Hallo. Ich habe eine Frage zu dem Datenblatt eines Bleiakkus. Ich möchte herausfinden, wieviel Volt der Akku hat, wenn er leer ist, damit ich ihn nicht Tiefenentlade. Ich habe gehört, dass man das nicht pauschal sagen kann, da dies abhängig von der Last ist, die am Akku anliegt. Deshalb hat man mir das Datenblatt nahe gelegt, in dem diverse Kurven meine Frage beantworten sollen. In dem Datenblatt befindet sich auf Seite 1 unten links auch direkt ein Koordinatensystem mit der Bezeichnung "Discharge Time VS. Discharge Current". So weit ich das verstanden habe, kann ich dort ablesen, dass ich nach bspw. 60 Minuten entladen mit 4,23 Ampere eine Spannung von 10V an dem Akku habe (und dieser dann leer ist). Ist das Richtig? Auf Seite 2 gibt es dann aber noch zwei Tabellen, eine davon heißt "Discharge Rates in Amperes to Various End Voltages". Das klingt mir eigentlich nach dem gleichen, was der Graph auf Seite 1 auch schon aussagt. Wenn ich hier jedoch mal bei 60 Minuten und 10V (bzw. 9,9V) schaue, dann steht dort 5.25 Ampere, also ein anderer Wert als der, den ich oben dem Graph ablesen konnte. Wo mache ich hier einen Fehler? Was ist das richtige um an meine Information zu kommen? Grüße
Ich habe mir immer nur 10V als Faustregel gemerkt. Allerdings: Wenn ich mein Motorrad starte, bricht die Spannung selbst bei vollem Akku rasch auf unter 10V zusammen. Also ist Dein Hinweis, dass es auf den Entladestrom ankommt, sicher nicht falsch. Erwartest Du denn einen sehr hohen Entladestrom (größer als 1C)? Wenn nicht, dann bleibe bei den 10V.
Stefan schrieb: > Ich habe mir immer nur 10V als Faustregel gemerkt. Ich habe mir immer ~10,5V gemerkt. Ausgehend von einer Entladeschlussspannung von 1,75V pro Zelle. Bei 6 Zellen also 1,75*6 = 10,5V. > Erwartest Du denn einen sehr hohen Entladestrom (größer als 1C)? Wenn > nicht, dann bleibe bei den 10V. Nein. Ich möchte damit nur ein paar LEDs betreiben. Der Entladestrom wird dabei maximal 1,5A betragen. Aber ob nur ein paar LEDs leuchten und so 100mA gezogen werden oder ob alle an sind und 1500mA gezogen werden ist halt schon ein Unterschied. Deshalb und auch einfach mal so generell möchte ich halt gerne wissen, wie ich dem Datenblatt diese Informationen entnehme und warum ich in dem Graphen andere Werte ablesen kann, als in der Tabelle.
Eine brauchbare Beschreibung der Akkutechnik (pdf): http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=leerlaufspannung%20bleiakku%2012v%20%20&source=web&cd=1&cad=rja&ved=0CDAQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.elweb.info%2Fprojekte%2Fdieterwerner%2FAKKU1A1.pdf&ei=Fun-UInnDInNswbjtoDADA&usg=AFQjCNHQQx6aCU7oOghs_osxgZ75xM7Sug Zitat: Gel- und Vliesakkus dürfen nur bis max 80% ihrer Kapazität entladen werden. Einige Hersteller geben für den Gelakku 1,9 V je Zelle (11,4 V beim 12 V Akku) als Entladeschlussspannung an. Mein Senft dazu: Diese Angabe fehlt im Datenblatt.
Hallo discharger. > Zitat: > Gel- und Vliesakkus dürfen nur bis max 80% ihrer Kapazität entladen > werden. Einige Hersteller geben für den Gelakku 1,9 V je Zelle (11,4 V > beim 12 V Akku) als Entladeschlussspannung an. > So kenne ich das auch. Allerdings gibt es Einschränkungen: Der Akku sollte anschliessend schnellstmöglich wieder geladen werden. Ungeladen wegstellen über das WE ist schon problematisch. Allerdings langt es, wenn die Ladung sehr langsam erfolgt, es muss nur ein Ladestrom vorhanden sein. Bei einem unbelasteten Akku sollte die Leerlaufspannung durch Selbstentladung nicht unter 12,5 V fallen. Entladungen unter die Leerlaufspannung von 11,4 Volt sind unter der Voraussetzung möglich, das man Entladestrom und Innenwiderstand sowie den dadurch verursachten Spannungsabfall berücksichtigt. Beides muss man dafür aber kennen......Daumenregel: Bei einem guten 7,5Ah Akku sind 1,5-2V bei 25A Entladestrom zu erwarten. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
discharger schrieb: > Eine brauchbare Beschreibung der Akkutechnik (pdf): > > http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=leerlaufspan... Son Kompendium über Blei-Akkus habe ich schon immer mal gesucht. Aber: Das bringt mich in der Frage, wie ich das Datenblatt richtig lese, leider auch nicht weiter.
Stell dich doch nicht dümmer, als du bist! Schau auf die Entladekurven: Je höher der Entladestrom ist, desto tiefer darf die Spannung bei etwa gleicher Beanspruchung des Akkus gehen. Du ziehst 5 A - dann soll man laut Diagramm bei ca. 10,0 V aufhören. Du ziehst 1,5 A - dann soll man laut Diagramm bei ca. 10,2 V aufhören. Du ziehst 0,36 A - dann soll manlaut Diagramm bei ca. 10,5 V aufhören. So weit liegt das doch nicht von den Tabellenwerten. Deine Ladeschlussspannungserkennung ist bestimmt auch nicht auf 10 mV genau. Ein Blei-Akku ist keine hochexakte Rechenmaschine! Nimm zwei Akkus aus der gleichen Produktionscharge und du wirst feststellen, dass die unter gleichen Bedingungen mal länger und mal kürzer leben. Nimm bei deiner Schaltung etwa 10,5 V Ladeschlussspannung UND GUT IST. (Oder nicht ganz so gut ist - je nach Exemplar...)
Bernie schrieb: > Stell dich doch nicht dümmer, als du bist! :/ > Schau auf die Entladekurven: Je höher der Entladestrom ist, > desto tiefer darf die Spannung bei etwa gleicher Beanspruchung > des Akkus gehen. > > Du ziehst 5 A - dann soll man laut Diagramm bei ca. 10,0 V > aufhören. > > Du ziehst 1,5 A - dann soll man laut Diagramm bei ca. 10,2 V > aufhören. > > Du ziehst 0,36 A - dann soll manlaut Diagramm bei ca. 10,5 V > aufhören. Danke für die Erklärung, so habe ich mir das auch schon ausgemalt. Das Diagramm habe ich ja auch schon verstanden. Ich finds nur komisch, dass in der Tabelle dann andere Werte stehen. Mit der Tabelle an sich habe ich halt ein wenig Verständnisprobleme. Ich suche halt DEN Voltwert, bei dem die Batterie bei einer bestimmen Last leer ist. Das kann ich in dem Diagramm auch wunderbar ablesen, aber in der Tabelle stehen ja eine ganze Reihe Schlussspannungen mit verschiedenen Lasten: 11.40V 11.10V 10.80V 10.50V 10.20V 9.90V 9.60V 4.44A 4.83A 5.07A 5.81A 5.22A 5.25A 5.28A @ 60 Minuten Könnte mir das jemand erklären? Wenn ich 1 Stunde 4.44A ziehe, bin ich bei 11.40V? Das kann dann aber ja nicht die Schlusspannung sein, da in der selben Zeile ja auch steht, dass ich (in 1 Stunde) 5.28A ziehen könnte (und dann bei 9.6V wäre). Und das steht dann im Widerspruch zu dem Diagramm, wo bei 60 Minuten 4.32A und 10V stehen.
War da nicht mal was mit Innenwiderstand? Nach dem Motto: Viel Strom viel Spannungsabfall. Oder auch andersherum: Weniger Strom, höhere Klemmenspannung? Zusammen mit einer starken Abhängigkeit im Bereich von Unbelastet bis (stark) Belastet?
amateur schrieb: > War da nicht mal was mit Innenwiderstand? > Nach dem Motto: Viel Strom viel Spannungsabfall. > Oder auch andersherum: Weniger Strom, höhere Klemmenspannung? > Zusammen mit einer starken Abhängigkeit im Bereich von Unbelastet bis > (stark) Belastet? Viel Strom, viel Spannungsabfall, das ist mir klar. Das versteh ich auch anhand des Diagramms. Aber nicht anhand der Tabelle. Es kann ja nicht sein, dass ich (in 60 Minuten) 4.44A oder 5.28A ziehen kann und in beiden Fällen der Akku danach leer ist. Und warum in der Tabelle bei 4.44A - 11.4V stehen und im Diagramm bei 4.32A - 10V (jeweils bei 60 Minuten) erklärt das auch nicht.
Der Hauptgrund hierfür ist der: Niemand kennt deinen Akku. Das trifft auch auf die Hersteller zu. Da gibt es bestimmt 100 Parameter, die den Zustand eines Akkumulators beeinflussen. Das geht von Fertigungstoleranzen über die Chemie bis zur Physik (Material) und der Temperatur, über den tatsächlichen Ladezustand bis zum aktuellen Zustand (Alter) des Teils hin. All dies bedingt, dass eine so einfache Aussage: "50% Ein mit 1 Ampere und 100% Ein mit 0,5 Ampere ergeben die und die Kurve", nicht möglich ist. Noch nicht mal bei einem neuen Akku. Und selbst wenn, wären die Beiden mit Sicherheit nicht deckungsgleich. Dann kommt noch die Tendenz der Hersteller hinzu aufzurunden und nicht unbedingt die Probleme herauszustellen... Interessanterweise haben deshalb die vielen Faustformeln ihre Daseinsberechtigung. Was aber nicht unbedingt heißt, dass sie auch in allen Fällen stimmen.
> Der Hauptgrund hierfür ist der: Niemand kennt deinen Akku. Das trifft > auch auf die Hersteller zu. > Da gibt es bestimmt 100 Parameter, die den Zustand eines Akkumulators > beeinflussen. Dann muss ich das wohl so hinnehmen. Ich vernachlässige bei meinen Berechnungen bzw. Abschätzungen dann einfach mal die Tabelle und halte mich an das Diagramm. Kann ja wohl nicht so falsch sein ;) . Vielen Dank für eure Hilfe!
Guten Abend, die Tabelle im unteren Teil des Datenblatts ist für die Systemauslegung gedacht. Der Akku ist ja eigentlich für eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung). In der Anwendung wird er im Idealfall nur ein oder zweimal in seinem Leben komplett entladen werden, da macht dann auch eine etwas tiefere Spannung nicht so viel aus. Aber wenn man jetzt eine gewisse Last hat und eine bestimmte Zeit überbrücken will, dann brauch man eben diese Tabelle. Für Deine Anwendung machst Du mit dem Diagramm nichts falsch, damit schädigst Du den Akku sicherlich nicht, wenn Du ihn direkt wieder lädst. Gruß, Martin
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