Forum: PC Hard- und Software Wie sicher ist Ubuntu


von User (Gast)


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[bitte verschieben]


Hallo,

ich nutze am PC (Windows) Onlinebanking und wollte mal nachfragen wie 
sicher
es unter Ubuntu ist ?

: Verschoben durch User
von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Weder sicherer noch unsicherer.

von (prx) A. K. (prx)


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Würde ich nicht sagen. In Linux sind die entsprechenden Trojaner um 
Grössenordnungen seltener als in Windows. Nicht unbedingt weil das 
System per se sicherer gebaut wäre, sondern weil sich kaum jemand die 
entsprechende Mühe macht. Die Gauner ziehen es vor, Windows-User zu 
umarmen.

Wer ganz sicher gehen will, der bootet dafür eine fertige und 
hoffentlich nicht "ab Werk" verseuchte Live-CD. Da ist es im Prinzip 
egal, welches System das ist.

von tt2t (Gast)


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Da gab es von der c't eine Bankix-CD

von Floh (Gast)


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Sicher und online schließt sich meiner Meinung nach aus. :-)

von frank (Gast)


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>Würde ich nicht sagen. In Linux sind die entsprechenden Trojaner um
Grössenordnungen seltener als in Windows. Nicht unbedingt weil das

so what.

kommt letztlich darauf an welche schutzmechanismen deine bank nutzt/ was 
du als sicher verstehst.

geld verschieben ist durch die verschiedenen tan verfahren praktisch 
unmöglich. einblick in das konto erhalten ist nicht so schwer, da häufig 
nur ein fixes passwort benötigt wird. hier helfen viren natürlich schon 
damit ist windows wohl hier anfälliger.

von JÜrgen G. (Firma: 4CKnowLedge) (psicom) Benutzerseite


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Die Frage ist zu generic als sie beantworten zu können...

Aber sicher ein guter Anhaltspunkt: 
http://www.xfocus.net/articles/200203/hack%20proofing%20linux.pdf

lg Jürgen

von Klaus (Gast)


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Floh schrieb:
> Sicher und online schließt sich meiner Meinung nach aus. :-)

Aber nur weil du keine Ahnung hast.

von (prx) A. K. (prx)


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frank schrieb:
> geld verschieben ist durch die verschiedenen tan verfahren praktisch
> unmöglich.

Pustekuchen. Es ist zwar schwierig, aber es wird dennoch rege genutzt. 
Es gibt ein paar Trojaner, die sich auf Homebanking spezialisiert haben. 
Da ist auch mindestens einer dabei, der mit einer harmlos wirkenden 
Kooperation seitens des Users SMS-Pins (mTAN) abgreift.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Millionenschaden-durch-mTAN-Betrug-1763105.html

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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A. K. schrieb:
> Würde ich nicht sagen. In Linux sind die entsprechenden Trojaner um
> Grössenordnungen seltener als in Windows. Nicht unbedingt weil das
> System per se sicherer gebaut wäre, sondern weil sich kaum jemand die
> entsprechende Mühe macht. Die Gauner ziehen es vor, Windows-User zu
> umarmen.

Es wurde aber nicht danach gefragt, ob Ubuntu einen besseren Schutz vor 
Trojanern usw. bietet. Es wurde danach gefragt, ob Onlinebanking unter 
Ubuntu sicherer ist. Es gibt zu viele Angriffsvektoren, als dass man 
diese Frage auch nur annähern beantworten könnte. Was, wenn die 
kryptographischen Protokolle oder Primitiven gebrochen werden? Was, wenn 
es bei deiner Bank selber zu einer umfangreichen Kompromittierung kommt? 
Was, wenn Angreifer sich gefälschte Sicherheitszertifikate ausstellen 
können? Was, wenn dir dein Bank-Login + TAN-Liste gestohlen wird? Da 
hilft dir kein Ubuntu, kein Mac, kein Windows, gar nichts.

von (prx) A. K. (prx)


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Daniel H. schrieb:
> Es wurde aber nicht danach gefragt, ob Ubuntu einen besseren Schutz vor
> Trojanern usw. bietet. Es wurde danach gefragt, ob Onlinebanking unter
> Ubuntu sicherer ist.

Eben. Es wurde nach meinem Verständnis nicht danach gefragt, ob es 
völlig sicher ist (das ist kein Weg, auch nicht am Bankschalter), 
sondern ob es sicherer ist als in Windows. Statistisch halte ich die 
Wahrscheinlichkeit, unter Ubuntu abgezogen zu werden, für deutlich 
geringer.

Das ist meine Interpretation seiner Frage. Du hast sie offenbar anders 
interpretiert. Mag er sich das passende aussuchen.

von Christian B. (casandro)


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Wenn Du kein Flash und kein Java installierst, und auch sonst ein wenig 
aufpasst ist es sehr sicher.

Der Hauptpunkt der Sicherheit bei Desktop-Linuxsystemen liegt darin, 
dass Du Deine Software von einer Distribution holst. Da sitzen Leute, 
deren Job es ist Software zu prüfen und für die Distribution in Pakete 
zu packen.
Es ist da extrem schwer Malware rein zu bekommen. Falls doch mal ein 
sicherheitskritischer Fehler drin ist, wird der so schnell wie möglich 
behoben und es gibt ein Update.

Gleichzeitig kannst Du aber gezielt einzelne Programme im Quellcode 
herunterladen und selber kompilieren. Das ist riskanter und Du hast 
keine automatischen Updates.

von Fabian V. (vogtinator)


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Das Problem bei Ubuntu ist nur, dass die Entwickler bei jedem Programm 
im Quellcode rumspielen und das ganze unkontrollierbar unübersichtlich 
wird.
Da kann schnell einmal was übersehen werden.
Auch ist Ubuntu (leider) die bekannteste Distro und so auch das 
wahrscheinlichste Ziel, wenn nicht Windows von den Angreifern präferiert 
wird.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Auf jeden Fall ist die Papierüberweisung am wenigsten sicher, weil die 
Unterschrift kaum richtig geprüft wird.

von Peter II (Gast)


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Stefan Helmert schrieb:
> Auf jeden Fall ist die Papierüberweisung am wenigsten sicher, weil die
> Unterschrift kaum richtig geprüft wird.

aber für die Fehler zahlt die Bank und nicht der Kunde.

von cppler (Gast)


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Welches Betriebssystem für online Banking genutzt wird ist relativ egal, 
der Browser, die Website, TAN usw. sind die Schwachpunkte und wenn 
jemand die URL verbogen hat gibt es einen "man in the middle" der die 
originalen Daten hat und somit von Seiten der Bank und dem Bankkunden 
nicht erkannt werden kann.
Statt den SSL-Zertifikatsservern zu vertrauen würde ich empfehlen das 
originale SSL-Zertifikat lokal zu speichern und nur Verbindungen zu der 
darin enthaltenen IP und SSL-Key zu verwenden.
Absolut auf der sicheren Seite (rechtlich) bist Du nur wenn Du 
persönlich dem Bankangestellten Deines Vertrauens das ganze persönlich 
selbst tun läßt, dann haste auch gleich Videobeweis :-P
Viren und Trojaner erobern inzwischen auch massiv Linux-Distributionen, 
wer also auf Un*x setzen will sollte besser OpenBSD nehmen und dann 
alles auf der Console mit Lynx ansehen wobei er kein root ist und die 
Console als chroot im jail läuft :-P
Dann gäbe es noch das Problem von kompromitierten Modem/Router usw. ...
Echte Sicherheit gibt es nicht, auch das teure Sicherheitsschloß in 
deiner Wohnungstür kann schnell ohne Zerstörung geknackt werden.
Wichtig ist Dinge zu nehmen die bekanntermaßen "relativ" sicher sind und 
keine Scheunentore bieten wie der IE o.ä. hat ...
Kloppt mich ich hab' trotzdem Win7-64bit auffer Kiste, weil Spiele 
nunmal directX brauchen m(
So und nun inne Heia ...

von Fabian V. (vogtinator)


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Wenn die Seite Bank angegriffen wurde, wars das endgültig.
Also: Ab in die Bank!
Im RL bekommt man eine Man-In-The-Middle Attacke wenigstens noch mit xD

von adsf (Gast)


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Die wichtigsten Angriffswege gegen Onlinebanking gehen über Trojaner auf 
deinem Rechner -> dagegen bist du unter Ubuntu geschützt, meines Wissens 
sind keine Trojaner die unter Ubuntu aktiv sind bekannt.
Meines Wissens gab es auch Angriffe gegen DNS in Routern -> dagegen 
hilft es nicht, wenn der Ubunturechner den Router als DNS-Server 
verwendet.
Wie die anderen schon gesagt haben: gegen Szenarien wo die Bank 
betroffen ist oder die die Verbindung dorthin direkt angreifen bist du 
nicht geschützt, diese sind jedoch um Größenordnungen 
unwahrscheinlicher, insbesondere in einem Privathaushalt.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Da ist auch mindestens einer dabei, der mit einer harmlos wirkenden
> Kooperation seitens des Users SMS-Pins (mTAN) abgreift.

Gegen smartTan/TanOptic ist mir kein Angriff bekannt, viel wichtiger als 
das "richtige" Betriebsystem ist also die Wahl eines sicheren TAN 
Verfahren, mTAN ist meiner Meinung nach bestenfalls für Uralt-Handys 
Aktzeptabel und auch da hatten wir doch hier schon eine DIskussion von 
wegen Täter sitzt in gleicher Funkzelle o.ä.

Ansonsten sollte sich doch inzwischen rumgesprochen haben, dass man 
nicht einfach irgendwas installiert oder TANs "bestätigt" und Passwörter 
rausgibt. Seit die TAN Transaktionsgebunden ist ist das Haupteinfallstor 
der User, da hilft das Betriebsystem nurnoch wenig.

von (prx) A. K. (prx)


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Fabian V. schrieb:
> Im RL bekommt man eine Man-In-The-Middle Attacke wenigstens noch mit xD

Nur wenn dir dein Gegenüber persönlich bekannt ist. Andernfalls könnte 
das eben wieder ein "man in the middle" sein, der sich ein Namenschild 
der Bank stibitzt hat.

von Rolf M. (rmagnus)


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Anstelle von TANs kann man auch mit Chipkarte arbeiten. Das bietet mehr 
Sicherheit. Siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Homebanking_Computer_Interface#Verbesserungen_der_Sicherheit_durch_Nutzung_von_Chipkartenlesern

Allerdings wissen teilweise nicht mal die Bankmitarbeiter, daß ihre 
Banken sowas anbieten.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Rolf Magnus schrieb:
> Anstelle von TANs kann man auch mit Chipkarte arbeiten

Zitat:
>> [..] ist Homebanking per HBCI und Kartenleser also nur unter der
>> Annahme sicher, dass das verwendete Homebanking-Programm auf dem
>> PC nicht durch Angreifer manipuliert werden konnte.

Außerdem Kostet das ein Schweinegeld meist noch mit Monatlichen 
Gebühren und solch kokolores.

sm@rtTAN-Plus/SmartTAN optic kostet einmal den Leser (Je nach Bank 
kostenlos bis 10 €) und enthält neben dem Empfängerkonto den Betrag was 
man noch Bestätigen muss. Sehr viel sicherer und kostengünstiger als 
HBCI (wieso Wikipedia das als 'nonplusultra' bezeichnet ist mir 
schleierhaft...)

>> Neuere TAN-Verfahren [..] verknüpfen die TAN mit den Auftragsdaten. [...]
>> Sofern Überweisungsdaten durch Schadsoftware verändert werden, sind
>> diese veränderten Werte auf dem Display des TAN-Generators sichtbar.
>> [..] Da der TAN-Generator nicht an den PC angeschlossen wird, ist eine
>> Manipulation der Displayanzeige ausgeschlossen.
>> Alle bisherigen, technischen Angriffsarten können damit wirkungsvoll
>> verhindert werden.
>> Einzige Gefahrenquelle bleibt der sorglose Umgang mit den
>> angezeigten Auftragsdaten im Display des TAN-Generators.
(Hervorhebung durch mich)

von Icke ®. (49636b65)


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Läubi .. schrieb:
> Außerdem Kostet das ein Schweinegeld meist noch mit Monatlichen
> Gebühren und solch kokolores.

Negativ. Ich hatte die Wahl zwischen mTAN und Chipkarte und entschied 
mich für die Karte. Kostet keinen Cent extra, ausgenommen die 
Anschaffung des Kartenlesers.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> mTAN und Chipkarte

Aber bestimmt kein HBCI, dafür braucht man nämlich ein extra 
"zertifiziertes" Programm und eine HBCI fähige (extra) Chipkarte. Und 
darauf bezog ich mich.
Das "TAN Verfahren mit Chipkarte" hab ich ja weiter unten beschrieben.

von Icke ®. (49636b65)


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Läubi .. schrieb:

> Aber bestimmt kein HBCI, dafür braucht man nämlich ein extra
> "zertifiziertes" Programm und eine HBCI fähige (extra) Chipkarte.

Ganz bestimmt HBCI. Mit T-Online-Banking 6.0 oder alternativ über den 
Browser. Die Chipkarte gabs von der Sparkasse für lau.

> "TAN Verfahren mit Chipkarte"

Sagt mir jetzt nix. Ich brauche keine TANs. Ich stecke die Karte in den 
Leser, bestätige mit meiner PIN und fertig.

von Karl (Gast)


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Fabian V. schrieb:
> Im RL bekommt man eine Man-In-The-Middle Attacke wenigstens noch mit xD

Mit dem TAN-Generator sollte man es auch mitbekommen!

Daniel H. schrieb:
> as, wenn dir dein Bank-Login + TAN-Liste gestohlen wird? Da
> hilft dir kein Ubuntu, kein Mac, kein Windows, gar nichts.

TAN-Listen gibt es nicht mehr!

von Andreas B. (andreasb)


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User schrieb:
> [bitte verschieben]
>
>
> Hallo,
>
> ich nutze am PC (Windows) Onlinebanking und wollte mal nachfragen wie
> sicher
> es unter Ubuntu ist ?

Ubuntu ist sicherer. Aufgrund AppArmor ist es Anwendungen grundsätzlich 
nicht möglich auszubrechen:

http://de.wikipedia.org/wiki/AppArmor

Wird also unter Linux ein infiziertes PDF geöffnet, welches auf eine 
Sicherheitslücke im PDF Reader trifft, passiert trotzdem nichts, da im 
AppArmor Profil vom Evince festgelegt ist was er darf und was nicht.

Wird unter Windows der PDF Reader geknackt dann ist es grundsätzlich 
erst mal vorbei. Mit etwas Glück schlägt irgendwann ein Virenscanner zu, 
aber wer hat schon immer Glück.

ps. Aussagen ohne Begründung / Referenzen sind bei so einer Frage 
getrost zu ignorieren...


mfg Andreas

von Fabian V. (vogtinator)


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AppArmor ist auch nur ein Programm, das von Menschen geschrieben wurde.
Grundsätzlich ist nichts sicher, auch wenn AppArmor schon ziemlich nahe 
dran ist.
Eigentlich ist Ubuntu sogar viel eher knackbar, da jeder den Code lesen 
kann und so Lücken finden kann. Es dauert nämlich eine gewisse Zeit, bis 
die Ubuntu-Entwickler es schaffen, die Pakete wieder "Ubuntu-konform" zu 
machen.
Da gibt es bei openSUSE diese Zeitverzögerung nicht in diesem Ausmaße, 
da die durch ihren Buildservice nicht mal einen halben Tag brauchen, bis 
die neueste Version in den (ungetesteten) Repos vorliegt.

von Andreas B. (andreasb)


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Fabian V. schrieb:
> AppArmor ist auch nur ein Programm, das von Menschen geschrieben wurde.
> Grundsätzlich ist nichts sicher, auch wenn AppArmor schon ziemlich naha
> dran ist.

Ziemlich nahe dran (Linux) verglichen mit gar nichts vergleichbarem 
(Windows) und falls es sich noch um XP handelt warscheinlich noch Admin 
Rechte?

Klar, absolute Sicherheit gibt es nie. Wollte ich auch nicht behaupten.


[edit: Wenn Fabian editiert dann ich auch;-)]


Fabian V. schrieb:
> Eigentlich ist Ubuntu sogar viel eher knackbar, da jeder den Code lesen
> kann und so Lücken finden kann. Es dauert nämlich eine gewisse Zeit, bis
> die Ubuntu-Entwickler es schaffen, die Pakete wieder "Ubuntu-konform" zu
> machen.
> Da gibt es bei openSUSE diese Zeitverzögerung nicht in diesem Ausmaße,
> da die durch ihren Buildservice nicht mal einen halben Tag brauchen, bis
> die neueste Version in den (ungetesteten) Repos vorliegt.

Durchaus möglich das hier openSUSE die Nase noch etwas weiter vorne hat.

Aber Lücken lassen sich auch in Binaries finden, dazu gibt es heute 
durchaus automatisierte Tools.

Bei Windows werden diese dann z.B. von Sicherheitsfirmen gemeldet, und 
MS lässt sich danach Zeit zu überlegen was sie machen wollen.
(aktuelles Beispiel, gibt aber noch bessere: 
http://www.golem.de/news/sicherheitsluecke-provisorischer-patch-fuer-internet-explorer-1301-96615.html)

Ist der Quellcode offen kann jeder die Lücke schliessen, also auch z.B. 
die Distribution selbst, und man ist nicht abhängig von einer Firma, die 
öfters mal etwas Zeit braucht...



mfg Andreas

von Jens G. (jensig)


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>Ist der Quellcode offen kann jeder die Lücke schliessen, also auch z.B.
>die Distribution selbst, und man ist nicht abhängig von einer Firma, die
>öfters mal etwas Zeit braucht...

Oder weiter öffnen ...

von Jens G. (jensig)


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@ Andreas B. (andreasb)

>Ist der Quellcode offen kann jeder die Lücke schliessen, also auch z.B.
>die Distribution selbst, und man ist nicht abhängig von einer Firma, die
>öfters mal etwas Zeit braucht...

Und Du glaubst, Ubuntu o.a. Linux-Distros sind da schneller? Schau Dir 
doch einfach mal die Datierungen der Updates, und dem Bekanntwerden der 
zugehörigen Lücke auf  http://www.ubuntu.com/usn (die CVE-Links) an, 
dann siehste, daß da zw. Bekanntwerden und Lückenschließen oftmals 
Monate vergehen.

von Fabian V. (vogtinator)


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"503 Service Unavailable"
Da hat wohl gerade jemand eine Lücke gefunden xD

von Vn N. (wefwef_s)


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Fabian V. schrieb:
> Eigentlich ist Ubuntu sogar viel eher knackbar, da jeder den Code lesen
> kann und so Lücken finden kann.

Security through obscurity ist nicht das beste Konzept.

von Michael_ (Gast)


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A. K. schrieb:
> http://www.heise.de/newsticker/meldung/Millionensc...

Das bezieht sich nicht auf den PC!

Rolf Magnus schrieb:
> Anstelle von TANs kann man auch mit Chipkarte arbeiten. Das bietet mehr
> Sicherheit. Siehe
> http://de.wikipedia.org/wiki/Homebanking_Computer_...
Für die Sicherheit dazu ist nicht die Software zustaändig, sonder solche 
wie von Reiner Sct. Dazu ist die Online-Zeit minimal gegenüber anderen 
Methoden. Das verringert wesentlich die Angriffszeit.

Läubi .. schrieb:
> Zitat:
>>> [..] ist Homebanking per HBCI und Kartenleser also nur unter der
>>> Annahme sicher, dass das verwendete Homebanking-Programm auf dem
>>> PC nicht durch Angreifer manipuliert werden konnte.
>
> Außerdem Kostet das ein Schweinegeld meist noch mit Monatlichen
> Gebühren und solch kokolores.
Außer den Initialisierungskosten und dem Kartenleser fallen keine 
weiteren Gebühren an.
Es heißt aber, das HBCI nur für Geschäftskunden verfügbar ist. Einfach 
anrufen und man kriegt es auch privat.
Es ist die bislang sicherste Methode.
Gibt es eigentlich unter LINUX Banking-Programme für HBCI?

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Michael_ schrieb:
> Es ist die bislang sicherste Methode.

Komm mal von deinem hohen Ross herunter. So pauschal stimmt das ganz 
sicher nicht.

von Uhu U. (uhu)


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Simon K. schrieb:
> So pauschal stimmt das ganz sicher nicht.

Hast du Gründe das anzuzweifeln, oder klopfst du nur auf den Busch?

von adsf (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Gibt es eigentlich unter LINUX Banking-Programme für HBCI?

GnuCash

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Hast du Gründe das anzuzweifeln, oder klopfst du nur auf den Busch?

Ich hab das doch aus Wiki oben schon Zitiert, eventuell wurde das 
inzwischen geändert, aber meines Wissens wird nur der 
Überweisungsauftrag an sich signiert nicht der Inhalt und was 
signiert wird siehst du nicht an dem externem Leser.

D.h. wenn jemand dir einen Trojaner unterschiebt könnte der beliebige 
Aufträge signieren obwohl du nur deine letzte Online-Bestellung schnell 
überweisen willst.

Die "Sicherheit" ist also, das man hofft/glaubt, dass sich niemand die 
Mühe macht das Homebankingprogramm anzugreifen.

Michael_ schrieb:
> Außer den Initialisierungskosten und dem Kartenleser fallen keine
> weiteren Gebühren an.

Dann hat sich das wohl geändert, ich hab mich da länger nicht mehr mit 
beschäftigt, da es erst zu teuer und inzwischen uninteressant ist wegen 
der Sicherheitsprobleme (s.o.).

Michael_ schrieb:
> Dazu ist die Online-Zeit minimal gegenüber anderen
> Methoden. Das verringert wesentlich die Angriffszeit
Das ist ja wohl ein Argument aus dem vorherigem Jahrhundert, oder hast 
du ernsthaft für deinen OnlineBanking PC eine eigene Einwahlverbindung? 
Für einen Trojaner ist es außerdem unerheblich.

von Icke ®. (49636b65)


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Läubi .. schrieb:
> inzwischen uninteressant ist wegen der Sicherheitsprobleme

m.E. ist die Chipkarte in Verbindung mit PIN-Eingabe direkt am 
Kartenleser das derzeit am wenigsten angreifbare Verfahren überhaupt. 
Welches soll noch sicherer sein?

von Michael_ (Gast)


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Direkt zur Bank gehen, aber da bekommt man der Wahrscheinlichkeit nach 
eher eines auf die Mütze.

Läubi .. schrieb:
> Michael_ schrieb:
>> Außer den Initialisierungskosten und dem Kartenleser fallen keine
>> weiteren Gebühren an.
>
> Dann hat sich das wohl geändert, ich hab mich da länger nicht mehr mit
> beschäftigt, da es erst zu teuer und inzwischen uninteressant ist wegen
> der Sicherheitsprobleme (s.o.).
Für die Initialisierung glaube ich, waren es 12 EUR.
Dazu noch ein Bankingprogramm. Das von T-online ist kostenlos, man muß 
die Karte jedoch auf einem richtigen Programm wie Quicken oder Starmoney 
initialisieren.
Ansonsten bezahle ich 0,99 EUR monatlich.

von progger (Gast)


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Wer die Technik hinter Onlinebanking versteht, der führt die Überweisung 
per Zettel durch.

von Uhu U. (uhu)


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Läubi .. schrieb:
> Die "Sicherheit" ist also, das man hofft/glaubt, dass sich niemand die
> Mühe macht das Homebankingprogramm anzugreifen.

Das ist bei jeder Sicherheit so: man hofft, daß die Gegenseite den 
Schlüssel / das Verschlüsselungssystem nicht knacken kann.

Letztlich ist die Sicherheit von Chipkarten-HBCI so ähnlich, wie die von 
Linux: Es gibt genug verbreitetere Angriffsziele, für die sich deswegen 
auch hoher Entwicklungsaufwand "lohnt".

Die Schwachstelle, daß man nicht sieht, was man genau signiert, besteht 
noch. Trotzdem habe ich noch nie einen Bericht gefunden, daß 
Chipkarten-HBCI angegriffen wurde.

Spätestens, wenn alle was dem Chipkarten-HBCI in Verbreitung und 
Schwierigeitgrad vergleichbares haben, werde ich mich nach was anderem 
umsehen müssen - das müßten aber mindestens 500 verschiedene Systeme 
sein, wegen des Verbreitungsgrades ;-)

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Welches soll noch sicherer sein?

z.B. TAN Optik da man dort die Überweisungsdaten noch einmal auf dem 
Leser sieht¹ und die TAN an diese Transaktion gekoppelt ist.



¹(ausgenommen Sammelüberweisungen wo es theoretisch auch möglich wäre 
etwas dazwischen zu schmuggeln, muss man aber ja nicht nutzen)

von Icke ®. (49636b65)


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Michael_ schrieb:

> Dazu noch ein Bankingprogramm. Das von T-online ist kostenlos, man muß
> die Karte jedoch auf einem richtigen Programm wie Quicken oder Starmoney
> initialisieren.

k.A. wie das bei anderen Banken ist, aber bei der Spaßkasse kann man die 
Karte auch mittels Browser auf der Webseite initialisieren. T-Online 
Banking ist zwar kostenlos, setzt jedoch einen T-Online Account voraus.

von Εrnst B. (ernst)


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Eigentlich isses doch egal, wie sicher dein PC/OS/Browser/Cardreader 
usw. ist, solange es nicht dein Risiko ist.

z.B. bei der DiBaDiBaDu:
https://www.ing-diba.de/kundenservice/sicherheit/
1
Falls Dritte Ihre Zugangsdaten zum Internetbanking missbrauchen, ersetzen wir den finanziellen Schaden, der Ihnen entsteht – versprochen.

Stellt sich nur die Frage, inwieweit das Nutzen vom IE 6.0 als 
"Vorsätzliches Herbeiführen des Schadens" gilt.

von Bernd (Gast)


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Peter II schrieb:
> Stefan Helmert schrieb:
>> Auf jeden Fall ist die Papierüberweisung am wenigsten sicher, weil die
>> Unterschrift kaum richtig geprüft wird.
>
> aber für die Fehler zahlt die Bank und nicht der Kunde.

das habe ich anders erlebt:
einem Freund wurde ein Scheck gestohlen und die Unterschrift gefälscht,
Die Unterschrift war einigermaßen ähnlich und die Bank hat definitiv den 
Schaden nicht übernommen.
Mit Papierüberweisung braucht man nicht Mal einen Scheck klauen.

von Dirk (Gast)


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Vor vielen Jahren wurden mir auch Schecks gestohlen und die Unterschrift 
gefälscht. Glücklicherweise unterschrieb ich immer mit Vor- und Zuname 
und der Dieb hatte nur den Nachnamen verwendet. Bekam mein Geld zurück. 
Durfte mir dann einen Überwachungskamera- Film der Bank ansehen, von dem 
Tag an dem die gefälschten Schecks eingelöst wurden. Ich erkannte jedoch 
niemand.
Zur selben Zeit liefen mehrer solche Fälschungen, vielleicht war das der 
Grund, daß die Bank so kulant war. Wie der Dieb an die Scheckvordrucke, 
Unterschriftproben etc. kam blieb schleierhaft. Habe niemehr etwas von 
der Sache gehört. Insiderverbrechen?

von Michael_ (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> k.A. wie das bei anderen Banken ist, aber bei der Spaßkasse kann man die
> Karte auch mittels Browser auf der Webseite initialisieren. T-Online
> Banking ist zwar kostenlos, setzt jedoch einen T-Online Account voraus.

Du verwechselst sicher die Karte, welche man an den BS hält mit HBCI.
Das ist was grundverschiedenes.
Für HBCI wird kein Browser benutzt, niemals!
T-online Banking kann man sicher auch getrennt benutzen.
Man muß es nur für 0,00 EUR kaufen, und ist damit registriert.

von Arc N. (arc)


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Michael_ schrieb:
> Icke ®. schrieb:
>> k.A. wie das bei anderen Banken ist, aber bei der Spaßkasse kann man die
>> Karte auch mittels Browser auf der Webseite initialisieren. T-Online
>> Banking ist zwar kostenlos, setzt jedoch einen T-Online Account voraus.
>
> Du verwechselst sicher die Karte, welche man an den BS hält mit HBCI.
> Das ist was grundverschiedenes.
> Für HBCI wird kein Browser benutzt, niemals!
> T-online Banking kann man sicher auch getrennt benutzen.
> Man muß es nur für 0,00 EUR kaufen, und ist damit registriert.

HBCI ist nur ein Protokoll, die aktuelle Version (mittlerweile FinTS) 
ist nur noch XML über HTTPS. Chipkarten sind optional.

Ob man der Homebanking-Software mehr vertrauen kann (weniger 
Sicherheitslücken), als einem aktuellen Browser darf bezweifelt werden.

von Tom (Gast)


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Läubi .. schrieb:
> Gegen smartTan/TanOptic ist mir kein Angriff bekannt

Mir leider schon. Der eigentliche Vorteil bei diesen 
Sicherheitsverfahren besteht darin, dass die Überweisungsdaten auf einem 
(vom PC) unabhängigen Gerät angezeigt werden, so dass der Übweisende die 
Daten nochmal kontrollieren kann. (Betonung: KANN).
In der Praxis erfolgt diese Kontrolle jedoch nicht im notwendigen 
Umfang... Gerne wird dem Benutzer auch durch einen Trojaner suggeriert, 
er müsste bestimmte Eingaben im TAN-Generator zur "Synchronisation" 
durchführen... dass der TAN-Generator danach die Daten einer Überweisung 
ins osteuropäische Ausland anzeigt wird geschickt übergangen. (Zitat: 
"Bitte geben Sie die angezeigte TAN aus Sicherheitsgründen nur ein, wenn 
der vorher angezeigte Betrag GENAU 2.154,54 Euro ist" ;-))

Und wer jetzt meint, dass auf so etwas niemand reinfällt.... Irrtum !

von Uhu U. (uhu)


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Arc Net schrieb:
> HBCI ist nur ein Protokoll, die aktuelle Version (mittlerweile FinTS)
> ist nur noch XML über HTTPS. Chipkarten sind optional.

Ja, das Protololl wurde mal entscheiden verbessert und seither taugt es 
nur noch als Etikettenschwindel und den Leuten dieses Contergan-HBCI 
schmackhaft zu machen, das ohne Chipkarte funktioniert.

Mit Chipkarte ist es aber praktisch dasselbe, wie vor der 
Verschlimmbesserung.

von Michael_ (Gast)


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Arc Net schrieb:
> HBCI ist nur ein Protokoll, die aktuelle Version (mittlerweile FinTS)
> ist nur noch XML über HTTPS. Chipkarten sind optional.

Mindestens bei der Sparkasse gibt es FinTS-HBCI nicht mehr, seit es mTAN 
und smsTAN gibt.
Und HBCI gab es schon zu Zeiten der TAN-Listen. Es war schon immer das 
sicherste Verfahren.

Tom schrieb:
> Und wer jetzt meint, dass auf so etwas niemand reinfällt.... Irrtum !

Sag mal, mit welcher Methode erledigst du deine Geldgeschäfte?
Wie sicher ist deine Methode?

von Tom (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Sag mal, mit welcher Methode erledigst du deine Geldgeschäfte?
>
> Wie sicher ist deine Methode?

Ich nutze Online-Banking in allen möglichen Varianten, je nach Bedarf 
(smsTAN, ChipTAN, HBCI und EBICS) und kann auch sehr guten Gewissens 
behaupten, dass die Technik die dahinter steht "sicher" ist, sofern man 
sie korrekt anwendet. Ich komme beruflich aus der Branche. Die größte 
Schwachstelle ist und bleibt der Mensch. Alle mir bekannten Schadenfälle 
der letzten Jahre resultieren daraus, dass der Mensch mittels Social 
Engineering dazu gebracht wurde etwas zu tun, was er lieber nicht hätte 
tun sollen....
Und noch nebenbei: Für den Endanwender ist Online-Banking sowieso eine 
sichere Variante. Man muss nur mal in der entsprechenden 
Sonderbedingungen der eigenen Bank schauen, wer bei einem Schadensfall 
den Schaden trägt. Bei meinem Kreditinstitut ist das bei Verbrauchern 
(Privatkunden) das Kreditinstitut (!)... und das auch unabhängig der 
Verschuldensfrage (!).

Michael_ schrieb:
> Mindestens bei der Sparkasse gibt es FinTS-HBCI nicht mehr, seit es mTAN
>
> und smsTAN gibt.

Doch HBCI gibt es nach wie vor bei Sparkassen. Es wird bei vielen 
Instituten nur nicht mehr aktiv verkauft.

von nix und n. (nixundnul)


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Ich verwende dafür grundsätzlich ein Live-Linux, frisch gebootet und 
danach wieder runtergefahren. Hat vielleicht mehr mit Vermeidung von 
tracking zu tun, aber Trojaner und Co dürften da ausgeschlossen sein. 
SMS-Tan empfange ich über Uralt-Handy mit ein-Zweck-SIM-Karte, bleibt 
immer im Büro. Chip-TAN lehne ich ab, weil ich die Karte ja verlieren 
könnte, ebenso die SIM-Karte unterwegs. Bei mir muß der Einbrecher schon 
ins Büro kommen, um das System zu knacken. Dann sieht es aber mau aus. 
Banking-Software und Win-XP lehne ich ab, da zu undurchschaubar. Und ich 
habe meine Bank-Karte bezüglich Ausland gesperrt (siehe skimming). 
Kreditkarte ist prepaid, ohne Beziehung zum Konto.
Hauptsächlich geht es um das "gute Gefühl". Absolute Sicherheit gibt es 
nicht, nur Unwahrscheinlichkeit. Aber es ist wahrscheinlicher, daß ich 
morgen vom Blitz erschlagen werde. Trotzdem habe ich keine Panik.
Letzte Woche kam eine Überweisung bei mir zurück "Konto falsch". Es war 
ein Tippfehler von mir, trotz Überprüfung der SMS-Tan. Es gibt auch den 
Faktor "Mensch".

von Karl (Gast)


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nix und nul schrieb:
> Chip-TAN lehne ich ab, weil ich die Karte ja verlieren
> könnte,

1. lässt man die Karte dann sperren
2. fehlen dem Finder die Zugangsdaten zum Onlinebanking

von Jens G. (jensig)


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@Karl (Gast)

>2. fehlen dem Finder die Zugangsdaten zum Onlinebanking

Die hat er doch sicherheitshalber auf die Karte geschrieben ...

von Icke ®. (49636b65)


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Michael_ schrieb:

> Du verwechselst sicher die Karte, welche man an den BS hält mit HBCI.
> Das ist was grundverschiedenes.
> Für HBCI wird kein Browser benutzt, niemals!

Nein, ich verwechsle nichts. Es IST eine Hah-Beh-Ceh-Iih-Karte und ich 
kann sie auch mit dem Browser verwenden. Dazu wird ein DDBAC Plugin 
installiert:

http://www.bs-ag.com/index.php?option=com_content&view=article&id=57&Itemid=37

> T-online Banking kann man sicher auch getrennt benutzen.
> Man muß es nur für 0,00 EUR kaufen, und ist damit registriert.

Du kannst dir natürlich die kostenlose T-Online Software runterladen und 
das Banking installieren. Nützt aber ohne T-Online Account nichts, denn 
die notwendigen Updates (Bankauszugsdaten etc.) funktionieren nur, wenn 
im Startcenter eine gültige T-Online Kennung eingetragen ist.

von Uhu U. (uhu)


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Tom schrieb:
> Alle mir bekannten Schadenfälle
> der letzten Jahre resultieren daraus, dass der Mensch mittels Social
> Engineering dazu gebracht wurde etwas zu tun, was er lieber nicht hätte
> tun sollen....

Nah, nah, nah... Irgend so ein Drive-by-Dreck auf einer unverdächtigen 
Seite - womöglich sogar eine Bankseite - und schwupps hat man sich einen 
Dreck eingefangen und dann hinterher zu behaupten, der arme Kerl, der in 
die Falle getappt ist, hätte etwas getan, "was er lieber nicht hätte
tun sollen", ist nicht nur weltfremd, sondern ganz schön arrogant...

von Εrnst B. (ernst)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> "was er lieber nicht hätte
> tun sollen", ist nicht nur weltfremd, sondern ganz schön arrogant

Spätestens wenn er eine SMS kriegt mit dem Inhalt "Die Tan für ihre 
Überweisung von 100000€ nach Russland ist 123456" und er diese trotzdem 
ins Onlinebaking zur Bezahlung seiner GEZ-Gebühr eintippt, oder ein Foto 
seiner TAN-Liste anfertigt, und das nach Bulgarien mailt, nur weil das 
in gebrochenem Deutsch auf der Webseite stand ...

Würde ich dem Geschädigten zumindest eine Mitschuld anrechnen.

Klar, gegen einen Zero-Day-Exploit helfen erstmal auch keine aktuellen 
Browser, Virenscanner und OS-Updates. Aber solang du deinen Rechner 
zumindest grundlegend aktuell hältst (also die Auto-Updates nicht 
abschaltest, oder z.B. "grob farlässigerweise" den IE 6.0 verwendest) 
mußt du für Schäden nicht haften (Gesetzesänderung gabs irgendwann 2009 
um den Dreh)

d.H. das Ganze ist keine Frage von "Geld weg oder nicht", sondern nur 
eine Frage wieviel Ärger man sich ersparen kann, wenn es erst garnicht 
zum Einbruch kommt.
Um sich einfach einfach aus der Schussline zu nehmen:
Seltene OS/Browser Kombinationen verwenden, und schon laufen viele der 
automatisierten Angriffe ins Leere. Warum sollten die Ganoven einen 
Exploit für "Opera auf Linux" programmieren, wenn sie mit der 
Kombination "Firefox auf Windows 7" 100.000-Mal soviel Geld verdienen 
können...

von Uhu U. (uhu)


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Εrnst B✶ schrieb:
> d.H. das Ganze ist keine Frage von "Geld weg oder nicht", sondern nur
> eine Frage wieviel Ärger man sich ersparen kann, wenn es erst garnicht
> zum Einbruch kommt.

Das ist nicht der Punkt, den ich kritisiere - um den hast du mein Zitat 
verstümmelt.

> Würde ich dem Geschädigten zumindest eine Mitschuld anrechnen.

So nach dem Motto: Hättest du nicht in der Schußbahn gestanden, währst 
du jetzt nicht tot.

Findest du nicht, daß das ziemlich billig ist?

Die Banken haben lange genug behauptet, bei jedem Fall von erfolgreichem 
Online-Betrug wäre grobe Fahrlässigkeit oder gar Vorsatz des Kunden im 
Spiel und die Richter haben ihnen diese Lügen vorbehaltlos geglaubt.

Und im Übrigen sind die Jungs nicht erst seit gestern in der Lauge, sich 
auch in die Zweiwege-Kommunikation einzuklinken und dem Opfer heile Welt 
vorzugaukeln, während die betrügeriche Transaktion über die Bühne geht.

> Um sich einfach einfach aus der Schussline zu nehmen:
> Seltene OS/Browser Kombinationen verwenden, und schon laufen viele der
> automatisierten Angriffe ins Leere.

Genau - ich nenne das "Auf Artenvielfalt setzten". Deswegen benutze ich 
Chipkarten-HBCI - auch wenn das nicht unverwundbar ist.

Bei der 1822direkt bin ich vor einiger Zeit auf ein Paradox gestoßen, 
das mir zu denken gab:

Bei HBCI-Banking gibt es ein Tageslimit, das vom Limit für 
PIN/TAN-Banking unabhängig und nicht so leicht änderbar ist. Ich war so 
gezwungen, einen großen Betrag auf dem unsichereren Weg über PIN/TAN zu 
überweisen, weil die Sache zeitkritisch war und ich das Limit für 
PIN/TAN auf demselben Weg leicht verändern kann - völlig absurd.

von Michael_ (Gast)


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Tom schrieb:
> Michael_ schrieb:
>> Mindestens bei der Sparkasse gibt es FinTS-HBCI nicht mehr, seit es mTAN
>>
>> und smsTAN gibt.
>
> Doch HBCI gibt es nach wie vor bei Sparkassen. Es wird bei vielen
> Instituten nur nicht mehr aktiv verkauft.

Tom, du kannst nicht der gleiche sein, außer du redest mit zwei Zungen.
FinTS-HBCI ist nicht HBCI! Es war das bei der Sparkasse(TM) mit den 
TAN-Listen.

nix und nul schrieb:
> Bei mir muß der Einbrecher schon
> ins Büro kommen, um das System zu knacken.

Gut das ich das weiß, da werd ich mal ne kleine Kamera über der Tastatur 
anbringen. Oder die an deinem Laptop aktivieren.
:-)
Übertreibe es ja nicht mit der Übervorsichtigkeit!

Icke ®. schrieb:
> Du kannst dir natürlich die kostenlose T-Online Software runterladen und
> das Banking installieren. Nützt aber ohne T-Online Account nichts, denn
> die notwendigen Updates (Bankauszugsdaten etc.) funktionieren nur, wenn
> im Startcenter eine gültige T-Online Kennung eingetragen ist.

Man kann dies genauso selbständig installieren wie Quicken usw. Müßte 
man mal testen, ob es auch geht ohne tonnline Kunde zu sein.
Obwohl ich tonnline verwende, hab ich das Startcenter nur vor längerer 
Zeit mal zum testen installiert. Das braucht kein Mensch.

Eigentlich ist es auch nicht HBCI, sondern nennt sich Secoder.

von Icke ®. (49636b65)


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Michael_ schrieb:

> Eigentlich ist es auch nicht HBCI, sondern nennt sich Secoder.

Hauptsache irgendwie das letzte Wort haben, auch wenn es wieder falsch 
ist, oder? Google doch wenigstens vorher.

von Tom (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Tom, du kannst nicht der gleiche sein, außer du redest mit zwei Zungen.
>
> FinTS-HBCI ist nicht HBCI! Es war das bei der Sparkasse(TM) mit den
>
> TAN-Listen.

"FinTS-HBCI" gibt es gar nicht. Das zugrundeliegende Protokoll der 
Versionsnummern bis einschließlich 2.2 wurde "HBCI" genannt. Ab der 
Versionsnummer 3.0 kam die Umfirmierung zu "FinTS". Beides hat aber 
primär nichts mit dem über das jeweilige Protokoll genutzten 
Legitimationsmedium zu tun. Und nicht alles, was theoretisch über das 
Protokoll möglich wäre, wird von der Bank auch unterstützt. Beispiel: 
"FinTS mit Schlüsseldatei anstatt Chipkarte" wird seitens der Sparkassen 
nicht unterstützt.

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