Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu Transitorschaltung


von Paul (Gast)


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Hallo Zusammen!
Ich bin neu hier. Ich bin 19 Jahre alt und habe gerade eine Lehre als 
Elektriker in Stuttgart angefangen. Ich finde das Gebiet der Elektronik 
einfach faszienierent. Als hobby baue ich zur Zeit einige 
Tranistorenschaltungen auf! Doch nun habe ich eine Schaltung gefunden, 
die ich nicht wirklich verstehe! Ich weiß das ich noch lange kein 
Fachhmann auf diesem Gebiet bin, aber ich versuche mich anhand vieler 
Beispiel Schaltplan einfach zu verbessern!
Da mein Pc im Moment leider im Kaputt ist kann ich keinen Schaltplan mit 
pSpice anhängen....
Ich habe die Schaltung deshalb mit Bleistift gezeichnet! Ich bin einfach 
neugierieg wie die Schaltung genau Funktioniert! Leider waren keine 
weiteren Angaben dabei, deshalb tue ich mir sehr schwer!!

Swoeit ich das jetzt verstanden habe, arbeiten T1 und T2 als 
Gegentakttransistoren und verstärken das Signal. T2 für die negative und 
T1 für die Positive welle oder?? Mit R2,3 stellt man den arbeitspunkt 
ein. T3 und T4 bilden die Endtsufe. Stimmt doch oder??

Doch wie verlauft das Signal nun genau?? Für was dient R4 R5 R7??
Würde mich über jede Hilfe freuen!!

MFG
Paul

von ArnoR (Gast)


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Die Schaltung ist ein einfacher Verstärker. T1 ist eine Stromquelle für 
T2, der in Emitterschaltung die Spannungsverstärkung der Schaltung 
macht. T3 und T4 bilden die komplementäre Gegentakt-Endstufe. R4 erzeugt 
eine Spannung von ca. 2Ube für T3/4, damit die im AB-Betrieb arbeiten 
können. R5 und R7 stellen den Arbeitspunkt der Schaltung auf Vcc/2 am 
Ausgang ein.

von Paul (Gast)


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Danke für die schnelle Antwort!!

//T1 ist eine Stromquelle für T2, der in Emitterschaltung die 
//Spannungsverstärkung der Schaltung macht.

Ah ok. Ich dachte irgendwie das beide Tranistoren das Signal verstärken! 
Stimmt also nicht??

//T3 und T4 bilden die komplementäre Gegentakt-Endstufe. R4 erzeugt
//eine Spannung von ca. 2Ube für T3/4, damit die im AB-Betrieb arbeiten 
//können.R5 und R7 stellen den Arbeitspunkt der Schaltung auf Vcc/2 am
//Ausgang ein.

Also du meinst das sie nach unten und oben jeweils austeuern können. 
Oder versteh ich da falsch??

Aber die Entdstufe macht doch keine verstärkung mehr oder?? Das macht 
nur der T2????

von ArnoR (Gast)


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Du musst zwischen Strom- und Spannungsverstärkung unterscheiden. Die 
Endstufe macht Stromverstärkung, aber ihre Spannungsverstärkung ist ~1. 
T2 macht beides, also Strom und Spannungsverstärkung, hier ist aber die 
Spannungsverstärkung das Entscheidende.

von Paul (Gast)


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Ja ok.
Aber Über R5 wird ja dann das Signal wieder zurückgefüuhrt oder??

Was bringt das??

von Ulrich (Gast)


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R5 ist eine Rückkopplung, um eine definierte Verstärkung einzustellen. 
Allerdings fehlt dazu noch ein Widerstand am Eingang, bzw. die Funktion 
wird vom Ausgangswiderstand der Signalquelle übernommen. Die Verstärkung 
ist dann - R5 / R_Ein, solange diese Verstärkung weniger als etwa 
100-1000 fach ist.


Über die Kopplung mit dem Kondensator tragen T1 und T2 zur Verstärkung 
bei, zumindest bei höheren Frequenzen. Eine positivere Spannung am 
Eingang (Basis von T2) erhöht den Strom durch T2 und reduziert den Strom 
durch T1 um einen ähnlichen Betrag.

von Tom (Gast)


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Für mich bilden R5 und R7 eine Spannungsgegenkopplung wie sie bei der 
Emitterschaltung üblich ist, was der Kondensator bewirkt weiss ich 
nicht..

von oszi40 (Gast)


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Rückkopplung oder Gegenkopplung?
Lies http://www.elektronik-kompendium.de/

"Eine Rueckkopplung vom Kollektor zur Basis mit einem Transistor, ist 
eine Gegenkopplung, weil der Transistor von Basis nach Kollektor 
invertiert."

von Alf (Gast)


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5 und 7 bilden den Basisvorspannungsteiler..

von ArnoR (Gast)


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> Über die Kopplung mit dem Kondensator tragen T1 und T2 zur Verstärkung
> bei, zumindest bei höheren Frequenzen. Eine positivere Spannung am
> Eingang (Basis von T2) erhöht den Strom durch T2 und reduziert den Strom
> durch T1 um einen ähnlichen Betrag.

Das ist aber nur bei Generatorwiderstand=0 der Fall. Dabei kann eine 
zusätzliche Verstärkung von etwa 6dB erwartet werden. Wenn aber ein 
Generatorwiderstand bzw. der zur Verstärkungseinstellung nötige (hier 
fehlende) Widerstand vorhanden ist, ergibt die zusätzliche Belastung des 
Summierpunktes (Basis von T2) durch die Parallelschaltung der Basis T1 
eine Verstärkungsabsenkung von etwa der Größe des Verstärkungsgewinns 
durch T1, so dass sich dann kein Verstärkungszuwachs ergibt.

von Paul (Gast)


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Vielen Dank für die zahlreiche Hilfe!!

Doch nun habe ich noch ein Frage. Wie genau verläuft den das Signal?? 
Also wenn es von der Quelle "rauskommt".
Ich hab ja so meine Vermutung aber weiß ned ob die so stimmt. Vorallem 
mit den Gegentakt bin ich mir echt ned sicher!?
Wäre super wenn mir da einer helfen könnte!!

Danke
MFG
Paul

von ArnoR (Gast)


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> Wie genau verläuft den das Signal?? Also wenn es von der Quelle
> "rauskommt".

Meinst du damit den Signalfluss in der Schaltung?

Das Eingangssignal liegt direkt an der Basis von T2 (das würde man so 
nicht machen) und der verstärkt dies in Zusammenarbeit mit T1. Dadurch 
erscheint am Kollektor von T2 und damit an den Basisanschlüssen der 
T3/T4 (das mit R4 würde man so auch nicht machen) eine deutlich größere 
Signalspannung, die nun mit T3/T4 im Pegel nahezu unverändert aber in 
der Stromlieferfähigkeit erheblich verstärkt am Ausgang liegt und dort 
eine Last versorgt.

von Paul (Gast)


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Vielen Dank für die Ganzen Antowrten! Vorallem Danke an Arno!!

sorry dass ich mich jetzt erst wieder melde. War aber im Skiurlaub!!

Was ich immer noch nicht ganz verstanden habe:

T1 und T2 arbbeiten ja beide in Emitterschaltung. Beie verstärken das 
Signal! Der Kondensator trennt die beiden transistorenja galvanisch und 
lässt nur das WechselSignal durch, oder??? Warum ist das einmal pnp und 
einmal npn?? Warum nehme ich nicht 2 mal pnp??
Is dass dannnicht eine Gegentaktschaltung genau so wie in der 
Endstufe???

MFG
Paul

von Paul (Gast)


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Paul schrieb:
>Warum nehme ich nicht 2 mal pnp??

> MFG
> Paul

meinte natürlich npn

von Paul (Gast)


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Warum wird die Endstufe überhuapt noch benötigt???

von Tom (Gast)


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T1 zusammen mit 1 2 3 bilden eine Konstantstromquelle, T2 arbeitet in 
Emitterschaltung, T3 und T4 bilden die Gegentaktschaltung..

von Paul (Gast)


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Tom schrieb:
> T1 zusammen mit 1 2 3 bilden eine Konstantstromquelle, T2 arbeitet in
> Emitterschaltung, T3 und T4 bilden die Gegentaktschaltung..

Ich dachte T1 arbeitet mit T2 im Gegentakt und verstärkt das Signal. T1 
jeweils die negative Halbwelle und T2 die positiven Halbwellen???

Jetzt bin ich total verwirrt....

MFg
Paul

von ArnoR (Gast)


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> Ich dachte T1 arbeitet mit T2 im Gegentakt und verstärkt das Signal. T1
> jeweils die negative Halbwelle und T2 die positiven Halbwellen???
>
> Jetzt bin ich total verwirrt....

Die Funktion der Schaltung wurde doch am 5.2. und 6.2. schon erklärt.

Du solltest mal den Kondensator wegnehmen, da der nur Verwirrung stiftet 
und funktional nichts bringt. Ohne den Kondensator ist T1 eine einfache 
Stromquelle und Arbeitswiderstand für T2, der dann allein die 
Spannungsverstärkung der Schaltung macht.

von Paul (Gast)


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Aber so wie ich das vestanden habe, sorgt doch der Kondensator dafür 
dass T1 und T2 im Gegentakt arbeiten??

von ArnoR (Gast)


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> Aber so wie ich das vestanden habe, sorgt doch der Kondensator dafür
> dass T1 und T2 im Gegentakt arbeiten??

Das ist kein "echter" Gegentaktbetrieb, der zudem nur unter bestimmten 
Bedingungen funktioniert, die aber normalerweise nicht gegeben sind.

Siehe: Beitrag "Re: Frage zu Transitorschaltung"

Im Gegentaktbetrieb arbeitet die Endstufe T3/T4.

von Paul (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Das ist kein "echter" Gegentaktbetrieb, der zudem nur unter bestimmten
> Bedingungen funktioniert, die aber normalerweise nicht gegeben sind.
>
> Siehe: Beitrag "Re: Frage zu Transitorschaltung"
>
> Im Gegentaktbetrieb arbeitet die Endstufe T3/T4.

Was verstehst du unter kein "echter" Gegentakt. was wären die bestimmten 
Umstände, die du meinst??
Aber gerade wegem dem Kondensator muss es doch eigentlich Gegentakt 
sein. Was anderes macht dochj dann keinen sinn?? Also für mich ned...T1
jeweils die negative Halbwelle und T2 die positiven Halbwellen.Genau 
deswegen ist der Kondensator da??

Aber ich versteh die Schaltung einfach so dass es im Endefekt zwei 
Gegentaktschaltungen sind.

Sorry das ich vielleicht ein bisschen Begriffstuzig bin...

von ArnoR (Gast)


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> was wären die bestimmten Umstände, die du meinst??

Diese Umstände sind doch hier erläutert:

Beitrag "Re: Frage zu Transitorschaltung"

Warum liest du das nicht mal?

Und es ist für mich kein "echter" Gegentaktbetrieb weil das bei T1/T2 
statisch nicht funktioniert, bei T3/T4 dagegen schon. Und außerdem wird 
die Schaltung durch den "Gegentaktbetrieb" von T1/T2 viel schlechter. 
Siehe angehängtes Bild. Dort ist der Kondensator mal 1pF und mal 10µF. 
Die Verstärkung wird viel kleiner. Der "Gegentaktbetrieb" von T1/T2 
funktioniert nur, wenn der untere 10k-Widerstand und der 
Generatorinnenwiderstand =0 sind. Das ist aber in der Praxis nicht so. 
Außerdem kann man dann keine definierte Verstärkung einstellen.

von ArnoR (Gast)


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Hier noch die Schaltung.

von Paul (Gast)


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Erstmal 1000 Dank Arno, dass du dir so Mühe gibts!! Find ich echt 
klasse!!!

Aber so wie du jetzt die Schaltung gezeichnet hast, ist sie doch anders 
als meine oder??
Bei mir geht ja das signal wo "anders" rein. DAs ist doch ein wichtiger 
Unterschied. Da man ja sonst den Arbeitspunkt ja ned richtig einstellen 
kann?

Der Kondensator 10u/10 bildet doch einen Hochpass? Sind deine 
Stromgegenkopplungsiderstände ned zu groß gewählt?? DA "verliere" ich 
doch zuviel Spannung.

Und das mit dem Generatorwiderstand kann man doch anpassen mit einem 
entsprechenden Widerstand.

MFG
Paul

von ArnoR (Gast)


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> Aber so wie du jetzt die Schaltung gezeichnet hast, ist sie doch anders
> als meine oder??
> Bei mir geht ja das signal wo "anders" rein. DAs ist doch ein wichtiger
> Unterschied. Da man ja sonst den Arbeitspunkt ja ned richtig einstellen
> kann?

Der Unterschied ist doch nur der 10K-Widerstand, der zum Einstellen 
einer Verstärkung nötig ist, und R7, den man nicht braucht und der auch 
nichts ändert. Der Arbeitspunkt in meinem Bild ist genau bei 6V am 
Ausgang.

> Der Kondensator 10u/10 bildet doch einen Hochpass? Sind deine
> Stromgegenkopplungsiderstände ned zu groß gewählt?? DA "verliere" ich
> doch zuviel Spannung.

An den 47R-Widerständen fallen nur etwa 300mV ab, und an den 1R nur 
10mV, das ist zur Stabilisierung auch nötig.

> Und das mit dem Generatorwiderstand kann man doch anpassen mit einem
> entsprechenden Widerstand.

Genau das macht doch der 10k-Widerstand. Und genau dann funktioniert die 
Sache mit dem C nicht mehr.

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