Hallo zusammen, eine elektronische Baugruppe soll gegen indirekten Blitzschlag geschützt werden. Sie befindet sich in einem Metallgehäuse mit EMV-Dichtung, die abgehenden Leitungen sind alle geschirmt. Das Szenario ist dann anscheinend, dass das sich schnell ändernde Feld durch den Blitzschlag trotz Kabelschirm auf den einzelnen Leitungen Ströme induziert, die dann zu unzulässig hohen Spannungen am Stecker der Baugruppe führen, korrekt? Ich habe im Studium mal gehört, dass man diese Überspannungen mit TVS-Dioden gut weg kriegt. Diese werden im Gehäuse zwischen Leitung und Gehäuse geschaltet. Nun habe ich gelesen, dass sie möglichst nahe am Stecker sein sollen und nicht irgendwo auf der Platine. Das leuchtet mir nicht ganz ein, hat jemand eine Erklärung dafür? Die TVS-Dioden begrenzen die Spannung doch auf ihre Durchbruchspannung und da dürfte es doch keine Rolle spielen, ob die direkt am Stecker sind oder weiter hinten. Wie weit dürfen die denn entfernt sein vom Gehäuserand? Man kann die ja schlecht an die Pins des Rundsteckers ranlöten. Bin für alle Tipps dankbar. Viele Grüße
Christian A. schrieb: > und da dürfte es > doch keine Rolle spielen, ob die direkt am Stecker sind oder weiter > hinten. Jede Leitung hat eine Induktivität. Da können bei entsprechenden Frequenzen/Flankensteilheiten hohe Spannungen abfallen. Außerdem fließen große Störströme durch die Dioden. -> das Magnetfeld ist proportional zur aufgespannten Fläche zwischen Leitung, TVS und Gehäuse. Gruß Anja
Ein direkter Blitz ist sehr schwer abzuhalten. Indirekt ist er weniger stark, aber die Spannungen und Anstiegszeiten sind immens. Eine einfache TVS kann nur geringe Reste wegfiltern. Du musst überlegen, gegen wie starke Einflüsse du deine Baugruppe schützen musst. Im Prinzip leitet man den Blitz vorher ab (Funkenstrecke, Gasableiter, Varistor, Z-Diode). Damit die passend ausgelegt werden können muß man wissen wie die Quellimpedanz ist. Also muß man zwischen einem Ableiter und dem nächsten dafür sorgen, daß der Impuls nicht zu schnell und zu stark ist um diesen Ableiter zu überfordern, als Vorwiderstand dienen Spulen und Drähte und Widerstände. http://www.dehn.de/de/blitz/blitzschutzsysteme.shtml
Hallo, vielen Dank für die Antwort. Der zweite Teil Deiner Antwort leuchtet mir sofort ein. Im Blitzfall würde ein hoher Strom durch eine künstliche "Leiterschleife" im Gehäuse fließen, der seinerseits wieder ein starkes Magnetfeld im Gehäuse erzeugt. Der erste Teil Deiner Antwort ist mir noch nicht klar, wo ist das Problem, wenn da hohe Spannungen auf der Leitung abfallen? Letzlicht geht es doch darum, die Bauteile zu schützen, also könnte man doch sagen, umso näher die TVS-Dioden bei den Bauteilen, desto besser!?
>eine elektronische Baugruppe soll gegen indirekten Blitzschlag geschützt >werden. Sie befindet sich in einem Metallgehäuse mit EMV-Dichtung, die >abgehenden Leitungen sind alle geschirmt. Wo sind die Kabelschirme angeschlossen? Ist das Gehäuse geerdet? Denke daran, daß Blitzströme zur Erde zurückfließen wollen. Diese Ströme sollten an deiner Schaltung vorbei fließen und nicht durch sie hindurch. Denke auch daran, daß Kabelschirme und Metallgehäuse einen zusammenhängenden Faradayschirm bilden sollten.
Kai Klaas schrieb: > Denke daran, daß Blitzströme zur Erde zurückfließen wollen. ... und ein dicker Blitzableiter bei direktem Treffer kurz glüht. Absoluten Schutz wirst Du nie bekommen. Man kann aber Geräte so bauen, daß sie im Enstfall reparaturfreundlich sind oder für leichet Fälle Blitzschutzadapter vorschalten, die jede Putzfrau auf Anweisung leicht austauschen kann.
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