Forum: PC Hard- und Software Regelmäßiges Backup auf SSD


von Gero (Gast)


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Hi,
ich plane einen neuen Office-PC.
Anstelle einer normalen HDD kommt eine SSD (Samsung 840-series 120GB) 
zum Einsatz, das ist schon sicher.

Da diese SSD das einzige Laufwerk ist und ich keine weitere HDD im 
Rechner verbaut habe, überlege ich mir nun nochmals zusätzlich eine 
weitere, kleine 32GB SSD in den PC einzubauen.

Die kleine 32GB-SSD soll dann als reines BackUp-Laufwerk dienen. Hier 
würde ich meinen E-Mail Ordner, die Eigenen Dateien sowie den Desktop 
kopieren. Mehr benötige ich nicht. Windows und Programme kann man bei 
Bedarf ja neu installieren.
Mir geht es hauptsächlich um die Eigenen Dateien sowie um meine E-Mails.


Ist es Sinnvoll hierfür eine SSD zu nehmen? gibt es irgendwelche 
Probleme die mit einem regelmäßigen Backup auf SSD entstehen könnten!?

Mir wäre die SSD eben lieber da der PC dann keine extra Festplatte 
benötige würde...

Als BackUp-Laufwerk stelle ich mi sowas hier vor:
http://www.alternate.de/html/product/Sandisk/ReadyCache_SSD_2,5_32_GB/1032877/?
http://www.alternate.de/html/product/Super_Talent/SATA_Mini_2_PCIe_SSD_EeePC_32_GB/134384/?


Was denkt Ihr, ist das "Praxistauglich"?

von Salb & Quack (Gast)


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Die Backupplatte darf normalerweise nicht laufen, nur waehrend des 
Backup prozesses.

von (prx) A. K. (prx)


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Alles was im PC drin steckt ist bei Blitzeinschlag oder Hausbrand mit 
abgeraucht und beim Diebstahl vom PC ebenfalls weg. Deshalb nimmt man 
dafür mobile Medien.

von Gero (Gast)


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dann habe ich mich wohl falsch ausgedrück.
Ich will die eigenen Dateien auf ein weiters Laufwerk kopieren. Mir ist 
vor einigen Jahren mal eine Festplatte kaputt gegangen und die darauf 
befindlichen Daten waren dann eben weg.

Prizipiell habe ich nichts besonders wichtiges, ich will mich aber gegen 
einen Datenträgerausfall schützen, sowieso da ich nicht weiß wie 
zuverläßig SSD-Laufwerke sind.

In Viren sehe ich keine große Bedrohung für mich, Blitzschutz und 
abschaltbare Steckdosenleiste habe ich auch...

von Andreas D. (rackandboneman)


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Vor allem ist nach einem Blitzeinschlag eine SSD wahrscheinlich auch aus 
Sicht eines professionellen Datenretters viel hinüberer als eine 
konventionelle Festplatte...

von Gero (Gast)


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>aus Sicht eines professionellen Datenretters viel hinüberer

Naja, wobei der Otto-Normal-User sicherlich nicht zu einem 
professionellen Datenretter gehen wird. Der trauert eben um die verloren 
gegangen E-Mails und kauft sich dann einen neuen PC...

von Udo S. (urschmitt)


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Gero schrieb:
> In Viren sehe ich keine große Bedrohung für mich, Blitzschutz und
> abschaltbare Steckdosenleiste habe ich auch...

Das erste ist eine sehr subjektive Einschätzung, das 2. und 3. hilft dir 
nur sehr bedingt.
Beispiel. Ein indirekter Einschlag bei uns hat bei meinem Sohn einen 
Ausgang der Grafikkarte zerstört. Monitor und 2. Ausgang waren noch ok. 
Ursache war wohl die induzierte Spannung im 1,2m langen Monitorkabel.
Ein Schalter mit 10mm Kontaktabstand wird nicht viel helfen, der Blitz 
überwindet mehrere km Luftisolation.

Du willst dich vor dem schützen war dir schon passiert ist, das nächste 
Mal wird dir aber was anderes passieren.
Mein Tipp:
Externe USB Platte fürs Backup, 2.0 reicht, die brauchen nicht mal ne 
extra Stromversorgung.

von (prx) A. K. (prx)


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Und da dir 32GB gross genug sind, könnte u.U. bereits ein 32GB USB-Stick 
oder SD-Card den Zweck erfüllen. Die sind zwar nicht grad Weltmeister 
beim Tempo, aber vielleicht ists beim Backup auch nicht sehr eilig, 
zumal wenn inkrementell. Dafür aber kann man diese Dinger in die Tasche 
stecken und mitnehmen.

von adsf (Gast)


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Ja, 1-2 große USB-Sticks die man in die Schublade packt / hinundwieder 
mal in den Büroschrank auf Arbeit legt sind da sinnvoller.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Auf USB Sticks würde ich nie Backups machen. Diese sind viel zu 
unzuverlässig. Ich bin gewiß nicht der einzige, dem schon einige USB 
Sticks über den Jordan gegangen sind.
Wie Udo Schmitt schon erwähnte: Externe USB Festplatte und gut ist.

Gruß
Andreas

von adsf (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Auf USB Sticks würde ich nie Backups machen. Diese sind viel zu
> unzuverlässig. Ich bin gewiß nicht der einzige, dem schon einige USB
> Sticks über den Jordan gegangen sind.
Klar, die gehen kaputt. Nur wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das 
meine beiden Backupsticks beide genau dann kaputt gehen wenn ich sie 
brauche? (ist bei mir nicht die einzige Backupmethode, aber meiner 
Meinung nach auch vertretbar)

von Andreas D. (rackandboneman)


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Da nimm doch einfach 2 500GB externe HDDs Marke Billig im Wechsel, und 
kopier dann immer einen kompletten Stand rüber und wenn der Platz eng 
wird löscht du den ältesten.

von ich (Gast)


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um die eigentlich Frage zu beantworten: Eine Sicherung auf SSD ist 
genauso einfach oder sicher wie eine "normale" HDD.

Das Backupmedium sollte aber aus obenen genannten Gründen nicht im PC 
verweilen, besser ist es eine USB-Wechselfestplatte zu besitzen.

Wird die SSD fest im Rechner verbaut dient sie wirklich nur zur 
Absicherung gegen Laufwerksfehler.
Hierbei sei erwähnt, dass meine Erachtens nach, eine SSD genau so 
sicher oder unsicher wie eine HDD ist!

von A. $. (mikronom)


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Ihr redet irgendwie alle aneinander vorbei. Was spricht denn dagegen, 
die zweite SSD in ein externes Gehäuse zu packen und dann via USB 3.0 
oder eSATA die Daten zu sichern?

32 GByte finde ich sehr klein, vor allem weil 64er SSDs kaum teurer 
sind.

> Wird die SSD fest im Rechner verbaut dient sie wirklich nur zur
> Absicherung gegen Laufwerksfehler.

Wenn die zweite SSD eh immer in Rechner ist würde ich aber gleich ein 
RAID1 einbauen und extern auf eine HDD sichern.

von adsf (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Ihr redet irgendwie alle aneinander vorbei. Was spricht denn dagegen,
> die zweite SSD in ein externes Gehäuse zu packen und dann via USB 3.0
> oder eSATA die Daten zu sichern?

Nichts, wir wollen den TO ja nur davon abbringen sie IN den PC zu bauen 
wie er vorhat.

von amateur (Gast)


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Möglich, machbar aber...

Wie auch in der, von Dir weitergeleiteten Werbung dargestellt, das sind 
Teile die als "flotter" Heinrich verkauft werden.
Natürlich kann man einen Sportwagen vor den Flug spannen, aber mir kommt 
das etwas komisch vor.
Noch anders ausgedrückt: Das schnelle (schnellste) Medium fürs Backup?

von Chris (Gast)


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>Noch anders ausgedrückt: Das schnelle (schnellste) Medium fürs Backup?

Warum nicht!?
finde ich persönlich sinnvoller als auf die alte (und anfällige) Technik 
einer HDD zurück zu greifen. Das Ding (sofern extern) fliegt durch den 
Schrank, wird am Kabel durch die Gegend geschwungen und fällt auch mal 
runter.

Wenn man weiß dass die Dateien für das BackUp alle auf das Medium 
passen, warum nicht? Bevor ich mir eine USB-Festplatte kaufe, würde ich 
auch auf eine eSATA SSD zurück greifen, die 32GB würden bei mir doppelt 
und dreifach ausreichen...

Für 30.- bekommt man keine USB-HDD, halt auch deswegen weil die HDDs 
alle erst bei 500GB anfangen - braucht man ja nicht!
Lieber die Kapazität verringern und dafür einen Geschwindigkeitszuwachs 
bekommen, vor allem wenn man kleine Dateien sichert...

von Christian B. (casandro)


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Naja, ein wichtiger Punkt ist, dass die Datenrettung. Die ist bei SSDs 
in aller Regel deutlich einfacher, und somit teuer. Da lötet man einfach 
die Flashchips aus, und ließt die aus. Das geht selbst dann, wenn die 
Platine gebrochen ist. (zur Not sogar wenn das Chipgehäuse offen ist)

Bei Festplatten kommt immer noch die mechanische Komponente ins Spiel. 
Wenn die Spindel mal verbogen ist, wird es so richtig teuer.

Wenn USB-Sticks kaputt gehen, liegts häufig vielleicht nur daran, dass 
der Stecker innen abgebrochen ist. (mir ist das noch nicht passiert)

von Christian B. (casandro)


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Übrigens, das größte Problem mit Backups ist die Disziplin zu haben sie 
auch wirklich zu machen. Deshalb bevorzuge ich rsync auf einen anderen 
Rechner. Das geht automatisch.

von chris (Gast)


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Christian Berger schrieb:
>Die ist bei SSDs in aller Regel deutlich einfacher, und somit teuer.
>Da lötet man einfach die Flashchips aus, und ließt die aus.
>Das geht selbst dann, wenn die Platine gebrochen ist.

Sorry, aber das stimmt so nicht!
Das Wiederherstellen von Daten auf einer SSD sind schier unmöglich!
Das liegt zum einen an einer (häufiger als gedacht verwendeten) 
herstellereigenen Verschlüsselung in der SSD, zum anderen daran, dass 
der Controller aufgrund des wear-levelings und TRIMs die Dateisegmente 
"wilkürlich" im Chip und über die Chips hinweg verteilt!

Selbst die Dateien einer neuen SSD, ohne wear-rate oder dass sie 
"vertrimmt" sind, kann man nicht auslesen! Die meisten SSDs sind mit 
mindestens 128-Bit AES verschlüsselt!

http://www.heise.de/resale/artikel/SSDs-sind-nicht-sicherer-als-Festplatten-1747517.html

von Andreas D. (rackandboneman)


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Genau so - KO und ähnliche Läden haben inzwischen Jahre und Jahrzehnte 
an Wissen darüber aufbauen können wie man Daten von ner Magnetplatte 
wieder runterbekommt... ein durchgebrannter Chip ist da eher ein 
größeres Problem!

von (prx) A. K. (prx)


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chris schrieb:
> Das Wiederherstellen von Daten auf einer SSD sind schier unmöglich!

Klar, die Struktur der Daten ist nicht so trivial wie bei HDDs. Aber 
unmöglich? Wenn der Flash-Chip tot ist, auf dem ein Teil der Daten ist, 
dann ist Sense. Aber es gibt etliche andere Szenarien.

von Andreas B. (bitverdreher)


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adsf schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Auf USB Sticks würde ich nie Backups machen. Diese sind viel zu
>> unzuverlässig. Ich bin gewiß nicht der einzige, dem schon einige USB
>> Sticks über den Jordan gegangen sind.
> Klar, die gehen kaputt. Nur wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das
> meine beiden Backupsticks beide genau dann kaputt gehen wenn ich sie
> brauche? (ist bei mir nicht die einzige Backupmethode, aber meiner
> Meinung nach auch vertretbar)

nach Murphy genau dann...;-)
Aber ok, wenn Du jeweils auf 2 Sticks die Backup macht, mag es angehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas B. schrieb:
> nach Murphy genau dann...;-)

Wenn du streng nach Murphy vorgehst, dann sind Backups überflüssig, weil 
alle N Medien für N < oo gleichzeitig ausfallen.

von Uhu U. (uhu)


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Chris schrieb:
> finde ich persönlich sinnvoller als auf die alte (und anfällige) Technik
> einer HDD zurück zu greifen.

Anfällig? Spielst du mit deinen HDs Fußball?

Mir sind in 25 Jahren 3 Platten verreckt von insgesamt ca. 20 Stück - 
ohne Datenverlust, weil die Verrecker angekündigt waren!. (Der erste 
Ausfall war Ende der 80er eine Seagate 40 MB, die nach 3 Monaten 
abschmierte.)

Von "anfällig" kann man da nicht wirklich reden...

von Jeffrey L. (the_dude)


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Ist wohl auch ne Glückssache.
In meiner ganzen Computerlaufbahn, beginnend mit einem i486, hatte ich 
bisher nur eine einzige defekte HDD.

Diese HDD war allerdings nach nicht einmal 3 Jahren hinüber.
PC abgeschmiert, Neustart versucht und von jetzt auf gleich irgendwelche 
"Kratzgeräusche" aus dem Festplattengehäuse heraus gehört, an die Daten 
kam ich dann nicht mehr heran :-(

Geärger habe ich mich damals schon, but who cares!?
So isses halt.

Vor einigen Jahren habe ich dann mal eine Platte ausgetauscht, einfach 
nur weil sie 6 Jahre alt war. Die SMART-Werte waren noch gut, aber die 
Platte die mir kaputt gegangen ist hatte bis zuletzt auch keine 
Auffälligkeiten...

von oszi40 (Gast)


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Platte die mir kaputt gegangen ist hatte bis zuletzt auch keine
> Auffälligkeiten...

HDs gehen bei jeder Gelegenheit kaputt. Manche hatten schon nach 14 
Tagen keine Lust mehr, andere fielen vom Tisch, andere haben die 
Überspannung nicht vertragen und wieder andere laufen seit Jahren Tag 
und Nacht ohne Klagen.

Eine alte Bauernregel sagt: "Lege nie alle Eier in einen Korb". Deshalb 
sollte man mehrere Sicherungsmedien haben. Es wundert mich allerdings 
wie einer heute seine "ganzen" Daten auf 32 GB bekommt. Ein Image hat er 
dann bestimmt nicht gemacht und wird im Störfall wochenlang seine 
restlichen Fotos, Programme, Daten und Lizenzen zusammensuchen und 
nachinstallieren?

Für einfache Fälle z.B. Clonezilla 
http://de.wikipedia.org/wiki/Clonezilla od. 
http://www.pcwelt.de/downloads/Acronis-True-Image-551183.html

von Andreas D. (rackandboneman)


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Wenn man sich WIRKLICH ausschliesslich vor einem Medienausfall 
schützen will tut es tatsächlich auch ein RAID-1. Alle anderen in den 
Rechner mit eingebauten Backuplösungen bieten nicht wesentlich mehr.

von Rolf M. (rmagnus)


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Chris schrieb:
>>Noch anders ausgedrückt: Das schnelle (schnellste) Medium fürs Backup?
>
> Warum nicht!?
> finde ich persönlich sinnvoller als auf die alte (und anfällige) Technik
> einer HDD zurück zu greifen. Das Ding (sofern extern) fliegt durch den
> Schrank, wird am Kabel durch die Gegend geschwungen und fällt auch mal
> runter.

Das ist für externe Medien durchaus ein Argument. Eine Festplatte im 
externen Gehäuse, die gerade im Betrieb ist, kann schon kaputt gehen, 
wenn sie am Boden steht und einfach nur umfällt. Ein Bekannter hatte 
diesen Fall. Mir ist mal eine vom Rechner runtergefallen, einen knappen 
halben Meter. Beim Aufschlag (auf einem eher weichen Teppich) ist sie 
schlagartig stehen geblieben und nie wieder angelaufen.

von (prx) A. K. (prx)


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Andy D. schrieb:
> Wenn man sich WIRKLICH ausschliesslich vor einem Medienausfall
> schützen will tut es tatsächlich auch ein RAID-1. Alle anderen in den
> Rechner mit eingebauten Backuplösungen bieten nicht wesentlich mehr.

Ein eingebautes oder externes Backup-Medium kann mehrere Stände 
vorhalten, beispielsweise sehr elegant und inkrementell per Hardlinks 
via rsync oder Hardlinkbackup. Damit sieht man auch explizit gelöschte 
Files wieder, oder den Stand von letzter Woche. Das kann RAID-1 nicht.

von oszi40 (Gast)


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Bei Virusbefall wird der Virus im Raid1 sicher gespiegelt...

RAID bietet nur Sicherheitgefühl für fünf Minuten bis der gleiche HD-Typ 
aus der Montags-Serie oder der Controller stirbt. Daten sind höchsten 
sicher, wenn sie woanders an einem sicheren Ort liegen.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Das meinte ich mit "ausschliesslich vor einem Medienausfall" :)

von Johnny B. (johnnyb)


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oszi40 schrieb:
> RAID bietet nur Sicherheitgefühl für fünf Minuten bis der gleiche HD-Typ
> aus der Montags-Serie oder der Controller stirbt.

Ganz genau dieses Szenario ist bei meinem Webserver aufgetreten.
Eine Disk ging kaputt, wurde vom Hoster sogleich ersetzt und noch 
während dem zurückspiegeln ging die andere auch noch kaputt.

Trotzdem empfehle ich ein RAID bei Systemen, welche hochverfügbar sein 
sollen. Wie bereits geschrieben wurde, allerdings mit unterschiedlichen 
Disks.
Beim PC zu Hause brauchts das nicht unbedingt, lieber eine gute 
Backuplösung.

von oszi40 (Gast)


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Johnny B. schrieb:
> Ganz genau dieses Szenario ist bei meinem Webserver aufgetreten.
> Eine Disk ging kaputt, wurde vom Hoster sogleich ersetzt und noch
> während dem zurückspiegeln ging die andere auch noch kaputt.

HD-Ausfälle habe ich schon mehrfach erlebt. Dafür habe folgende 
Hypothesen:

1.Ausfall durch Serienfehler "Montagsproduktion"
2.Höhere Last während des Rebuilds der neuen HD erhöht das Risiko.
3.Bei RAID-Rebuild wird die ältere HD auf Spuren gelesen wo noch nie 
einer was gemerkt hat (weil sie dort nie benutzt wurde).

Übrigens verlängert sich die HD-Rebuildzeit von leeren Rechner zum 
ausgelasteten Rechner wesentlich (von Minuten bis Tagen). Trotzdem ist 
ein RAID1-System durchaus nützlich um Ausfallzeiten zu verkürzen WENN 
man sich rechtzeitig um Ersatzteile kümmert.

von Rolf M. (rmagnus)


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oszi40 schrieb:
> Trotzdem ist ein RAID1-System durchaus nützlich um Ausfallzeiten zu
> verkürzen WENN man sich rechtzeitig um Ersatzteile kümmert.

Das ist halt das, was viele nicht verstehen: RAID ist dafür da, die 
Verfügbarkeit zu erhöhen, nicht um gegen Datenverlust zu schützen.

von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> 3.Bei RAID-Rebuild wird die ältere HD auf Spuren gelesen wo noch nie
> einer was gemerkt hat (weil sie dort nie benutzt wurde).

Weshalb bessere RAID-Systeme regelmässig Disks und RAID-Information 
kontrollieren.

von Marius P. (marius_p)


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Ich Hätte folgenden vorschlag:

Einen Festplatten Wechselrahmen mit 2 Festplattenträgern.
Einfach 2 Stinknormale Festplatten, eine verweilt im PC, die andere 
irgendwo sicher im Tresor zB.
Es wird automatisch dein Hauptlaufwerk auf die im Wechselrahmen 
gespiegelt.

Und dann tauschst du die einfach einmal in der Woche.

Höchster Datenverlust beträgt hier der eienr Woche wenn man davon aus 
geht das eine Platte ausfällt.

von ich (Gast)


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Was ist eigentlich von einem lokalen NAS zu halten?
Gab es vergangene Woche bei Feinkost Albrecht: 1TB für 130€
http://www.aldi-sued.de/de/html/offers/2827_36536.htm

Das Teil hängt ja genauso am Stromnetz, d.h. bei Blitzschlag ist es 
durchaus möglich, dass PC und NAS über den Jordan gehen, und was habe 
ich dann?

von oszi40 (Gast)


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ich schrieb:
> d.h. bei Blitzschlag ist es durchaus möglich, dass PC und NAS
> über den Jordan gehen, und was habe ich dann?

Erfahrung gesammelt!

A. K. schrieb:
> Weshalb bessere RAID-Systeme regelmässig Disks und RAID-Information
> kontrollieren.

Stimmt. Test und Wirklichkeit=?
Das Wissen um Fehler heißt noch nicht, daß sie sofort durch Menschen in 
ihrer Tragweite erkannt und BEHOBEN werden.

von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> Das Wissen um Fehler heißt noch nicht, daß sie sofort durch Menschen in
> ihrer Tragweite erkannt und BEHOBEN werden.

Das gehört mit zu den Gründen, weshalb man heute gerne grössere Verbünde 
mit RAID-6/DP verwendet als mehrere kleinere mit RAID-5. Zumal die 
offizielle Rate unentdeckter Fehler bei SATA-Disks in Relation zu 
Kapazität mittlerweile nicht mehr vernachlässigbar ist. Soll heissen, 
die Rate ist geblieben, aber die Disks wurden grösser.

Mit RAID-6/DP muss kein Mensch von Hand ran, um nach einem Scan-Fehler 
zu entscheiden was richtig und was falsch ist. Das ist automatisch 
entscheidbar.

Es ist wohl auch kein Zufall, dass neuere Filesysteme wie Btrfs 
Checksums vorsehen und sich nicht mehr wie bisher rein auf die Hardware 
verlassen.

> Stimmt. Test und Wirklichkeit=?

Kommt auf Anspruch und Geldbeutel an. Privat ist der Anspruch geringer 
und der Geldbeutel kleiner. Im Unternehmen hat man höhere Ansprüche an 
Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit und zahlt entsprechend dafür. Soll 
heissen: Ja, ich haben mit Systemen zu tun, die solche Checks 
regelmässig durchführen. Aber das kann bereits ein normaler 
MegaRAID-Controller und Linux-SoftRAID sowieso.

von Andreas D. (rackandboneman)


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RAID-Controller die für den Einbau in Server gedacht sind haben idR 
einen akustischen Alarm der einem Rauchmelder nahekommt in solchen 
Fällen ;)

Bin nur erschreckt dass meine ursprüngliche Aussage ein wenig 
fehlinterpretiert wurde ...

von (prx) A. K. (prx)


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Andy D. schrieb:
> RAID-Controller die für den Einbau in Server gedacht sind haben idR
> einen akustischen Alarm der einem Rauchmelder nahekommt in solchen
> Fällen ;)

Manche Geräte mit Warnpiepser piepsen dezent kurz alle zig Sekunden. 
Steh mal in einem RZ mit vielen lauten Servern alle Grössen, Klimaanlage 
und USV und versuch, so ein verschämtes Mäuslein zu finden. Das ist 
nicht einfach.

Besser noch: zwei solche Kisten. Die treiben einen in den Wahnsinn.

Wer es bei Server-Equipment ernst meint, der versendet Mails. Piepsen 
ist sinnlos, das hört man sowieso nur per Zufall.

von oszi40 (Gast)


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> Piepsen ist sinnlos, Mail

Stört mich remote überhaupt nicht, wenn es bei Euch piept... :-)
Mail von dort hilft nur, wenn das System NOCH lebt.

von Andreas D. (rackandboneman)


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@prx sehr herstellerabhängig ... da gibt es wirklich laute Piepser :) 
Aber konsequent ist natürlich einen Out-of-Band-Weg zur Überwachung/zum 
Alarm zu nutzen wenn man kompletten Lights-Out-Betrieb fährt.

von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> Mail von dort hilft nur, wenn das System NOCH lebt.

Wenn das komplette System tot ist, dann kommt eine Nachricht vom 
System-Management. Wenn das RAID-System eine Überwachung per SNMP 
unterstützt, dann auch bei Plattendefekt. Wer RZ-Betrieb ernst meint, 
der verlässt sich nicht auf Piepser oder Hupen, auch nicht auf aktive 
Mails eines sterbenden Systems oder auf dessen SNMP-Traps.

Trotzdem sind Mails eines RAID-Systems in RZ-Umgebungen weit sinnvoller 
als Piepser. Einfache RAID-Meldungen wie Plattenausfall oder Akkudefekt 
kann oft auch das betroffene System selbst noch versenden. Server und 
Storage-Systeme haben heute zudem oft ein Outband-Management drin, das 
unabhängig vom Hauptsystem arbeitet.

von c. m. (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> Übrigens, das größte Problem mit Backups ist die Disziplin zu haben sie
> auch wirklich zu machen. Deshalb bevorzuge ich rsync auf einen anderen
> Rechner. Das geht automatisch.

rsync benutze ich auch für backups. zusammen mit der option --link-dest 
hab ich so backups von einer 250g platte auf eine 500g externe platte 
die bis märz 2012 zurückreichen… bei wöchentlichem backup.

aber versuch das mal einem 0815 windowsuser zu erklären. microsoft 
behandelt das thema backup imho äußerst stiefmütterlich.

von (prx) A. K. (prx)


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c. m. schrieb:
> aber versuch das mal einem 0815 windowsuser zu erklären.

Für die gibts das als GUI-Lösung: http://www.lupinho.net/hardlinkbackup/

von c. m. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Für die gibts das als GUI-Lösung: http://www.lupinho.net/hardlinkbackup/

sieht gut aus :)
hab in der zwischenzeit mal gegoogelt und herausgefunden das ntfs sogar 
hardlinks unterstützt - auch wenn ich ein wenig giggln muss ist das 
wirklich eine erfreuliche sache, zumindest für windows-user.

von niemand (Gast)


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Ich frage mich, warum noch niemand ein Cloud-Backup angesprochen hat.
Ich persönlich habe meine Daten auf meinem NAS als RAID1 liegen (gegen 
Medienausfall) und die wichtigsten Daten (bei mir ~16GB) werden alle 24 
Stunden gecrypted und auf meinen Online-Speicher geladen. Zusätzlich 
habe ich noch einen 32GB USB-Stick (8€ im Blödmarkt) auf dem ich meine 
Daten (natürlich gecrypted) regelmäßig mitnehme.
Im unwarscheinlichsten Fall, dass die NAS-Platten  beide abschmieren, 
sind dann nur die weniger wichtigen Daten futsch (Images vom PC (man 
kann ja noch mal alles neu installen), legal heruntergeladene Filme, 
legal gekaufte Musik, legal erworbene Games und mein illegal kopiertes 
DOS 6.2).

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