Hallo, Ich baue einen Aufwärtswandler. Die Effizienz soll möglichst hoch sein. Wie beeinflusst die Schaltfrequenz meines MOSFETs die gesamte Schaltung? Im Moment plane ich mit 100kHz, also realtiv gering (das geringste was der LM3478 kann), da ich denke, je kleiner die Frequenz, desto kleiner die Schaltverluste. Stimmt das? Ist das auch praktisch bemerkbar? Was für Vor-/Nachteile haben höhere Frequenzen? Kurz die Daten falls relevant: Vin = 4...9V Vout = 12V Iout,max = 3A geplant ist außerdem: L = 10uH f = 100kHz Cout = 300uF Grüße Steffen
Ste Fre schrieb: > Stimmt das? Nimm doch einfach mal die handelsüblichen Tools und lass dein Design da durchrechnen...
Die Schaltverluste steigen mit der Frequenz, aber es sind nicht die einzigsten. Bei so niedriger Frequenz brauchst du eine hohe Induktivität. Die ist groß und hat einen höheren Widerstand => Verlust ~I*I*Rl. Außerdem brauchst du sehr große Kapazitäten zum Glätten des Ein- und Ausgangs. Wenn du WIRKLICH höchsten Wirkungsgrad willst, nimm ein IC von Linear (synchronous controller). Sie haben auch eine gute parametrische Suche, viele Beispielschaltungen, 2 Muster sind kostenlos... Moderne Wandler arbeiten mit weit höheren Frequenzen - aus den oben beschriebenen Gründen. Aber bei Aufwärtswandlern werden meist nur 80%...85% erreicht. Für so einen Wandler musst du ein sehr gutes Layout hinbekommen, nicht Leitungen irgend wie verlegen! Und keine Elkos verwenden...
Danke für die Antworten! Komischerweise berechnet webench für kleinere Frequenzen höhere Wirkungsgrade...(z.B. 88% -> 258kHz, 92% 100kHz) Dass kleienre Induktivitäten benötigt werden macht allerdings natürlich Sinn, und auch, dass dadurch der Wirkungsgrad steigen sollte... (eigentlich?) Kann sich jemand erklären, wie webench das berechnet?
Also im schnitt sind die Berechnungstools bei einigen Applikationen leider weit daneben, Grund dafür ist das nicht alle Tranistoren/Spulen/Dioden sauber modeliert sind, oder zb Faktoren nicht berücksichtigt werden (Wirbelstromverluste, ESR zu zuleitungen, PADs, PCB Kapazitäten usw ). Ich selber habe eine relativ lange Effizienzmessreihe für 1&2MHz DCDC's gemacht. Ein paar grobe Faustformeln kann ich dir aber mitgeben.: - Du wirst deine Effizienz meistens nur für einen Strom-Last Punkt optimieren können. - NMOS Wahl: Zu größer NMOS, toll, ein guter Ron, das problem ist dann das die NMOS Cap & die Miller Cap dir zuviel strom zieht ( umlade verluste des Gates ). Zu kleiner NMOS, der Ron des NMOs hat mehr verluste als die umladeverluste. - Diode, es gibt applikationen wo eine schnelle Silizium Diode besser sein kann als eine Schottky weil die Schottky eine Kapazität hat die erst umgeladen werden muss. - Spule: Die Spule hat einen Ohmschen Drahtwiedestand, eine Kapatitiven Widerstand durch die Wicklungen, sowie Ummagnetisierungsverluste. Die Parasitäre Cap der Windungen kann sich auch durch den Storm ändern. Wenn die Spule zu gross wird sinkt der wirkungsgrad bei einer Fixen Frequenz weil die verluste Windungskapaizäten steigen. Zu kleine Spule: wirst du in den Sättigungsstrom kommen. Spulen R_DC = desto niedriger desto besser, aber ist nicht alles, der R_AC kann ziemlich gemein sein, vor allem weil nicht sauber modelierbar. Bei den Ferritmaterialen gibt es unterschiede wie Tag und nacht. ich habe immer sehr gute Erfahrungen mit Coilcraft Spulen gemacht ( sind halt nicht die Billigsten ). - Es kommt zu einem schwingebilde zwischen NMOS Miller Cap, Spulen Kapazität und Dioden Kapazität, im Diskontunierlichen betrieb kannst du bei ungünstigen verhältnissen dieses Ausschwingen kurzschließen was du in der Effizienzkennlinie als Höcker sehen kannst. - Der Quicent Strom, weniger ist besser, aber der Regler wird dir immer etwas strom brauchen. - Gate-Spannungsadaptierung, bei keinen lastberreichen könnte eine Schaltung mehr effizient bringen wo du die Gatecap des NMOS zb nur Halb ladest. Zb nur knapp über die Threshold. - Eingangs & Ausganskap: Man sollte schauen das die Kondensatoren möglichst wenig ESR haben und auch nicht Induktiv werden, mehrere Parallel helfen meistens den ESR zu verringern. - PCB Design: Wenn du direkt unter die Spule eine GND Plane hast kann dir das in abhängigkeit von Spulenbauform & Frequenz bis zu 1% Effizienz kosten da du Wirbelstromverluste hast. - Frequenz: Prinzipiell gilt, es gibt für jedes Spulen/transistor/Dioden Paar eine Ideale Frequenz, die du durch einen f-Sweep finden könntes. - Spannung: höhere eingangspannung ist immer zu bevorzugen weil die schaltverluste immer mit C*U²/2 einschlagen ( also Spannungsverluste sind meist Quadratisch ), verallgemeinern darf man trotzdem nicht da die Komponentenauswahl meist einen höhreren Einflussgrad hat. Aus meinen Applikationen: Eingangsspannung: 4.2~3.0V Ausgangsspannung: 12V Ausgangsstrom: 60mA Habe ich niemals einen höheren Wirkungsgrad zusammengekriegt als 91% ( am DCDC ) Als vergleich Displayanzeigen von Mobiletelefonen haben meistens 80~85% Effizienz. Weiters Gilt: Simulationen zeigen dir einen Weg in die Richtige Richtung, jedoch wundere dich nicht beim nachmessen wenn du ein paar [%] abweichst ( meistens nach unten )
Wow, vielen Dank für die ausführliche Antwort! Vieles hilft mir direkt, in ein paar Sachen muss ich mich nochmal reinlesen...
Du kannst dir übrigens auch meine Appnote runterladen: http://www.ams.com/eng/Products/Lighting-Management/Downloads/Downloads das sind einige sehr schöne Messungen drinnen. lg
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