Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Heizdraht/Widerstandsdraht


von Leif G. (galaxy_class)


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Ich will mit einem Widerstandsdraht ein Gewächshaus "heizen" bzw. über 
Frosttemp halten.
dumme Idee ?

Die Leistung ist durchgerechnet, dass passt.

Aber geht das überhaupt ? Kann man den Draht auf buchstäblich "Erde" 
legen ? Der ist ja nicht isoliert... ?
Außerdem würde der nass werden. korrodiert der dann ?

Danke !

von Klaus R. (klaus2)


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...würde eine art fön nicht reichen?

Isolieren müsstest du ihn schon.

Klaus.

von Gärtner (Gast)


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> Die Leistung ist durchgerechnet, dass passt.
Gut, dann berechne dir auch noch den Rest selbst, Fachkenntnisse 
inbegriffen.

von meckerziege (Gast)


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Leif GG schrieb:
> Aber geht das überhaupt ? Kann man den Draht auf buchstäblich "Erde"
> legen ? Der ist ja nicht isoliert... ?

Ein Ende schon. Wenn dus mit beiden machst hast du ein Problem ;-)

Mein Tipp: Nimm eine sehr niedrige Spannung wie 12V her. Dann kann man 
das auch im Zweifel mal anfassen ohne das was passiert.

von Leif G. (galaxy_class)


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Klaus R. schrieb:
> ...würde eine art fön nicht reichen?
Ist halt ineffizienter, als eine Bodenheizung

Klaus R. schrieb:
> Isolieren müsstest du ihn schon.
Ok, ansonsten bekomme ich Leckströme ?
Wie könnte man das bewerkstelligen ?

Ich war mir tatsächlich nicht sicher wie leitfähig "Erde" bzw. der 
Metall-Erde Kontakt ist...

meckerziege schrieb:
> Mein Tipp: Nimm eine sehr niedrige Spannung wie 12V her. Dann kann man
> das auch im Zweifel mal anfassen ohne das was passiert.

Genau! Liegt auf 12V. Allerdings fließen doch ein paar Ampere...

von samenbank spitzbergen (Gast)


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mein rat wäre 10m kupferrohre in reihe verlegen und enden hochbiegen und 
nochmals nach unten biegen draht reinfädeln und enden zukleben.heizdraht 
aber in rohr anschließen-nicht rausgucken lassen.dann wäre es wasserfest 
und schnittfest(handschaufel)kupferrohre alle einzeln erden mit größerem 
querschnitt als heizzuleitung für ein rohr,dann wird isol.-fehler auch 
schnell gefunden.
bei kleinem strom 1-2ampere einer heizrohrleitung wäre 
einschaltüberwachung +schalter über led und antiparallel geschaltete 
dioden mit kühlstern in reihe zum heizdraht geschaltet und separate 
einschalter für belegte pflanzreihe im einzelklemmkasten (8x8cm 
groß)jeder pflanzreihe möglich.
dann wäre aber noch eine sicherung im einzelklemmkasten 
fällig.(diodenüberstromschutz)
pvc isolierte heizungsrohre können lebensdauer vermehrfachen(werden 
nicht nass)
2poliger schalter am beet verwenden und einen fehlerstromschutzschalter
das nächste projekt wäre ein leistungswarner bei heizdrahtausfall mit 
millivoltmeter-opv über einen ringkern
gutes gelingen! und volle ausbeute!
mir ist voriges jahr ein ding passiert.im miniplastgewächshaus wirkte 
die gebogene plexiglasfläche wie eine linse und killte 80% aller 
pflänzchen.
dann habe ich die ränder mit papier zugeklebt.

von praktie (Gast)


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gibt auch extra Heizkabel, fertig mit stecker:

http://www.conrad.de/ce/de/product/625816/Arnold-Rak-Heizkabel-230-V-75-W-HK-50/0813090&ref=list



so ein Kabel hab ich mal verlegt (Begeleitheizung für Rohre und als 
Dachrinnenheizung)

http://www.mercateo.com/p/live~s.0*108EL-703(2d)3133/Heizband_Kit_FBT_110V_10W_100m_Herst_Teile_Nr_7033133.html

von Bernd (Gast)


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praktie schrieb:
> Dachrinnenheizung

also ist der Strom immer noch zu billig

von Leif G. (galaxy_class)


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Ok, Danke !

Sind (neben blöden off-topic Kommentaren) gute Tipps dabei !
Danke !

von Plapperer (Gast)


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Die Oberflaechentemperatur eines Drahtes ist zu hoch, man sollte eine 
Massnahme treffen, die die Oberflaechentemperatur der Heizung senkt. 
Vielleicht ein Warmluftrohr mit 20mm ziehen.

von Harald W. (wilhelms)


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Leif GG schrieb:

>> Isolieren müsstest du ihn schon.
> Ok, ansonsten bekomme ich Leckströme ?
> Wie könnte man das bewerkstelligen ?

Indem man gleich einen isolierten Draht nimmt.
Gruss
Harald

von Udo S. (urschmitt)


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Bernd schrieb:
>       praktie schrieb:
>> Dachrinnenheizung
>
> also ist der Strom immer noch zu billig

Das ist relativ. Auf jeden Fall sind 20 - 100 Euro Stromkosten billiger 
als ein aufgefrorenes Fallrohr, das dann der Spengler deines Vertrauens 
für 200 - 600 Euro austauscht.
Und deutlich entspannter als wenn ein 50cm Eiszapfen sich durch den 
Schädel eines darunter laufenden Passanten gebohrt hat, könnte im 
Zweifel auch dein eigener sein.

Manchmal hilft: Erst denken, dann schwätzen

von Udo S. (urschmitt)


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Harald Wilhelms schrieb:
>>> Isolieren müsstest du ihn schon.
>> Ok, ansonsten bekomme ich Leckströme ?
>> Wie könnte man das bewerkstelligen ?
>
> Indem man gleich einen isolierten Draht nimmt.
> Gruss
> Harald

PVC ist ein gar nicht so schlechter Wärmeleiter.
Wir haben vor ca. 20 Jahren ein PVC isoliertes Kupferrohr als 
Fussbodenheizung in Estrich verbaut, weil man Kunststoffrohr damals nur 
in 100m Rollen bekommen hat.
Funktioniert einwandfrei.

von Bernd (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> PVC ist ein gar nicht so schlechter Wärmeleiter.
ja klar, ist ja auch nur gut 2000x schlechter als Kupfer

> Wir haben vor ca. 20 Jahren ein PVC isoliertes Kupferrohr als
> Fussbodenheizung in Estrich verbaut, weil man Kunststoffrohr damals nur
> in 100m Rollen bekommen hat.
> Funktioniert einwandfrei.
funktionieren ist relativ,
natürlich kann ich auch mit dem Trecker nach Spanien fahren, 
funktioniert auch, effektiv ist aber was anderes

Udo Schmitt schrieb:
> Das ist relativ. Auf jeden Fall sind 20 - 100 Euro Stromkosten billiger
> als ein aufgefrorenes Fallrohr, das dann der Spengler deines Vertrauens
> für 200 - 600 Euro austauscht.
ich habe in 30 Jahren kein aufgefrorenes Fallrohr oder Eiszapfen an der 
Dachrinne gehabt, ist also wohl Stand der Technik dass es auch ohne 
Heizung geht

Udo Schmitt schrieb:
> Manchmal hilft: Erst denken, dann schwätzen
du sagst es

von Udo S. (urschmitt)


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Aber zurück zum Thema. Man könnte natürlich auch überlegen 
Kunststoffrohr in den Boden zu legen und mit einer Wasserzirkulation 
auszustatten. Das Wasser kann man dann an einer zentralen Stelle heizen. 
Er reicht dann ja wenn das Wasser 5-10°C hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd schrieb:

>> PVC ist ein gar nicht so schlechter Wärmeleiter.
> ja klar, ist ja auch nur gut 2000x schlechter als Kupfer

Das spielt für den Wirkungsgrad einer Heizung aber keine grosse
Rolle; höchstens die Totzeit vergrössert sich. Für Durchlauf-
Erhitzer ist das störend, deshalb nimmt man da Blankdrahthei-
zungen; für Luft- oder Bodenheizungen ist das aber nicht relevant.
Gruss
Harald

von Udo S. (urschmitt)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Das spielt für den Wirkungsgrad einer Heizung aber keine grosse
> Rolle; höchstens die Totzeit vergrössert sich.

Richtig, einzig die notwendige Wärmeleistung muss erreicht werden 
können. Und ob der Draht jetzt innen 30 oder 45° warm ist spielt keine 
Rolle.

Da man in dem Fall noch nicht mal größere Verluste ausserhalb des zu 
heizenden Raums hat oder einen niedrigeren Wirkungsgrad wie z.B. bei 
Wärmepumpen oder Brennwertheizungen spielt das für den Wirkungsgrad 
überhaupt keine Rolle

von fonsana (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Aber zurück zum Thema. Man könnte natürlich auch überlegen
> Kunststoffrohr in den Boden zu legen und mit einer Wasserzirkulation
> auszustatten. Das Wasser kann man dann an einer zentralen Stelle heizen.
> Er reicht dann ja wenn das Wasser 5-10°C hat.

Wenn Du einen Rohrkreislauf baust, dess Hinweg in 1,5m Tiefe verlegt ist 
und der Rueckweg in 10cm Tiefe, dann brauchst Du nur das Wasser im Kreis 
pumpen.

fonsana

von Udo S. (urschmitt)


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fonsana schrieb:
> Wenn Du einen Rohrkreislauf baust, dess Hinweg in 1,5m Tiefe verlegt ist
> und der Rueckweg in 10cm Tiefe, dann brauchst Du nur das Wasser im Kreis
> pumpen.

Die Idee ist prima. :-)

von Bernd (Gast)


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[Gelöscht, bitte nicht auf Getrolle antworten]

Udo Schmitt schrieb:
> Da man in dem Fall noch nicht mal größere Verluste ausserhalb des zu
> heizenden Raums hat oder einen niedrigeren Wirkungsgrad wie z.B. bei
> Wärmepumpen oder Brennwertheizungen spielt das für den Wirkungsgrad
> überhaupt keine Rolle
in dem Fall sicher nicht, aber DU hast von DEINER Fußbodenheizung 
gesprochen und da spielt eine wärmeisoliertes Heizungsrohr für den 
Wirkungsgrad der Heizung sehr wohl eine Rolle

von Udo S. (urschmitt)


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Bernd schrieb:
> in dem Fall sicher nicht, aber DU hast von DEINER Fußbodenheizung
> gesprochen und da spielt eine wärmeisoliertes Heizungsrohr für den
> Wirkungsgrad der Heizung sehr wohl eine Rolle

Insofern fast nicht, als ich eh 45- 55° Vorlauftemperatur für den Rest 
der Heizung habe die ich für die 2qm Fussbodenheizung auf 25 - 35° 
runtermische und das für warme Füsse im Bad völlig ausreicht, oh Wunder 
trotz PVC Ummantelung.
DU hast aber impliziert mit PVC um den Draht würde man nicht mehr oder 
nur schlecht heizen können:

Bernd schrieb:
> natürlich kann ich auch mit dem Trecker nach Spanien fahren,
> funktioniert auch, effektiv ist aber was anderes

Die Effizienz bei dem vom TO angenommenen Fall nämlich der Draht im 
Boden bleibt 100% GLEICH weil alle Wärme im Endeffekt an den Boden 
abgegeben wird, nur der Draht ist etwas wärmer.

Bernd schrieb:
> ich mit meinem begrenzten Horizont verstehe leider nicht warum man ein
> Rohr so verlegen muss dass es einfriert und man dann es mit Heizdraht
> wieder aufzutauen muss, aber du kannst es mir sicher erklären.

Dann versuch mal zu überlegen.
Du hast ein Dach wo die Sonne draufscheint (Februar, Hochdrucklage, kalt 
aber sonnig, dunkle Ziegel plus Wärme von der Wohnung innen) und den 
Schnee schmilzt. Die Lufttemperatur ist aber -3° und das im Schatten des 
Nachbarhauses liegende Fallrohr (oder auch die Dachrinne schon) hat eben 
-3° und friert prima zu beginnend unten wo die Sonne schon am längsten 
nicht mehr hinkommt.
Das ein EIN Beispiel. Selbst schon 2mal gesehen incl. aufgeplatztem 
Fallrohr.

[Deletia.  Bitte nur relevante Dinge posten.]

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Leif GG schrieb:
> Genau! Liegt auf 12V. Allerdings fließen doch ein paar Ampere...

ich hab hier noch von einer KFZ_Sitzauflage den Heizdraht incl. 
Adapterstecker rumliegen. Ist soweit ich sehe Teflon-isoliert, und ca. 3 
Meter lang. Die Sitzauflage war mittlerweile morsch und zerrupft, der 
Heizdraht selbst ist aber noch ok.

Vielleicht kannst du ja sowas auch verwenden (teflon-isolierten 
Heizdraht), oder ein paar alte Sitzheizungen schlachten ....

von Martin B. (statler)


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Selbstregelnder Heizdraht, ist die einzige Option die ohne Gefahr für 
Leib und Leben machbar ist

von Leif G. (galaxy_class)


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Martin B. aus E. schrieb:
> Selbstregelnder Heizdraht, ist die einzige Option die ohne Gefahr für
> Leib und Leben machbar ist

Mir ist schon aufgefallen, dass hier immer gerne unbelegte Behauptungen 
aufgestellt werden...

Kann sein, kann aber auch nicht sein.
Kannst du das schlüssig begründen ?

fonsana schrieb:
> Wenn Du einen Rohrkreislauf baust, dess Hinweg in 1,5m Tiefe verlegt ist
> und der Rueckweg in 10cm Tiefe, dann brauchst Du nur das Wasser im Kreis
> pumpen.

Das ist noch ne interessante Idee...
Da denk ich mal drüber nach

Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Teflon-isoliert

Ich denke ich gehe auf Schrumpfschlauch+Kapton

von Martin B. (statler)


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OK

230Vac in der Erde, zweifelhaft isoliert -> Treibt bestenfalls nur die 
Regenwürmer nach oben

Schutzkleinspannung ginge auch. Bei passender Leistung aber recht große 
Trafos. Und das Widerstandskabel sollte nicht im Erdreich korrodieren. 
Das gibt es dann doch nicht an jeder Ecke zu kaufen.

Ich bevorzuge für Anwendungen, die lange Jahre ohne Aufsicht 
funktionieren sollen fertige nach den einschlägigen 
Sicherheitsrichtlinien gefertigte Lösungen.

**Sollte es hier nicht um die Frostfreihaltung des Erdreiches gehen, 
sondern des Luftraumes, dann wäre meine Empfehlung einen Ölradiator mit 
Thermostatschalter

http://www.ebay.de/itm/Ol-Radiator-/160962964512?pt=DE_Elektronik_Computer_Haushaltsger%C3%A4te_Heiz_Klimager%C3%A4te_PM&hash=item257a23ec20

http://www.ebay.de/itm/Devireg-550-Uhrenthermostat-f-elektr-Fussbodenhzg-/230917822280?pt=Systemkomponenten_Heizung&hash=item35c3c65748

oder ähnliches.

Kein Stress, funktioniert und keine Sorge dass die Bude abfackelt oder 
sich jemand elektro-exekutiert.
Sozusagen Versicherungs-kompatibel

von Udo S. (urschmitt)


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Martin B. aus E. schrieb:
> Selbstregelnder Heizdraht, ist die einzige Option die ohne Gefahr für
> Leib und Leben machbar ist

Na ja der ist normalerweise für 230V. Ist zwar aussen mit einem 
Schutzleitergeflecht umgeben, aber ich wollte den trotzdem nicht in der 
Erde haben zumindest nicht ungeschützt.
Wenn dann die Schwiegermutter im Februar mit dem Häckchen das Unkraut 
jäten will oder mit dem Spaten mal schnell...
Eine Option wäre den Heizdraht in ein PVC-ummanteltes Cu Rohr 
einzuschieben. Dann hätte man doch deutlich besseren mechanischen 
Schutz.

Aber die Idee von Fonsana gefällt mir, wobei man je nach Kälte ggf. mehr 
Rohr im tiefen Boden verbuddeln müsste um genügend Wärme nach oben zu 
bringen.
Insofern eher aufwändig.
Und ein Draht bei 12V, selbst wenn er durchbrennt, der feuchte Boden 
wird nicht anfangen zu brennen, insofern bin ich da optimistischer als 
Martin B.

Reden wir hier eigentlich von einem Gewächshaus? Von 5 oder von 1000qm?

von butsu (Gast)


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Ein Gärtner hat mir erzählt, dass sie dazu früher einfachen 
Maschendrahtzaun in die Erde gelegt haben und mit einem dicken Trafo 
(Schweißtrafo?) geheizt haben. Der Draht hält wohl erstaunlich lange.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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butsu schrieb:
> Ein Gärtner hat mir erzählt, dass sie dazu früher einfachen
> Maschendrahtzaun in die Erde gelegt haben und mit einem dicken Trafo
> (Schweißtrafo?) geheizt haben.

und die Regenwürmer kommen dir senkrecht wie die Bleistifte aus der Erde 
geschossen, da mußt du aufpassen daß du keinen ins Auge bekommmst  ....

von Oliver R. (f3i3rfly0r)


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Korrosion sollte bei Heizdräten aus Nickelbasiswerkstoffen mit 20-40% 
Chrom kaum ein Problem sein, ganz im Gegenteil, zum verbuddeln sollte 
man sogar kontrolliert oxidierten Draht kaufen, die Oxidschicht dient 
hier als Isolator, mit zusätzlichem Glasfaser Gewebe sollte selbst der 
Spaten keinen grösseren Schsden anrichten.

Auf jedenfall Wechselspannung verwenden, und besser eine Kleinspannung, 
sonst haben die Pflanzen keine Nährstoffe mehr, bzw. wirst Du zu 
selbigen..

von amateur (Gast)


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@Leif

Vergiss das Ganze.

Schon vom Ansatz her: Mittelprächtig.

Wenn Du ein Wärmetechnisch saumäßiges Gebilde, wie ein Gewächshaus, mit 
minimalstem (energetischem) Aufwand heizen willst, kommst Du mit einem 
lauwarmen Draht nicht hin. Auch wenn die Mathematik sagt: Es reicht.

Praktisch jede Heizung lebt entweder von der Wärmeleitung, der Strahlung 
oder der Zirkulation. So habe ich es jedenfalls mal gelernt. Sorry – ich 
hab's tatsächlich geglaubt.

Wärmeleitung: Hast Du keinen, flächig durchgehenden metallenen 
Untergrund, so ist’s mit Wärmeleitung nichts.

Strahlung: In der Nähe eine heiße Sache. Willst Du also kein Stroh 
produzieren, so musst Du von oben Strahlen. Dazu müssen also riesige 
Strahler mit entsprechend großer Heizleistung her. Der freundliche Herr 
vom E-Werk wird dir zu dieser Lösung raten. Die Dachschrägen werden 
dabei auch mit Sicherheit Schneefrei.

Bleibt also noch die Konvektion: Damit Du aber, auf einem niedrigen 
Niveau heizen kannst, muss sich die produzierte Wärme auch möglichst gut 
verteilen. Sonst gibt’s auf den hinteren Rängen kalte Füße aber die 
Logenplätze schwitzen.

Fazit: Konvektion – aber nur mit einem Gebläse, da sich sichere 
Konvektion, sprich Wärmeverteilung,  nicht ohne "Hilfe" auf niedrigem 
Niveau einstellt. Aus eigenem Interesse - kein Stroh produzieren - wirst 
Du ein schwaches oder mehrere Gebläse einsetzen müssen. Bei 
ausreichender Zirkulation wird auch die Temperaturmessung etwas 
einfacher.

Ich weiß, ich bin ein Spielverderber ;-)

von Udo S. (urschmitt)


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amateur schrieb:
> Wärmeleitung: Hast Du keinen, flächig durchgehenden metallenen
> Untergrund, so ist’s mit Wärmeleitung nichts.

Wärmeleitung ist nicht digital, es gibt bessere und schlechtere 
Wärmeleitung.
Nach deiner Theorie dürfte ein Boden nie tiefer als 1cm gefroren sein, 
da er keine Wärmeleitung hat, müsste ja der oberste cm reichen den Rest 
darunter zu isolieren.
Ein feuchter Mutterboden dürfte von der Wärmeleitung mehrfach schlechter 
sein als Estrich/Beton, aber Faktor 10 oder mehr besser als 
Isolationsmaterial, da im lockeren Boden recht viel Luft eingeschlossen 
ist.
Könnte man mal googeln.

Es gibt Fussbodenheizungen, Rasenheizungen ja sogar Gehwegheizungen und 
die funktionieren, auch wenn du hier das Gegenteil behauptest.

Ob das ganze Gewächshaus beheizt werden muss oder ob es reicht daß der 
Boden frostfrei bleibt weiss nur der TO, dann das hängt von den Pflanzen 
ab.

von amateur (Gast)


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Mit einem sehr homogen ausgelegten Netz von Heizdrähten, welches auch 
relativ dicht sein muss, mangels Konvektion, könnte es gehen.
Das ganze auch noch dicht an der Oberfläche, weil sonst viele Stunden 
vergehen würden bis die Temperatur reagiert. Na' ich weiß nicht.
Bin im Frühjahr mal gespannt auf die nötigen "Grabarbeiten".

von Udo S. (urschmitt)


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amateur schrieb:
> Mit einem sehr homogen ausgelegten Netz von Heizdrähten, welches auch
> relativ dicht sein muss, mangels Konvektion, könnte es gehen.
> Das ganze auch noch dicht an der Oberfläche, weil sonst viele Stunden
> vergehen würden bis die Temperatur reagiert.

Da hast du recht, nur ein Draht funktioniert nicht, das muss schon 
halbwegs engmaschig verlegt werden.
ich würde das aber eher tiefer anbringen, man braucht ja keine schnelle 
Reaktion sondern will nur ein gefrieren des Bodens verhinden. Viele 
Pflanzen können ja durchaus überirdisch Frost ab, die Gefahr ist nur, 
daß sie bei gefrorenen Wurzeln vertrocknen.
Kommt halt auch auf die Pflanzen an und was der TO genau erreichen will.

von amateur (Gast)


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Von Pflanzen selbst habe ich in etwa soviel Ahnung wie die Kuh vom 
Eierlegen.
Aber die Rasenheizung wird schon am Mittwochabend eingeschaltet, wenn am 
Samstag das Spiel stattfindet. Dem Weg ist es egal, wenn er mal kalte 
Füße bekommt. Jeder Besitzer einer Fußbodenheizung kann Dir sagen wie 
viele Stunden vergehen, bis die Temperatur des Raumes, auch nur ein 
Bisschen, ansteigt. Allen gemein ist aber: Es wird selten gegraben.
Deshalb müsste die Heizung entsprechend Tief verlegt werden. Wie's mit 
den Wurzeln aussieht weiß ich nicht. Dies aber bedeutet, dass viele 
Tonnen Material aufgeheizt werden müssen, bis "oberirdisch" was 
passiert. Teuer und sehr schwer (im wahrsten Sinne des Wortes) zu 
regeln.

von Pachelbel (Gast)


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Den Heizdraht einfach in einen Silikonschlauch schieben, und gut...

von (Hicks) Flasch Gorden (Gast)


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>Mit einem sehr homogen ausgelegten Netz von Heizdrähten, welches auch
relativ dicht sein muss, mangels Konvektion, könnte es gehen.

Aha. Und die Pflanzen wachsen den Draht dann im Wurzelballen ein... naja 
die kleinen Details. Ich wuerd auch deswegen eher ein Kunststoffrohr, zB 
Pressluftrohr, oder Wasserkreislaufrohr von 7..10mm mit einer 
Wasserzirkulation verwenden. Die bieten einer Schaufel mehr Widerstand 
wie ein Draht, der einfach zerschnitten wird.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Leif GG schrieb:
> Mir ist aufgefallen, dass hier immer gerne unbelegte Behauptungen
> aufgestellt werden...
Diese Behauptung ist rekursiv. Cool...  ;-)

von Udo S. (urschmitt)


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Lothar Miller schrieb:
> Diese Behauptung ist rekursiv. Cool...  ;-)

:-)

von butsu (Gast)


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Ich habe besagten Gärtner noch einmal gefragt. Die Heizung des Bodens 
durch Maschendraht war sehr wohl effektiv. Allerdings ist das Ziel hier 
nicht, das ganze Haus frostfrei zu halten. Vielmehr geht es um Aussaat- 
und Vermehrungsbeete und -Schalen. Eine erhöhte Temperatur im 
Wurzelbereich schaft sehr günstige Bedingungen für junge Pflanzen. Die 
Bodentemperatur liegt dabei ca. 5-10°C über der Raumtemperatur. Das 
verlängert die Kulturzeit und im ansonsten noch zu kalten Haus können 
bereits früher Pflanzen vorgezogen werden.
Zur Raumheizung haben sie früher Kohleöfen verwendet, heute sind 
Heizgebläse das Mittel der Wahl. Was wohl sehr viel bringt ist eine 
Winterisolierung der Scheiben mit Blasenfolie.

von Marvin (Gast)


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Ein Proplem könnte sein das die Jungpflanzen bis zu 50 cm über dem Boden 
herausragen. Wenn eine vernünftige Temperatur (z.B 5° celsius) in 
Bodenhöhe gehalten werden kann, aber wenige cm über der Erde Frost ist 
gehen alle Frostempfindlichen Pflanzen ein. Man müsste ebenfalls 
bedenken das zu Vorziehende Pflanzen meist in Plastiktöpfen stehen, und 
die Wurzeln keinen direkten kontakt zur Erde haben.

von Martin B. (statler)


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Wir könne es auch mit einem Overkill machen.

Kupferrohre verbuddeln, Wasser-Glycol rein, Umwälzpumpe und 
Durchlauferhitzer

von Harald W. (wilhelms)


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butsu schrieb:

> Zur Raumheizung haben sie früher Kohleöfen verwendet,

Die hatten dann auch den Vorteil, viel CO2 zu produzieren, was den
Pflanzen noch einen zusätzlichen Schub verleiht. :-)
Gruss
Harald

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