr ordentliches Gehalt für 2 Jahre BE !! bei einem DL sowieso. Da kenne ich Kollegen in deinem Alter, die haben in einem IG Metall Konzern nach 2 Jahren nicht mehr und mussten sich gegen 50 Bewerber oder mehr durchsetzen. Vllt. sollte man sowas den Jammerern in anderen Threads posten, dass auch DLs gute Gehälter bieten.
Scherrar schrieb: > Zum 01.02.2013 sinds 2 Jahre Berufserfahrung (Werkstudententätigkeit und > Praxiserfahrung im Studium nicht mit eingerechnet). Damit liegst du beim Dienstleister mindestens auf IGM-Niveau und das ist schon ziemlich unglaubwürdig.
genervt schrieb: > Scherrar schrieb: >> Zum 01.02.2013 sinds 2 Jahre Berufserfahrung (Werkstudententätigkeit und >> Praxiserfahrung im Studium nicht mit eingerechnet). > > Damit liegst du beim Dienstleister mindestens auf IGM-Niveau und das ist > schon ziemlich unglaubwürdig. hoch ja, möglich schon, kenne selbst so fälle. Wir hatten auch mal einen vom DL, der hat ein Übernahme Angebot abgelehnt ( IG Metall Vertrag ), da er beim DL einen geilen Firmenwagen hatten inkl. Benzin für Privatfahrten und beim DL darf er sogar in der günstigen Pampa wohnen, muss nicht in die teure Großstadt umziehen. Zumal hatte er beim DL nur eine 4 Tage Woche, Freitag wird bei dem nur in Ausnahmen gearbeitet wenn die Hütte brennt. Dann aber auch nur remote, vllt. einmal im Jahr auch Freitag vor Ort. Der bekommt selbstverständlich eine gute Unterkunft vom DL bezahlt bei uns Vorort, meist 3 oder 4 Sterne Hotel, so wie er so erzählt. ( kenne den auch Privat ) wenn ich nicht PL wäre, würd ich selbst überlegen dahin zu wechseln. Zumal der nicht täglich den Chef vor der Nase hat.
genervt schrieb: > Damit liegst du beim Dienstleister mindestens auf IGM-Niveau und das ist > schon ziemlich unglaubwürdig. ich bekomme zZ mehr als Festangestellte in meinem Bereich (mit vergleichbarer BE). Eine Festanstellung würde sich vom Gehalt her nicht lohnen zumal ich im Gegensatz zum Festangestellten doppeltes Fahrgeld absetzen kann (Dienstreisepauschale) und ich die ersten 3 Monate beim Kunden Verpflegungsmehraufwand bekomme. Als ANÜ hat man halt nicht die langfristige Sicherheit... da beginnt zum Jahreswechsel immer die Unsicherheit ob man weiter beschäftigt ist beim Kunden.
Wie es scheint ist Schitzo-Heiner wieder unterwegs.
genervt schrieb: > Wie es scheint ist Schitzo-Heiner wieder unterwegs. Weiß grad nich ganz was dein Problem ist. Bist du verbittert weil du nichts auf die Reihe bekommst? Nur weil man beim DL arbeitet muss man sich nicht abzocken lassen. Ich für meinen Teil hab halt gut verhandelt. Und kenne meinen Marktwert. Der Dienstleister ist drauf eingegangen und gut ist ;)
Gagnam_style schrieb: > Vllt. sollte man sowas den Jammerern in anderen Threads > posten, dass auch DLs gute Gehälter bieten. Ja, sicher. Das gibt es alles, völlig unbestritten. Ich kannte solche Leute auch, die beim DL über 100k€ im Jahr haben (nicht der Disponent, sondern die Leihkraft selbst), wie es auch 6 Richtige im Lotto gibt, und es die Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär gibt. Genau so ein Ausnahmefall ist das, 6 aus 49, nicht der Normalfall.
Scherrar schrieb: > > Die Zuschläge die in der Tabelle stehen, müssten dann doch eigentlich > mit dem übertariflichen Lohnbestandteil abgegolten sein, oder? > Das macht sonst keinen Sinn, denn sonst hätte ich nach dieser Tabelle > theoretisch nach 10 Monaten ein Monatsgehalt von 6563,23€ :D Die Obergrenze wird gesetzt durch 90% des Stundenentgeldes eines vergleichbar tätigen Mitarbeiters im Entleihbetrieb. (Steht rot in der Mitte des Bildes meines letzten geposteten Links)
Minty Mint schrieb: > Die Obergrenze wird gesetzt durch 90% des Stundenentgeldes eines > vergleichbar tätigen Mitarbeiters im Entleihbetrieb. (Steht rot in der > Mitte des Bildes meines letzten geposteten Links) Ok total überlesen... Würde also bedeuten, dass ich bei EG8 maximal 5676,62€ rausholen könnt pro Monat. So verkehrt ist das doch gar nicht ;)
Überall "90% Equal pay" egal ob du heute in München und morgen in Hamburg arbeitest. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch lange nicht etwas vernünftiges.
Ich schrieb: > Überall "90% Equal pay" egal ob du heute in München und morgen in > Hamburg arbeitest. > > Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch lange nicht > etwas vernünftiges. Bei bundesweiten Firmen gab es für eine gleiche Position auch mal Ortszuschläge. Der Postbeamte auf einer Gehaltsstufe aus dem Eifeldorf konnte damit nicht auch bspw. in München City leben.
Ich versteh sowieso nicht genau warum so viele die Arbeitnehmerüberlassung verfluchen. Bei meinem Dienstleister zuvor habe ich zum Berufsstart 45k verdient. Das ist denke ich ein gutes Einstiegsgehalt.
Scherrar schrieb: > Das ist denke ich ein gutes Einstiegsgehalt. Es kommt auf die Randbedingungen an. Ich nannte gerade bspw. Ortszuschläge.
Scherrar schrieb: > Bei meinem Dienstleister zuvor habe > ich zum Berufsstart 45k verdient. > > Das ist denke ich ein gutes Einstiegsgehalt. Stimmt, nur wie weit vom Heimatort entfernt arbeitest du? Sind in den 45k€ steuerfreie Zuschläge (Reisekosten, etc.) enthalten. Es gibt viele, die rechnen ihren Dienstleistergehalt schön.
Ich schrieb: > Es gibt viele, die rechnen ihren Dienstleistergehalt schön. Das bekommt man beim Dienstleister gratis schön gerechnet, braucht sich selbst gar nicht anzustrengen. Den Reisekosten- und Unterbringungshohn nannte ich vorhin gar nicht mal.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Es kommt auf die Randbedingungen an. Ich nannte gerade bspw. > Ortszuschläge. Randbedingungen sind bei mir eigentlich optimal. Hab ne Fahrgemeinschaft ==> ergo muss ich nur 1-2 mal die Woche fahren. Stadt ist eher unattraktiv wo das Unternehmen liegt weshalb ich halt nicht hingezogen bin und entsprechend 60km einfach an Fahrt in Kauf nehme. Da aber jeder Km mit 30 Cent hin und zurück "besoldet" wird gehts. Dafür wohn ich in einem Ort wo Lebenshaltungskosten ziemlich gering sind. Es bleibt schon einiges am Monatsende übrig. Das allerdings Beste ist echt das Arbeitsklima und die Arbeit macht wirklich spaß. Man freut sich auf die Arbeit zu gehen und das Produkt zu entwickeln. Wer mit unwohlsein auf die Arbeit geht, dem bringt selbst das höchste "Schmerzensgeld" nichts.
Es geht bei den Zuschlägen hauptsächlich um die Verbesserung der untersten Leihsklaven. Übertarifliche Zuschläge, wie sie i.d.R. für erfahrene Akademiker gezahlt werden, können mit diesen Zuschlägen komplett verrechnet werden. Selbst EG9 nach IGZ (höchste Tarifgruppe Zeitarbeit) + 50% Zuschlag nach 9 Monaten entspricht in etwa gerade einmal EG10 (höhere Facharbeiterposition unterhalb Techniker) im Metalltarif BaWü und etwa 50% unter EG17. Selbst dieses immer noch (in meinen Augen absolut unangemessene) Lohngefälle wird die Sache aber für viele Unternehmen unrentabel machen und sie werden es sich genau überlegen, ob ihnen die gewonnene "Flexibilität" und Einhaltung von Kopfzahlen das DAUERHAFT Wert ist... Ich bin gespannt, wie sich z.B. die Lage der Externen in meinem Unternehmen ändern wird. Bisher bekommen die erfahrenen Externen keine Branchenzuschläge (sie werden mit den schon vorhandenen Zuschlägen verrechnet) und die Einsteiger werden z.T. mit schmutzigen Tricks (Werkverträge) ausmanövriert - was aber zum Glück schnell bemerkt wurde. Ich hoffe es ist das Anfang vom Ende dieser unsäglichen Branche!
ey, meine Leiher kriegen 8 Euro die Stunde und sind froh darum. Da kriegt man die letzen Honks, die man sonst mit dem Lasso eingefangen hätte. Suleyman die nix sprechen richtig deutsch usw. Seid ihr Ings oder Hartzer dass ihr auf so ein Niveau runter müsst ?
georgl schrieb: > Es geht bei den Zuschlägen hauptsächlich um die Verbesserung der > untersten Leihsklaven. Übertarifliche Zuschläge, wie sie i.d.R. für > erfahrene Akademiker gezahlt werden, können mit diesen Zuschlägen > komplett verrechnet werden. > Selbst EG9 nach IGZ (höchste Tarifgruppe Zeitarbeit) + 50% Zuschlag nach > 9 Monaten entspricht in etwa gerade einmal EG10 (höhere > Facharbeiterposition unterhalb Techniker) im Metalltarif BaWü und etwa > 50% unter EG17. Richtig. Das hat sich seit dem 01.04.2017 auch nicht wesentlich geändert. Metall/Elektro: BAP 18 Monate EG 9 mit Branchenzuschlägen gleich durchschnittlich: 28,56 €/ Std. (Von 20,5€ bis 33,83€). Beim Stammmitarbeiter sind es max. 37,50€/ Std. 30% Lohnunterschied, wenn man höchste qualifizierte Arbeiten tätigt. Chemie: BAP 18 Monate EG9 mir Branchenzuschlägen im Durchschnitt ca. 23 €/Std. (Von 20,5€ bis 26€). Chemietarif: max. ca. 37 €/Std. 60% Lohnunterschied, wenn man höchste qualifizierte Arbeiten tätigt. Nix mit Equal pay. > Ich hoffe es ist das Anfang vom Ende dieser unsäglichen Branche! Wir werden sehen, ob die Reform 2017 zu mehr Festanstellungen außerhalb der Leihbranche führen wird.
Solange alles weiterhin mit Tarifverträgen unterlaufen werden kann und die Gewerkschaften das auch massiv tun, wird die Branche weiter wachsen. Die EU schreibt beispielsweise sogar "Equal Treatment" vor, aber Deutschland schafft nicht einmal "Equal Payment". Das ist nicht gut.
Markus B. schrieb: >> Ich hoffe es ist das Anfang vom Ende dieser unsäglichen Branche! > Wir werden sehen, ob die Reform 2017 zu mehr Festanstellungen außerhalb > der Leihbranche führen wird. Ja, es wird zu mehr Festanstellungen bei Industriedienstleistern führen! Da gibts weder Mitbestimmung vom Betriebsrat noch Tarifverträge...
Mich hat neulich ein Ferchau-Mensch angeschrieben. Dieser möchte mir die Möglichkeiten erläutern. Bin in Festanstellung und werde vmtl. keinen Hungertod sterben. Bin aber mit der Bezahlung nicht sonderlich zufrieden. Hab's mir nicht angehört und glaube auch nicht daran, dass es hier wesentliche verbesserungen gibt. In der südlichsten Grosstadt Deutschlands gibt es einen Haufen kleiner Klitschen. Die Bezahlung ist sicherlich nicht besser, wenn auch nicht schlechter bei kleinen Mittelständlern. Keiner hat was zum Verschenken.
Scherrar schrieb: > Ich versteh sowieso nicht genau warum so viele die > Arbeitnehmerüberlassung verfluchen. Bei meinem Dienstleister zuvor habe > ich zum Berufsstart 45k verdient. > > Das ist denke ich ein gutes Einstiegsgehalt. In Halle vielleicht...
Was hilft Equal-Pay, wenn man nicht in der Nähe des Arbeitsplatzes seinen Erstwohnsitz hat? Zeitarbeit, insbesondere Ingenieurdienstleistung heißt bundesweite Mobilität. In den aller meisten Fällen ohne eine kostendeckende Reisekostenvergütung. Zeitarbeit attraktiv - naja - für bescheidene Dauersingles ohne festen Wohnsitz oder einen Freundeskreis, die können sich das schön reden.
Michael S. schrieb: > Ansgar k. schrieb: >> bei uns im Betrieb werden keine Verträge mit Leiharbeitern mehr >> verlängert, auf Wunsch des Betriebsrates damit zum einen wir uns nicht >> unter Wert verkaufen und zum anderen damit die Firma Leute zu guten Geld >> einstellt und nicht Sklaven. > > Dann könnten die Betriebe ja die vorher Entliehenen übernehmen. > Nur, machen die das? Wenn nicht, werden die zukünftigen > Geschäftsprognosen wohl der Grund sein und da siehst in einigen Branchen > wohl düster aus. Welcher Betriebsrat handelt denn zu gunsten der Leihsklaven? Der BR bei Ford Köln jedenfalls nicht. Dort werden regelmäßig Verlängerungen von Externen vom BR durchgewunken (bis zu 4 Jahre!) und Neueinstellungen abgelehnt, weil man Angst um das eigene Personal hat. Obendrein ist der Stundenlohn der Leiharbeiter auf den Stundenlohn der jeweiligen Grundstufe beschränkt. Stammmitarbeiter hingegen bekommen alle 10% Leistungszulage ... Dieser Betriebsrat sorgt dafür, dass das System der Leiharbeit attraktiv für das Unternehmen bleibt.
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