Als ich neulich jemaden getroffen habe der meine er wäre Mikroinformatiker habe ich erst gedacht er wolle mich verarschen oder hat sein Diplom selber ausgedruckt und mit Kartoffelstempel versehen. Aber es scheint sie wirklich zu geben: http://www.fh-bielefeld.de/fb3/labore/mikroinformatik Wie sinnlos ist denn bitte diese Bezeichnung? Informatik als Wissenschaft der systematischen Verarbeitung von Informationen, was ist dann Mikroinformatik, die Verarbeitung kleiner Informationen? Für mich ein weiterer Studiengang den die Welt nicht braucht, es wird immer bunter.
:
Verschoben durch Admin
Hast du dir mal die Inhalte angesehen? Das ist durchaus sinnvoll. Der allgemeine Informatiker hat mit Mikrocontrollern/Mikrorechnern praktisch nichts zu tun. Und was die Elektroniker in diesem Bereich anrichten, kann man hier im Forum taeglich sehen :-/
FH Bielefeld?? Den gibt es doch gar nicht :-) http://de.wikipedia.org/wiki/Bielefeldverschw%C3%B6rung
Claus M. schrieb: > Für mich ein weiterer Studiengang den die Welt nicht braucht, es wird > immer bunter. Seit in Waschmaschinen 32-Bitter mit mehreren Megabyte(!!) Programmspeicher und einer Taktfrequenz größer als 50MHz benutzt werden, muss ich dir leider recht geben. Schöne neue Welt. mfg mf
Marwin schrieb: > Hast du dir mal die Inhalte angesehen? Das ist durchaus sinnvoll. Ich bestreite nirgendwo, dass das sinnvoll ist von Inhalt her. Aber der Name ist doch wohl absolut Banane. Warum nicht "Informatiker für eingebettete Systeme".
Marwin schrieb: > Und was die Elektroniker in diesem Bereich anrichten, > > kann man hier im Forum taeglich sehen :-/ Unsinn, wir haben seit üer 20 Jahren ein Fach Mikroelektronik an der Uni im Studiengang Elektrotechnik, der die Themen Mikrocontroller, Aufbau und Programmierung, Realzeitsysteme speziell im embedded Bereich beinhaltet. Das geht über das, was die FH Bielefeld hier anbietet, weit hinaus. Das istnur ein Versuch, die Informatik "praxisnäher" zu machen, weil kein vernüftiger Chef Informatiker für diese Bereich einstellt. Diesen steten Kampf hat man bei uns schon vor 12 Jahren behoben, indem man die Fachbereiche Elekrotechnik und Informatik zusammengelegt hat. Die Profs stehen damit beiden Bereichen zur Verfügung und davon wird auch Gebrauch gemacht: Damit haben Elektrotechniker, die auch nur annähernd etwas mit Programmierung machen, immer eine gute Ausbildung in Datenstrukturen und Verrarbeitung und auch die elektronikfremdesden Inforamtiker kommen um zumindest das Grundlagenlabor Elektrotechnik nicht herum.
Der Name ist total sinnlos. Im Gegensatz zur Elektronik oder Biologie ist Hardware in der Informatik ja sowieso immer "Mikro". Wenn der Fokus auf eingebettete Systeme liegt, dann nennt das Kind doch beim Namen. Mikroinformatik hingegen könnte sich auf das informatische Gegenstück zur Mikroelektronik beziehen, der Entwicklung von integrierten Schaltungen. Oder auf das Gegenstück der Mikrobiologie: Erkundung der kleinsten, "grundlegendsten" Bauteilen der Informatik.
Elektroniker schrieb: > Unsinn, wir haben seit üer 20 Jahren ein Fach Mikroelektronik an der Uni > im Studiengang Elektrotechnik, der die Themen Mikrocontroller, Aufbau > und Programmierung, Realzeitsysteme speziell im embedded Bereich > beinhaltet. Das ist aber auch nicht Thema der Mikroelektronik. Mikroelektronik befasst sich primär mit der Entwicklung integrierter Schaltungen, nicht mit deren Anwendung.
Neue Studiengänge werden nicht eingeführt, um eine inhaltliche Abgrenzung zu den bestehenden zu schaffen, sondern um mehr Studenten anzusprechen.
Andreas Schwarz schrieb: > Neue Studiengänge werden nicht eingeführt, um eine inhaltliche > Abgrenzung zu den bestehenden zu schaffen, sondern um mehr Studenten > anzusprechen. Leider wahr. An unserer Uni wurde aus diesem Grund "Ingenieurinformatik" eingeführt, weil die Informatiker kaum noch Zugang hatten. Wohlgemerkt: Abschluss != Dipl.-Ing. sondern Dipl.-Inf. (bzw. neuerdings die entsprechende Bachelor/Master-Gedöns Variante) Aber die Informatiker halten sich ja selbst für "Soetwas wie Ingenieure" (O-Ton) und können sich nicht erklären, weshalb echte Ingenieure darüber nur lächeln können :-)
Dennis schrieb: > weshalb echte Ingenieure darüber > nur lächeln können :-) Informatiker sind auch Ingenieure und daneben wie Mathematiker Strukturwissenschaftler. Dipl.-Ing. kann ja alles sein vom Bauing zum Elektroing oder Agraring. Bei Dipl.-Inf. ist glasklar was gemeint ist und was drin steckt (oder drin stecken sollte).
§ 1 Die Berufsbezeichnung »Ingenieur oder Ingenieurin« allein oder in einer Wortverbindung darf führen, wer a) das Studium einer technischen oder naturwissenschaftlichen Fachrichtung an einer deutschen wissenschaftlichen Hochschule oder an einer deutschen Fachhochschule oder an einer deutschen Berufsakademie, deren Abschlüsse den Abschlüssen an einer staatlichen Fachhochschule gleichstehen, oder [...] Ich gehe mal davon aus das Infs auch Ings sind.
Ich bin Dr.ex.mat. und darüber hinaus noch Oberdezimalrat. Diese Qualifikation ist so selten, daß m.W. außer mir niemand hier darüber verfügt. ;-) MfG Paul
Claus M. schrieb: > Wie sinnlos ist denn bitte diese Bezeichnung? Microinformatik wie die die Labore darstellen, könnte man auch technische Informatik schreiben. Aber "klangvolle" Namen der Studiengänge oder "Ruf" der Hochschule haben auf die Studis die gleiche Wirkung wie Licht auf die Motten! Also alles kein Versehen, sondern volle Absicht!
Claus M. schrieb: > Marwin schrieb: >> Hast du dir mal die Inhalte angesehen? Das ist durchaus sinnvoll. > > Ich bestreite nirgendwo, dass das sinnvoll ist von Inhalt her. Aber der > Name ist doch wohl absolut Banane. Warum nicht "Informatiker für > eingebettete Systeme". Aber ist das nicht Sch*ißegal? Ob der Name überflüssig ist oder nicht, es lohnt sich doch nicht, darüber zu diskutieren. Es sei denn, Du bist Sprachwissenschaftler und machst Dir Sorgen um die deutsche Sprache :=)
yannik schrieb: > Ich gehe mal davon aus das Infs auch Ings sind. Nein, sonst würde es nicht den Titel des Dipl. Inf. geben. Gibt ja auch Dipl. Math oder Dipl. Chem oder auch Dipl. Phy. geben!
Claus M. schrieb: > Marwin schrieb: >> Hast du dir mal die Inhalte angesehen? Das ist durchaus sinnvoll. > > Ich bestreite nirgendwo, dass das sinnvoll ist von Inhalt her. Aber der > Name ist doch wohl absolut Banane. Warum nicht "Informatiker für > eingebettete Systeme". Und wo siehst du dort den Studiengang Mikroinformatik? Was du da oben verlinkt hast, ist der Laborbereich für Mikrocomputer. Ein Bachelor "Mikroinformatik BSc" gibt es dort nicht. Augenroll
Hi, Claus, "Mikroinformatik" gefällt mir besser als "embedded system". Ciao Wolfgang Horn
Es ist nicht wichtig was drauf steht. Es ist wichtig was drin ist.
Es gibt doch angeblich so wenige Mathestudenten. Warum dann nicht mal Medienmathematik?
Claus M. schrieb: > Ich bestreite nirgendwo, dass das sinnvoll ist von Inhalt her. Aber der > Name ist doch wohl absolut Banane. "Makroprogrammierer" ist auch nicht besser ...
naja im Grunde ist es so als ob du dich zwischen dem Beruf des technischen Direktors oder des direktorischen Technikers entscheiden müsstest.
Marx W. schrieb: > yannik schrieb: >> Ich gehe mal davon aus das Infs auch Ings sind. > Nein, sonst würde es nicht den Titel des Dipl. Inf. geben. > Gibt ja auch Dipl. Math oder Dipl. Chem oder auch Dipl. Phy. geben! Das hättest du wohl gerne. Laut Gesetz ist Inf=Ing, aber natürlich nicht Dipl. Ing. Ist das so schwer zu akzeptieren? gruß cyblord
cyblord ---- schrieb: > Das hättest du wohl gerne. Laut Gesetz ist Inf=Ing, aber natürlich nicht > Dipl. Ing. Ist das so schwer zu akzeptieren? > > gruß cyblord Was du nicht sagst, nenn dann doch bitte auch die Gesetzesstelle aus der du das rausliest!
yannik schrieb: > § 1 > Die Berufsbezeichnung »Ingenieur oder Ingenieurin« allein oder in einer > Wortverbindung darf führen, > wer > > a) > das Studium einer technischen oder naturwissenschaftlichen Fachrichtung > an einer deutschen wissenschaftlichen Hochschule oder an einer deutschen > Fachhochschule oder an einer deutschen Berufsakademie, deren Abschlüsse > den Abschlüssen an einer staatlichen Fachhochschule gleichstehen, oder > [...] > Wurde doch schon ein paar Beiträge weiter oben zitiert das Gesetz.
Ich möcht halt wissen wo der § 1 in welchen Gesetz steht. Du Riiiiiinnnnnnnddddddd!
Marx W. schrieb: > Ich möcht halt wissen wo der § 1 in welchen Gesetz steht. > > Du Riiiiiinnnnnnnddddddd! Denn hier steht nur was "ausländischen Hochschulen" http://www.gesetze-bayern.de/jportal/portal/page/bsbayprod.psml?showdoccase=1&doc.id=jlr-IngGBYrahmen&doc.part=X
cyblord ---- schrieb: > yannik schrieb: >> § 1 >> Die Berufsbezeichnung »Ingenieur oder Ingenieurin« allein oder in einer >> Wortverbindung darf führen, >> wer >> >> a) >> das Studium einer technischen oder naturwissenschaftlichen Fachrichtung >> an einer deutschen wissenschaftlichen Hochschule oder an einer deutschen >> Fachhochschule oder an einer deutschen Berufsakademie, deren Abschlüsse >> den Abschlüssen an einer staatlichen Fachhochschule gleichstehen, oder >> [...] >> > > Wurde doch schon ein paar Beiträge weiter oben zitiert das Gesetz. Informatik ist weder eine naturwissenschaftliche noch technische Fachrichtung.
zod schrieb: > Informatik ist weder eine naturwissenschaftliche noch technische > Fachrichtung. Woran macht man das fest?
Informatik ist eine Hilfswissenschaft - sage ich als Informatiker (M.Sc. (univ.)) Ziel ist es, für möglichst viele anderen Wissenschaftlichen Modelle zu entwicklen und zu analysieren. Dazu kommen natürlich weitere Anwendungen (betriebswirtschaftliche, unterhaltung, überwachung, ...). Die Informatik bedient sich dabei ingenieursmäßigen Methoden und kann am ehesten als Strukturwissenschaft angesehen weden. Es stehen weniger technische, als wie mehr mathematisch-logische Konzepte auf abtrakter Ebene im Vordergrund.
Claus M. schrieb: > er wäre Mikroinformatiker habe ich erst gedacht er wolle mich verarschen Es gibt doch auch Mic(k)roSoft, also Software die vom Mikroinformatiker erstellt wurde ;-)
Dann gibt es auch noch die, die für Excel sog. Makros schreiben. Das sind dann Makroinformatiker, nicht zu verwechslen mit Bäckern, die Makronen entwickeln und fertigen. ;-) MfG Paul
Immerhin werden Makronen nicht gewickelt, sonst gäbe es auch noch Makronenwickler...
Top-Minderwertigkeitskomplex schrieb: > Die Informatik bedient sich dabei ingenieursmäßigen Methoden und kann am > ehesten als Strukturwissenschaft angesehen weden. Informatik IST eine Strukturwissenschaft und nicht "kann am ehesten so angesehen werden" und "Hilfswissenschaften" gibts nicht abgesehen vielleicht von "Historischen Hilfswissenschaften". Als Master sollte man soviel eigentlich gerade noch wissen...
Es gibt auch Informatiker mit Dipl. Ing. Wie passt das in euer Weltbild? Außerdem würde ich nicht mehr so viel auf Titel geben, an unserer HS bekommen selbst Landschaftsdesigner einen B. Eng.
Falke schrieb: > Es gibt auch Informatiker mit Dipl. Ing. Wie passt das in euer Weltbild? Gar nicht ;) Schließlich ist der Eingus Jammerlappus die höchstentwickelste Form hier im Forum :) Falke schrieb: > Außerdem würde ich nicht mehr so viel auf Titel geben, This. Am Ende zählt was drin steckt.
Hilfswissenschaft ist die Informatik sehr wohl und als Strukturwissenschaft kann sie als ehesten gesehen werden - das ist bzw. nicht meine Meinung. Aber du fühlst du sowieso nur persönlich auf dem Schlipps getreten, als "Hilfswissenschaftler". ;) Hast deine Facebook-Absage wohl nicht verkraftet.
Top-Minderwertigkeitskomplex schrieb: > Hilfswissenschaft ist die Informatik sehr wohl und als > Strukturwissenschaft kann sie als ehesten gesehen werden - das ist bzw. > nicht meine Meinung. Nun, wenn man die Definition ausreichend weit auslegt kann man quasi jede Wissenschaft zur Hilfswissenschaft machen. Top-Minderwertigkeitskomplex schrieb: > Aber du fühlst du sowieso nur persönlich auf dem Schlipps getreten, als > "Hilfswissenschaftler". ;) Also meine Tätigkeit fühlt sich nicht nach Hilfswissenschaft an. Top-Minderwertigkeitskomplex schrieb: > Hast deine Facebook-Absage wohl nicht verkraftet. Netter Versuch. Erkläre mir warum du denkst Informatik sei eine Hilfswissenschaft. Ja, ein Teil unseres Jobs ist es Software zu entwickeln für andere Disziplinen, aber Software entwickeln ist für mich Handwerk und nicht Wissenschaft. Wissenschaftlich sind die Methoden wie man diese Software entwickelt oder wie man Berechnungsmodelle abstrahiert uswusf. Also ich sehe einen Teilbereich der Informatik hilfswissenschaftlich an. Ebenso wird man kaum sagen, die gesamte Mathematik sei eine Hilfswissenschaft sondern eher ein Teilbereich wie z.B. Statistik oder Wahrscheinlichkeitsrechnung, die man dann im Versicherungswesen einsetzt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.