Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einschaltverzögerung Widerstand


von Tim H. (hotty) Benutzerseite


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Hallo,

ich hab eine kurze Frage:
Ich hab eine Einschaltverzögerung für ein Audioverstärker aufgebaut. Die 
Schaltung funktioniert soweit auch gut. Ein Relais wird nach ca. 200ms 
durchgeschaltet. Jetzt finde ich in viele Schaltungen im Internet, dass 
das Relais einen Widerstandsblock überbrückt. Aber wozu ist der 
Widerstandsblock gut? Ich meine da sind dann 20 Ohm auf 230VAC und die 
verheizen ja die 200ms ordentlich Leistung. Kann man mit dem Relais 
nicht einfach direkt den großen Trafo schalten? Ich hab ein 10A Relais, 
welches das ohne Probleme schaffen sollte.

Danke!

Gruß

von Hubert G. (hubertg)


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Mit dem Widerstand verringerst du den Einschaltstrom. Dieser Widerstand 
wird vom Relais nach 200msec überbrückt und damit steht die volle 
Leistung des Trafo zur Verfügung.

von Peter L. (luidoltp)


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Hi Tim,

der Widerstand dient dazu den Einschaltstrom zu begrenzen.

Wenn du mit deinem Relais direkt den Trafo schaltest, dann hast du nur 
eine Einschaltverzögerung und keine Einschaltstrombegrenzung.

Liebe Grüße,
Lui

von brue (Gast)


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Zeig halt die Schaltungen mal.. so kann man nur raten.

zB wird manchmal zur kurzzeitigen Anzugsverzoegerung von Schuetzen oder 
Relais ein Widerstand in Serie zur Spule geschaltet. Wenn die 
Spule/Schütz dann angezogen ist, schliesst er über einen Hilfskontakt 
den Widerstand kurz und die Spule bekommt die volle Spannung. Über die 
kurze Zeit kann der Widerstand die Verlustleistung vertragen.

von Tim H. (hotty) Benutzerseite


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Hallo,
danke für die Antwort.
Ich hab 2x 100 Ohm 5W und einen 82 Ohm 5W hier. Kann ich die nehmen? 
Parallelgeschaltet gibt das ja 31 Ohm

von Tim H. (hotty) Benutzerseite


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Hier übrigens noch mal die Schaltung ... ist recht simpel... tut aber

von Klaus R. (klara)


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Hallo Tim,
Ringkerntrafos ab 500W und auch etwas weniger schaffen es beim 
Einschalten eine 16A Sicherung auszulösen. Dieses Verhalten hängt aber 
vom Restmagnetismus des Kernmaterial ab. Es kann sein das beim nächsten 
Einschalten kein Kurzschluss erzeugt wird. Siehe Rush-Effekt, 
http://de.wikipedia.org/wiki/Einschalten_des_Transformators .

Abhilfe schafft ein zu Beginn kleiner Strom der den Kern quasi langsam 
zum Schwingen bringt. Was noch hinzukommt sind bei einem Audioverstärker 
die Ladeelkos, die für einige Millisekunden einen enorm hohen Strom 
ziehen. In dieser Zeit wird der Widerstand als Strombegrenzung genutzt.
Gruss Klaus.

von fonsana (Gast)


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Tim H. schrieb:
> Ich hab 2x 100 Ohm 5W und einen 82 Ohm 5W hier. Kann ich die nehmen?
> Parallelgeschaltet gibt das ja 31 Ohm

Das haengt in der gezeichneten Schaltung vom Relais ab.

fonsana

von Tim H. (hotty) Benutzerseite


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Danke!
Ich habe soein Relais. Wie kann ich berechnen ob der Widerstand so ok 
ist.

von Tim H. (hotty) Benutzerseite


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wie sieht es aus?

von Hubert G. (hubertg)


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Du hast ein 24V Relais gezeigt und in der Schaltung aber 12V, passt 
nicht ganz zusammen.
Den Lastwiderstand musst du in die 230V einbinden.

von Tim H. (hotty) Benutzerseite


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Hallo,

danke!
ja das Relais schaltet gut mit 12V durch ich hatte halt nur einen 12V 
Trafo da.
Wie ich den Widerstand verschalte ist mir klar :) Ich würd nur gern 
wissen ob der Wert den ich da hab (2x 100Ohm und 1x 82 Ohm = 31 Ohm) gut 
geeignet ist

Gruß

von Hubert G. (hubertg)


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Das kommt auf den Trafo an. Ich habe einen mit 400VA, da ist ein 10Ohm 
10W drinnen.

von Tim H. (hotty) Benutzerseite


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Meiner hat um die 300VA ... Da sollte 31 Ohm eigentlich gut sein oder?

von Hubert G. (hubertg)


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Kann ich nicht sagen, probier es aus. Im schlechtesten Fall fliegen dir 
die Widerstände um die Ohren.

von Pete K. (pete77)


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Elektor hatte mal so eine Schaltung im Angebot (siehe Anhang).

von Hennes (Gast)


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Hallo,

ich nutze mal die Gelegenheit und frage nach wie die richtige Leistung 
des Widerstandes ausgewählt wird.
Wenn die Einschaltverzögerung zb. 0,1sek. betragen soll und bei 230V der 
Strom auf max. 20A begrenzt wird ist es ja sehr einfach den Widerstand 
und die Leistung welche ensteht zu berechnen.

230V/20A = 11,5 Ohm
230V*230V / 11,5 Ohm = 4,6 kW (!)

Die 4,6kW stehen jetzt aber max 0,1 Sek. an und Widerstände sind auch 
träge was den Temperaturanstieg angeht (letztendlich eine 
Elektroheizung), also kann in der Praxis das Leistungsvermögen deutlich 
niederiger gewählt werden, wie hoch ist aber jetzt die Leitungsfähigkeit 
welche mindestens gewählt werden muß ?
Ich gehe von davon aus das zwischen den Einschaltvorgängen genug Zeit 
vergeht das sich der Widerstand sich weitgehend (also max. noch 50- 60 
Grad C )abgekühlt hat.
Eine "schöne" Kurve von Datenblatt des Herstellers soll jetzt mal nicht 
zur Verfügung stehen.

mfg

    hennes

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Pete K. schrieb:
> Elektor hatte mal so eine Schaltung im Angebot (siehe Anhang).

Jene ist ganz schoen dumm.....bzw. aufwaendig
man braucht nur eine Diode und einen C und haengt das Relais an die 
Sekundaerwindung des Trafos.

Gruss

Michael

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Michael Roek schrieb:
> und haengt das Relais an die
> Sekundaerwindung des Trafos.

Dann hat man aber auch keine Einschaltstrombegrenzung (in der Elektor 
Schaltung), weil der Trafo ja schon Spannung haben muß.
Ansonsten stimmt es schon: bei Elektor wird gerne alles etwas 
aufwendiger konstruiert.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Bei solchen Schaltungen sollte man auf jedenfall darauf achten dass man 
eine Widerstandsbauart nimmt die durch- aber nicht niederbrennt wenn 
durch irgendeinen Fehler das Relais nicht anzieht....

von MaWin (Gast)


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> Elektor hatte mal so eine Schaltung im Angebot (siehe Anhang).

Bitte liebe Kinder macht das nccht so wie Elektor's Laien,
sondern nur mit Widerständen die bei Überlast definiert
durchbrennen (Widerstände mit Rücklötauslöser oder
Sicherungswidertände) und nicht abbrennen.

> Bei solchen Schaltungen sollte man auf jedenfall darauf achten dass man
> eine Widerstandsbauart nimmt die durch- aber nicht niederbrennt wenn
> durch irgendeinen Fehler das Relais nicht anzieht....

Genau !

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