Hi, ich werde in absehbarer Zeit mein Studium (M.Sc. Inf. (univ)) abschließen und mache mir Gedanken um meine berufliche Zukunft. Ich könnte mir zwei Richtungen vorstellen: - SW-Entwicklung - Netzwerke Mir scheint, dass es wesentlich mehr Stellen in Richtung SW-Entwicklung gibt, allerdings häufig auch Stellen, für die imho ein Fachinformatiker/Anwendungsentwicklung ausreicht. Solche Stellen möchte ich eher meiden, weil man dort halt sehr schnell billiger ersetzt werden kann. Im Bereich Netzwerke (kein Admin!) kenne ich mich allerdings noch weniger aus, was die berufliche Situation dort betrifft. Vielleicht gibt es hier Leute, die berufliche Erfahrung in den obigen Bereichen haben. Ich werde hier zwar keinen Nostradamus finden, aber es gibt sicherlich viele Leute, die hier viel mehr Einsicht haben, als ich. ;) Grüße Marco
Marco schrieb: > en, für die imho ein > Fachinformatiker/Anwendungsentwicklung ausreicht. Solche Stellen möchte > ich eher meiden, weil man dort halt sehr schnell billiger ersetzt werden > kann. bei uns bekommen auch Fachinformatiker eine Chance und die Kollegen, mit einer solchen Laufbahn bekommen ungefähr das gleiche wie Leute mit Studium bzw. umgekehrt. Ich hatte einen Kollegen, der auch deutlich mehr verdient hatte, was aber auch an der wesentlich längeren Berufserfahrung gelegen hat. Ich bin gern Softwareentwickler - man muss seine Nische finden, in der nicht alles Routine ist, man noch etwas forschen kann; experimentieren und neue Lösungen finden. Stimmt dann noch das Team.....
Aber was wären denn die Alternativen? Als Berater für XYZ irgendwo anfangen? Dazu bräuchste man a) Erfahrung in den Bereich und b) halte ich das für nicht weniger krankmachend als die anderen beiden Punkte. Man muss einen Ausgleich finden zum beruflichen Alltag. Sport und computerferne Hobbys wären ein paar Ideen.
Wenn ich nach Stellen für SW-Entwickler suche, finde ich auch häufig Angebote, die imho eher in die Richtung "Frickeln" (nicht abschätzig gemeint) gehen. An der Uni habe ich in SW-Technik gelernt, dass zur SW-Entwicklung gehört, Anforderungen zu erheben, zu verifizieren, etc. Stichwort: UML. Ist das einfach das typische "Theorie und Praxis" Ding? Mir scheint, es gibt gar nicht genug Stellen für Informatiker mit Uni-Abschluss, dafür sehr viele für Fachinformatiker, Webentwickler, etc. Ich will diese Stellen nicht entwerten, aber braucht man für ein bisschen Anwendungsentwicklung, Anpassung und Wartung einen Informatiker? Mich wundert es dann auch nicht, dass solche Stellen relativ "wenig" Gehalt abwerfen (35k - 40k). Naja .. Wie schaut es denn allgemein im doch sehr weitläufigen Bereich der Netzwerke aus? Lt. Prof sollen wir in der Lage sein, Protokolle zu entwickeln, etc. Gibt es dafür Jobs in Deutschland? Oder machen das auch alles inzwischen die Chinesen und Inder? Grüße marco
Marco schrieb: > Protokolle zu > entwickeln, etc. Gibt es dafür Jobs in Deutschland? klingt eher nach Grundlagenforschung, was eher was für Universitäten ist als bei den typischen KMU zu finden.
Also bei uns (großer Rüstungskonzern) wird SW-Entwicklung immer sehr strukturiert vorgenommen (sowohl fliegende SW als auch für Testsysteme/Simulatoren etc.). Würde eine Stelle als Systemdesigner suchen.
Ohje, egal was du macht, mach deine Lebensplanung um Himmelswillen nicht von diesem Forum abhängig! Hier sind die ganzen gescheiterten Jammerlappen versammelt, die im Berufsleben nichts mehr bringen. Also tu dir selber einen Gefallen, und meide dieses Unterforum, wenn es um ernsthafte Fragen geht! Du machst dich sonst nur unglücklich...
Also Softwareentwicklung ist m.M. nach nicht ausschliesslich ein Beruf nur für "Fachinformatiker". Durchaus ist Softwareentwicklung ein akademischer Beruf, denn, ich sehe die Softwareentwicklung und alles, was dazugehört, nur als ein Werkzeug an, jedoch die Grundlage, was zu programmieren ist kann von einfach bis technisch hochkomplex gehen. Nur als Absolvent eines Studiums ist man in der Lage, in verschiedensten Branchen als Entwickler eingesetzt zu werden, da man sich, Studium sei Dank, in verschiedenste Dinge schnell und flexibel einarbeiten kann. Und besonders in der IT, sprich Softwareentwicklung, ist nichts so gefragt wie die Weiterbildung - nichts ändert und erneuert sich so schnell wie im Themengebiet der Informatik. Ich war selbst während der Diplomarbeit in einer F&E Entwicklung beschäftigt, bei einem großen Automobilzulieferer, bin dann zu einem ausländischen Anlagenbauer (Automatisierungstechnik) gewechselt, da ich da im Ausland ein gutes Angebot bekam, war dann als Systemarchitekt in einer Bank in der IT tätig und habe dann mein Doktorat an einer Uni an einem Luft- und Raumfahrtinstitut geschrieben (Simulationssoftware). Und ich würde behaupten, das das meiste davon (Bestimmt nicht alles, vor allem in der Praxis) technisch anspruchsvoll war. Man muss quasi über verschiedenste technische Umgebungen und Branchen Bescheid wissen - die Softwareentwicklung ist so gesehen nur ein Werkzeug um dem Computer zu sagen - "Da, mach". Aber das Wissen wie und warum und wieso, und die ganzen technischen Dinge und fachlichen, auch branchenspezifisch, sich das alles anzulernen und dauernd am neuesten Stand der Dinge zu sein inkl. Fortbildungen/Zertifikate usw. halte ich schon durchaus für akademisch und gehobenen Anspruchs. Vor allem wenn du immer in der Nähe industrieller Forschung beschäftigt bist und dich Dinge auch technisch und naturwissenschaftlich interessieren. Auf keinen Fall darf das auf das Niveau eines Fachinformatikers reduziert werden - so als würde man tagtäglich bloss Code eintippen - so hört sich das für mich an ;-) Schöne Grüsse Dr. Tech momentan aus Houston, TX, USA
DrTech schrieb: > Vor allem wenn du immer in der Nähe industrieller Forschung beschäftigt > bist und dich Dinge auch technisch und naturwissenschaftlich > interessieren. Auf keinen Fall darf das auf das Niveau eines > Fachinformatikers reduziert werden - so als würde man tagtäglich bloss > Code eintippen - so hört sich das für mich an ;-) ein Fachinf der nur Code tippt, das ist heute weitestgehend passe. Natürlich wird ein Fachinformatiker keinen Autopiloten für ein Flugzeug bauen, oder ein komplexes Regelungssystem für ein Kraftwerk oder auch keine komplexen Fahrassistenzsysteme. Der größte Markt für Software in Europa ( in den USA wird es ähnlich sein ) ist der Bereich der administrativen Software. Also z.B. Webshops, Intranetlösungen für Unternehmen, ERP Software, CRM, BI, Buchhaltungssysteme usw, dort wird nicht die klassische Uni Informatik benötigt, sondern sehr viel praktisches Know How, gesunder Menschenverstand ( statt komplexer Formalismus ) und etwas Fachkenntnisse über das Anwendungsgebiet. Ca. 70 % der Software in Europa kann man dazu zählen. Da geht es z.B. darum, dass ein User sich über ein Web Interface einloggt, dort ein Profil pflegen kann, dann z.B. typische Unternehmensprozesse auführen kann wie z.B. Materialdaten pflegen, Warenein - und Ausgang buchen, neuen Kunden anlegen, Kundendaten erfassen, Bestellung aufnehmen ( bzw. geschieht automatisiert mit Schnittstelle zu Fremdsystem ) usw da ist nicht viel mit klassischer Uni Informatik. Etwas OO Kenntnisse und UML, von wegen Kunde hat n Bestellungen, Bestellung hat n Bestellpositionen. Verkäufer hat n Kunden. Sowas in ein UML Bildchen gemalt sowie paar Diagramme wie sich ein Verkäufer einloggt, wie er den Kunden erfasst, was der Kunde so alles tun kann bzw. wie eine Bestellung abgefertigt wird. Das nennt sich dann "Requierement Engineering", da ist nicht viel mit komplexem Formalismus. Im Gegenteil, gerade wenn da Leute von der Fachseite drin sitzen, würden die einen auslachen, wenn man da mit Formalismus anfängt. Der Kunde, z.B. ein Verkaufsleiter, soll ja verstehen was man da aufmalt. Dann die Realisierung. Da geht es nun vllt drum welche Hardware man nimmt, ggf. welche Virtualisierung. Anschließend entscheidet man sich für ein DB System, einen Applikationsserver, einen Webserver, und setzt das auf bzw. lässt es aufsetzen ( auch da zählen praktische Kenntnisse, mit Uni Informatik da kommt man hier nicht weit ) dann wird realisiert. Also die Prozesse die auf den Bildchen aufgemalt sind, werden implementiert. Da sollte man gängige SW Muster kennen wie MVC, Schichtenarchitektur, aber auch das lernt ein Fachinformatiker. Sehr wichtig sind z.B. Framework Kenntnisse, damit man Anforderungen schnell umsetzen kann, statt stundenlang für Kleinigkeiten selber eine Lösung dafür zu suchen. Und selbst wenn jetzt die Buchung einer Bestellung statt 0,7 Sekunden halt 1,2 Sekunden dauert, das ist in dem Fall egal, es ist ja keine Echtzeit Flugzeugsteuerung, daher zählt es nicht so sehr, dass man auch noch den letzen Befehl super optimiert. Bei Projektkosten die in den hohen 6 stelligen Bereich rein gehen, würde man zur Not halt eine größere Kiste hin stellen und gut. Jedenfalls das ist so die SW Entwicklung, in der ca. 70 % der Informatiker ( mindestens ) arbeiten. Da zählt Praxis und Erfahrung, weniger ob man z.B. generische Algorithmen beherrscht oder gar entwerfen kann, da z.B. selbst eine Auswertung aller Bestellungen mit einer simplen Schleife gelöst werden können. Daher sind die Gehälter, wie man im Nachbarthread auch gut sehen kann, deutlich niedriger als das was ein guter Ingenieur in einem IG Metall Betrieb bekommt, der z.B. an Dingen die hierzulande wertgeschätzt werden wie z.B. Autos und Maschinen, arbeitet. Das kann nicht so einfach ein Fachinformatiker oder Mechaniker. Darum würde ich einem fähigen Informatiker empfehlen, eher in den Bereich der technischen SW Entwicklung zu gehen, z.B. Flugzeugsteuerungen, Regelungssysteme usw, dort kann man seinen Vorteil ausspielen und muss nicht befürchten, dass ein Fachinformatiker einem mal den Job wegnimmt. Allerdings tummeln sich unter den 70 % der oben beschrieben SW Entwicklung sehr viele Uni Informatiker, Physiker, Mathematiker, Ingenieure ! teils auch promovierte, die sich z.B. damit befassen, Applikationsserver hoch zu ziehen und zu konfigurieren !!
Was soll ein Informatiker mit einer Flugzeugregelung? Der soll bei seinen Datenbanken bleiben. Fuer Flugzeugregelungen und dergleichen muss ein Physiker ran. Die Gleichungen zur Flugzeugdynamik sind nicht so einfach.
Was macht ein Fachinformatiker mit einem abgestürzten Flugzeug? Neu starten. Rebooty https://www.youtube.com/watch?v=7j5bbi-OzFY
Rumpelsuri schrieb: > Fuer Flugzeugregelungen und dergleichen muss > ein Physiker ran. ähhh wohl eher regelungstechniker oder? naja am wahrscheinlichsten ist noch die kombination von beidem. @t: wie wärs alcatel, cisco und konsorten? netzwerke kann ja alles mögliche sein.
Marco schrieb: > ich werde in absehbarer Zeit mein Studium (M.Sc. Inf. (univ)) > abschließen und mache mir Gedanken um meine berufliche Zukunft. ... und noch kein Praktikum in der Firma Deiner Träume gehabt? Dann wird es Zeit!
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