Hallo, bei einem Projekt mit höheren Spannungen sollen u.a. hochohmige SMD-Widerstände zum Einsatz kommen. Leider ist deren max. Betriebsspannung sehr gering, deutlich niedriger, als dies z.B. bei Kerkos gleicher Baugröße der Fall ist. Warum ist das so, sind das reine Vorsichtsmaßnahmen seitens der Hersteller, oder gibt es tatsächlich Veränderungen/Zerstörungen bei Überspannung?
Um welche Spannungen und Widerstandswerte geht es konkret? Meistens ist die Verlustleistung ausschlaggebend. Typische Grenzwerte sind z.B.: * 0603: 63 mW / 75 V * 0805: 100 mW / 150 V * 1206: 125 mW / 200 V * MMELF: 250 mW / 200 V Es gibt aber auch Standardgrößen, die mehr Spannung abkönnen dürfen und praktisch nichts mehr kosten: * z.B. Multicomp HV06-Series: 1206 bis 400 V: http://de.farnell.com/multicomp/mchv06w8j0915t5e/widerstand-9-1m-1206-5-0-125w/dp/1576249?Ntt=1576249 * KOA HV733-Series: 2010 bis 3 kV: http://de.farnell.com/koa/hv733atte1805f/resistor-18mr-1-2512-1w/dp/1627956 Also bei kleinen bis mittleren Widerstandwerten ist es die Verlustleistung, bie großen Widerstanswerten ist es irgendwann die Luftstrecke.
Die Größe, also im Fall der Isolationsspannung die Länge ist das begrenzende bei SMD Widerständen. So sagt man als Fausformel 1 cm pro kV ( kilo Volt ), und das ist ja dann bei den SMD Bauteilen auch der Fall, da könnte es eben passieren dass über den mm schon eine Spannung von 100V überspringt und dann eben kurzzeitig voll anliegen am nächsten Bauelemnt und dieses so zerstören könnten. Das ist bei allen Bauelementen so nicht nur bei Widerständen, Hochspannungsdioden Kondensatoren usw. haben auch alle ein entsprechendes Rastermaß, falls sie für 1 kV oder eben höhere Spannungen zugelassen sein sollten. Grüße
@ MN (Gast) >Verlustleistung, bie großen Widerstanswerten ist es irgendwann die >Luftstrecke. Kriechweg. Und je nach Aufbau auch die Gefahr von internen Überschlägen (Mäanderförmige Widerstandsbahn auf Keramiksubstrat bzw. Einschnitt per Laser zum Abgleich).
Daß die freie Überschlagslänge und/oder Kriechwege die Spannung begrenzen, ist natürlich klar. Aber im Falle von 1206 sind 200V einfach sehr wenig, während man da Kondensatoren bekommt, deren Nennspannung schon die Grenze des Überschlags erreicht. MN, danke für den Tip, die HV73 sind ja interessant. Mit denen kann man mal eben zwei Baugrößen kleiner werden...mit den Standardteilen wäre die Platine ja bald größer als mit THT...
Hallo, erstmal : Ich bin nur Hobbyelektroniker daher kann es sein das ich hier Unsinn schreibe (hoffe aber das das nicht der Fall ist). Also ich vermute das das eben an der Mäanderförmigen Widerstandsbahn liegt, zwischen den Mäandern ist der Abstand natürlich sehr klein so das dort ein Überschlag schon bei sehr geringen Spannungen erfolgen kann. Gibt es zu den "Hochspannungs" SMD Widerständen von den Hersteller weitere Angaben ? Wenn ja dürfte sich daraus dann nachweisbar herleiten lassen weshalb auch die "großen" SMD Widerstände eine recht geringe Spanungsfstigkeit haben. mfg Bastler
Ist die Widerstandsbahn wirklich mäanderförmig? Wäre ja eher aufwändig in der Herstellung. Dachte bisher, es ist eine einzige gerade Schicht, mit einem Einschnitt... Evtl. ist dieser Lasercut aber so schmal, daß bei mehr als z.B. 200V (1206) an ihm schon Überschläge auftreten können? Wenngleich an dem Cut nur vielleicht 1/10 der Spannung wirksam werden dürften, es sei denn, der Schnitt geht fast über die gesamte Breite der Widerstandsbahn. Das würde allerdings auch fast die gesamte Verlustleistung auf einen Punkt konzentrieren, daher unwahrscheinlich...
@Bastler (Gast) >Also ich vermute das das eben an der Mäanderförmigen Widerstandsbahn >liegt, zwischen den Mäandern ist der Abstand natürlich sehr klein so das >dort ein Überschlag schon bei sehr geringen Spannungen erfolgen kann. Beitrag "Re: Was begrenzt die Maximalspannung bei SMD-Widerständen?"
Fitzgerald schrieb: > Aber im Falle von 1206 sind 200V einfach > sehr wenig, während man da Kondensatoren bekommt, deren Nennspannung > schon die Grenze des Überschlags erreicht. ?? 1206 sagt doch gar nichts über den internen Aufbau des Bauteils aus. Ein Keramik-C, oder im Englischen hier weit intuitiver MLCC - Multi Layer CC - hat eine ganz andere Struktur des elektrisch relevanten Elements wie ein Widerstand. Der elektrisch relevante Abstand - nein, keine mm, sondern mikrometer - und v.a. die Isolation dazwischen ist unterschiedlich.
Evtl. werden dann andere Eigenschaften auch nur schlechter. Bei einem Gerät mit 48V-Phantomspannungseinspeisung waren als Pulldown 470k in 0402 verbaut. Nach einem Wechsel auf 0603 hat der Eingang ein 5dB geringeres Eigenrauschen gehabt...
wil schrieb: > So sagt man als Fausformel 1 cm pro kV ( kilo Volt ) Da liegst du einen Faktor 10 daneben. Bei einem typischen axialen Widerstand 1/16 W (Baulänge 3,5mm) erfolgt der Durchbruch bei 1kV und ab 4kV brennt ein schöner blauer Lichtbogen über dem Widerstandskörper.
Michael schrieb: >> So sagt man als Fausformel 1 cm pro kV ( kilo Volt ) > Da liegst du einen Faktor 10 daneben. Für Platinenaufbauten ist als sichere Faustformel schon in Ordnung. Da spielen auch Oberflächenmaterial und Verschmutzungsgrad eine Rolle. 1kV/mm trifft, noch abhängig von der Elektrodengeometrie, eher auf Luftstrecken zu.
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