Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Textile Elektroden EKG


von Hans (Gast)


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Hallo Leute,

ich habe gelesen dass bei textilen Elektroden der Kontaktwiderstand und 
damit auch das Elektrodenrauschen steigt im Gegensatz zu anderen 
Elektroden.
Dieses Problem lässt sich durch Vergrößerung der Elektrodenfläche etwas 
kompensieren.

Warum ist das so?

von Wilhelm F. (Gast)


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Hans schrieb:

> Dieses Problem lässt sich durch Vergrößerung der Elektrodenfläche etwas
> kompensieren.

Ist das bei elektrischen Widerständen nicht auch so? Das 
Widerstandsrauschen steigt mit dem Widerstandswert?

Da läßt sich doch bestimmt irgendwo was finden. Hatte das im Studium im 
Fach Bauelemente mal, da steckt halt die Physik drin. Es ist bei mir 
nicht mehr so präsent, müßte alles wieder suchen und nachschlagen.

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

ist bei dir noch nie ein EKG gemacht worden? Sonst würdest du das nicht 
fragen.

Die Elektroden werden mit eklig kaltem Leitgel und unter Vakuum auf der 
Haut befestigt, dadurch ist der Kontakt um einige Grössenordnungen 
besser als zwischen der Haut und einem Kleidungsstück jemals erreichbar.

Dazu kommt, dass sich der Hautwiderstand ohne solche Hilfsmittel locker 
um den Faktor 100 ändern kann, z.B. durch Schwitzen. Das kann 
schliesslich bei jeder Art von Training passieren, und gerade dann wären 
die EKG-Werte wichtig, nicht beim Liegen auf dem Sofa.

Gruss Reinhard

von Wilhelm F. (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:

> Die Elektroden werden mit eklig kaltem Leitgel und unter Vakuum auf der
> Haut befestigt, dadurch ist der Kontakt um einige Grössenordnungen
> besser als zwischen der Haut und einem Kleidungsstück jemals erreichbar.

Gel ist es nicht immer. Beim Langzeit-EKG, womit man 24 Stunden frei 
herum läuft, werden manchmal beidseitig klebende Klebepads verwendet. 
Das lernte ich erst im vergangenen Jahr kennen. Ein komplettes EKG-Gerät 
im Handy-Format mit Mini-USB-Anschluß zum späteren Auslesen der Daten.

von Hans (Gast)


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Danke für die Antworten Leute!!

Ich meinte genau das:

>Ist das bei elektrischen Widerständen nicht auch so? Das
>Widerstandsrauschen steigt mit dem Widerstandswert?

Das ist richtig das Rauschen steigt mit dem Widerstandswert.
Deswegen verstehe ich nicht warum durch Vergrößerung der 
Elektrodenfläche dem entgegen gewirkt werden soll. Denn so eine textile 
Elektrode wird aus einem dünnen leitfähigen Garn gestickt und hat ca. 
einen Widerstandswert von 20 Ohm/m. Je größer ich jetzt diese Elektrode 
aufsticke desto größer wird doch der Widerstandswert.

von DR (Gast)


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Der Widerstand der Elektrode (einige Ohm) ist gegenüber dem 
Hautwiderstand (einige Kiloohm) klein. Durch das Vergrößern der 
Kontaktfläche wird der Gesamt-R dennoch kleiner. Nimm Dein Ohm-Meter, 
messe den Hautwiderstand Daumen-Zeigefinger einmal mit den Messspitzen 
des Gerätes, einmal (gleiche Stelle, gleicher Druck, gleicher Abstand, 
...) mit größerflächigen Elektroden, z. B. Krokoklemmen o. ä.

von ronnysc (Gast)


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Die textilen Elektroden werden auch teilweise als kapazitive 
EKG-Elektroden benutzt.

von Wolfgang-G (Gast)


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das hier angesprochene Widerstandsrauschen ist doch zu den zumeist 
auftretenden 50Hz Störungen von untergeordneter Bedeutung
MfG

von Dirk (Gast)


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Am besten geeignet sind daher Einstichelektroden.

von Reinhard Kern (Gast)


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Wolfgang-G schrieb:
> zu den zumeist
> auftretenden 50Hz Störungen von untergeordneter Bedeutung

Da wird dir Hans gleich antworten, dass er das überhaupt nicht wissen 
will, sondern gefälligst seine Frage nach dem Rauschen zu beantworten 
ist. Am besten sagen wir garnix mehr dazu. Wozu sich noch anpöbeln 
lassen...

Gruss Reinhard

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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>Am besten geeignet sind daher Einstichelektroden.

Leider auch nicht! Ich denke du meinst die für EMG verwendeten 
Nadelelektroden. Die haben so einige 100kOhm weil sehr geringe 
Oberfläche.
Ich hab so elastische Bänder (ca. 20mm breit) mit eingewebten 
Metallfasern, wenn man die anfeuchtet,bekommt man einen recht guten 
Übergangswiderstand (wenige kOhm),allerdings wird das Zeug normalerweise 
nur für Patientenground verwendet.Der größte Feind des guten Signals ist 
dicke Hornhaut und fettige Haut.

Grüsse

von Hans (Gast)


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Alles klar vielen dank für die Hilfe, leuchtet mir ein! :-)

Reinhard schrieb:

>Da wird dir Hans gleich antworten, dass er das überhaupt nicht wissen
>will, sondern gefälligst seine Frage nach dem Rauschen zu beantworten
>ist. Am besten sagen wir garnix mehr dazu. Wozu sich noch anpöbeln
>lassen...

Wen habe ich denn angepöbelt???

von Wolfgang-G (Gast)


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>Wen habe ich denn angepöbelt???
Die Frage ist berechtigt. Ich finde auch keinen Anhaltspunkt.
MfG

von Reinhard Kern (Gast)


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Hans schrieb:
> Wen habe ich denn angepöbelt???

Das ist zugegebenrmassen etwas hart ausgedrückt, aber nachdem ich dir 
geschrieben habe, dass Textilelektroden eine extrem viel schlechteren 
Kontakt ergeben als die bei einem EKG üblichen (wodurch das Signal 
gegenüber den Störungen entsprechend empfindlicher wird), fand ich deine 
Antwort, dass dich das übernicht interessiert ("Ich meinte genau das:") 
schon ausgesprochen unhöflich. Noch dazu dürfte das eigentliche 
Widerstandrauschen bei einer EKG-Elektrode völlig irrelevant sein, aber 
das wolltest du ja auch nicht wissen.

Vergiss es einfach, dass das Rauschen mit dem Widerstand zunimmt, weisst 
du ja jetzt, und alle Details über EKG-Elektroden behalte ich eben für 
mich.

Gruss Reinhard

von Hans (Gast)


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Reinhard,

ich wollte mit dieser Aussage >Ich meinte genau das: nicht unhöflich 
sein.
Und auch deine Antwort hat mir geholfen.

Vielen Dank!

Hans

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