Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Vorstellungsgespräch über Dienstleister - Dienstleister los werden


von last_minute_dipl.ing (Gast)


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Hallo,

ich habe nächste Woche ein Vorstellungsgespräch bei ner Firma über nen 
Dienstleister. Hab nach dem ganzen negativen Erfahrungen (Freunde, Foren 
etc.) nun  iwie kein Bock auf den Dienstleister.

Firmenname und Stellenbeschreibung wurden mir mitgeteilt und sind auch 
auf der Firmen-url zu finden.

Kann ich den Dienstleister vielleicht einfach aus dem Boot werfen und 
direkt bei der Firma anheuern ohne mich damit bei beiden unbeliebt zu 
machen?

Für dir Firma ist es doch billiger wenn die mich direkt nehmen?

Hat jmd Erfahrung mit sowas?

MfG und best regards ^^

von Ingenieur785 (Gast)


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Eigentlich kein Problem, ist die Frage, ob das beim Personaler bzw. bei 
dem Unternehmen generell gut ankommt.
Das Unternehmen könnte sich auf eine Initiativbewerbung berufen.

von andi (Gast)


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Wenn das rauskommt, wirst du als unseriös angesehen und fliegst bei 
beiden raus, andererseits du willst zwar die Früchte genießen, aber 
nichts dafür zahlen wollen.

von Ich (Gast)


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last_minute_dipl.ing schrieb:
> Für dir Firma ist es doch billiger wenn die mich direkt nehmen?

Nein!
Wenn die dich direkt nehmen, können die dich nicht mehr so schnell 
loswerden.

Es hat schon einen Grund wieso die Firma jemanden über einen 
Dienstleister sucht.

- die brauchen einen nur temporär, 3 Monate, 2 Jahre, 5 Jahre
- die wollen stets flexibel bleiben und ihr Personal schnell ohne 
Probleme (Betriebsrat, Abfindungen etc.) wieder loswerden können.
- die suchen tatsächlich einen für fest, wollen den/die aber vorher 
testen (auch über 6 Monate hinaus).

Also lass dich auf den Dienstleister ein, so kannst du auch sehen, ob du 
mit dem Kunden klar kommst.
Du kannst nach einiger Zeit ja offen mit dem Kunden reden, das es dir 
gut hier gefällt und du gerne hier fest anfangen möchtest.

Der Dienstleister hat so gute Referenzen bei diesem Kunden, weil er gute 
Leute liefert.
Er wird dich falls du nochmal etwas suchen solltest dich sicher gerne 
wieder vermitteln wollen.

von Strung out (Gast)


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Erwin schrieb im Beitrag #3029665:
> Außerdem brauchen sie vielleicht nur jemanden
> für kurze Zeit, dann bist du ebenfalls gleich wieder weg.

Genau, ich würde es erst mal annehmen und dann munter weiter bewerben. 
Wichtig das ist dann, das nur als Nebenjob anzusehen. Die Hauptaufgabe 
bleit weiterhin was ordentliches zu suchen und zu finden. Auf keinen 
Fall sich mit der Karotte (Festanstellung) vor der Nase antreiben 
lassen.

last_minute_dipl.ing schrieb:
> Kann ich den Dienstleister vielleicht einfach aus dem Boot werfen und
> direkt bei der Firma anheuern ohne mich damit bei beiden unbeliebt zu
> machen?
Da würde ich davon abraten. Hätteste halt vorher alle Firmen abgrasen 
müssen und fragen ob es da Möglichkeiten gibt, was anderes machen die 
Dienstleister auch nicht. In dem Fall ists zu spät aber das nächste mal 
sind wir schlauer.

von A. $. (mikronom)


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Ich schrieb:
> last_minute_dipl.ing schrieb:
>> Für dir Firma ist es doch billiger wenn die mich direkt nehmen?
>
> Nein!
> Wenn die dich direkt nehmen, können die dich nicht mehr so schnell
> loswerden.
>
> Es hat schon einen Grund wieso die Firma jemanden über einen
> Dienstleister sucht.
>
> - die brauchen einen nur temporär, 3 Monate, 2 Jahre, 5 Jahre

Dann könnten sie ihn doch genau so einstellen, wie sie ihn brauchen.

> - die wollen stets flexibel bleiben und ihr Personal schnell ohne
> Probleme (Betriebsrat, Abfindungen etc.) wieder loswerden können.

Darum geht es, billig bekommen und schnell wieder loswerden.

> - die suchen tatsächlich einen für fest, wollen den/die aber vorher
> testen (auch über 6 Monate hinaus).

Dann könnte man auch einen Zeitvertrag mit 1 oder 2 Jahren machen.

von Michael S. (technicans)


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Andi $nachname schrieb:
> Darum geht es, billig bekommen und schnell wieder loswerden.

Eine Firma (kein DL) die so einem Personalcheck in den ersten
sechs Monaten, auch bekannt als Probezeit, nicht hin bekommt
taugt sowieso nichts.
Da wird dann gelogen und betrogen, das sich die Balken biegen.
Der Knackpunkt bei solchen Machenschaften ist nämlich nur, die
Probezeit in die Länge zu ziehen um Abfindungen zu sparen. Das
bisschen Bequemlichkeit, das die Firmen die die Leute
beschäftigten, einbüßen würden, rechtfertigt nicht solche Methoden.
Aber die Politik hat es ja so gewollt.

Den DL auszuhebeln sollte also legitim sein.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Den DL auszuhebeln sollte also legitim sein.

Ja sicher. Man muß lernen, mit ähnlichen Karten zu spielen.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ja sicher. Man muß lernen, mit ähnlichen Karten zu spielen.

Ich lasse jetzt auch immer jemand anderes sich für mich bewerben oder 
schicke einen meiner Dienstleister zum Verleihunternehmen.

Michael S. schrieb:
> Eine Firma (kein DL) die so einem Personalcheck in den ersten
> sechs Monaten, auch bekannt als Probezeit, nicht hin bekommt
> taugt sowieso nichts.
Und dann gibt es noch die "Mitarbeiter", die sich während der Probezeit 
reinknien und nach der Probezeit dann die Zeit mit Solitair und 
Kaffeetrinken verbringen.

> Da wird dann gelogen und betrogen, das sich die Balken biegen.

> Der Knackpunkt bei solchen Machenschaften ist nämlich nur, die
> Probezeit in die Länge zu ziehen um Abfindungen zu sparen.

Kurz nach der Probezeit gibt es ein Abfindung? Das wäre dann aber nur 
ein sehr bedingungsfreundlicher Arbeitgeber.

> Das bisschen Bequemlichkeit, das die Firmen die die Leute
> beschäftigten, einbüßen würden, rechtfertigt nicht solche Methoden.

Die Firmen haben von den o.g. "Mitarbeitern" gelernt. Mag ja sein, dass 
es nur 1-2 schwarze Schafe gewesen sind, aber es immer nur ein 
einzelner, der eine Gruppe ruinieren kann.


Durch einen Dienstleister hat der ach so schreckliche Arbeit- und 
Geldgeber die Möglichkeit, Personal auch längerfristig einzukaufen, ohne 
dauernd Zeitverträge zu verlängern, was er sonst ja auch gerne tun 
würde.

Für den Arbeitnehmer ist positiv zu sehen, dass er i.d.R. ein 
unbefristetes Arbeitsverhältnis eingeht, das sehr abwechslungsreich sein 
kann. Nicht jeder möchte sein Leben in nur einer Firma verbringen - was 
heutzutage auch eher unwahrscheinlich ist.

von Ich (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Dann könnte man auch einen Zeitvertrag mit 1 oder 2 Jahren machen.

Schon, nur bei einem 2-Jahresvertrag, der durchaus üblich ist, kann man 
den Arbeitnehmer nicht plötzlich nach 10 Monaten los werden.

Andi $nachname schrieb:
>> - die brauchen einen nur temporär, 3 Monate, 2 Jahre, 5 Jahre
>
> Dann könnten sie ihn doch genau so einstellen, wie sie ihn brauchen.

Das wissen die aber selten vorher.

von Wilhelm F. (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:

> Und dann gibt es noch die "Mitarbeiter", die sich während der Probezeit
> reinknien und nach der Probezeit dann die Zeit mit Solitair und
> Kaffeetrinken verbringen.

Eher schlechtes Klischee, nicht die Regel, wenn einer sich für sein Fach 
interessiert.

Jemand der sich mit den PC-Spielen beschäftigt, sah ich noch nie.

von A. $. (mikronom)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Und dann gibt es noch die "Mitarbeiter", die sich während der Probezeit
> reinknien und nach der Probezeit dann die Zeit mit Solitair und
> Kaffeetrinken verbringen.

Entlassen kann man ihn noch immer noch. Dass das nicht so einfach ist 
wie bei einem Zeitvertrag ist klar.

Aber: Diese gottverdammten Halsabschneider unterstellen JEDEM ihrer 
Bewerber, sie wären Solitärspieler! Deshalb sollte man diese Unternehmen 
meiden wie die Pest, weil sie einem von vorn herein schlechte 
Eigenschaften unterstellen.

> Kurz nach der Probezeit gibt es ein Abfindung? Das wäre dann aber nur
> ein sehr bedingungsfreundlicher Arbeitgeber.

Man darf davon ausgehen, dass man vor einem Arbeitsgericht pro 
Beschäftigungsjahr ein Montasgehalt als Abfindung eingeklagt bekommt. 
Das ist ein ganz guter Richtwert. Wie kurz das nach der Probezeit gilt 
kann ich nicht beurteilen.

Ich würde eine Arbeitnehmerverleihsteuer einführen. Wer Personal 
"vermietet" wird entsprechend besteuert. Die Seuche würde so schnell 
vorbeisein.

von Ich (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> STK500-Besitzer schrieb:
>
>> Und dann gibt es noch die "Mitarbeiter", die sich während der Probezeit
>> reinknien und nach der Probezeit dann die Zeit mit Solitair und
>> Kaffeetrinken verbringen.
>
> Eher schlechtes Klischee, nicht die Regel, wenn einer sich für sein Fach
> interessiert.
>
> Jemand der sich mit den PC-Spielen beschäftigt, sah ich noch nie.

Die meisten surfen auch während der Arbeitszeit eben mal kurz.

Private E-Mails checken
Google News anschauen
Hier reinschauen
etc.
völlig normal wie Kaffeepause oder eben mal draußen eine rauchen gehen.

Ausnahmen gibt es immer, es sind aber Ausnahmen.

Warum nutzen so viele Firmen die Dienste von Dienstleistern für 
Ingenieure?

Sicher nicht weil Leute während Probezeit reinhauen und dann nur noch 
Solitaire etc. spielen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich schrieb:

> Die meisten surfen auch während der Arbeitszeit eben mal kurz.

Das machte ich auch, aber in Fachforen für Fachfragen. Das sollte 
erlaubt sein, wenn nur Informationen aus dem Internet einen weiter 
bringen. Z.B. Datenblätter-Download. Für meine Arbeit brauchte ich auf 
jeden Fall Internet. Auch die administrativen Arbeiten wie Email mit 
Kunden.

> Private E-Mails checken
> Google News anschauen
> Hier reinschauen
> etc.

Das war mir per Arbeitsvertrag verboten, machte ich auch nie.

Ich nahm noch nicht ein einziges mal das Telefon für Privatgespräche in 
Anspruch. Kollegen telefonierten hingegen den halben Tag mit Arzt, 
Fitnesscenter, Verein, Schwiegermutter, Freundin, was weiß ich, 
ungehemmt. Es gab für die auch einen Rüffel Sparmaßnahmen.

Nach Absprache mit der Firma sandte ich mir schon mal Arbeitsdateien 
nach Hause, wenn ich keine Diskette dabei hatte, und der USB-Stick 
gerade erst im Kommen war, ich den noch lange nicht hatte. Mehr nicht.

Als YouTube aufkam, gab es noch mal Aufstand in der Firma. Die 
nichtsnützigen Typen schauten sich Filmchen an, während die Entwickler 
auf Grund des Datenflaschenhalses keine Datenblätter mehr laden 
konnten...

von Michael S. (technicans)


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Ich schrieb:
> Warum nutzen so viele Firmen die Dienste von Dienstleistern für
> Ingenieure?

Weil sich die Firmen die direkt beschäftigen, einfach zu zimperlich
anstellen und dann noch Schiss haben einen teuren Fehler zu machen.
Allerdings hab ich auch schon Stellen beobachtet die erst erfolglos
über einige DL gingen und nun nur noch auf den Homepages der Firmen
zu finden sind. Die DL haben da wohl kläglich versagt. Wenn man denen
nicht das bietet was dir brauchen, stellen die sich einfach nur doof
an. Die Story vom Fachkräftemangel wird im Radio mal wieder heftigst
propagiert. Die Idioten bei den DL kriegen doch auch nichts gebacken.

Andi $nachname schrieb:
> dass man vor einem Arbeitsgericht pro
> Beschäftigungsjahr ein Montasgehalt als Abfindung eingeklagt bekommt.

Mein letzter Kenntnisstand war: Ein halbes Monatsgehalt pro
Beschäftigungsjahr brutto wie netto um einem Aufhebungsvertrag
anlässlich einer Kündigungsschutzklage zuzustimmen, aber es ist
möglich das sich das erfreulich geändert hat oder nur für die
geistige Elite gilt.

von Marx W. (Gast)


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last_minute_dipl.ing schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe nächste Woche ein Vorstellungsgespräch bei ner Firma über nen
> Dienstleister.
Zahlen dir die Fahrtkosten?
> Hab nach dem ganzen negativen Erfahrungen (Freunde, Foren
> etc.) nun  iwie kein Bock auf den Dienstleister.
Das kann ich verstehen.
> Firmenname und Stellenbeschreibung wurden mir mitgeteilt und sind auch
> auf der Firmen-url zu finden.
Welche Firmen-url?
>
> Kann ich den Dienstleister vielleicht einfach aus dem Boot werfen und
> direkt bei der Firma anheuern ohne mich damit bei beiden unbeliebt zu
> machen?
HeHeHeHe, du hast doch schon in die Angel gebissen!
> Für dir Firma ist es doch billiger wenn die mich direkt nehmen?
Zeig mir deine Rechnung, dann sag ich dir wo du dich irrst!
> Hat jmd Erfahrung mit sowas?
> MfG und best regards ^^

Tipp von mir:
Haste keine Arbeit und kein Anspruch auf AlgI oder II.
Nimm die Chance und geh zum D-leister.
Ansonsten:
Plan mal bisschen besser!

von last_minute_dipl.ing (Gast)


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Vielen Dank für die bisherigen Antworten :)

> Zahlen dir die Fahrtkosten?

Nein! Kein weiterer Kommentar ^^

> Welche Firmen-url?

hays.de wäre mein erster Lude der mich bei bfft anstellt

bfft.de wäre mein Direktvermittler zur Herrstellung des Kontaktes mit 
der Edelnutte VW

Die Stelle ist bei VW in Wolfsburg in der Entwicklung von 
Hybridfahrzeugen. Klingt an sich alles sehr gut und habe da voll bock 
drauf. Muss aber auch 400 km weiter weg meine Zelte aufschlagen.

Mein Gedanke war halt Hays aus dem Boot zu werfen und bei bfft direkt 
anzuheuern.

Bin BTW grad mit Uni fertig und Arbeitslos ohne ALG 1 oder HARTZ4.

Kurzfristig kann wohl eh nix mehr ändern und najo sofern 42k drin sind 
bin ich dabei! ^^

von Marx W. (Gast)


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last_minute_dipl.ing schrieb:
> ein Gedanke war halt Hays aus dem Boot zu werfen und bei bfft direkt
>
> anzuheuern.

Versuche es, aber wenn es blöd läuft kommt später hays zum AG mit einer 
Prämienforderung.

P-S. dein ganzes Vorgehen ist "suboptimal"!

von amateur (Gast)


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Wenn Du Dich mit Deiner neuen Freundin verabredest, so wirst Du wohl 
leicht pikiert Dreinschauen, wenn sie ihren großen Bruder, oder ihre 
zweitbeste Freundin mitbringt.
Du versuchst das Gegenteil: Der Personalmensch hat sich mit deinem 
Vermittler verabredet und der will jemanden, zum Vorzeigen, mitbringen.
Noch anders ausgedrückt: Dein potentieller Arbeitgeber hat sich, warum 
auch immer, zur Zusammenarbeit mit einem Sklavenhändler entschlossen.
Geh' also mal davon aus, dass das Ergebnis 0:2 lautet.

von Michael S. (technicans)


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last_minute_dipl.ing schrieb:
> Mein Gedanke war halt Hays aus dem Boot zu werfen und bei bfft direkt
> anzuheuern.

Deswegen rücken die auch keine Info zu deren Kunden raus.
Vollkommen unbefriedigend wenn man nicht weiß für wen gesucht
wird. Könnten nämlich alte Bekannte sein. Absolventen sind da
ja noch jungfräulich/ungeschändet. ;-))

von Zocker_05 (Gast)


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Ich währ da Vorsichtig, weißt nicht was die da im Hintergrund für 
Verträge
haben und wer da vom wem " Beraterhonorar " kassiert.

Also, den Ball flach halten.

von MaWin (Gast)


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> Kann ich den Dienstleister vielleicht einfach aus dem Boot werfen und
> direkt bei der Firma anheuern ohne mich damit bei beiden unbeliebt zu
> machen?

Was interessiert es dich, ob du dich beim Dienstleister unbeliebt machst 
?

> Wenn das rauskommt, wirst du als unseriös angesehen und fliegst bei
> beiden raus,

Quatsch. Der Dienstleister wird grantig, aber wen interessiert das ?

Bloss wird die Firma dich nicht direkt einstellen, die haben ja mit 
Absicht Dienstleiter vorgeschaltet.

Du kannst dem Dienstleisterdirekt sagen, dass du keinerlei Interesse an 
Sklavenhaltung hast. Er kann dich direkt in eine Festanstellung bei der 
Firma vermitteln, oder gar nicht.

Dann wird er sagen: Gar nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Die Story vom Fachkräftemangel wird im Radio mal wieder heftigst
> propagiert.

Seit dieser Woche weiß ich wieder mal, daß man das voll in die Tonne 
treten kann. Zwei Blätter diese Woche in meinem Hausbriefkasten mit 
exakt gegensätzlichen Meldungen. Das erste: Jobcenter. Riesenerfolg! Wir 
vermittelten dieses Jahr so viele Arbeitslose wie noch nie, und 
entlasteten den städtischen Haushalt wie noch nie zuvor. Das zweite: 
Konjunktur bricht ein, Kurzarbeit, Jobs stehen auf dem Spiel, usw.. 
Genau das Gegenteil. Wo trifft es sich denn? In der goldenen Mitte? Was 
ist da glaubwürdig?

Theoretisch könnte es auch sein, daß beide Nachrichten wahr sind. Das 
impliziert aber, daß Arbeitslose mit faulen Tricks aus der Statistik 
raus geworfen werden, und den Lebensunterhalt gestrichen bekommen. Da 
spart man mit zwei Fliegen in einer Klappe gleich den Arbeitslosen und 
auch das Geld. Das ist ganz klar ein toller Erfolg. Da darf die gesamte 
Gesellschaft stolz drauf sein.

von Forumkuli (Gast)


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> ich habe nächste Woche ein Vorstellungsgespräch bei ner Firma über nen
> Dienstleister.
gut, wenn Du schon ein Vorstellungsgespräch hast.
> Hab nach dem ganzen negativen Erfahrungen (Freunde, Foren
> etc.) nun  iwie kein Bock auf den Dienstleister.
hast Du überhaupt schon mal einen Job gehabt?
Ich denk mal, Du bist einfach nur faul.

> Was interessiert es dich, ob du dich beim Dienstleister unbeliebt machst
> ?
Deinen zukünftigen Personalchef, der über die Einstellung entscheidet, 
dürfte das schon interessieren und da es genug Bewerber gibt, ist es 
dann ein Nachteil ... sowas kann sich subsummieren.

von A. $. (mikronom)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Seit dieser Woche weiß ich wieder mal, daß man das voll in die Tonne
> treten kann. Zwei Blätter diese Woche in meinem Hausbriefkasten mit
> exakt gegensätzlichen Meldungen. Das erste: Jobcenter. Riesenerfolg! Wir
> vermittelten dieses Jahr so viele Arbeitslose wie noch nie, und
> entlasteten den städtischen Haushalt wie noch nie zuvor. Das zweite:
> Konjunktur bricht ein, Kurzarbeit, Jobs stehen auf dem Spiel, usw..
> Genau das Gegenteil. Wo trifft es sich denn? In der goldenen Mitte? Was
> ist da glaubwürdig?
>
> Theoretisch könnte es auch sein, daß beide Nachrichten wahr sind.

Ja klar. Die zu teuren Qualifizierten werden in der Wirtschaft entlassen 
(die Krise rührt ja schließlich auf der viel zu hohen Bezahlung der 
Angestellten) und die Arbeitsämter vermitteln genau die Leute an 
Zeitarbeitsfirmen und Callcenter.

von Wilhelm F. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:

> Ja klar. Die zu teuren Qualifizierten werden in der Wirtschaft entlassen
> (die Krise rührt ja schließlich auf der viel zu hohen Bezahlung der
> Angestellten) und die Arbeitsämter vermitteln genau die Leute an
> Zeitarbeitsfirmen und Callcenter.

Die Schraube dreht sich nach unten. Bis wohin geht sie?

von Michael S. (technicans)


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Andi $nachname schrieb:
> die Arbeitsämter vermitteln genau die Leute an
> Zeitarbeitsfirmen und Callcenter.

Ja, aber weil die Arbeitsämter nur schwache 2,5-3% Erfolgsquote
haben, im Gegensatz zu 250-300% der Dienstleister. Aber auch deren
Ära wird zu Ende gehen, weil die nämlich zu viel Zeit und auch
mehr Geld kosten als das unterm Strich für die Firmen von Nutzen ist.
Kann man bei exotischen Jobs relativ gut beobachten, so das diesen
Spezialisten irgendwann hoffentlich nur noch der billige Bodensatz
bleibt. Viele qualifizierte Bewerber lehnen glücklicherweise DL ab,
was zumindest mal eine erfreuliche Tendenz ist.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Theoretisch könnte es auch sein, daß beide Nachrichten wahr sind.

Nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Denn die Ämter loben
ihre vergangenen Leistungen, wogegen die Hiobsbotschaften ja zukünftige
Ereignisse betreffen. Sicher werden auch wieder Leute freigesetzt
und eine ganze Menge wird dann in den Vorruhestand geschickt. Aus
den Augen aus dem Sinn. Wer dann nicht von seiner Rente leben kann
macht am Besten nebenbei noch ne kleine Firma auf.
Das Rentensystem kann man dann endgültig in die Tonne treten.
Dieser Niedergang ist keine Frage ob es passiert, sondern wie schnell.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ja, aber weil die Arbeitsämter nur schwache 2,5-3% Erfolgsquote
> haben, im Gegensatz zu 250-300% der Dienstleister.
Die "Beamten" der Arbeitsämter bekommen am Ende (oder auch Mitte) des 
Monats ihr Geld. Egal, wie vielen Arbeitslose sie wie zu einem Job 
verholfen haben.

> Aber auch deren
> Ära wird zu Ende gehen, weil die nämlich zu viel Zeit und auch
> mehr Geld kosten als das unterm Strich für die Firmen von Nutzen ist.

Blödsinn. Wenn jemand damit beauftragt wird, mir einen Mitarbeiter mit 
bestimmten Qualifikationen zu beschaffen, dann ist das erstmal eine 
einmalige Ausgabe. Wenn man dann auch noch einen Zeitpunkt nennt, zu dem 
dieser Mitarbeiter zur Verfügung stehen soll, ist auch die Dauer dieser 
Maßname bekannt.

> Kann man bei exotischen Jobs relativ gut beobachten, so das diesen
> Spezialisten irgendwann hoffentlich nur noch der billige Bodensatz
> bleibt.
Die kann man vermutlich auch nicht "alles Gute" wünschen, weil etwas 
vergleichebares nicht zurückkommen würde.

> Viele qualifizierte Bewerber lehnen glücklicherweise DL ab,
> was zumindest mal eine erfreuliche Tendenz ist.

Und was machen diese "Ablehenr"? Sie ziehen entweder der Arbeit in einer 
Festanstellung hinterher (auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei) oder 
sie vergammeln als Hartzer und leben ihren Traum weiter, dass sie für 
die ihnen angeboten Jobs überqualifiziert sind.
Warum sollte sich eine Firma von anfang an mit der Auswahl eines 
zukünftigen Mitarbeiters beschäftigen? Man erstellt eine Spezifikation, 
gibt die jemandem, der sich auf diese Aufgabe spezialisiert hat und 
bekommt von diesem in einer angemessenen Zeit entsprechende Angebote.
Um mögliche Flitzpiepen vor einer Festanstellung herausfiltern zu 
können, geht man den Weg der Arbeitnehmerüberlassung. Eine feste 
Übernahme kann daraus resultieren.
Wenn ich Milch trinken will, kaufe ich mir ja auch keine Kuh und füttere 
und melke sie, sondern ich gehe zu einem Händler, der mir das Endprodukt 
verkauft.

[endgültig OT]
Ich bin langsam davon überzeugt, dass hier einige der Meinung sind, dass 
irgendwann die bösen Arbeitgeber zu ihnen auf Knieen gerutscht kommen, 
weil sie keine "Fachkräfte" mehr finden. Das wird nicht passieren.

von Ich (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:
> dass
> irgendwann die bösen Arbeitgeber zu ihnen auf Knieen gerutscht kommen,
> weil sie keine "Fachkräfte" mehr finden. Das wird nicht passieren.

Bei diesem "Fachkräftemangel" könnte man fast auf diese Idee kommen, 
aber nur fast.

Michael S. schrieb:
> Viele qualifizierte Bewerber lehnen glücklicherweise DL ab,
> was zumindest mal eine erfreuliche Tendenz ist.

Diese Bewerber müssen ja nicht arbeitslos sein, die wollen sich nur 
verbessern.

von Michael S. (technicans)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Das wird nicht passieren.

Stimmt, das überlässt man anderen. Lobbyisten, Dienstleistern und
Ämtern. Wenn die Firmen sich allerdings auf ihrem Thron nur
ausruhen, wird der eine oder andere Laden mal ganz plötzlich den
Bach runter gehen.

STK500-Besitzer schrieb:
> Warum sollte sich eine Firma von anfang an mit der Auswahl eines
> zukünftigen Mitarbeiters beschäftigen?

Weil es ohne Mitarbeiter kein Wachstum gibt und ohne Wachstum gehen
Firmen gewöhnlich vor die Hunde. Leider merken es da die Entscheider
entweder zu spät oder gar nicht.

STK500-Besitzer schrieb:
> Wenn ich Milch trinken will, kaufe ich mir ja auch keine Kuh und füttere
> und melke sie, sondern ich gehe zu einem Händler, der mir das Endprodukt
> verkauft.

Nur, das der Arbeitnehmer keine Ware ist, mit dem man so umgehen sollte
oder darf. Das Niveau an Endwürdigungen auf dem Arbeitsmarkt ist in
diesen modernen Zeiten so tief wie nie und ein Trend, das Stellen nicht 
besetzt werden unübersehbar.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Nur, das der Arbeitnehmer keine Ware ist, mit dem man so umgehen sollte
> oder darf. Das Niveau an Endwürdigungen auf dem Arbeitsmarkt ist in
> diesen modernen Zeiten so tief wie nie und ein Trend, das Stellen nicht
> besetzt werden unübersehbar.


Ich scheine mich echt schlecht auszudrücken. Oder irgendwer legt es 
darauf an, alles falsch verstehen zu wollen.

Michael S. schrieb:
> Weil es ohne Mitarbeiter kein Wachstum gibt und ohne Wachstum gehen
> Firmen gewöhnlich vor die Hunde. Leider merken es da die Entscheider
> entweder zu spät oder gar nicht.

Schon interessant, was man in so eine einfache Aussage wie "Wir 
verlagern den Recruitingprozess nach draußen." fehlinterpretieren 
kann/will.
Ich habe nie geschrieben, dass Firmen keine Mitarbeiter suchen und 
einstellen. Nur hat sich dieser Prozess geändert.


PS: Entwürdigen schreibt man mit "t", weil es i.d.tR nichts mit dem 
"Ende" zu tun hat...
Man verliert seine Würde nicht, wenn man zu ankzeptablen Konditionen für 
einen Dienstleister arbeitet. Würdelos sind doch diejenigen, die zwar 
Leistungen abgreifen, die durch andere Menschen (und Arbeitgeber) 
erzeugt werden, aber dafür nicht dankbar sind, sondern auch noch 
Hasstiraden gegen eben diese Sponsoren führen. Das ist einfach krank 
(ja, ich habe einen Doktortitel, mit dem ich das diagnostizieren kann. 
Den habe ich auf meiner eigenen imaginären Universität am Kopierer 
erlangt.)

von STK500-Besitzer (Gast)


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Michael S. schrieb:
> das Stellen nicht
> besetzt werden unübersehbar.

Und wo ist da dein Problem?

von Michael S. (technicans)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Und wo ist da dein Problem?

Keine Perspektiven.

von HeinerDetektor (Gast)


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Perspektiven sind schon da, nur wie gut sie sind, dafür ist halt jeder 
selbst verantwortlich. ;)

Ciao
HeinerDetektor

von STK500-Besitzer (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Keine Perspektiven.

Dann sollte man seine Ansprüche vielleicht mal überdenken und senken.

von genervt (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Keine Perspektiven.
>
> Dann sollte man seine Ansprüche vielleicht mal überdenken und senken.

Vollkommen überflüssig.

Warum sollte jemand im bequemen Hartz-Sattel sitzen von seinem Ross 
herunterkommen und sich der niederen Arbeit zuwenden? Am ende stellt man 
noch fest, dass man andere Hartzer mitzahlt. Jemand wie Michael lässt 
sich doch nicht ausbeuten!

von Schorsch (Gast)


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Also, Hartz4 abgreifen und schwar arbeiten lass ich mir gefallen, aber 
Hartz4 abgreifen und dann hier das Forum zu müllen geht mal gar nicht. 
Das ist ja wie bei den Politikern, die den ganzen Tag nur daherlabern.

</ironie>

von Ingenieur785 (Gast)


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@STK
"Und was machen diese "Ablehenr"? Sie ziehen entweder der Arbeit in 
einer
Festanstellung hinterher (auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei) oder
sie vergammeln als Hartzer und leben ihren Traum weiter, dass sie für
die ihnen angeboten Jobs überqualifiziert sind."

Und Dienstleister sorgen für einen "Jobboom", welcher für 
Vollbeschäftigung sorgt?
Überdenke deine Aussage mal.

von Ingenieur785 (Gast)


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Zitat:
"Vollkommen überflüssig.

Warum sollte jemand im bequemen Hartz-Sattel sitzen von seinem Ross
herunterkommen und sich der niederen Arbeit zuwenden? Am ende stellt man
noch fest, dass man andere Hartzer mitzahlt. Jemand wie Michael lässt
sich doch nicht ausbeuten!"

Wenn der "Hartz-Sattel" doch so bequem ist, weshalb bezieht dann nicht 
die halbe BRD ALG II?

von HeinerDetektor (Gast)


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Wenn der HIV-Sattel so unbequem ist, warum argumentieren dann viele, 
dass sie  doch nicht arbeiten gehen, wenn Vater Staat Miete und Essen 
zahlt?

Der soziale Leidensdruck ist viel zu gering. Die wirklich 
Hilfsbedürftigen leiden unter gewissen Leuten und dafür sollten sich 
gewisse Leute hier kräftig schämen.

von Ingenieur785 (Gast)


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Wer sind viele?
Das Bundesverfassungsgericht hat doch klar gesagt, dass die Höhe des ALG 
II das Existenzminimum darstellt.

von Michael S. (technicans)


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Hört doch bloß auf Hartz als Alibi-Argument zu missbrauchen.
Allein die fehlende Verantwortung der Unternehmen, die hier
gern weg diskutiert wird, ist entscheidend. Glaubt wirklich
jemand, das jeder so einen niedrigen Job so ohne weiteres bekommt,
wenn derjenige eine Qualifikation hat wo man ihn in diesem
Billigjobs gar nicht halten kann? Und als Sprungbrett taugen
solche Jobs auch nicht. Das ist ein Illusion.

Ingenieur785 schrieb:
> Das Bundesverfassungsgericht hat doch klar gesagt, dass die Höhe des ALG
> II das Existenzminimum darstellt.

Die haben aber nicht gesagt, das die Höhe zum Leben reicht.
Wo soll denn der soziale Druck her kommen wenn die angeschriebenen
Firmen überhaupt nicht reagieren? Da wird locker vom Hocker
diskriminiert und das ist nun mal gegen das Gesetz. Die Firmen
umgehen das Gesetz und damit ist der Fall für die erledigt.

von genervt (Gast)


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Ingenieur785 schrieb:
> Wenn der "Hartz-Sattel" doch so bequem ist, weshalb bezieht dann nicht
> die halbe BRD ALG II?

In Berlin sind es ja schon 20%!

von Wilhelm F. (Gast)


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HeinerDetektor schrieb:

> Wenn der HIV-Sattel so unbequem ist, warum argumentieren dann viele,
> dass sie  doch nicht arbeiten gehen, wenn Vater Staat Miete und Essen
> zahlt?

Wo? Am Mittag bei den Pöblern im Hartz-TV?

Also, ich kenne keinen, der das freiwillig gerne ist.

Außerdem hat der, der mit 50 arbeitslos wird, in seinem Leben schon mehr 
in die ALG-Versicherung eingezahlt, als er je wieder raus bekommen wird. 
Er ist ja ab dann billig wie ein Stück Spanplatte. Die dummen Sprüche 
"vom Staat leben" ist nur billiges Gewäsch und Ablenkung. Auch wenn es 
ein Solidarprinzip ist, aber der Staat legt da nichts drauf. Das was man 
bekommt, hat man irgendwann schon mal alles selbst bezahlt, wenn man 
nicht von Geburt an Dauerhartzer ist.

> Der soziale Leidensdruck ist viel zu gering.

Wie sollte er denn am besten sein? Bunte Zeltlager wie in den USA am 
Stadtrand vom schönen Stuttgart? Oder mit Hartz-Entgeld Vollzeit 170 
Stunden im Monat arbeiten? Immerhin dies gibts ja schon, nennen sich 
Aufstocker.

> Die wirklich Hilfsbedürftigen

Aah ja. Und der mit ALG2 gehört natürlich nicht zu dieser Gruppe, auf 
gar keinen Fall. Dann kann man die Abteilung und am besten das ganze Amt 
ja gleich schließen. Am besten auch die Arbeitslosenversicherung 
einstellen.

von Michael S. (technicans)


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Wie viel % anteilig zählt in Berlin denn eine
Ex-Bundesbildungsministerin?

von genervt (Gast)


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Ingenieur785 schrieb:
> Wer sind viele?
> Das Bundesverfassungsgericht hat doch klar gesagt, dass die Höhe des ALG
> II das Existenzminimum darstellt.

Das BVG erklärt auch das Gesetz der Energieerhaltung für 
Verfassungswidrig, wenn es gewünscht ist.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Am besten auch die Arbeitslosenversicherung
> einstellen.

Genau, wie bei der Rente, die ja bekanntermaßen auch nicht mehr
so sicher ist, wie es mal verblümt versichert wurde. Also dann
Alg1 privat versichern. Kann man jedem zumuten.

von genervt (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Außerdem hat der, der mit 50 arbeitslos wird, in seinem Leben schon mehr
> in die ALG-Versicherung eingezahlt, als er je wieder raus bekommen wird.

Magst das mal vorrechnen? Aber bitte Brutto/Netto berücksichtigen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Genau, wie bei der Rente, die ja bekanntermaßen auch nicht mehr
> so sicher ist, wie es mal verblümt versichert wurde. Also dann
> Alg1 privat versichern.

Also ich kann mich noch daran erinnern, daß vor 2-3 Jahren die 
ALG-Versicherung einen Überschuß von 9 Milliarden Euro hatte. Die werden 
aber zweckentfremdet, und z.B. für Kurzarbeitsausgleiche benutzt.



genervt schrieb:

> Magst das mal vorrechnen? Aber bitte Brutto/Netto berücksichtigen.

Siehe einfach nur, was ich Michael gerade schrieb.

von Ich (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Nur, das der Arbeitnehmer keine Ware ist, mit dem man so umgehen sollte
> oder darf. Das Niveau an Endwürdigungen auf dem Arbeitsmarkt ist in
> diesen modernen Zeiten so tief wie nie und ein Trend, das Stellen nicht
> besetzt werden unübersehbar.

Arbeitnehmer sind eine Ware, wie T-Shirts oder Handys die sonstwo 
produziert und entwickelt werden.
Stellen, die langfristig nicht besetzt werden (können), sind 
überflüssig.

Michael S. schrieb:
> STK500-Besitzer schrieb:
>> Warum sollte sich eine Firma von anfang an mit der Auswahl eines
>> zukünftigen Mitarbeiters beschäftigen?
>
> Weil es ohne Mitarbeiter kein Wachstum gibt und ohne Wachstum gehen
> Firmen gewöhnlich vor die Hunde. Leider merken es da die Entscheider
> entweder zu spät oder gar nicht.

Wieso sollte ein Personaler die Auswahl für einen Mitarbeiter (fest- 
oder extern) nicht extern an einen Dienstleister vergeben?

Du kaufst den Liter Milch in der Regel auch im Supermarkt und nicht beim 
Großhändler oder direkt beim Bauern.

Hey Aldi, ich brauche 3 Liter Milch - sowas hat Aldi ständig auf Vorrat.


Das klappt bei 99% der Anfragen so.
Wenn es etwas spezieller wird, mit man sich selbst drum kümmern oder man 
holt sich einen Experten - im Falle eines Mitarbeiters einen echten 
Headhunter.

von genervt (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> genervt schrieb:
>
>> Magst das mal vorrechnen? Aber bitte Brutto/Netto berücksichtigen.
>
> Siehe einfach nur, was ich Michael gerade schrieb.

Maulheld!

von Wilhelm F. (Gast)


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genervt schrieb:

> Maulheld!

Nein, ich bin niemandens Rechenknecht. Kannste selbst rechnen.

von genervt (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> genervt schrieb:
>
>> Maulheld!
>
> Nein, ich bin niemandens Rechenknecht. Kannste selbst rechnen.

Ganz vergessen, dass du ja kein Ing. bist, der seine Behauptungen 
untermauern kann.

Gibts kein Hartzer-Forum für deine erbärmliche Propaganda?

von Michael S. (technicans)


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genervt schrieb:
> Ganz vergessen, dass du ja kein Ing. bist, der seine Behauptungen
> untermauern kann.
Motz nicht rum. Hier haste deine Rechnung. Dafür haben Ings. ja
auch ihre Techniker, oder nicht?
Das dürfte nicht so leicht sein, da das Einkommen in der Ausbildung
niedrig(und die Beiträge gering) und der Beitragsatz auch Schwankungen
unterliegt. Bei 3% AlG-Beitrag würde man über den Daumen 17 Monate,
also etwa ein dreiviertel Jahr brauchen um einen Monat AlG1 (halbes 
Monatsgehalt) zu bekommen. Beispiel: Einkommen monatlich 3000Euro
Beitrag: 90Euro, Alg1: 1500Euro, 1500/90 = ~17 Monate. Ist natürlich
noch fehlerbehaftet, aber so im Groben wird das schon hin kommen.
So jetzt könnt ihr das zerreißen.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Außerdem hat der, der mit 50 arbeitslos wird, in seinem Leben schon mehr
> in die ALG-Versicherung eingezahlt, als er je wieder raus bekommen wird.
> Er ist ja ab dann billig wie ein Stück Spanplatte. Die dummen Sprüche
> "vom Staat leben" ist nur billiges Gewäsch und Ablenkung. Auch wenn es
> ein Solidarprinzip ist, aber der Staat legt da nichts drauf. Das was man
> bekommt, hat man irgendwann schon mal alles selbst bezahlt, wenn man
> nicht von Geburt an Dauerhartzer ist.

Der gleiche Quatsch, wie immer. Rechne mal nach, was du eingezahlt hast 
und was du inzwischen bar und in Sachleistungen wieder rausbekommen 
hast.
Da steht ein nettes rote Minus auf der Gebenseite.

Michael S. schrieb:
> Wie viel % anteilig zählt in Berlin denn eine
> Ex-Bundesbildungsministerin?

Ablenkung... wie immer. Bleib beim Thema!

genervt schrieb:
> Magst das mal vorrechnen? Aber bitte Brutto/Netto berücksichtigen.

Dem Wunsch kann ich mich nur anschließen.

von Wilhelm F. (Gast)


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genervt schrieb:

> Ganz vergessen, dass du ja kein Ing. bist, der seine Behauptungen
> untermauern kann.
>
> Gibts kein Hartzer-Forum für deine erbärmliche Propaganda?

Ein wenig Umgangsformen, und weniger persönlich werden, wären hier schon 
angebrachter.

von Michael S. (technicans)


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Michael S. schrieb:
> ein dreiviertel Jahr

Es muss natürlich ca. 1 1/2 Jahre heißen. Das entspricht auch grob
etwa der 360 Tagen Anwartschaft die man erst mal angestellt/gearbeitet
haben muss um überhaupt Alg1 Anspruch zu bekommen.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ein wenig Umgangsformen, und weniger persönlich werden, wären hier schon
> angebrachter.

Lass die erst mal unser Alter haben, dann wirds schon werden.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Es muss natürlich ca. 1 1/2 Jahre heißen. Das entspricht auch grob
> etwa der 360 Tagen Anwartschaft die man erst mal angestellt/gearbeitet
> haben muss um überhaupt Alg1 Anspruch zu bekommen.

Von Anwartschaft wurde hier noch nie gesprochen, sondern davon, dass 
jemand in seinem Leben mehr in die Sozialkasse eingezahlt hat, als 
daraus entnommen hat.
Und genau diese These wird hier in Frage gestellt.

von 0815-Absolvent (Gast)


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Nochmal kurzes Update: Hab nun den Personaltypen von BFFT direkt 
angerufen und gefragt ob wie hays nicht einfach raushalten können. Der 
meinte das es jetzt wohl zu spät wäre und hays definitiv auf die Prämie 
bestehen wird. BFFt will sich nicht bei denen unbeliebt machen.

Najo mal sehen nächsten DI ist es soweit Oo

> hast Du überhaupt schon mal einen Job gehabt?
> Ich denk mal, Du bist einfach nur faul.

Ja beides trifft zu, ich bin relativ Faul und das wäre mein erster Job 
nache Uni. Aber Noten sind gut bis sehr gut, hab nur etwas länger 
studiert :)

von ThomasV (Gast)


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Einen schönen guten Abend zusammen,

ich bin jetzt seit 15 Jahren als selbständiger Consulter in der 
E-Technik unterwegs, die meiste Zeit davon über DL und mehr als 
zufrieden.

Irgendwie wird hier anscheinend ständig der Unterschied zwischen 
Arbeitnehmerüberlassung und Consulterdienstleitung als Selbständiger 
verwechselt.

Daher gebe ich jetzt hier mal meine Erfahrung als Selbständiger mit DL 
wieder, wie es mit ANÜ ist kann ich nicht beurteilen.

Vorteile:
- Projekte können selbst ausgesucht werden
- Ort und Art der Leistungserbringung sind. i.d.R. freigestellt
- Schnelle Response vom Kunden

Nachteile:
- Die Prototypen stehen leider nicht bei mir im Labor. Deutschland weite 
Reisebereitschaft daher ein muss.
- Verwaltungsstruktur vom Kunden muss berücksichtigt werden
- Nicht immer gewinnt die beste technische Umsetzung das Rennen. Daher 
muss auch mal die 3. oder 4. beste Lösung umgesetzt werden.
- Gut 50-70%++ der Tätigkeit sind Organisatorisch veranlagt

Aktuell bin ich auch gerade bei VW, Wolfsburg in der EE beauftragt und 
mit dem Umfeld und der Aufgabe sehr zufrieden.

Also kann ich von meiner Seite bei dem "draufhauen" auf die DL nicht 
zustimmen, alles lief immer wie im Vorfeld besprochen und per Vertrag 
geregelt.

Natürlich gilt wie immer: Jeder muss in dem Bett schlafen was er sich 
selbst gemacht hat.
Wer also nicht genau weis was er da eigentlich Unterschreibt, sollte 
ggf. unbedingt jemanden Konsultieren der sich damit besser auskennt.
Vielleicht sogar einen DL damit beauftragen ;-)

von Ich (Gast)


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ThomasV schrieb:
> - Die Prototypen stehen leider nicht bei mir im Labor. Deutschland weite
> Reisebereitschaft daher ein muss.

Aber als Selbstständiger sagt man ab, wenn die Reisebereitschaft sich 
nicht lohnt.

Die Frage ist, wie oft brauche ich als Selbstständiger einen DL für neue 
Projekte und wie oft komme ich über mein persönliche Netzwerk (alte 
Auftraggeber, Xing etc.) an neue Aufträge und kann ohne Dienstleister 
agieren.

ThomasV schrieb:
> Also kann ich von meiner Seite bei dem "draufhauen" auf die DL nicht
> zustimmen, alles lief immer wie im Vorfeld besprochen und per Vertrag
> geregelt.

Das mag aus Sicht eines Selbstständigen stimmen, die meisten hier gehen 
aber eher als Arbeitnehmer über die Schiene ANÜ bzw. "Werkverträge", da 
sieht das anders aus.

von A. $. (mikronom)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Ja, aber weil die Arbeitsämter nur schwache 2,5-3% Erfolgsquote
>> haben, im Gegensatz zu 250-300% der Dienstleister.
> Die "Beamten" der Arbeitsämter bekommen am Ende (oder auch Mitte) des
> Monats ihr Geld. Egal, wie vielen Arbeitslose sie wie zu einem Job
> verholfen haben.

Auch dort wird gespart! Beamte gibt es "am Kunde" eigentlich überhaupt 
nicht mehr. Die "Berater" sind auch oft nur mit befristeten Verträgen 
angestellte Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, die von oben her (von 
den Beamten) unter Druck gesetzt werden, entsprechende 
Vermittlungszahlen zu schaffen.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Auch dort wird gespart! Beamte gibt es "am Kunde" eigentlich überhaupt
> nicht mehr. Die "Berater" sind auch oft nur mit befristeten Verträgen
> angestellte Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, die von oben her (von
> den Beamten) unter Druck gesetzt werden, entsprechende
> Vermittlungszahlen zu schaffen.

Sie arbeiten aber im Gegensatz zu privaten Vermittlern nicht auf 
Provisionsbasis.

von A. $. (mikronom)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Auch dort wird gespart! Beamte gibt es "am Kunde" eigentlich überhaupt
>> nicht mehr. Die "Berater" sind auch oft nur mit befristeten Verträgen
>> angestellte Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, die von oben her (von
>> den Beamten) unter Druck gesetzt werden, entsprechende
>> Vermittlungszahlen zu schaffen.
>
> Sie arbeiten aber im Gegensatz zu privaten Vermittlern nicht auf
> Provisionsbasis.

Wenn sie aber nicth genug leisten, dann bekommt der Behördenleiter eine 
auf den Deckel und deshalb werden die befristeten Verträge der "Berater" 
dann halt einfach nicht mehr von der zuständigen behördenleitung 
verlängert. Saßen die Berater eben noch auf der deinen Seite des 
Schreibtischs im Arbeitsamt, sitzen sie morgen schon auf der anderen 
Seite, um sich der Schikane auszusetzen, die sie gestern noch anderen 
angetan haben.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Wenn sie aber nicth genug leisten, dann bekommt der Behördenleiter eine
> auf den Deckel und deshalb werden die befristeten Verträge der "Berater"
> dann halt einfach nicht mehr von der zuständigen behördenleitung
> verlängert. Saßen die Berater eben noch auf der deinen Seite des
> Schreibtischs im Arbeitsamt, sitzen sie morgen schon auf der anderen
> Seite, um sich der Schikane auszusetzen, die sie gestern noch anderen
> angetan haben.

Interessante These.
Befristete Verträge werden ja für ein paar Mal verlängert. Ob das besser 
ist, als für einen Arbeitnehmerüberlasser zu arbeiten?

von Michael S. (technicans)


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Andi $nachname schrieb:
> entsprechende
> Vermittlungszahlen zu schaffen.

Nur schaffen die nichts mehr, weil die nichts vermitteln.
Hängt natürlich davon ab welche Möglichkeiten dem Arbeitssuchenden
zur Verfügung stehen oder gestellt werden. Wer einen Internetanschluss
für die Suche nutzen kann und nicht dem Amt seine Motivation plausibel
glaubhaft macht, bekommt dann eine EGV verpasst, völlig egal ob das
sinnvoll ist oder nicht. Hauptsache der Sachbearbeiter kann
abgeschlossene EGVs oder andere Aktivitäten seiner Schützlinge
vorweisen. Stellen bieten die schon lange nicht mehr an.
Ist doch politisch so gewollt. Was wohl die machen, die keine
Jobangebote selbst suchen können?

von A. $. (mikronom)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Wenn sie aber nicth genug leisten, dann bekommt der Behördenleiter eine
>> auf den Deckel und deshalb werden die befristeten Verträge der "Berater"
>> dann halt einfach nicht mehr von der zuständigen behördenleitung
>> verlängert. Saßen die Berater eben noch auf der deinen Seite des
>> Schreibtischs im Arbeitsamt, sitzen sie morgen schon auf der anderen
>> Seite, um sich der Schikane auszusetzen, die sie gestern noch anderen
>> angetan haben.
>
> Interessante These.

Das wurde vor geraumer Zeit von Journalisten recherchiert und 
ausführlich beschrieben. Ich weiß nur gerade nicht mehr wo.

> Befristete Verträge werden ja für ein paar Mal verlängert.

Im öffentlichen Dienst kann man wegen des TV-L nur auf 2 Jahre 
befristen, danach muss unbefristet eingestellt werden. Hier schlägt dann 
auch das Ars*hloch-BWL-Gen zu: Die befristeten nicht-verbeamteten 
Mitarbeiter in den Arbeitsämtern werden dann auf die andere Seite des 
Schreibtischs "versetzt".

Die unkündbaren Beamten und unbefristet angestellten Mitarbeiter findest 
du dagegen mehrheitlich dort, wo die "Kunden" der Arbeitsämter nicht 
beraten werden, zum Beispiel im Bereich Finanzen (Anträge genehmigen, 
Anträge ablehnen, Zahlungen anweisen, etc. pp.). Die Vermittler sind ja 
nicht gerade hochwertig ausgebildet, entsprechend schnell können sie 
durch neue ersetzt werden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:

> Das wurde vor geraumer Zeit von Journalisten recherchiert und
> ausführlich beschrieben. Ich weiß nur gerade nicht mehr wo.

Kann ich bestätigen. Habe vor längerer Zeit diese Artikel im Netz auch 
gelesen. Tja, das ist heute nicht mehr so, mit den guten Beamten auf dem 
Amt...

von A. $. (mikronom)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>
>> Das wurde vor geraumer Zeit von Journalisten recherchiert und
>> ausführlich beschrieben. Ich weiß nur gerade nicht mehr wo.
>
> Kann ich bestätigen. Habe vor längerer Zeit diese Artikel im Netz auch
> gelesen. Tja, das ist heute nicht mehr so, mit den guten Beamten auf dem
> Amt...

Und das ist dann ein Ergebnis schlecht qualifizierter Berater.

http://www.welt.de/regionales/muenchen/article113424742/Arbeitsamt-schlaegt-19-Jaehriger-Job-in-Bordell-vor.html

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