Forum: Offtopic Chemie-Ex: 17 von 18 Punkten == Note 2 ?


von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Hallo Kollegen,

unser Sohnemann kam gestern mit einer Chemie Ex heim. 17 von 18 
möglichen Punkten wurden erreicht, da er an einer Stelle statt "Br" für 
Brom "BR" geschrieben hat. Die Lehrerin war so "gnädig" ihm für die 
erbrachte Leistung eine 2 zu geben.

Ich bin der Meinung dass die Lehrerin ein wenig übers Ziel 
hinausgeschossen ist und er eine 1 verdient hat (von mir aus auch eine 
1-).

Wie seht Ihr das?

Gruß,
Magnetus


PS:  Es handelt sich um eine bayerische Realschule.

: Verschoben durch Moderator
von Floh (Gast)


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Rede halt mit der Lehrerin.
Hier konnen vielleicht alle dafür sein, die Note wird  dadurch aber 
nicht besser.

von set (Gast)


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also da wäre ich sofort zur lehrerin und hätte das geklärt. Wegen 1 
Punkt dann gleich eine note runter? kopf schüttel

von Klaus (Gast)


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Magnus M. schrieb:
> Chemie Ex

Hier muss ich mal nachfragen: Was genau ist ein "Ex"? Geht es um 
irgendeine Abschlussnote? Wenn nicht, so what? Was spielt es für eine 
Rolle ob da jetzt eine 1 oder 2 steht?

von D. I. (Gast)


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Wie schwer war denn die Ex? Solche gabs auch zu meiner Schulzeit und so 
ein rigider Schlüssel wurde immer dann angewandt wenn die Ex geschenkt 
war. Aber ne 1- täts in dem Fall wahrscheinlich auch. Trotzdem, warum 
redest du nicht mit der Lehrerin (und zwar in einem ordentlichen Ton)? 
Davon abgesehen gibts wahrscheinlich fast nichts nervigeres als 
Helikoptereltern die ihren Sprössling für die Ausgeburt des 
Hochbegabtentums halten.

von D. I. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Magnus M. schrieb:
>> Chemie Ex
>
> Hier muss ich mal nachfragen: Was genau ist ein "Ex"? Geht es um
> irgendeine Abschlussnote? Wenn nicht, so what? Was spielt es für eine
> Rolle ob da jetzt eine 1 oder 2 steht?

Ex = Extemporale = Stegreifaufgabe = unangekündigter Minitest

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Klaus schrieb:
> Hier muss ich mal nachfragen: Was genau ist ein "Ex"?

"Ex" = Extemporale = Stegreifaufgabe = Kurzarbeit = .....

> Geht es um irgendeine Abschlussnote?

Nun ja... Er ist in der 10. Klasse und sein Notenschnitt ist nicht 
unbedingt der Beste.

von Floh (Gast)


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Eine Ex in Bayern ist eine Stegreifaufgabe, die nicht angekündigt ist.

Kannst die Lehrerin ja mal nach dem Notenschlüssel der Arbeit fragen, 
ich kenn das so:
Halbe Punktzahl für 4(-), dann in gleichen Teilen bis zur 1 hoch. Daher 
hätte dein Sohnemann schon ne 1 verdient. Kann allerdingas sein, dass 
die Ex viel zu leicht gestellt war und der Bewertungsmaßstab nach oben 
geschoben wurde.

Aber einfach mal mit der Lehrerin reden.

von abc (Gast)


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17 von 18 sind knapp 95%
Nach IHK-Schlüssel ist das eine 1 (geht bis 92%)

Ich finde das von der Lehrerin auch etwas übers Ziel hinaus 
geschossen...

Aber ich würde nicht direkt zum Rektor laufen und Stress machen.
Das bekommt dein Sohnemann alles wieder zurück.

Red doch einfach mal in Ruhe mit der Lehrerin.
Bzw. falls es nichts an der Endnote ausmacht, ist es doch auch nicht soo 
schlimm.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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D. I. schrieb:
> Wie schwer war denn die Ex? Solche gabs auch zu meiner Schulzeit und so
> ein rigider Schlüssel wurde immer dann angewandt wenn die Ex geschenkt
> war.

Angeblich war die Ex leicht. Ich selbst kann das leider nicht 
beurteilen, da ich seinerzeit in Chemie selbst grottenschlecht war, 
diese Zeit schon lange zurück liegt und ich mich seither auch nicht 
weiter damit beschäftigen musste.

> Aber ne 1- täts in dem Fall wahrscheinlich auch.

Denke ich auch.

> Trotzdem, warum  redest du nicht mit der Lehrerin (und zwar in
> einem ordentlichen Ton)?

Würde ich gerne. Allerdings bin ich ja "nur" der Stiefvater und somit 
kein Erziehungsberechtigter.

> Davon abgesehen gibts wahrscheinlich fast nichts nervigeres als
> Helikoptereltern die ihren Sprössling für die Ausgeburt des
> Hochbegabtentums halten.

Keine Angst, das ist bei uns nicht der Fall.

von D. I. (Gast)


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Magnus M. schrieb:
> Würde ich gerne. Allerdings bin ich ja "nur" der Stiefvater und somit
> kein Erziehungsberechtigter.

Was sagt die Mutter?

Jedenfalls wenn die Ex überdurchschnittlich leicht war (sehr viele 
Schüler ne extreme gute Note) dann kann es schon vorkommen, dass der 
Schlüssel angepasst wurde.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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D. I. schrieb:
> Was sagt die Mutter?

Die ist auch nicht begeistert. Allerdings wäre es vielleicht keine so 
gute Idee sie auf die Lehrerin anzusetzen, da sie die Lehrerin 
wahrscheinlich bei lebendigem Leibe häuten würde.

> Jedenfalls wenn die Ex überdurchschnittlich leicht war (sehr viele
> Schüler ne extreme gute Note) dann kann es schon vorkommen, dass der
> Schlüssel angepasst wurde.

Und wie kreativ darf ein Lehrer bei der Anpassung des Notenschlüssels 
sein?

von D. I. (Gast)


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Magnus M. schrieb:
> Und wie kreativ darf ein Lehrer bei der Anpassung des Notenschlüssels
> sein?

Eigentlich fast beliebig und wenn so etwas auftritt ist es auch nicht 
unüblich dass er mit dem fachbetreuenden Lehrer (also der "Chef" eines 
Fachbereichs) Rücksprache hält wie solche Extremfälle zu handhaben sind. 
Das gleiche ist auch wenn eine Prüfung extrem schlecht ausfällt.
Und würde man immer dem IHK Vorschlag zur Benotung folgen, dann behaupte 
ich wären zu meiner Zeit schon deutlich mehr 5er rausgekommen, weil die 
4 oft eben nicht beit 50% angesiedelt wird sondern etwas darunter.

Magnus M. schrieb:
> Die ist auch nicht begeistert. Allerdings wäre es vielleicht keine so
> gute Idee sie auf die Lehrerin anzusetzen, da sie die Lehrerin
> wahrscheinlich bei lebendigem Leibe häuten würde.

Dann wäre es eigentlich nur recht wenn du das mit ihrer Erlaubnis 
übernimmst bevor deine Holde mit ihrer femininen Hysterie sinnlos 
rumtobt. Sicher gibts auch Lehrernulpen, aber normal kann man im ruhigen 
Ton mit Leuten normal reden.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Magnus M. schrieb:
>> Aber ne 1- täts in dem Fall wahrscheinlich auch.
>
> Denke ich auch.

So wich ich das verstanden habe geht es um einen TEST da mit 
irgendwelchen IHK Gedöns anzukommen ist echt daneben. Und es ist auch 
gut möglich, das nur ganze Noten verteilt werden, und 1 bedeutet halt: 
Alles richtig... wieso sich so einen Kopf machen? Immerhin wird der 
Sohnemann wohl beim nächsten mal auf die Korrekte Schreibweise achten 
und dann seine 1 kriegen.

von Bernhard R. (barnyhh)


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Magnus M. schrieb:
> Und wie kreativ darf ein Lehrer bei der Anpassung des Notenschlüssels
> sein?

Schon in den 1960er Jahren hat der Spiegel eine große Untersuchung zur 
Notengebung bei Klassenarbeiten durchgeführt. Jede Klassenarbeit - die 
Fächer deckten den gymnasialen Fächerkanon ab - wurde von mehreren 
Fachlehrern bewertet.

Das verblüffende Ergebnis: Selbst in Fächern wie Mathematik, Physik u.ä. 
streuten die Noten für ein- und dieselbe Arbeit ganz gewaltig - 
typischerweise von 2 bis 5!

Jetzt zu Deinem Problem:
Es dreht sich um einen - zugegebenermaßen mit zu leichten Aufgaben 
bestückten - Kurztest, der nur marginal in die Gesamtnote des Fachs 
eingeht. Wieso machst Du wegen einer derartigen Lappalie ein solches Faß 
auf???

Ich verstehe die Hysterie mancher heutigen Eltern nicht.

Kopfschüttelnd

Bernhard

von c.m. (Gast)


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"BR" war der einzige 'fehler'? gut, kommt auf die frage an - wenn es 
"zähle alle halogene auf" war ist es ein nichtig kleiner fehler, wenn 
eine bromverbindung erfragt wurde ("schreibe die summenformel von 
magnesiumbromid auf") ist er etwas gewichtiger weil man meinen könnte 
"R" sei neben "B" ein element der verbindung…
da es aber kein element "R" gibt (im gegensatz zu "B", bor) muss man 
schon willens sein einen fehler mit notengewicht hinein zu 
interpretieren, sprich: es kann imho gut sein das ein roter kringel 
gereicht und man die volle punktzahl hätte geben können.

von c.m. (Gast)


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Bernhard R. schrieb:

> Das verblüffende Ergebnis: Selbst in Fächern wie Mathematik, Physik u.ä.
> streuten die Noten für ein- und dieselbe Arbeit ganz gewaltig -
> typischerweise von 2 bis 5!

das kommt daher weil der punktespiegel in abhängigkeit von der leistung 
der schüler angepasst wird - im klartext: ein paar müssen schlechte 
noten haben.


> Jetzt zu Deinem Problem:
> Es dreht sich um einen - zugegebenermaßen mit zu leichten Aufgaben
> bestückten - Kurztest, der nur marginal in die Gesamtnote des Fachs
> eingeht. Wieso machst Du wegen einer derartigen Lappalie ein solches Faß
> auf???
>
> Ich verstehe die Hysterie mancher heutigen Eltern nicht.

für dich eine lappalie, bedeutet nicht das es für die betroffenen auch 
eine zu sein hat.
schau mal: wenn du heute ins gras beißt ist das für mich… weniger als 
eine lappalie. ich würde es nicht mal mitbekommen.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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c.m. schrieb:
> "BR" war der einzige 'fehler'? gut, kommt auf die frage an - wenn es
> "zähle alle halogene auf" war ist es ein nichtig kleiner fehler, wenn
> eine bromverbindung erfragt wurde ("schreibe die summenformel von
> magnesiumbromid auf") ist er etwas gewichtiger weil man meinen könnte
> "R" sei neben "B" ein element der verbindung…
> da es aber kein element "R" gibt (im gegensatz zu "B", bor) muss man
> schon willens sein einen fehler mit notengewicht hinein zu
> interpretieren, sprich: es kann imho gut sein das ein roter kringel
> gereicht und man die volle punktzahl hätte geben können.

Es war eine Valenzsrichformel.

von Klaus I. (klauspi)


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c.m. schrieb:
> da es aber kein element "R" gibt (im gegensatz zu "B", bor) muss man
> schon willens sein einen fehler mit notengewicht hinein zu
> interpretieren, sprich: es kann imho gut sein das ein roter kringel
> gereicht und man die volle punktzahl hätte geben können.

R wird als Platzhalter verwendet z.B. für eine Alkylkette.

von Backflow (Gast)


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Ich frag mich immer, was in solchen Leuten vorgeht. Anstatt ein 
läppisches Problem in einem kurzen persönlichen Gespräch zu klären, wird 
hier ein Thread aufgemacht.

Wenn die eigene Überzeugungskraft so gering eingeschätzt wird, dann 
besser gleich zum Anwalt gehen und mit Klage bis vor das 
Verfassungsgericht drohen.

von Walter S. (avatar)


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Magnus M. schrieb:
> Stegreifaufgabe = Kurzarbeit

Stegreifaufgabe != Kurzarbeit

Stegreifaufgabe geht über die letzten beiden Stunden und ist nicht 
angekündigt, wird umgangssprachlich auch als Ex bezeichnet
Kurzarbeit geht über mehrere Stunden und ist angekündigt

von Walter S. (avatar)


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Bernhard R. schrieb:
> Selbst in Fächern wie Mathematik, Physik u.ä.
> streuten die Noten für ein- und dieselbe Arbeit ganz gewaltig -
> typischerweise von 2 bis 5!

wo kann man die Untersuchung nachlesen,
würde mich interessieren

von Fabian O. (xfr)


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Eine Ex zählt wie eine mündliche Note, wenn ich mich richtig erinnere. 
Da kann man der Lehrerin imo keine Vorschriften machen, wie sie den 
Notenschlüssel festzulegen hat. Sie wird das ja nicht ohne Grund so 
streng gemacht haben.

Dass der Notenschnitt Deines Sohnes "nicht unbedingt der Beste" ist und 
er in dieser Ex fast volle Punktzahl hat, spricht ja schon dafür, dass 
sie nicht besonders schwer war. Auch wenn es für ihn natürlich ärgerlich 
ist, wegen des kleinen Schreibfehlers keine 1 zu bekommen. Der Großteil 
der anderen Schüler es aber wohl richtig gemacht. Zumindest hat er jetzt 
gelernt, wie man Br richtig schreibt, so gesehen Lernziel erreicht. ;)

Sich deswegen zu beschweren wird nichts bringen. Die Lehrerin hat die 
Noten ja bewusst so festgelegt. Von einem "Das finde ich nicht richtig" 
eines Elternteils wird sie sich kaum umstimmen lassen. Selbst wenn Du 
versuchen würdest, es anhand irgendwelcher Vorschriften, anderer Lehrer 
etc. durchzusetzen, schadest Du Deinem Sohn damit bei zukünftigen 
mündlichen Noten wahrscheinlich mehr, als die Verbesserung von 2 auf 1 
nützt.

von :-) (Gast)


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von Donnervogel (Gast)


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Ich würde am Besten gar nichts machen. Am Ende sitzen Lehr immer am 
längeren Hebel und das schadet dann dem Jungen. Gerade im süddeutschen 
Raum (ich war dort auch auf der Schule) herrscht sowieso eine große 
Doppelmoral. Die Lehrerin wird sich gedacht haben, dass der Junge ja 
nicht viel redet, also kann er keine 1 bekommen. Völlig wurscht, ob er 
hier eine 1 bekommen müsste.

Die Kommilitonen, welche zu blöd waren für das Studium, sind alle Lehrer 
geworden. Also drüber stehen.

Man lernt ja auch nicht von den Lehrern, sondern aus den Büchern. Der 
Lehrer ist nur eine quatschende Überwachungseinheit. Das ist schon 
traurig, aber wahr. Ich hoffe der Junge verliert nicht die Motivation.

Gruß,

von Bernhard R. (barnyhh)


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Walter S. schrieb:
> wo kann man die Untersuchung nachlesen,
> würde mich interessieren

Im Archiv des Spiegel. Der Jahrgang dürfte ca. 1966/1967 sein, und es 
drehte sich um die Titelgeschichte des betreffenden Hefts. Genauer geht 
es nicht; ich habe den Artikel allerdings im Original gelesen, als 
dieses Heft im Kiosk hing.

Bernhard

von meckerziege (Gast)


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Gibts bei euch keinen Elternabend wo die Eltern mit den Lehrern reden 
sollen? Am besten da einfach mal hingehen oder ggf. auch mal so nen 
Termin mit der Lehrerin ausmachen und das erklären lassen.
17/18 und dann eine 2 finde ich streng bewertet, KANN aber auch durchaus 
angemessen sein. Wenn die Ex ganz einfach gestellt ist, dann ist sowas 
schon in Ordnung.

von c. m. (Gast)


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Magnus M. schrieb:
> Es war eine Valenzsrichformel.

und was schrieb er?

H-BR

oder
Klaus I. schrieb:
> R wird als Platzhalter verwendet z.B. für eine Alkylkette.

H-B-R

?

von Walter S. (Gast)


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Bernhard R. schrieb:
> Walter S. schrieb:
>> wo kann man die Untersuchung nachlesen,
>> würde mich interessieren
>
> Im Archiv des Spiegel. Der Jahrgang dürfte ca. 1966/1967 sein
>
hmm, das ist ja vor 2 Generationen, ich glaube das ist mehr historisch 
interessant

von Klitsche_aufmachen (Gast)


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Walter S. schrieb:
> Bernhard R. schrieb:
>> Selbst in Fächern wie Mathematik, Physik u.ä.
>> streuten die Noten für ein- und dieselbe Arbeit ganz gewaltig -
>> typischerweise von 2 bis 5!
>
> wo kann man die Untersuchung nachlesen,
> würde mich interessieren

also so weit ich weiss, haben die das nur mit einem Deutsch Abi Aufsatz 
getestet ! dort gab es eine Streuung von 2+ bis 5 ! bei anderen Fächern 
war mir das so nicht bekannt.

Dort wo ich Abi gemacht habe, werden die Klausuren von Lehrern anderer 
Schulen anonym korrigiert ( also der Name des Schülers wird anonymisiert 
). Anschließend wird die Arbeit weiter gegeben zum 2. Korrektor. Wenn 
die Note ( im Abi gibts ja Punkte ) abweicht, schaut sich das ein 3. 
Korrektor an. Wenn es nur einen Punkt abweichung gibt, bekommt der 
Schüler die bessere Punktzahl. Sonst korrigiert der 3. Korrektor 
nochmal, er muss sich dann innerhalb der beiden Punktzahlen aber 
entscheiden, die beide Vorkorrektoren ausgewählt haben.

Jedenfalls : laut unseren Lehrern gab es in Fächern wie Mathe selten 
Abweichungen für den 3. Korrektor, lediglich in den Sprachen kam es doch 
recht oft vor.

von Harald W. (wilhelms)


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Walter S. schrieb:

>> Im Archiv des Spiegel. Der Jahrgang dürfte ca. 1966/1967 sein
>>
> hmm, das ist ja vor 2 Generationen, ich glaube das ist mehr historisch
> interessant

Ja, heute ist alles besser! :-)
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Magnus M. schrieb:

> an einer Stelle statt "Br" für Brom "BR" geschrieben hat.

Was wäre eigentlich, wenn ein solcher Fehler in einer Doktorarbeit
auftauchen würde(nur an einer Stelle)? Würde die dann auch Noten-
mässig runtergestuft?
Gruss
Harald

von BZ (Gast)


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Nie und nimmer wird die Lehrerin eine bereits erteilte Note 
zurücknehmen! Denn das bedeutet das Eingeständnis von Schwäche, das sich 
heutzutage generell kein Lehrer mehr leisten kann.

Um hier etwas zu bewirken, müsste die die Lehrerin bestechlich sein oder 
erpressbar...

von Markus B. (markusborti)


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Also in der Oberstufe gibt es feste Umrechnungsschlüssel.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gymnasiale_Oberstufe#Leistungsbewertung

Würde also bei Ihrem Sohn bedeuten, dass er 14 Punkte (=1.0) hätte.

Wegen BR und Br überhaupt einen Punkt abzuziehen finde ich auch sehr 
übertrieben. (ein netter hinweis hätte da gereicht).

Unterm Strich: halte ihr den Oberstufenschlüssel vor und mach da ein 
wenig Radau. Wenn sie dann immer noch nicht anspringt, dann Droh mit der 
Direktorin.
Aber das sind genau die Lehrer, weswegen die einen beliebter sind(sie 
legen vieles/alles zu Gunsten der Schüler aus) und andere weniger (die 
es den Schülern reindrücken wollen)

von BZ (Gast)


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Bernhard R. schrieb:

> Schon in den 1960er Jahren hat der Spiegel eine große Untersuchung zur
> Notengebung bei Klassenarbeiten durchgeführt.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43787181.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40831748.html

von D. I. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Magnus M. schrieb:
>
>> an einer Stelle statt "Br" für Brom "BR" geschrieben hat.
>
> Was wäre eigentlich, wenn ein solcher Fehler in einer Doktorarbeit
> auftauchen würde(nur an einer Stelle)? Würde die dann auch Noten-
> mässig runtergestuft?
> Gruss
> Harald

In einer Chemiedoktorarbeit wird so ein Fauxpas irgendeinem Kollegen der 
die Arbeit Korrektur liest normalerweise auffallen bevor sie eingereicht 
wird.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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von Guest (Gast)


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Magnus M. schrieb:
> Ich bin der Meinung dass die Lehrerin ein wenig übers Ziel
> hinausgeschossen ist und er eine 1 verdient hat (von mir aus auch eine
> 1-).

Sonst hast du keine Probleme oder? Ist doch sowas von scheißegal, das 
ist EINE note. Die nächste versaut er sowieso, DA regst du dich aber 
dann natürlich nich auf dass es mit 30% schon ne 5 gibt und keine 6 
oder?
Lächerlich.

von Klaus (Gast)


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Ich find auch lächerlich was manche Eltern fürn Aufstand wegen so einer 
unwichtigen Note machen...

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Magnus M. schrieb:
> Ich bin der Meinung dass die Lehrerin ein wenig übers Ziel
> hinausgeschossen ist und er eine 1 verdient hat (von mir aus auch eine
> 1-)

Da ich mich gerade mit dem Kastenwesen in Deutschland befasse bin ich 
auf Indiziensuche.

Gehört ihr der gehobenen Mittelschicht an oder eher der Arbeiterklasse?

von Wilhelm F. (Gast)


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Magnus M. schrieb:

> Und wie kreativ darf ein Lehrer bei der Anpassung des Notenschlüssels
> sein?

Na ja, ich erlebte in der Fachabi-Klasse ein sehr kurioses Ding. Und 
zwar versprach uns der Physiker schon in der ersten Stunde, daß unsere 
Abschlußnoten in Physik am Jahresende zwischen 3 und 4 liegen würden. 
Als ein Schüler nach dem Grund fragte, kam die Antwort: Von Ihnen wird 
niemand gut sein, und erst recht nicht sehr gut. Gut ist man allenfalls 
nach der Promotion, aber nicht hier. Basta. Es folgten noch ein paar 
Sätze hin und her, aber er erklärte uns das ganz plausibel, und wich 
auch nicht aus. Und zum Schulleiter dürften wir auch gehen, wenn jemand 
darin seinen Weg sähe.

Eine 5 oder 6 gab es am Jahresende auch nicht: Die Schüler strampelten 
wie bekloppt, um am Ende bei den Dreiern zu sein, und nicht unbedingt 
bei den Vierern. Für unsere Bildungsstufe waren wir absolut gesehen 
natürlich schon gut und sehr gut. Aus der 1 wurde eine 3, und aus der 2 
eine 4.

Einen Wermutstropfen: Nach nur Einsern verschlimmerte sich meine 
Abiturnote nur durch diese Physiknote. Das ist für den Schulleiter auf 
jeden Fall sichtbar. Ich kümmerte mich da gar nicht mehr drum.

An der Abschlußfeier mußte ich dem Vize-Schulleiter, dem Physiker, 
natürlich noch mal freundlich die Hand reichen. Die war allerdings bei 
mir gefroren wie Eis. Für meinen Erfolg Gesamtnote da an der Schule 
braucht so jemand sich keine Lorbeere anzustecken.

von Dipl.- G. (hipot)


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Magnus M. schrieb:

> 17 von 18
> möglichen Punkten wurden erreicht, da er an einer Stelle statt "Br" für
> Brom "BR" geschrieben hat.
>
> dass die Lehrerin ein wenig übers Ziel
> hinausgeschossen ist und er eine 1 verdient hat

Notenmaßstab in der DDR und in den neuen Bundesländern:

Zensur           Prozent

  1                96
  2                80
  3                60
  4                40
  5                20

17 von 18 = 94.4%, also 2.
Eine 1 bei 1 Fehler gibt es ab 24 von 25 Punkten, bzw. bei 1 Fehler im 
Diktat.

Das Problem ist nicht die Skalierung, sondern daß die Lehrerin den Affen 
spielt und für BR anstatt Br den Punkt abzieht. Paßt ins Bild von 
dem, was man immer wieder über BaWü und Bayern hört. Das Niveau ist 
nicht höher, und auch nicht sonderlich anspruchsvoll, aber die Lehrer 
benehmen sich absichtlich wie die Axt im Walde, denn nicht Bildung ist 
das Ziel, sondern die Kultusverwaltung strebt den Erhalt des 
dreigliedrigen Schulsystems an. Und unser ach so tolles Bildungssystem 
des 19. Jahrhunderts funktioniert ausschließlich durch 
Friß-oder-stirb-Drohung, d.h.drakonisches Abschulen und Kleinheit von 
möglichst vielen Schülern.

In Sachsen, Thüringen usf. hätte der Lehrer 1/2 Punkt abgezogen und für 
17.5 von 18 (= 97.2%) eine 1- erteilt. Es liegt schlußendlich im 
pädagogischen Ermessen des Lehrers, wie schwerwiegend Flüchtigkeits- und 
Schreibfehler gewertet (geahndet) werden.

Ahoi

von Guest (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Das Problem ist nicht die Skalierung, sondern daß die Lehrerin den Affen
> spielt und für BR anstatt Br den Punkt abzieht.

Genau, und 2+3 ist 4, und 3A ist das selbe wie 3mA. Gerade in den 
Wissenschaften IST soetwas eben erheblich. Und da kann man nun streiten 
ob man solche Fehler anden sollte oder nicht, aber falsch ist und bleibt 
es. Vielleicht wäre ein halber Fehlerpunkt angebracht gewesen.

von D. I. (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Das Problem ist nicht die Skalierung, sondern daß die Lehrerin den Affen
> spielt und für BR anstatt Br den Punkt abzieht. Paßt ins Bild von
> dem, was man immer wieder über BaWü und Bayern hört.

Da scheißt du nun aber übers Ziel hinaus. In der Chemie ist das nun mal 
etwas GÄNZLICH anderes.

von Marx W. (Gast)


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Um was gehts hier eigentlich?

von Klaus (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Um was gehts hier eigentlich?

Darum, dass manche Eltern ihre Blagen viel zu wichtig nehmen, und meinen 
es sei ja gerade zu eine Beleidigung und ein Weltuntergang, wenn ihren 
Helden (=den Kindern) nicht die maximale Belohnung (=absolut 
bestmögliche Noten) zu teil werden.

von Martin S. (sirnails)


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Also ich denke, hier liegen ein paar grundsätzliche Probleme vor.

1) Jeder Lehrer strebt eine Gauss-Verteilung an. Ideal ist die Anzahl 
der 1en=6en, 2=5, 3=4. Ist das nicht der Fall, war die Prüfung entweder 
zu leicht, zu schwer oder die Schüler einfach zu faul (ja, auch das 
gibt's. Eine bekannte von mir ist Hauptschullehrerin. Da sagten die 
Schüler nach fünf Wochen, sie hätten das Thema noch nie gehört. Da lag 
der Klassenschnitt bei 4,5).

Wenn die Verteilung nicht erreicht wird, wird entweder: a) Der 
Durchschnitt angehoben bzw. abgesenkt, oder b) trotzdem gehalten.

2) Lehrer können sich auch mal verplappern oder zu deutlich darauf 
hinweisen, dass sie eine SGA schreiben werden. Dann tritt Problem 1) 
ein.

3) Eigentlich sollte es an einem BR nicht scheitern. Das ist 
allerhöchstens ein Rechtschreibfehler. Außerdem ist es dennoch 
eindeutig. Es gibt kein Element mit "R". B ohne r währe Bor statt Brom, 
aber durch das R ist es eindeutig. Anders wäre es bei NB statt Nb - hier 
würde aus Stickstoff und Bor Niob werden.

4) Einfach mal die Lehrerin ansprechen (auch wenn Du nicht 
erziehungsberechtigter bist) und nachfragen. Sagen: "Ja, das ist ein 
orthographischer, aber kein inhaltlicher Fehler".

5) Falls sie nicht mit sich reden lässt... schwamm drüber. Ich habe mich 
dummerweise mit einer Lehrerin angelegt in meiner Realschulzeit. Zu 
recht - muss ich auch sagen; sie hatte mich einfach auf dem Kicker und 
ewig gesucht mir einen reinpulen zu können. Aber am Ende des Jahres kam 
die Quittung in Form einer Nachprüfung wegen zwei 5en. Natürlich 
einigten sich beide Lehrer sehr schnell darüber, in welchem Fach ich 
diese ablegen muss. Und das Ergebnis dürte klar sein.

Im Zweifelsfalle: Es gibt wirklich Fälle, in denen die Gegenwehr lohnt. 
Aber bei 2 Schulaufgaben und 3-4 Exen macht die 1 oder 2 keinen 
Unterschied.

Einfach ignorieren und gut ist. Es ist ja nicht so, als dass der 
Schützling deswegen durchfallen wird.

von Wilhelm F. (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:

> Da sagten die
> Schüler nach fünf Wochen, sie hätten das Thema noch nie gehört. Da lag
> der Klassenschnitt bei 4,5).

Na stell dir mal vor, du kommst mit 6 in die Schule, und sollst da 10 
Jahre ohne Lob und Belohnungen nur rackern... Die wollen auch mal Spaß, 
nicht nur Streß. ;-)

von D. I. (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Eigentlich sollte es an einem BR nicht scheitern. Das ist
> allerhöchstens ein Rechtschreibfehler.

http://de.wikipedia.org/wiki/Funktionelle_Gruppe

Und gerade bei einer Valenzstrichformel um die es hier geht ist das wohl 
schon ein entscheidender Fehler, auch wenn der Sprössling nun in der 
Realschule wohl noch nichts davon gehört haben dürfte.

von Dipl.- G. (hipot)


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Guest schrieb:

> in den Wissenschaften IST soetwas eben erheblich.

Soso, ich hatte kürzlich erst wieder eine ingenieurwissenschaftliche 
Doktorarbeit in der Hand, wo mir die Rechtschreibfehler links und rechts 
ins Gesicht schlugen, Formeln inkonsistent indiziert wurden et cetera 
perge perge.

Es geht hier um Schule. Schule ist keine Wissenschaft, sondern sollte 
eigentlich pädagogischer Schonraum sein (ähnlich wie die Universität). 
Zensuren dienen neben der Leistungsmessung der Persönlichkeitserziehung.

Dieses Bewertung ist wieder ein typisches Beispiel, daß es im System 
mindestens "1/3 Vollidioten" gibt (Volker Pispers), die den Kindern ohne 
Not Klötze in den Weg werfen. Es ist nichts Neues, daß den Westlehrern 
häufig das pädagogische Augenmaß fehlt und im Sinne des 
Berufsbeamtentums Dienst nach Vorschrift erfolgt.

von GoWest (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Dieses Bewertung ist wieder ein typisches Beispiel, daß es im System
> mindestens "1/3 Vollidioten" gibt (Volker Pispers), die den Kindern ohne
> Not Klötze in den Weg werfen. Es ist nichts Neues, daß den Westlehrern
> häufig das pädagogische Augenmaß fehlt und im Sinne des
> Berufsbeamtentums Dienst nach Vorschrift erfolgt.

ja Westlehrer, wie bist du den drauf ?  besser als die Ostlehrer, die 
Sklaven einem brutalen sozialistischen Unrechtssystem waren. Schlimm 
diese Ostfans hier.

von Martin S. (sirnails)


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D. I. schrieb:
> Martin Schwaikert schrieb:
>> Eigentlich sollte es an einem BR nicht scheitern. Das ist
>> allerhöchstens ein Rechtschreibfehler.
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Funktionelle_Gruppe
>
> Und gerade bei einer Valenzstrichformel um die es hier geht ist das wohl
> schon ein entscheidender Fehler, auch wenn der Sprössling nun in der
> Realschule wohl noch nichts davon gehört haben dürfte.

Jo. Und selbst dann wäre es falsch, weil falsch notiert. Und dann gehe 
ich mal schwersten davon aus, dass ein Schüler (selbst auf der FOS im 
technischen Zweig in Bayern), der noch nie etwas von der 
R-(:)-Schreibweise gehört hat, diese auch nicht falsch anwenden wird. Es 
gehört auch zum gesunden Menschenverstand dazu, abzuwägen, ob jemand 
etwas falsch gemacht hat, weil er es verwechselt hat, oder ob er 
schlicht einen Rechtschreibfehler reingepackt hat.

Natürlich hast Du recht. Tiefer in der Materie sollte einem soetwas 
nicht mehr passieren. Aber dieser Anspruch sollte hier doch gar nicht 
gestellt sein.

HeinerDetektor schrieb im Beitrag #3027515:
> So sieht also euer Samstagabend aus ...
>
> Viel Spaß noch!

Armes armes Kind. Während einige hier zu helfen versuchen, gibt es so 
manch einen Trauerklos, der auf ganz schizophrene Art und Weise andere, 
und damit sich selbst bemitleidet, an einem Samstag Abend nichts 
besseres zu tun zu haben. Na dann ist Deine Schublade schon beschriftet 
;-)

Guest schrieb:
> Genau, und 2+3 ist 4, und 3A ist das selbe wie 3mA.

Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Nimm doch mal folgende Gleichung:

y = x^2*z

Jetzt substituieren wir x^2 = i

Eine mathematisch korrekte Operation. Aber was steht jetzt da?

y = i*z

Oh weh, jetzt sind wir ja in der komplexen Ebene gelandet. Das weiß 
jeder mit Mathe LK oder technischem Studiengang. Aber ein Realschüler... 
der sieht darin einfach nur eine neue Variable.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Der Name des chemischen Elements wurde in Großbuchstaben geschrieben?
Sag der Lehrerin, daß bei deinem Sohn nur die Shift-Taste geklemmt hat.

(%

von Dussel (Gast)


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>Es geht hier um Schule. Schule ist keine Wissenschaft, sondern sollte
>eigentlich pädagogischer Schonraum sein (ähnlich wie die Universität).
:D
Was bist du denn für einer? Am Besten soll wohl noch 'Namen Tanzen' 
Abiturfach werden und jeden morgen erstmal 'Jede Zelle meine Körpers ist 
glücklich' gesungen werden. :D
Wie geil!

von amateur (Gast)


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Wenn die gesammte Klasse (excl. Deines Sohnes) 18 Punkte erreicht hat, 
so ist die Benotung OK.

von meckerziege (Gast)


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Mal ne Zwischenfrage: Ist eine 2 wirklich eine so schlechte Note?
Ich finde die Korrektur auch angemessen. Es heißt eben Br und eben nicht 
BR. Das ist auch kein "Rechtschreibfehler" oder ähnliches, sondern 
einfach falsch. R hat eine andere Bedeutung.

Martin Schwaikert schrieb:
> Jetzt substituieren wir x^2 = i
>
> Eine mathematisch korrekte Operation. Aber was steht jetzt da?
>
> y = i*z
>
> Oh weh, jetzt sind wir ja in der komplexen Ebene gelandet. Das weiß
> jeder mit Mathe LK oder technischem Studiengang. Aber ein Realschüler...
> der sieht darin einfach nur eine neue Variable.

In diesem Fall ists aber anders! Besonders wenn man in die 
Elektrotechnik geht und dabei noch mit komplexen Zahlen rechnet, dann 
hat man unter Umständen das i für den Strom und dann das j für die 
komplexen Zahlen. Und wenn es klar ist, dass man in den reellen Zahlen 
rechnet, dann ist es ebenfalls in Ordnung i als Variable zu wählen. Wird 
auch in Mathe SEHR OFT gemacht (Zählevariable bei Summen etc.)
Ist also nicht wirklich damit zu vergleichen.

von A. $. (mikronom)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Na ja, ich erlebte in der Fachabi-Klasse ein sehr kurioses Ding.

Es gibt kein Fachabi, es hat noch nie ein Fachabi gegeben und es wird 
laut aktuellen Gesetzen kein Fachabi geben.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Andi $nachname schrieb:
> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Na ja, ich erlebte in der Fachabi-Klasse ein sehr kurioses Ding.
>
> Es gibt kein Fachabi, es hat noch nie ein Fachabi gegeben und es wird
> laut aktuellen Gesetzen kein Fachabi geben.

das ist wirklich ein Ding, dass mich an diesem Forum über alle
Maßen fasziniert. Ich bin noch in anderen Foren unterwegs, in denen
sich MINT-Minds rumtreiben, aber so häufige Fälle von
großer Schnauze bei völliger Ahnungslosigkeit habe ich noch nie
beobachtet.

Das Fachabitur ist zum Beispiel wörtlich im Bayerischen Gesetz über das
Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG, Art. 16 und 17) und
selbstverständlich auch in der FOBOSO, der Bayerischen Fachober- und
Berufsschulordnung geregelt.

Oder ist der Stein des Anstoßes hier die umgangssprachliche
Verkürzung von Abitur zu Abi?

Mama Mia!

Timm

von D. I. (Gast)


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Timm Reinisch schrieb:
> n denen
> sich MINT-Minds rumtreiben, aber so häufige Fälle von
> großer Schnauze bei völliger Ahnungslosigkeit habe ich noch nie
> beobachtet.

Andi $nachname ist da so ein spezieller Kollege, der hat die 
Allwisssenheit mit Löffeln gefressen.

Und ja es gibt ein fachgebundenes Abitur. Jeder Abgänger einer FOS kann 
so eins erwerben...

von Sabine (Gast)


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Das ist der Denning-Kruger-Effekt. Die Ahnungslosesten reissen das Maul 
am weitesten auf. Das erlebe ich im Berufsleben sehr häufig.

von Tom (Gast)


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>Und ja es gibt ein fachgebundenes Abitur. Jeder Abgänger einer FOS kann
>so eins erwerben...

Er sört sich wahrscheinlich daran, dass sich das offiziell fachgebundene 
Hochschulreife nennt. Bzw. Fachhochschulreife nach dem Zusatzjahr an der 
FOS, bzw. allgemeine Hochschulreife beim Gymnasium.

von Tom (Gast)


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Sorry, Fachhoschulreife nach FOS 12, fachgebundende Hochschulreife nach 
FOS 13 ohne 2. Fremdsprache.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fachoberschule#Abschluss

von Michael S. (technicans)


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meckerziege schrieb:
> Mal ne Zwischenfrage: Ist eine 2 wirklich eine so schlechte Note?

Bei der beruflichen Vorauswahl kann das schon den Unterschied von
Ablage P zur nächsten Hürde bedeuten. Unterschätz mal nicht künftige
Wirkungen. In meiner letzten Schulung zum IHK-Entwickler war im Fach
Baugruppenentwurf die Einzelnote 1,0. Gesamtzeugnisnote: 2,1.
Den erhofften Jobschub hat es nicht gebracht.

Witzig finde ich das ausgerechnet Magnus M. (magnetus) hier so einen
Thread eröffnet wo doch sein letzter, oder einer seiner letzten Threads,
wo er erhebliche Probleme mit seinen insolventen Chef hatte und zu guter
Letzt auch auf Fragen nach einem neuen Job gar nichts mehr verlauten
ließ.

BZ schrieb:
> Nie und nimmer wird die Lehrerin eine bereits erteilte Note
> zurücknehmen! Denn das bedeutet das Eingeständnis von Schwäche, das sich
> heutzutage generell kein Lehrer mehr leisten kann.
Von wegen.
Zum Threadthema hatte ich selbst mal ein Erlebnis in meiner Jugend wo
ich in Mathe den Schulrektor als Lehrer hatte. Ein Test absolvierte ich 
mit sehr gut, aber 90% der Klasse auch. Da hat der einfach den ganzen
Test für ungültig erklärt und noch mal schreiben lassen. Dann hat
ihm der Notenspiegel wieder geschmeckt.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Michael S. schrieb:
> In meiner letzten Schulung zum IHK-Entwickler war im Fach
> Baugruppenentwurf die Einzelnote 1,0. Gesamtzeugnisnote: 2,1.
> Den erhofften Jobschub hat es nicht gebracht.

Falsche Schulung.

von Genervter (Gast)


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Hallo!

Ich bin selbst Chemielehrer und weiß nicht weshalb hier über so eine 
Kleinigkeit so ausführlich diskutiert werden muss.

1. Es ist völlig in Ordnung bei einem kleinen leichten Test den Maßstab 
recht streng anzulegen. Fehlerfreiheit = 1, ab einem Fehler = 2. Wenn 
man möchte kann man den Schülern das vor dem Test sagen, muss man aber 
nicht. Bei uns in NRW gibt es auch keine verbindliche Vorgabe für die 
Bewertungsmaßstäbe in der Sek-I.

2. Wenn im Chemieunterricht in der Sequenz "Chemische Symbolsprache" der 
Schüler BR statt Br schreibt ist das schlichtweg falsch, denn im 
Unterricht ging es in der Hauptsache eben genau darum! In diesem Kontext 
ist das dann auch als falsch zu werten. Wenn ein Oberstufenschüler 
später in einer komplexeren Formel BR statt Br schreibt (ohne 
Verwechslungsgefahr mit Alkylresten) unterstellt man dann einen 
Flüchtigkeitsfehler (ohne Abzug).

Es ist ja in DE schwer im Mode gekommen Lehrerbashing zu betreiben und 
ihnen ein Schmalspurstudium zu unterstellen. Ich kann nur sagen, dass 
wir an der Uni die Diplomer in den Seminaren immer gekonnt von der 
Platte geputzt haben. Wir haben nämlich so gelernt, dass wir die Inhalte 
auch erklären konnten - den Diplomern reichte es im Regelfall, wenn sie 
etwas nur (vermeintlich) verstanden hatten. Entsprechend schlecht war 
die Qualität der Seminarvorträge der Diplomer.

Viele Grüße
Genervter

von Dussel (Gast)


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Den Aussagen des letzten Abschnittes würde ich so nicht ohne Weiteres 
zustimmen, aber sonst: Volle Zustimmung.

von Klaus (Gast)


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Dussel schrieb:
> Den Aussagen des letzten Abschnittes würde ich so nicht ohne Weiteres
> zustimmen, aber sonst: Volle Zustimmung.

Zumindest was Seminiarvorträge angeht, kann ich mir schon vorstellen 
dass angehende Lehrer durchschnittlich einen besseren Vortrag liefern, 
als die Diplomer. Schließlich wählen die meisten ihren zukünftigen Job 
schon ein wenig nach ihren Talenten aus ;-)

Außerdem gibt es ja noch die Weißheit: Wirklich verstanden hat man etwas 
erst, wenn man es jemand anderem nachvollziehbar erklären kann.

von Klaus (Gast)


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Irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass du keine Lehrerin bist. Sondern 
eher ein Dipl. der sich beleidigt fühlt, weil er nicht unangefochten die 
Spitze der Evolution sein soll... ;-)

von Michael S. (technicans)


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Lehrerin schrieb im Beitrag #3028971:
> Merkwürdig, dass das Verständnis davon abhängen soll, WEM man etwas
> erklären soll.

Die Lehrer haben ja auch eine Bringschuld die sie oft gar nicht
erfüllen. Die sind keine Götter in grau die nur zu richten haben
ob jemand was kapiert oder nicht.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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c. m. schrieb:
> Magnus M. schrieb:
>> Es war eine Valenzsrichformel.
>
> und was schrieb er?
>
> H-BR
>
> oder
> Klaus I. schrieb:
>> R wird als Platzhalter verwendet z.B. für eine Alkylkette.
>
> H-B-R

Es war etwas in der Art:

 | | | | |
-C-C-C-C-C-BR
 | | | | |


Michael S. schrieb:
> Witzig finde ich das ausgerechnet Magnus M. (magnetus) hier so einen
> Thread eröffnet wo doch sein letzter, oder einer seiner letzten Threads,
> wo er erhebliche Probleme mit seinen insolventen Chef hatte und zu guter
> Letzt auch auf Fragen nach einem neuen Job gar nichts mehr verlauten
> ließ.

Das ist ein ganz anderes Thema.

von Mike M. (mikeii)


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Also meine Chemie Kenntnisse sind nicht die Besten, aber bei dem Aufbau, 
können doch nur Atome vorkommen.
Von daher ist eigentlich klar was BR heißen soll.
Und eine Note 2 zu vergeben finde ich SEHR krass.
Selbst eine 1-.
Ich finde die nimmt das zu genau.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

Genervter schrieb:

> Ich bin selbst Chemielehrer und weiß nicht weshalb hier über so eine
> Kleinigkeit so ausführlich diskutiert werden muss.

da gibt es doch nur eine einzige Schlussfolgerung! Offensichtlich 
handelt es
sich für viele nicht um eine Kleinigkeit.

> 1. Es ist völlig in Ordnung bei einem kleinen leichten Test den Maßstab
> recht streng anzulegen. Fehlerfreiheit = 1, ab einem Fehler = 2.

Was bedeutet „in Ordnung”? Dass es keine Ordnungswidrigkeit darstellt? 
Stimmt.
Das es kein Gesetz und keine Vorschrift gibt, die dem entgegensteht? 
Stimmt.

Fachlich korrekt ist das natürlich nicht. Eine Stichprobe, die eine 
halbe
Normalverteilung zeigt, bei der der linke Rand auch noch komplett aus
Randwerten besteht würde wohl ohne weiteres niemand für
ordnungsgemäß erachten.

Da Du ja vom Fach bist, kannst Du ja vielleicht erklären worin der 
sachliche
Nutzen liegt, eine Stichprobe derart vor die Wand zu fahren?

Wie auch immer: Das „Gefühl” des Vaters stimmt natürlich. Wenn der
Erwartungswert so brutal verschoben wird, ist die Verlässlichkeit der 
Messung
bei den guten Noten natürlich deutlich herabgesetzt.

Es muss hier also andere Ziele als die Leistungsmessung oder
Lernstandserhebung geben.

Der Vater hat in so einem Fall selbstverständlich das Recht sich zu 
wundern
und vom Fachmann (dem Lehrer) über die pädagogische Sinnhaftigkeit
aufgeklärt zu werden und vor allem mit seinem Anliegen ernst genommen
zu werden (apropos „Kleinigkeit“)

Dass der Vater (nicht zu unrecht) antizipiert mit seinem Anliegen nicht
ernst genommen zu werden ist ein subtiles Symptom des eigentlichen
Problemes, nämlich, dass viele Lehrer noch immer nicht in der
Gegenwart einer ordentlichen Eltern / Lehrer Beziehung angekommen sind.

> Wenn
> man möchte kann man den Schülern das vor dem Test sagen, muss man aber
> nicht.

„muss” man nach Recht und Gesetz nicht.

Ich bitte allerdings um eine kurze Erklärung in wiefern es pädagogisch
kompetent sein könnte, im Vorfeld nicht über das ungewöhnliche
– mithin Erwartungswidrige – Testdesign aufzuklären.

Ich hatte an der Uni auch oft das Gefühl, dass das pädagogische
Verhalten vieler Kollegen maßgeblich durch allerhand Faktoren außerhalb
pädagogisch kompetenten Verhaltens geprägt war
(Eier zeigen, zeigen wo die Harke hängt, Minderwertigkeit der 
Studierenden
beweisen, beweisen dass früher ™ alles besser war, einfache 
Gedankenlosigkeit,
Faulheit, Gemeinheit sind einige Motive für die mir objektive Befunde 
vorliegen)

Viele Grüße

 Timm

von Robert L. (lrlr)


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> Er ist in der 10. Klasse

was ist man da? 16?

und DU schaust seine Chemie Tests an..

in dem alter haben meine Eltern, wenn sie Glück hatten, das 
Jahreszeugnis gesehen, und sonst ganau nix..
(vielleicht mal ab und zu einen Einschätzung in wie vielen Fächern es 
"kritisch" werden könnte...;-)

von Uhu U. (uhu)


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Ich hab mal in der Pause vor der Stunde bei einer Tante, die ganz 
offensichtlich bei der Benotung so einiges vermengte, folgende Gleichung 
an die Tafel geschrieben:
1
   Endnote = Realnote * Nasenfaktor

Seltsamerweise wußte sie sofort, wem die Urheberschaft anzulasten war...

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Robert L. schrieb:
>> Er ist in der 10. Klasse
>
> was ist man da? 16?

Yöpp.

> und DU schaust seine Chemie Tests an..

Er kam selbst mit der Arbeit zu uns.

von Michael S. (technicans)


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Magnus M. schrieb:
> Das ist ein ganz anderes Thema.

Na und? Haste einen neuen Job oder nicht?

Magnus M. schrieb:
> Er kam selbst mit der Arbeit zu uns.

Als Erziehungsberechtigter seid ihr ja auch die einzigen die notfalls
dagegen angehen könnten, was wohl auch die Intention dieses Threads
war. Gewöhnlich hätte man hier eine 1- oder 2+ geben und mit
einer mündlichen Prüfung die Fachnote noch anpassen können. Für einen
Flüchtigkeitsfehler wäre das aber schon krass.

Ich hatte mal den Fall das in einer Klausur der Lehrer 15 Punkte
in der Gesamtwertung nicht addiert hatte. Hab ich natürlich
reklamiert und wurde auch korrigiert, hat aber die Note nur um
0,4 Punkte verbessert. Danach haben wir überhaupt keine Klausuren
mehr zurück erhalten, nur die Benotung. Hatten wohl Schiss?
Der Verein ist dann auch den Bach runter gegangen.

von Mike M. (mikeii)


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Krasser war mal ein Fall bei dem kleinen Bruder meiner Freundin.

Hat in Physik ne Arbeit geschrieben. Die Lehrerin hatte vergessen von 
einer Aufgabe 4 Punkte drauf zu addieren.
Wir haben Ihm gesagt, geh zu ihr hin, und lass das nachbessern.
Kam er nach Hause, mit der gleichen Note.
Was hat die Physiklehrerin gemacht? Die 4 Punkte weggestrichen, 0 hin 
geschrieben und hat gesagt, "jetzt passts".

Die hat aber dann nen Einlauf von meiner Freundin bekommen.

Frechheit, und das für ein "Naturwissenschaftler"

von Timm T. (Gast)


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Nach Punkten hätte das vielleicht ne 1 werden können. Aber vielleicht 
werden Einsen auch zu selbstverständlich angenommen.

1: Die Leistungen entsprechen den Anforderungen in besonderem Maße.
2: Die Leistungen entsprechen den Anforderungen voll.

Wenns für das BR eine Zwei gibt, entspricht das den Anforderungen schon 
voll, oder? Für die Eins hätte er vielleicht noch bunte Kringel 
dranmalen sollen...

Und mal ehrlich, was wäre hier im Forum los, wenn ich den Strom einer 
LED mit 20MA angeben würde. Ich könnte den Geifer gar nicht so schnell 
abwischen, wie er aus dem Bildschirm käme.

von A. $. (mikronom)


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Timm Reinisch schrieb:
> Oder ist der Stein des Anstoßes hier die umgangssprachliche
> Verkürzung von Abitur zu Abi?

Das Abitur (oder Abi) ist ein uneingeschränkter Hochschulzugang. Man 
sollte jedem eine reinhauen, der sagt er hat ein Fachabitur. Nein, hat 
er nicht, denn auf keinem Zeugnis steht was von Fachabitur drauf! "Unser 
Sohn macht jetzt sein Fachabi!". Patsch!

Was ist denn ein Fachabi, eine "allgemeine Fachhochschulreife" oder eine 
"fachgebundenen Fachhochschulreife"? Genau wegen solcher 
Verwechslungsgefahren sollte man Begriffe wie Fachabi/Fachabitur 
vermeiden.

von A. $. (mikronom)


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Magnus M. schrieb:
> Allerdings wäre es vielleicht keine so
> gute Idee sie auf die Lehrerin anzusetzen, da sie die Lehrerin
> wahrscheinlich bei lebendigem Leibe häuten würde.

Dein Problem wirst du nicht aus der Welt bekommen, wenn du (oder wer 
auch immer) nicht wenigstens mal mit der Lehrerin redest. Man sollte 
dabei allerdings nicht laut, aggressiv oder handgreiflich werden. Ich 
würde das auch im Beisein einer weiteren Person machen, sei es Direktor 
oder ein anderer (Chemie)Lehrer.

Wegen Großschreibung eines Kleinbuchstaben eine ganze Note Abweichung 
finde ich allerdings auch heftig. Andererseits muss man aber auch sagen, 
dass es genügend nervige Eltern gibt, die Lehrer wegen jedem Mist 
angehen, der nicht in das Kindbild der Eltern passen.

Dein Sohn hat in der Bildung eh verloren, weil er männlich ist.

von J. A. (gajk)


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Bei der amtlich vorgegebenen Bewertung (Abi-Schlüssel) fürs Gymnasium 
sieht es bei 18 erreichbaren Punkten so aus:

6: bis 3,5 O P
5: ab 4 Punkten
4: ab 7,5 Punkte
3: ab 10 P
2: ab 13 P
1: ab 15,5 P

Die prozentuallen Quoten sind 85, 70, 55, 40, 20; die Punkte werden 
stets abgerundet.

Bei 17/18 ist man also noch locker und lange im 1er-Bereich.

Bei Exen muss man sich nicht unbedingt an diesen Schlüssel halten. 
Hintergrund für diese irre Bewertung könnte sein, dass alle sehr viele 
Punkte haben und der Notendurchschnitt "zu gut" ist.

Manche Lehrer machen sich dann in die Hose, weil sie es ja dann waren, 
die die Ex "zu leicht" gemacht haben etc. etc.

Also mal nach dem Durchschnitt fragen, nach der Notenverteilung bei den 
anderen.

Ansonsten: den Ball flach halten, wenn andere auch so benotet wurden und 
es um kein Abschlusszeugnis geht: Schwamm drüba!

Die Kumpels haben halt alle so viel gelernt, dass alle so viele Punkte 
hatten - der Bessere ist der Feind des Guten.

Oder wie unser Mathe-Lehrer sagte: Der Trost der Dummen sind die 
Dümmeren!

von J. A. (gajk)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Magnus M. schrieb:
>
>> an einer Stelle statt "Br" für Brom "BR" geschrieben hat.
>
> Was wäre eigentlich, wenn ein solcher Fehler in einer Doktorarbeit
> auftauchen würde(nur an einer Stelle)? Würde die dann auch Noten-
> mässig runtergestuft?
> Gruss
> Harald

Die Arbeit würde annulliert werden weil man die Fußnote "(Quelle: 
Periodensystem von meine Oma, Papier, 1965)" vergessen hat.

von Wilhelm F. (Gast)


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Genervter schrieb:

> Es ist ja in DE schwer im Mode gekommen Lehrerbashing zu betreiben und
> ihnen ein Schmalspurstudium zu unterstellen.

Kann ich nicht bestätigen. Fakt ist aber, daß es in diesem Bereich, wie 
im sonstigen Leben auch, Solche und Solche gibt. Im Klartext: Gute und 
Armleuchter. Einen beschrieb ich etwas weiter oben.

> Ich kann nur sagen, dass
> wir an der Uni die Diplomer in den Seminaren immer gekonnt von der
> Platte geputzt haben. Wir haben nämlich so gelernt, dass wir die Inhalte
> auch erklären konnten

Das lernten wir Diplomer im Studium auch. In vielen Fächern waren 
regelmäßig Vortragungen der Studis angesagt, z.B. Übungen an der Tafel 
vorrechnen, eine Wiederholung einer voran gegangenen Stunde vorne an der 
Tafel vortragen, sowieso seine eigenen Ausarbeitungen vortragen, bis zur 
DA hin, usw..

Anfangs sträubte ich mich davor, wie der Elefant, der vom 10m-Turm ins 
halb abgelassene Schwimmbecken springen soll. Am Ende entwickelte ich 
aber einen ungeheueren Spaß daran, und freute mich auf meine Vorträge, 
die entgegen meiner eigenen Erwartung nie zu kurz gerieten und viel 
Heißluft verbliebe.

> - den Diplomern reichte es im Regelfall, wenn sie
> etwas nur (vermeintlich) verstanden hatten. Entsprechend schlecht war
> die Qualität der Seminarvorträge der Diplomer.

Kann ich grundsätzlich nicht bestätigen.

von J. A. (gajk)


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Wir hatten mal ne ganz schlaue Bio-Lehrerin. Sie vergab einen Punkt pro 
richtiger Antwort. War die Antwort falsch, wurde ein Punkt abgezogen.

Wer also die Hälfte richtig hatte, kam auf 0 Punkte. Klar, die Arbeit 
war sauschlecht ausgefallen, doch dass es an dieser Punkte-Sch... lag, 
hat sie erst durch unsere Erklärungen verstanden. Von wegen Minus-Punkte 
und so weiter.

Hat damals aber keinen richtig interessiert, was das dann für Noten 
waren.

Früher ging man hin um was zu lernen, heute geht man hin um gute Noten 
zu bekommen.

von A. $. (mikronom)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Genervter schrieb:
>
>> Es ist ja in DE schwer im Mode gekommen Lehrerbashing zu betreiben und
>> ihnen ein Schmalspurstudium zu unterstellen.
>
> Kann ich nicht bestätigen.

Ich kann es bestätigen. Wer denkt, dass in einem gymnasialen 
Lehramtstudium ein großer Teil aus Didaktik besteht, der irrt. Da gibt 
es ein ein/zwei Didaktik-Seminare und man muss nach Abschluss des 
Studiums ein/zwei Jahre als Referant arbeiten (vor dem zweiten 
Staatsexamen). Von einer Didaktikausbildung würde ich aber nicht gerade 
reden. Leider.

Und dann gibt es auch noch Bundesländer, in denen erhält man die 
Mathelehrbefähigung an Grundschulen, ohne dass man jemals auch nur ein 
einziges Mathemodul im Studium hatte.

> Fakt ist

Damit fangen meistens Falschaussagen an. Nachdem du aber "Solche und 
Solche" erwähnst (damit die Veroderung von einer Aussage und ihrer 
Negierung) ...

> aber, daß es in diesem Bereich, wie
> im sonstigen Leben auch, Solche und Solche gibt. Im Klartext: Gute und
> Armleuchter.

Wenn man erst mal als Lehrer im ÖD unbefristet angestellt ist, ist es 
aber vollkommen egal, ob sich die guten Lehrer im Laufe der Zeit zu 
schlechten Lehrern entwickeln, weil ihnen niemand etwas anhaben kann. Es 
gibt keine Anreize für Lehrer, gut zu sein.

von A. $. (mikronom)


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J. Ad. schrieb:
> Früher ging man hin um was zu lernen, heute geht man hin um gute Noten
> zu bekommen.

Das ist aber ein gesellschaftliches Problem und keins, dass man den 
Schulen anlasten kann.

von J. A. (gajk)


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Andi $nachname schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>> Früher ging man hin um was zu lernen, heute geht man hin um gute Noten
>> zu bekommen.
>
> Das ist aber ein gesellschaftliches Problem und keins, dass man den
> Schulen anlasten kann.

Richtig. Es ist schon toll, wie aus dieser vielleicht wirklich extrem 
strengen Benotung hier gleich in Altbundeskanzlermanier über das 
Bildungssystem und die Lehrer hergefallen wird.

17 Punkte, 18 Punkte palim palim palim.

Wenn alle anderen Br statt BR geschrieben haben, dann ist der 
BR-Schreiber natürlich der A.... der Klasse. Bei der Bundesliga langt 
auch ein Punkt Vorsprung um Meister zu werden, auch wenn es ungereicht 
erscheinen mag.

von Michael S. (technicans)


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J. Ad. schrieb:
> 6: bis 3,5 O P
> 5: ab 4 Punkten
> 4: ab 7,5 Punkte
> 3: ab 10 P
> 2: ab 13 P
> 1: ab 15,5 P

Traumhaft, aber so günstig wurde ich noch nie benotet.

von Wilhelm F. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:

> Damit fangen meistens Falschaussagen an. Nachdem du aber "Solche und
> Solche" erwähnst (damit die Veroderung von einer Aussage und ihrer
> Negierung) ...

Also nenne ich sie jetzt lieber eindeutig "Gute und Schlechte", damit 
Herr Boole bei dem dummen Wortgeschwurbel ruhig in seinem Grabe ruhen 
kann.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Andi $nachname schrieb:
> Timm Reinisch schrieb:
>> Oder ist der Stein des Anstoßes hier die umgangssprachliche
>> Verkürzung von Abitur zu Abi?
>
> Das Abitur (oder Abi) ist ein uneingeschränkter Hochschulzugang. Man
> sollte jedem eine reinhauen, der sagt er hat ein Fachabitur. Nein, hat
> er nicht, denn auf keinem Zeugnis steht was von Fachabitur drauf! "Unser
> Sohn macht jetzt sein Fachabi!". Patsch!
>
> Was ist denn ein Fachabi, eine "allgemeine Fachhochschulreife" oder eine
> "fachgebundenen Fachhochschulreife"? Genau wegen solcher
> Verwechslungsgefahren sollte man Begriffe wie Fachabi/Fachabitur
> vermeiden.

mal ehrlich, Du hast echt Probleme. Ich habe Dir doch weiter oben
beispielhaft Fundstellen in Gesetzestexten genannt, wo wortwörtlich
das Wort „Fachabitur” verwandt wird.

Woher hast Du eigentlich Deine Weisheit? Patsch!

Warum müssen eigentlich in diesem Forum dauernd Leute die
Welt nach Ihren Vorstellungen zurechtbasteln ohne die Wirklichkeit
zur Kenntnis zu nehmen?

Hier noch mal die Fundstellen von weiter oben:

> Das Fachabitur ist zum Beispiel wörtlich im Bayerischen Gesetz über das
> Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG, Art. 16 und 17) und
> selbstverständlich auch in der FOBOSO, der Bayerischen Fachober- und
> Berufsschulordnung geregelt.

Vlg

 Timm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Und mal ehrlich, was wäre hier im Forum los, wenn ich den Strom einer
> LED mit 20MA angeben würde.

Wir würden Fotos von der LED sehen wollen, die 20 Megaampere aushält.
;-)

Die Amis nerven einen ja auch öfter mal, indem sie Zeiten in
Millisiemens angeben ...

von Dave B. (gaston)


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J. Ad. schrieb:
> Wir hatten mal ne ganz schlaue Bio-Lehrerin. Sie vergab einen Punkt pro
> richtiger Antwort. War die Antwort falsch, wurde ein Punkt abgezogen.

Oh ja so eine Spezialistin hatten wir auch, aber in keinem 
naturwissenschaftlichem Fach sondern Musik. Frei nach dem Motto "Das 
Richtige steht nicht da (= -1 Punkt) und es steht was Falsches da (= -1 
Punkt)" Wohl eine substraktive statt additive Benotung.

Wo wir schon bei Notenschlüsseln sind, war das nicht vor kurzem in 
Sachsen oder Sachsen-Anhalt wo das Kultusministerium vor hat den 
Notenschlüssel anzupassen, damit ist natürlich absenken gemeint.

Aber bei mir waren auch ein paar Spezis auf dem Gymnasium die Note 1 nur 
beim plusquamperfekter Leistung vergeben hat/wollte. Weil eine 1 soll ja 
etwas herausragendes sein.
Ein wieder Anderer hatte das Motto "Auswendiglernen bringt nur eine 4 
oder 3".

Bei der Abiturvergabe war für uns natürlich sehr erhellend als die 
Direktorin verlautete, dass die Noten hier wenigsten hart erarbeitet 
wurde und verdient sind. Das ist natürlich doof wenn die anderen 2 
Gymnasien im Ort eine etwas lässigere Notenvergabe betreiben und 
dementsprechend der Durchschnitt besser ist.
Das ist in Bewerbungsprozessen natürlich hilfreich:
Personaler sieht 2 Bewerbungen, eine mit nur 1en und eine andere mit 
eher 2en und vereinzelten 1en und dem Zusatz "Aber die hab ich mir auch 
hart erarbeitet und meine Schule war ganz dolle streng". Auf dem Papier 
stehen erst mal nur Noten die man vergleichen kann.

Aber das geht dann wieder auch Richtung grade-inflation.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Wunsch schrieb:

> ...Millisiemens ...

Die Amerikaner kennen kein Millisiemens. Die nennen das Millimho.
Obs dafür eine Einheitenabkürzung gibt, weiss ich nicht.
Gruss
Harald

von Timm T. (Gast)


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Dave B. schrieb:
> Personaler sieht 2 Bewerbungen, eine mit nur 1en und eine andere mit
> eher 2en und vereinzelten 1en

Ach was, niemanden interessieren irgendwelche Abi-Noten, die sind 
allenfalls für einen NC noch wichtig. Dummerweise wissen das die Schüler 
nicht, und machen sich deswegen fertig.

Dave B. schrieb:
> Frei nach dem Motto "Das
> Richtige steht nicht da (= -1 Punkt) und es steht was Falsches da (= -1
> Punkt)"

Da wäre es also günstiger, gar nichts zu schreiben, als was Falsches... 
;-)

von Patrick D. (oldbug) Benutzerseite


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Zum Thema Einheiten: Da gibts ein Internationales System für ;-)

http://de.wikipedia.org/wiki/SI-Einheitensystem

von Harald W. (wilhelms)


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Timm Thaler schrieb:

> Und mal ehrlich, was wäre hier im Forum los, wenn ich den Strom einer
> LED mit 20MA angeben würde.

Auch wenn man es meist durch logisches Überlegen klarstellen kann,
hier gibts eindeutig eine Verwechslungsgefahr. Die ist aber bei
"BR" so gut wie nicht gegeben. Als echten Fehler würde ich es
nur bezeichnen, wenn "BR" mehrmals in der Arbeit auftaucht.
Dann wäre m.E. auch keine "Eins" mehr gerechtfertigt.
Gruss
Harald

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
>> ...Millisiemens ...
>
> Die Amerikaner kennen kein Millisiemens.

Klar, daher können sie ja auch freiweg mS für Millisekunden schreiben. 
;-)

Ist eigentlich ein Wunder, dass sie überhaupt Sekunden benutzen und
nicht irgendwie den Tag in 12 Teile teilen, die dann wieder in 16
Teile geteilt werden, deren nächst kleinere Teilung wieder 12 ist,
von denen man dann vielleicht mal die Tausendstel benutzen kann ...

von Mikrocontroller P. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>> 6: bis 3,5 O P
>> 5: ab 4 Punkten
>> 4: ab 7,5 Punkte
>> 3: ab 10 P
>> 2: ab 13 P
>> 1: ab 15,5 P

Ich ziehe auch nach DE ;-)

An den Noten kann man nunmal nichts änderen, das ist halt so... auch 
wenn es manchmal nicht ganz gerecht ist

von A. $. (mikronom)


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Magnus M. schrieb:
> Es war etwas in der Art:
>
>  | | | | |
> -C-C-C-C-C-BR
>  | | | | |

Ich würde die Lehrerin mal fragen, wieviel Punktabzug es gegeben hätte, 
wenn statt des BR ein F(luor) dort gestanden hätte. Also ob sie 
tatsächlich meint, dass ein Rechtschreibfehler das gleiche Gewicht zu 
haben hat wie ein fachlicher Fehler.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Ist eigentlich ein Wunder, dass sie (die Amerikaner)
> nicht irgendwie den Tag in 12 Teile teilen,

Das tun sie doch. :-) 12 Teile AM und 12 Teile PM.
Übrigens halten sich amerikanische Wissenschaftler doch überwiegend
an die internationalen Maßeinheiten. Nur im privaten Bereich kriegt
man die alten Maße nicht raus.
Gruss
Harald
PS: Zitat eines amerikanischen Servicetechnikers: "Es gibt zwei
Arten von Schrauben: "Normale" und "Metrische"!"

von Großes F. (112)


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Ich habe in anderen Foren schonmal einen derartigen Vorschlag gemacht.

Sinnvoll, unter Vergleichsaspekten wäre, wenn jede Schule den 
Klassenschnitt immer auf eine Gauss-Kurve über den Bereich 2+ bis 4- 
legen würde, für alle Schüler einheitlich.

Alles darunter oder darüber bedeutet dann eben, dass ein Lehrer sein 
Ziel nicht erreicht hat, gleichzeitig würden richtige Talente als solche 
erkennbar werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Großes Fragezeichen schrieb:

> Sinnvoll, unter Vergleichsaspekten wäre, wenn jede Schule den
> Klassenschnitt immer auf eine Gauss-Kurve über den Bereich 2+ bis 4-
> legen würde, für alle Schüler einheitlich.

Wissen Lehrer denn überhaupt, was eine Gauss-Kurve ist? :-)
SCNR
Harald
PS: Wir haben diese Kurve früher immer die "10DM-Schein-Kurve"
genannt. :-)

von Uhu U. (uhu)


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Großes Fragezeichen schrieb:
> Sinnvoll, unter Vergleichsaspekten wäre, wenn jede Schule den
> Klassenschnitt immer auf eine Gauss-Kurve über den Bereich 2+ bis 4-
> legen würde, für alle Schüler einheitlich.

Das hätte den Vorteil, daß die überregionale Vergleichbarkeit dann nur 
noch von der (Un)Fähigkeit der Lehrer abhängt...

von Uhu U. (uhu)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Wissen Lehrer denn überhaupt, was eine Gauss-Kurve ist? :-)

Klar, die kennen doch den Hockenheimring.

von Dave B. (gaston)


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Großes Fragezeichen schrieb:
> Ich habe in anderen Foren schonmal einen derartigen Vorschlag gemacht.
>
> Sinnvoll, unter Vergleichsaspekten wäre, wenn jede Schule den
> Klassenschnitt immer auf eine Gauss-Kurve über den Bereich 2+ bis 4-
> legen würde, für alle Schüler einheitlich.
>
> Alles darunter oder darüber bedeutet dann eben, dass ein Lehrer sein
> Ziel nicht erreicht hat, gleichzeitig würden richtige Talente als solche
> erkennbar werden.

Das kann man auch wieder von mehreren Seiten betrachten.
- Notenvergabe ist bis zum Abitur hin relativ subjektiv, da jeder Lehrer 
alleine für seinen Arbeiten zuständig ist und selbst lehrt und 
kontrolliert.
- Frisch aus der Schule raus, sind die Noten schon mal ein Kriterium 
Bewerbungen relativ einfach zu filtern egal ob nun NC-Studium, 
Ausbildung oder direkt ein Arbeitsplatz.
- Wird ein Lehrer nach den Noten seiner Schüler bewertet/bezahlt, wird 
natürlich nicht betrachtet ob das jetzt eine "Problem-Klasse" (Unlust, 
Lernfähigkeit, Lernwillen, Umfeld, Herkunft, Jugend,...) oder eine 
"Streber-Klasse" ist.
- Leistungsbezahlung bringt ja auch immer das Problem mit, dass dann 
auch gern mal optimiert wird a la alle nur 1en und 2en, genau für den 
Test unterrichten und der Rest ist irrelevant, Antworten gleich 
vorgeben, die Kurve so drehen wie man das gern hätte.
- Bei den Amis gibt es ja diese helicopter-parenting, wo vereinzelte 
Eltern am liebsten direkt hinter den Schülern stehen und gleich 
losklagen wenn ihr Liebling nicht die allerbesten Noten bekommen.
- Einheitliche Benotung bedarf dann aber auch eines einheitlichen 
Lehrplans damit nicht jede Schule/jedes Land eine Extrawurst dreht.
-...

von Martin S. (sirnails)


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Die Anpassung eines Schlüssels ist schon durchaus sinnvoll. Allerdings 
fehlt einfach eine Instanz, die die Schnittstelle Schüler <> Lehrer 
herstellt und unabhängig ist.

Nicht immer muss Kritik bösartig sein. Oftmals prallt sie einfach ab, 
weil der Lehrer sich erhaben, oder sofort angegriffen fühlt. Es findet 
keine Kommunikation auf Augenhöhe statt.

Die Schule soll Schüler zur Autonomie erziehen verweigert aber wichtige 
Elemente.

von A. $. (mikronom)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Die Schule soll Schüler zur Autonomie erziehen ...

Was? Wer verbreitet denn diesen Unsinn? Schule und Erziehung? Das war 
vielleicht vor 40 Jahren so, da wurde auch erzogen! Vor 20 Jahren hatte 
man vielleicht auch noch die Absicht. Aber wenn heute "erzogen" wird, 
dann wwar das ein Irrtum und es gibt gleich Klagen von diversen Eltern, 
die ihre Prinzessinnen und Prinzen benachteiligt sehen.

BTW: Die von Lehrern notorisch wiederholte Floskel "Ihr lernt das nicht 
für die Lehrer, sondern für euer Leben!" würde ich als die größte Lüge 
meiner gesamten Schulzeit bezeichnen.

von Dipl.- G. (hipot)


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Andi $nachname schrieb:

> Was ist denn ein Fachabi, eine "allgemeine Fachhochschulreife" oder eine
> "fachgebundenen Fachhochschulreife"?

Du stolperst selbst über die Begriffe. Die Abschlüsse heißen

1. allgemeine Hochschulreife
unbeschränkter Zugang zu allen Fächern und an allen Hochschulen (Uni+FH)

2. fachgebundene Hochschulreife
Zugang zu bestimmten Fächern an Universitäten und Fachhochschulen

3. Fachhochschulreife
Zugang zu allen Fächern an Fachhochschulen, nicht an Universitäten

Wenn Du Dich so sehr über die Benutzung von Wörtern aufregst, solltest 
Du lieber den inflationären und falschen Sprachgebrauch von "Abitur" 
bemängeln. Abitur ist nämlich nicht der Abschluß sondern der Vorgang, 
d.h. die Jahre bis zum Abschluß. Der Abschluß heißt "Reifeprüfung" bzw. 
"Reifezeugnis". Man hat also nicht Abitur - man legt die Reifeprüfung ab 
und erhält das Reifezeugnis.

:P

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Andi $nachname schrieb:

> BTW: Die von Lehrern notorisch wiederholte Floskel "Ihr lernt das nicht
> für die Lehrer, sondern für euer Leben!" würde ich als die größte Lüge
> meiner gesamten Schulzeit bezeichnen.

ja in der Tat! Zumal es andersherum richtig wäre (Im Original von 
Seneca)
„Non vitae, sed scholae discimus”, also nicht für das Leben, sondern
für die Schule lernen wir.

Da haben wohl ein paar amoklaufende Altphilologen ein bisschen
Geschichtsklitterung betrieben und das Zitat verdreht. Dabei hätte ich
schon gedacht, dass profane Dinge wie das Leben einen echten
Philologen nicht sonderlich bewegen.

Sehr vielsagend!

Vlg
 Timm

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Abitur ist nämlich nicht der Abschluß sondern der Vorgang,

und hat der Gott auch eine Quelle für diese Kühne Behauptung?

Vlg
 Timm

von Harald W. (wilhelms)


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Timm Reinisch schrieb:

>> Abitur ist nämlich nicht der Abschluß sondern der Vorgang,

> und hat der Gott auch eine Quelle für diese Kühne Behauptung?

Jeder weiss was gemeint ist, wenn man sagt: "Ich habe das Abitur."
Bei Reifeprüfung denkt man eher daran:
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Reifepr%C3%BCfung
:-)
Gruss
Harald

von A. $. (mikronom)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>
>> Was ist denn ein Fachabi, eine "allgemeine Fachhochschulreife" oder eine
>> "fachgebundenen Fachhochschulreife"?
>
> Du stolperst selbst über die Begriffe. Die Abschlüsse heißen

Es ist mir ehrlich gesagt vollkommen egal wie sie heißen, aber eben nur 
nicht Fachabi(tur)!

von A. $. (mikronom)


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Timm Reinisch schrieb:
> Dipl.- Gott schrieb:
>> Abitur ist nämlich nicht der Abschluß sondern der Vorgang,
>
> und hat der Gott auch eine Quelle für diese Kühne Behauptung?

Möchtest du mit "Kühne" aussagen, dass der Autor dieser Behauptung Kühne 
heißt?

:-p

von Harald W. (wilhelms)


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Dipl.- Gott schrieb:

> Abitur ist nämlich nicht der Abschluß sondern der Vorgang,

Das heisst, ich habe sogar dann "das Abi", wenn ich die "Reife-
prüfung" nicht bestanden habe?
Gruss
Harald

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Andi $nachname schrieb:
> Timm Reinisch schrieb:
>> Dipl.- Gott schrieb:
>>> Abitur ist nämlich nicht der Abschluß sondern der Vorgang,
>>
>> und hat der Gott auch eine Quelle für diese Kühne Behauptung?
>
> Möchtest du mit "Kühne" aussagen, dass der Autor dieser Behauptung Kühne
> heißt?
>
> :-p

Genau! Die so genannte Kühne Behauptung ist eine Obermenge der
so genannten Essig Behauptung, Gurken Behauptung oder der
verallgemeinerten Dressing Behauptung.

:-)

vlg
 Timm

von Klaus I. (klauspi)


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Andi $nachname schrieb:
> Ich würde die Lehrerin mal fragen, wieviel Punktabzug es gegeben hätte,
> wenn statt des BR ein F(luor) dort gestanden hätte. Also ob sie
> tatsächlich meint, dass ein Rechtschreibfehler das gleiche Gewicht zu
> haben hat wie ein fachlicher Fehler.

In der Chemie ist ein derartige falsche Schreibweise eben nicht einfach 
ein orthographischer Mangel.
Für beide falschen Alternativen sollte es genau Null Punkte geben.

Obwohl ich da schon glauben mag, dass ein Lehrer da Spielraum nutzen 
könnte und bei der Korrektur quasi gerade Blinzeln sollte. Z.B. bei 
einem Schüler, der
a) in dem Fach gerade auf der Kippe steht
b) und dem die bessere Note wirklich etwas bringt

Punktabzüge für Rechtschreibung kenne ich nur von meinen Erörterungen 
und da hat bisher noch jeder Lehrer davon Abstand genommen die wirklich 
zusammenzuzählen (ebenso bei Grammatikfehlern). Dann gabs halt je eine 
Note schlechter und für mangelnden Umfang meist noch die nächste Note 
schlechter, obwohl ja alles angeblich von mir umfassend und gut fundiert 
erörtert wurde.

Letztendlich sind es nur Zensuren und der Nasenfaktor fliest sicherlich 
überall mal mehr mal weniger stark mit herein. Obwohl ich da auch schon 
unerwartet gute Erfahrungen gemacht habe, also in dem Sinne, dass ich 
auch mal von Lehrern, die mich nicht-unbedingt-gemocht haben, bei 
Benotungen Partei für mich ergriffen wurde.

Wegen der Note 2 in einer einfachen Chemie-Ex würde ich nicht lange 
herutun (Im Fach Rechnungswesen soll es gelegentlich noch härter zu 
gehen). Wie dem auch sei, angeblich können ja durchaus noch einige 
Fehler dazukommen, wenn man wirklich auf eine Neukorrektur besteht...

von Klaus I. (klauspi)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Das heisst, ich habe sogar dann "das Abi", wenn ich die "Reife-
> prüfung" nicht bestanden habe?
> Gruss
> Harald

Du hast halt das "Abi tun" nur mit einem für Dich, semi-zufriedenen 
Abschluß, gebaut.

Bei der Gelegenheit solltest Du mal darüber nachdenken, Dich in meiner 
Einheit zu verpflichten.

gez. Schmidt
(Hauptschule 75!)

von Wilhelm F. (Gast)


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Dave B. schrieb:

> Das ist in Bewerbungsprozessen natürlich hilfreich:
> Personaler sieht 2 Bewerbungen, eine mit nur 1en und eine andere mit
> eher 2en und vereinzelten 1en und dem Zusatz "Aber die hab ich mir auch
> hart erarbeitet und meine Schule war ganz dolle streng". Auf dem Papier
> stehen erst mal nur Noten die man vergleichen kann.

Genau diese Diskussion führe ich gerade mit meiner Schwägerin.

Der Jung, mein Neffe, war bis zur neuen Lehrerin Spitze in Mathe. Seit 
dem verliert er die Lust an dem Fach. Die Neue versucht auch, einen 
Klassenschnitt von 3,5 zu erreichen, bei Leistungskurs. Das ist nichts 
neues, hatte ich bei dem komischen oben genannten Physiker.

Der Jung war mal sehr mathebegeistert, bis dahin, jetzt, und ist auch 
gut.

Seit dem neuen Schuljahr verliert er die Lust vollständig, strengt sich 
mit schlechten Noten vermehrt gar nicht mehr an, sagt meine Schwägerin.

Das ist ungefähr so wie bei mir mit 100% scheiternden 
Bewerbungsversuchen: Man verliert das Interesse, nach einer Zeit auch 
vollständig.

Und wenn er auf dem Abi-Zeugnis eine 3 oder gar 4 in Mathe bekommt, was 
ihn eigentlich begeistert, dann sind diverse Studienrichtungen schon von 
vorne herein abgeschnitten. Er interessiert sich schon mal für 
Informatik und E-Technik. Jedenfalls hat er mit mir notfalls da einen 
Tutor.

Mein Problem als Tutor ist allerdings, daß ich täglich 80km fahren 
müßte, und das Geld nicht habe. Meinem Bruder will ich es auch nicht 
abknöpfen, der arbeitet auch hart für wenig Erlös, hat das Eigenheim 
abzuzahlen.

Mit der Schwägerin diskutiere ich gerade, wie man das wieder hin biegen 
kann, und wie man ohne verbrannte Erde und Ohrfeige an die Lehrerin 
heran treten könnte. Sie ist nämlich nicht kommunikationsfreudig, und 
nicht aufmerksam, eher sehr egomanisch. Sie zieht den Abiturschnitt 
ihrer Schule unter andere Schulen runter. Wie sieht das dann bei 
Zeugnissen in der Bewerbung aus?

Im Fachabi erlebte ich auch ganz andere Dinge. Ich verpatzte mal eine 
Klausur in Englisch und BWL mit 5. Eine BWL-Klausur war mal so 
unglücklich gestellt, daß der Schnitt eine 4,5 war. Neu geschrieben 
wurde nichts. Der Lehrer war da aber human. Die Lehrer ließen die 5 in 
der Abschlußnotenbesprechung einfach ganz unter den Tisch fallen, weil 
beide meinten, ich hatte da einen schlechten Tag gehabt, und war in 
Wirklichkeit gar nicht schlecht. Meine Mitarbeit war ausgezeichnet, die 
aber keine Note ergibt. Das geht also auch, die gesamte Klasse stimmte 
ebenfalls zu. Der Englisch-Pauker wußte auch, daß er zu hart war, und 
weichte die Abschlußnote am Ende etwas auf. Berliner in Köln. Berliner 
sind wie Kölner: Leben und leben lassen. Sein Kollege in der 
Parallelklasse war halt echter Brite, und die lieferten sich immer ein 
Rennen, etwas Privatstreit.

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